#SYNOPTISCHE ÜBERSICHT #MITTELFRIST ausgegeben am Dienstag, den 05.08.2025 um 10.30 UTC
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 05.08.2025 um 10.30 UTC
Zunehmend sehr warmes bis heißes Sommerwetter, ab dem Wochenende regional
erhöhte Gewitterneigung.
Synoptische Entwicklung bis zum Dienstag, den 12.08.2025
Der Blick auf das IFS-EPs zeigt bei der Einordnung in definierte Wetterlagen
über den gesamten mittelfristigen Zeitraum antizyklonal geprägte
Strömungsbedingungen. Am Freitag und Samstag bestimmt die Wetterlage Brücke
Mitteleuropa die Wetterküche und wird dabei von den Wetterlagen W und SW
antizyklonal flankiert. Ab Sonntag mischt sich noch die Wetterlage S
antizyklonal unter die Mengen und ab Montag kann auch das Hoch Britische Inseln
ein paar Member auf sich vereinen. Einzig die Wetterlage Trog Westeuropa kann am
Dienstag zwei Member für zyklonale Bedingungen überzeugen. Was bedeutet dies im
Detail?
Am Freitag zum Start in den mittelfristigen Zeitraum liegt Deutschland in der
Höhe zwischen den Stühlen. Während zwischen Island und Schottland ein Höhentief
wirbelt, kann sich vom Atlantik bis in den zentralen Mittelmeerraum hohes
Geopotential ausbreiten. Somit sind hierzulande im Norden leicht zyklonale, im
Süden eher etwas antizyklonale und insgesamt leicht diffluente
Strömungsbedingungen zu verzeichnen. Bodennah stützt hierzulande der Rücken bzw.
das hohe Geopotential eine ausgeprägte Hochdruckzone, die sich vom Atlantik über
Westeuropa über Deutschland hinweg bis nach Osteuropa zieht. Allerdings kann
sich ausgehend von einem Tief westlich von Norwegen ein Frontenzug von der
Nordsee nähern und auf den äußersten Nordwesten übergreifen. Zudem besteht ein
gewisses Potential einer Konvergenzlinie, die flache Bodentief über
Ostdeutschland/Polen und Ostfrankreich verbindet. Da aber signifikante
Unterstützung aus der Höhe fehlt, scheint die recht schwach aufgestellt zu sein.
Zudem sind der trockene Fuß sowie die nur wenig labilen Schichtungsbedingungen
als Gegenspieler der Konvektion einzuschätzen. Resultierend würden nur
gebietsweise die Hebungsimpulse ausreichen, um konvektive Schauerzellen zu
induzieren, Gewitter wenig wahrscheinlich. Auch die Kaltfront über dem äußersten
Nordwesten bzw. im Küstenumfeld hat stark gegen Stabilität und Hochdruckeinfluss
zu kämpfen. Aus Warnsicht wäre der Freitag demnach eher langweilig, da wohl
weitgehend warnfrei. Bei den Temperaturen stellt sich in 850 hPa ein
Nord-Süd-Gefälle ein. Während im Norden Werte von +8 Grad simuliert werden, sind
es im Süden bis 20 Grad. Entsprechend verteilen sich auch die Höchstwerte, indem
an der Nordsee gerade mal Werte um oder etwas über 20 Grad zu erwarten sind und
die Südhälfte auf heiße 29 bis 33 Grad kommt.
Am Samstag wird Deutschland von einem Kurzwellentrog eines Höhentiefs zwischen
Island und Norwegen tangiert, wobei der Norden deutlicher als der Süden von den
zyklonalen Bedingungen betroffen ist. Bodennah bleibt aber die zum Rücken über
dem Atlantik gehörende Hochdruckzone dominierend. Allerdings liegt der
Schwerpunkt des Hochs nach IFS südwestlich der Britischen Inseln. Da sich zudem
langsam ein zweites Maximum/lokales Hoch im Grenzbereich
Polen-Tschechien-Slowakei herauskristallisiert, ist hierzulande eine schwache
und flache Tiefdruckrinne mit Tief über Mitteldeutschland am Start. Resultierend
kann der Frontenzug nicht wirklich weiter nach Deutschland vordringen und
verbleibt über dem Norden und Nordwesten. Gleichzeitig besteht aber erneut das
Potential einer Konvergenzlinie vom Südwesten bis nach Mitteldeutschland bzw.
Sachsen und Tschechien. Allerdings kämpft die potentiell instabile Luft im Süden
und Südosten gegen antizyklonale Bedingungen in der Höhe. Dennoch könnten sich
vom Süden bis nach Sachsen einzelne Schauer und Gewitter bilden, die zunächst
wohl orografisch getriggert und bevorzugt südlich der Donau ihre Bahnen ziehen.
Aufgrund der PPWs zwischen 25 und 35 mm sowie Cape-Werten von 500 bis 1500 J/kg,
lokal höher, muss dort mit Starkregen und Hagel, lokal Unwetter gerechnet
werden. Ansonsten hält sich die Warntätigkeit bei Temperaturen von 7 bis 18 Grad
in 850 hPa bzw. Höchstwerten von 22 bis 33 Grad in Grenzen. Ob unsere Kollegen
in Freiburg dafür aktiv werden und ein paar lila Flecken für eine erhöhte
Wärmebelastung auf die Warnkarte zaubern wird sich zeigen.
Am Sonntag schwingt dann der breite und kräftige Rücken über Westeuropa das
Zepter in der Wetterküche und lässt auch das Bodenhoch über West- und
Mitteleuropa nach seinen Wünschen tanzen. Allenfalls im Ostseeumfeld wären nach
IFS an den Kaltfrontresten und letzte schwache Schauer möglich. Sonst würde sich
sonniges und trockenes Hochdruckwetter durchsetzen. Inwieweit es direkt am
östlichen Alpenrand noch blubbert muss abgewartet werden. Dieses kleine
Gewitterpotential wäre auch die einzige Möglichkeit ein gewissen Warntätigkeit.
Die Temperaturen in 850 hPa erreichen dabei rund 7 Grad an der Oder und bis 18
Grad an den Alpen, welche schließlich Höchstwerte von 22 Grad an der See und bis
33 Grad im Südwesten induzieren. Und so könnte die Medizin-Meteorologische
Außenstellen in Freiburg erneut ins Spiel kommen und ein paar Hitzewarnungen
aussprechen.
Am Montag bleibt der breite Rücken vom gesamten Mittelmeerraum nordwärts
erstreckend auch für Deutschland Trumpf. Als kleiner Spielverderber ist
allenfalls ein zum Höhentief über Schweden gehörender Kurzwellentrog unterwegs,
der auch den Nordosten von Deutschland streift. Ansonsten liegt Deutschland aber
weiter zwischen den Hochschwerpunkten über den Britischen Inseln und über
Osteuropa (Slowakei, SO-Polen, W-Ukraine), sodass es hier und da erneut flache
Tiefs auf die Karte schaffen. Allerdings sind die Hebungsimpulse so schwach,
dass höchstens ein paar flache Quellungen entstehen. Ob es die Blubberei aus dem
inneralpinen Raum bis auf deutsche Seite schaffte, ist doch sehr fraglich.
Entsprechend würden voraussichtlich keine warnwürdigen Ereignisse zu bearbeiten
sein. Oder doch? Da die Temperaturen hoch bleiben und in 850 hPa Werte zwischen
12 und 20 Grad sowie bodennahe Höchstwerte von 23 bis 33 Grad prognostiziert
werden, beseht weiter die Möglichkeit einer regional erhöhten Wärmebelastung.
Am Dienstag bleibt in der Höhe fast alles beim Alten. Der Rücken kann sich nach
Abzug des Kurzwellentrogs sogar nochmals stärken und genau über Benelux und
Westdeutschland seine Achse bis in die nördliche Nordsee und Norwegen
amplifizieren. Bodennah verlagern sich die Schwerpunkte etwas und sind nun über
Frankreich Tschechien und der Nordsee zu finden. Die flachen Tiefs setzen sich
bevorzugt über dem alpinen Raum fest. Entsprechend kann es inneralpin auch
weiter blubbern. Die Schauer und Gewitter schaffen es aber höchstwahrscheinlich
erneut nicht über die deutsche Grenze. Bis auf ein paar Wolkenfelder im Norden
und Nordwesten kann dafür die Sonn vielfach länger scheinen. Dabei liegen die
Temperaturen in 850 hPa zwischen 11 und 21 Grad und korrelieren mit bodennahen
Höchstwerten von 21 bis 31 Grad.
Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Die vergangenen Läufe bilden die großskalige Geopotential- und
Luftdruckverteilung vergleichbar ab. Vor allem der aktuelle sowie der gestrige
12 UTC-Lauf verfügen über eine gute Konsistenz. Bezüglich des gestrigen 00
UTC-Laufes ist jedoch bei den neusten Berechnungen im Verlauf eine deutliche
Phasenverschiebung zu verzeichnen. Während der gestrige 00 UTC-Lauf von Freitag
bis Sonntag stabil einen Trog über Westeuropa simulierte, der zunächst kaum
Verlagerungstendenzen aufwies und erst ab Montag über Deutschland
hinwegschwenkte, lassen die beiden neueren Läufe den Trog flacher und rasch
ostwärts abziehen und bilden nachfolgend über Westeuropa einen Rücken ab. Damit
stehen diese am Sonntag und Montag komplett konträr zum gestrigen 00 UTC-Lauf.
Ab Dienstag schwenkt der gestrige 12 UTC-Lauf auf die Vorgaben des gestrigen 00
UTC-Laufes um. Während die neuste Berechnung den Rücken nach Mitteleuropa
schiebt und dort ein großräumiges Höhenhoch aufplustert, zeigten die gestrigen
Läufe zur neuen Woche noch eine kühlere und unbeständigere Nordwestlage. Vor
allem bei dem gestrigen 00-UTC-Lauf wäre das trockene und freundliche Wetter zum
Ende dieser Woche nur eine vorübergehende Lösung, während der neuste Lauf
derzeit stabil Hochdruckeinfluss zeigt. Allerdings mit einer schwachen Rinne
über Deutschland, wo sich durchaus eine Konvergenzlinie verstecken könnte.
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass der neuste IFS-Lauf zu ruhigen
und trockenen Bedingungen tendiert. Unsicherheiten gibt es am Freitag, inwieweit
der Frontenzug an der Nordseeküste auch auf das Binnenland übergreifen kann, am
Samstag wo und wie Intensiv sich eine potentielle Konvergenzlinie über der Mitte
oder den Süden ausbildet und ab Sonntag inwieweit der Rücken das Kommando in er
Wetterküche übernimmt und so die potentiellen Niederschläge bevorzugt in der
Nordosthälfte und an den Alpen abdrängt bzw. auflöst.
Vergleich mit anderen globalen Modellen
Auch andere Globalmodelle simulieren die großskalige Geopotential- und
Luftdruckverteilung ähnlich zum IFS. Im Detail sind aber Tröge und Rücken rasch
nicht mehr in Phase.
Schon am Freitag weist das IFS zum ICON und UK10 über dem Ostatlantik und
Westeuropa einen weniger stark amplifizierten und resultierend etwas schneller
verlagernden Trog auf. Während die Kaltfront im Küstenumfeld modellübergreifend
vergleichbar simuliert wird, gibt es bei der räumlichen und quantitativen
Einordnung einer potentieller Konvergenzlinie deutliche Abweichungen. UK10 und
ICON aktivieren diese vom Westen bis nach Mitteldeutschland, während IFS eher
etwas südlicher liegt und weniger intensiv daherkommt.
Am Samstag hat sich die Konsistenz der Modelle auf der kleineren Skala komplett
verabschiedet. Während IFS einen Kurzwellentrog über Dänemark und der östliche
Nordsee sieht, lässt ICON diesen von den Britischen Inseln über Frankreich
hinweg nach Süden amplifizieren. UK10 ist auf den ICON Spuren unterwegs,
amplifiziert den Trog aber weniger stark. Resultierend haben ICON und UK10 mit
ordentlich PVA eine deutlich aktivere Konvektion im Südwesten und Süden am
Start. Mit Blick auf die Zutaten wären dann einige Schweinerein (schwere
Gewitter) möglich. GFS ist insgesamt Out of Order (deutlich westlicher,
langsamer – nicht zu gebrauchen).
Am Sonntag beschreiben, mit Ausnahme des GFS, alle Modelle hierzulande zumindest
antizyklonale Strömungsbedingungen. Allerdings bleiben im Modellvergleich weiter
eine signifikante Phasenverschiebung sowie unterschiedliche Wellenlänge und
Amplitude auf der Agenda. Entsprechend werden auch die Schwerpunkte der
bodennahen Hochdruckzone wie auch potentielle flache Tiefs abweichend gesetzt.
Während beim IFS bezüglich Konvektion schon die Handbremse angezogen wurde, kann
beim ICON ein Randtrog samt flachem Bodentief in der energisch aufgeladenen Luft
von den Alpen bis nach Bayern erneut teils schwere Gewitter auslösen. UK10 ist
dagegen nun eher auf der IFS Seite, wenngleich mit einer etwas rascheren
Verlagerung der Rückenachse.
Am Montag lenkt ICON entgegen von IFS und UK10 einen Trog nach Deutschland, der
bodennah ein Frontensystem im Schlepptau hat. Entsprechend würden Schauer und
Gewitter über Deutschland hinwegziehen. IFS und UK10 bleiben dagegen beim hohen
Luftdruck und somit ruhigen Wetter, wenngleich die Schwerpunkte unterschiedlich
gesetzt werden. GFS nähert sich eher der ICON-Linie.
Am Dienstag bleiben die Unterschiede bestehen. ISF und UK10 zeigen über
Mitteleuropa einen Rücken, ICON und GFS einen Trog. Daher stehen sich ruhiges
und unbeständiges Wetter gegenüber. Wer gewinnt?
Bewertung der Ensemblevorhersagen
Die Rauchfahnen verschiedener Städte in Deutschland weisen vor allem bei der
Temperatur in 850 hPa schon zu Beginn des mittelfristigen Zeitraums am Freitag
einen Spread von rund 9 Grad auf. Auch im Verlauf ist bei einem Spread von 8 bis
18 Grad keine Besserung in Sicht. Da auch der Bereich größere
Auftrittswahrscheinlichkeit schlecht definiert und eher verwaschen ist, kann man
bezüglich dieses Parameters von einer recht schlechten Vorhersagegüte bzw.
großen Unsicherheiten ausgehen. Beim Geopotential in 500 hPa sieht es nur
bedingt besser aus. Auch bei diesem Parameter liegt schon am Freitag ein Spread
von rund 15 hPa vor. Diese Unsicherheiten bleiben auch bis Sonntag stabil, bevor
sich der Spread zur neuen Woche auf 15 bis 25 hPa erhöht. Bis Sonntagmorgen
weist das Geopotential auch einen klar definierten Bereich hoher
Auftrittswahrscheinlichkeit aus, danach geht dieser verloren. Entsprechend ist
auch bezüglich des Geopotentials mindestens ab Sonntag nur noch von einer
mäßigen Prognosegüte auszugehen.
Bei der Einordnung des IFS-EPS in verschiedene Grundmuster werden im ersten
Zeitraum von +72 bis +96h drei Lösungen benötigt, um alle Unsicherheiten im EPS
ausreichend zu erklären. Dabei sind alle Lösungen dem Schema einer pos. NAO
zugeordnet. Haupt- und Kontrolllauf befinden sich im zweiten Cluster. Im
Vergleich zur ersten Lösung ist der Kurzwellentrog, der von den Britischen
Inseln ostwärts schwenkt, weniger stark amplifiziert. Das erste Cluster tendiert
eher zur det. ICON-Variante. Entsprechend sehen 22 Member Deutschland stärker
auf der Trogvorderseite und somit mit mehr PVA vom Westen und Südwesten bis in
den Süden konfrontiert. Das dritte Cluster stellt bezüglich Phase und Amplitude
eine Zwischenlösung dar, kann aber auf dem Atlantik den Rücken schon deutlicher
nordwärts amplifizieren.
Im Zeitraum von +120h bis +168h beschreiben fünf Cluster die Unsicherheiten im
EPS-Raum. Dabei werden die ersten vier Lösungen komplett dem Schema eines
Blockings zugeschrieben. Das letzte Cluster setzt dagegen das Schema einer pos.
NAO fort, bevor es zum atlantischen Rücken wechselt. Haupt- und Kontrolllauf
befinden sich mit insgesamt 11 Member im ersten Cluster. Die Blocking-Cluster
lassen über den gesamten Zeitraum Trögen kaum eine Chance nach Mitteleuropa
vorzudringen. Je nach Lösung ist höchstens Mal der äußerste Nordosten (Cluster
2) oder das Nordseeumfeld (Cluster 3 & 4) von Trögen in Teilen tangiert. Blickt
man jedoch auf die Schwerpunkte der Rücken und Hochs, so werden deutliche
Unterschiede sichtbar. Dies wiederum ist verantwortlich für die Unsicherheiten
bei den Temperaturen. Bei einem Schwerpunkt westlich von Deutschland (Cluster 1)
würde eher Nordseeluft einsickern, während bei einer Lage östlich des Landes
(z.B. Cluster 4) warme Luft auf dem Vormarsch wäre. Die fünfte Lösung beschreibt
insgesamt flachere Strukturen, sodass Tröge wiederholt ostwärts wandern können.
Allerdings dominiert hierzulande überwiegend hohes Geopotential mit
Hochdruckeinfluss am Boden. Allenfalls das Küstenumfeld könnte durch die Tröge
wettertechnisch zeitweise benachteiligt sein. Durch einen ungünstigen
Hochschwerpunkt ist bei dieser Lösung eher mäßig warme bis warme anstatt heißer
Luft wetterwirksam.
Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
Der EFI zeigt bis auf ein bezüglich des Modellklimas überdurchschnittliches
Temperaturniveau ab Sonntag im Südwesten und Süden keine signifikanten
Wettererscheinungen.
Von Seiten der Probabilistik gibt es ebenfalls keine Hinweise auf markante
Witterungsbedingungen.
Bleibt die Zutatenmethode für potentielle Gewitter und ja da werden wir fündig!
Am Freitag gibt es erste zarte Hinweise südlich der Donau für isolierte
Gewitter. Allerdings ist derzeit die Auslöse mehr als fraglich. Die
Auslösetemperatur von 32 bis 36 Grad wird wohl nicht erreicht. Dynamischer
Antrieb ist nicht vorhanden und ob die Orografie ausreicht darf bezweifelt
werden. Bei Auslöse würden aber PPWs von 23 bis 27 mm sowie lokal begrenzt
Cape-Werte von 200 bis 800 J/kg zur Verfügung stehen.
Am Samstag ist dann schon mehr Wumms dahinter. Zum einen kann sich die Luft im
Süden und Südosten energetisch aufladen. Zwar wird es diabatisch bei
Auslösetemperaturen von 32 bis 38 Grad wohl wieder nicht reichen, dieses Mal
bringt aber ein Trog je nach Modell mehr oder weniger dynamische Hebung (PVA)
mit. Die beste Überschneidung der Zutaten ist demnach vom Oberrhein und der
Pfalz über dem nördlichen Baden-Württemberg, Südhessen und Franken bis nach
Sachsen zu verzeichnen. Dort mischt neben Cape-Werten von 400 bis 1000, lokal
bis 1500 J/kg und PPWs zwischen 30 und 40 mm auch eine ordentliche Brise
Scherung mit. Schauen wir mal was wirklich passiert. Noch reagieren die
deterministischen Modelle recht zögerlich auf die bereitstehenden Zutaten, was
auch daran liegen mag, dass bodennah hoher Luftdruck das Sagen hat.
Am Sonntag ist es sehr schwierig eine genaue Gewitterprognose zu erstellen, da
die Modelle doch sehr voneinander abweichen. Nach IFS würde es allenfalls noch
am östlichen Alpenrand limitiert blubbern. Nach ICON wären dagegen nochmals vom
Alpenrand bis nach Mitteldeutschland und Sachsen bei nur wenig veränderten
Zutaten starke bis schwere Gewitter möglich.
Auch im weiteren Verlauf sind die Prognosen von IFS und ICON deutlich
verschieden. Während IFS am eher ruhigen Wetter festhält, lässt ICON am Montag
eine Kaltfront über Deutschland hinwegsausen. Diese würde dann auch mit
Gewittern einhergehen, die lokal Starkregen und Sturmböen bringen könnten.
Basis für Mittelfristvorhersage
ICON-EPS, IFS-EPS, TT auch MosMix
VBZ Offenbach / Dipl. Met. Lars Kirchhübel