SXEU31 DWAV 180800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 18.04.2025 um 08 UTC

GWL und markante Wettererscheinungen:
GWL: Sz
In den Nächten lokal Frost und Nebel. Am Sonntag von Südwesten aufkommende
Schauer und Gewitter.

Synoptische Entwicklung bis Sonntag 24 UTC

Freitag… reicht zunächst ein Höhentrog von der Nordsee kommend über den Westen
und Süden Deutschlands hinweg bis zur Adria. Darin eingelagert sind zwei kleine
Höhentiefs zum einen über dem Westen Deutschlands, zum anderen über der
nördlichen Adria, wobei sich Letzteres im Tagesverlauf abspalten und zu einem
abgeschlossenen Höhentief wandeln wird. Das nördliche Höhentief wird sich
abschwächen und schließlich als Trogresiduum allmählich vom Nordwesten
Deutschlands in Richtung Deutsche Bucht schwenken. In dessen Bereich kommt es im
Nordwesten und äußersten Norden heute zu weiterem schauerartigem Regen. Bis zum
Abend fallen dort gebietsweise nochmal zwischen 1 und 5 mm.
Das südliche Höhentief wird im Tagesverlauf von der Adria über Österreich hinweg
ziehen und schließlich Tschechien und den Südosten Deutschlands erreichen, wo es
in der Nacht zum Karsamstag wieder in die Zirkulation des Trogresiduums
aufgenommen und schließlich über den Osten Deutschlands langsam nordwärts
geführt wird. In Verbindung damit sind bereits aktuell erste Niederschläge im
äußersten Süden/Südosten aufgezogen, die sich im Tagesverlauf noch weiter über
Sachsen, Ostthüringen und Sachsen-Anhalt nordwärts ausweiten werden. Im
äußersten Südosten kann es dabei bis zu 10 mm Regen in 6 bis 12 Stunden geben,
sonst bleiben die Mengen mit 1 bis 3 mm gering.
Im Bodendruckfeld verläuft über den äußersten Nordosten zunächst noch eine
Tiefdruckrinne nebst eingelagerter Luftmassengrenze hinweg. Knapp vorderseitig
gelangt dort heute nochmal etwas wärmere Luft hin, sodass entlang von Oder und
Neiße nochmal bis 17 Grad erreicht werden. Das Temperaturmaximum wird aber schon
am späten Vormittag erreicht, bevor mit weiterer Ostverlagerung der Rinne und
Drehung des Windes auf Nordwest auch dort am Nachmittag kühlere Meeresluft
einfließt. Diese kühlere Luftmasse hat weite Teile des Landes bereits gestern
geflutet und mit der nordwestlichen Strömung hält die Zufuhr weiter an, sodass
die Höchstwerte abseits des äußersten Nordostens meist zwischen 9 und 14 Grad
liegen werden. Zudem halten sich in der feuchten Luft viele Wolken und auch
abseits der genannten Regengebiete kann es im Westen und Südwesten vereinzelt
etwas regnen oder sprühregnen. Im Tagesverlauf nähert sich aber von Frankreich
und Benelux ein flacher Höhenrücken. Dadurch gestützt wird ein schwaches
Zwischenhoch, sodass die Niederschlagstätigkeit im Laufe des Nachmittags in der
Westhälfte nachlässt und die Bewölkung hier und da bereits einige Lücken
aufweist.

In der Nacht zum Karsamstag greift im Bereich des über dem Osten/Nordosten
liegenden Höhentroges ein weiteres Hebungsmaximum über und es kommt dort ein
schauerartig verstärktes Regengebiet auf. Dabei liegt der Schwerpunkt etwas
weiter östlich als am Tage. Gebietsweise (insbesondere von Ostsachsen über
Brandenburg bis in die Altmark) kann es dann sogar 5 bis 10, auf Basis von ICON
sogar strichweise nahe 20 mm in 6 bis 12 Stunden regnen. Sonst liegen die Mengen
meist zwischen 1 und 5 mm.
Richtung Westen und Süden im Bereich des Zwischenhochs verläuft die Nacht
trocken. Zudem lockert die Bewölkung weiter auf, gebietsweise wird es sogar
klar. Bei nur geringen Luftdruckgegensätzen und schwachen Windverhältnissen kann
es dann in ungünstigen Lagen des Südens sowie des westlichen Berglandes zu
leichtem Frost kommen. Mit Bodenfrost muss im Westen und Süden häufiger
gerechnet werden. Allgemein liegen die Tiefstwerte zwischen 5 und 0 Grad, im
Norden und Osten unter dichten Wolken zwischen 8 und 5 Grad. Vom Süden bis in
den Nordwesten können sich gebietsweise flache Nebelfelder bilden. Sichtweiten
unter 150 m werden meist nicht erreicht.

Samstag… schwenkt der Höhentrog allmählich vom Osten Deutschlands in Richtung
südliche Ostsee. In Verbindung damit kommt es im Nordosten und bis nach
Schleswig-Holstein gebietsweise zu weiteren meist leichten Regenfällen oder
Schauern, die im Tagesverlauf von Süden nachlassen. Die weiteren Teile
Deutschlands gelangen in den Einflussbereich des Höhenrückens, der sich nun vom
Süden Deutschlands bis in die Nordsee reichend aufwölben kann. Somit bleibt dort
der Karsamstag trocken und unter Absinken gibt es in einigen Regionen auch
längere sonnige Abschnitte. Mit Annäherung eines Höhentiefs über der Biskaya und
Südwesteuropa stellt sich allmählich wieder eine südwestliche Höhenströmung ein,
mit der etwas wärmere Luftmassen herangeführt werden. So werden oft Höchstwerte
zwischen 15 und örtlich 20 Grad erwartet, im Norden und Osten bleibt es bei
Werten zwischen 10 und 15 Grad noch kühler. Mit der südwestlichen Strömung
gelangt im Tagesverlauf in den äußersten Süden und Südwesten auch etwas
feuchtere und labil geschichtete Luft. An den Alpen sowie im Schwarzwald werden
wenige hundert J/kg CAPE generiert. Da die Strömung noch recht antizyklonal
geprägt ist, bleibt die Auslöse von Gewittern im Bergland unwahrscheinlich.

In der Nacht zum Ostersonntag verlagert sich der Höhentrog, aus dem schließlich
wieder ein abgeschlossenes Höhentief wird, in Richtung südliche
Ostsee/Südschweden. Anfangs kann es im Ostseeküstenumfeld noch Schauer geben.
Sonst bleibt zunächst der antizyklonale Einfluss bestehen und die Nacht verläuft
ruhig und trocken und vielfach klar. Später zieht im Südwesten mehrschichtige
Bewölkung auf. Sie steht im Zusammenhang mit dem Ausläufer eines flachen Tiefs
über Frankreich. Er greift aber noch nicht auf uns über, sodass es noch trocken
bleibt. Die Tiefastwerte liegen meist zwischen 7 und 1 Grad. Von der Nordsee bis
nach Sachsen kann es Bodenfrost geben, dort ist auch gebietsweise Nebelbildung
möglich.

Sonntag… wandert der Höhenrücken ein wenig weiter ostwärts und gleichzeitig
nähert sich das Höhentief über Frankreich weiter an. Das zugehörige Bodentief
über Frankreich hat den Höhepunkt seiner Entwicklung bereits überschritten und
füllt sich weiter auf. Das teilokkludierte Frontensystem greift von Südwesten
über und verläuft bis zum Abend in einem Bogen etwa von NRW über die mittleren
Landesteile hinweg Richtung BaWü und Bayern. Damit einhergehend kommen Schauer
auf. In der labil geschichteten Luftmasse können sich bei ausreichender Feuchte
und CAPE von wenigen hundert J/kg sowie dem Übergreifen eines Randtroges auch
einzelne Gewitter entwickeln. Bei PPW Werten zwischen 20 und 25 mm und nur
langsamer Verlagerung ist dann lokal Starkregen im markanten Bereich zu
erwarten. Vor allem im Süden, wo bei föhnigen Verhältnissen eine relativ
trockene Grundschicht und bessere Scherungsbedingungen vorherrschen sind auch
Böen Bft 7 bis 8 nicht ausgeschlossen. Abseits der frontalen Bewölkung bleibt es
sonnig. Einzig der äußerste Norden kommt von dem Einfluss des Höhentiefs noch
nicht ganz los, sodass sich auch dort dichtere Bewölkung hält, aber ohne
Niederschlag. Die Höchstwerte liegen zwischen 16 und 24 Grad, mit den höchsten
Werten im Südosten. An der See bleibt es etwas kühler.

In der Nacht zum Montag kommt die Front noch etwas weiter nach Norden voran.
Dabei können weiterhin einzelne Gewitter auftreten mit ähnlichen
Begleiterscheinungen wie am Tage. Im Süden zieht die Front ostwärts ab, sodass
dort die Niederschlagstätigkeit im Laufe der Nacht weitgehend zum Erliegen
kommt. Abseits davon verläuft die Nacht ruhig. Teils wolkig, teils klar. In der
Südhälfte können sich flache Nebelfelder bilden. Die Tiefstwerte liegen zwischen
9 und 3 Grad.

Modellvergleich und -einschätzung

Die betrachteten Modelle zeigen keine signifikanten Unterschiede.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Johanna Anger