S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Montag, den 03.11.2025 um 10.30 UTC

Unter Hochdruckeinfluss überwiegend trocken, aber häufig trüb. Insgesamt mild.

Synoptische Entwicklung bis zum Montag, den 10.11.2025

Zu Beginn der Mittelfrist am kommenden Donnerstag erstreckt sich ein breiter
Höhenrücken vom zentralen Mittelmeerraum über Mitteleuropa hinweg bis zum
Europäischen Nordmeer. Er stützt eine ausgedehnte Zone hohen Luftdrucks, die
ausgehend von einem Hoch über Russland über Ost- und Südosteuropa hinweg bis
nach Mitteleuropa reicht. Westlich daran anschließend liegt ein Höhentrog vor
Westeuropa, der in seinem südlichen Teil bis nach Spanien reicht. Er
korrespondiert mit einer Tiefdruckzone, in der die Frontalzone etwa vom
Löwengolf über die Britischen Inseln verläuft und von dort weiter in Richtung
Skandinavien. Somit sind Regengebiete weit von uns entfernt und unter
Hochdruckeinfluss zeigt sich nach Nebelauflösung häufig die Sonne. Einzig im
Norden gibt es aufgrund der Nähe zur Frontalzone etwas mehr Wolken. In der
vorherrschenden südwestlichen bis südlichen Strömung ist bereits am Vortag eine
regelrechte Warmluftblase ausgehend von den Kanaren über Südwesteuropa zu uns
geführt worden mit Temperaturen in 850 hPa zwischen 11 und 15 Grad. Somit wird
es bei Höchstwerten oft zwischen 13 und 19 Grad teils ungewöhnlich mild. In
Gebieten mit zähem Nebel bleibt es aber deutlich kälter.

Am Freitag tropft der Trog in Richtung westliches Mittelmeer ab und das Residuum
schwenkt, ohne nennenswert Einfluss auf unser Wetter zu nehmen, über die Nordsee
nord-/nordostwärts. Somit bleiben der Rücken und der antizyklonale Einfluss bei
uns wetterbestimmend. Einzig der äußerste Nordwesten und Norden könnten von den
Resten eines schwachen Tiefausläufers gestreift werden, was sich vor allem durch
zeitweise dichtere Wolkenfelder und weniger durch etwas Regen äußert. Die Achse
des Hochkeils verlagert sich aber in Richtung Deutschland, sodass die Luftmasse
zur Ruhe kommt und sich unter einer sich verstärkenden Absinkinversion zunehmend
dichte Nebel- und Hochnebelfelder ausbilden. Entsprechend sind die Sonnenanteile
im Vergleich zum Vortag deutlich geringer. Die Luftmasse bleibt aber zunächst
noch mild.

An den Folgetagen ändert sich an der Großwetterlage wenig. Weitere vom Atlantik
kommende Randtröge tropfen in Richtung Mittelmeer ab. Für uns wetterbestimmend
bleibt somit der Rücken bzw. der Hochdruckeinfluss. Somit ist es weiterhin
überwiegend trocken. In der zunehmend feuchteren Luftmasse halten sich aber oft
zähe Nebel- und Hochnebelfelder. Die größten Sonnenanteile gibt es bei Wind aus
Südost im Lee der Alpen und der Mittelgebirge. Zudem gehen die Temperaturen in
der alternden Luftmasse peu a peu zurück, sodass die Höchstwerte am Montag meist
nur noch zwischen 7 und 12 Grad liegen, was für die Jahreszeit aber immer noch
relativ mild ist. In den Nächten kann es im Süden lokal Frost geben.

Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs

Die Konsistenz des EZMW-Modells kann als sehr gut bezeichnet werden. Die
Wetterentwicklung wird von den letzten Läufen sehr ähnlich prognostiziert.

Vergleich mit anderen globalen Modellen

Die Entwicklung der Großwetterlage wird von den betrachteten Globalmodellen sehr
ähnlich prognostiziert. Im Detail ergeben sich kleinere Unterschiede. So lässt
GFS den Trog am Freitag nicht Richtung Mittelmeer abtropfen, sondern über
Frankreich unter Abschwächung in Richtung Deutschland schwenken. Ähnliches zeigt
auch UK10. Somit greift auch die Frontalzone in deutlich abgeschwächter Form auf
uns über und bringt vereinzelt etwas Regen. Auch zum Wochenende hin gibt es
geringe Unterschiede. So lassen ICON und GFS den Rücken etwas weiter nach Osten
abdrängen, während sich bei IFS ein abgeschlossenes Höhenhoch über ME abspaltet.
Im Großen und Ganzen bleibt der Hochdruckeinfluss am Boden aber erhalten, sodass
sich daraus keine signifikanten Änderungen ergeben.

Bewertung der Ensemblevorhersagen

Die Rauchfahnen für ausgewählte Stationen in Deutschland zeigen bis
einschließlich Samstag einen sehr engen Verlauf, sowohl bei der Temperatur als
auch beim Geopotential. Dabei ist der Höhepunkt am Donnerstag zu erkennen,
gefolgt von einem allmählichen Rückgang bei beiden Parametern. Ab Sonntag nimmt
der Spread etwas zu. Der Hauptlauf befindet sich dabei jeweils am oberen Rand
des Ensembles. Gestrige Läufe hatten ab Sonntag den Trog etwas näher rücken und
eine schwache Front übergreifen lassen, was somit im Ensemble noch enthalten
ist. Die Lösungen von GFS und UK10 für Freitag spiegeln sich im Ensemble
hingegen nicht wider.

Die Clusterung des EZMW besitzt für den Zeitraum von t+72 bis 96 sechs Cluster.
Alle können dem Regime „Blocking“ zugeordnet werden. Für Mitteleuropa ergeben
sich aber keine signifikanten Unterschiede. Bei allen Clustern zeigt sich eine
Abtropfung des Troges in Richtung Mittelmeer.
Für den Zeitraum von t+120 bis 168 Stunden gibt es drei Cluster. Der det. Lauf
befindet sich in Cluster 2 (20 Member), bei den anderen beiden Clustern ist der
Einfluss des Rückens sogar noch stärker ausgeprägt (Cluster 1: 21 Member,
Cluster 3: 10 Member).

Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen

Im Vorhersagezeitraum werden keine signifikanten Wetterereignisse erwartet.

Basis für Mittelfristvorhersage
MOS-Mix, EZMW-EPS

VBZ Offenbach / Dipl.-Met. Johanna Anger