#SYNOPTISCHE ÜBERSICHT #MITTELFRIST ausgegeben am Donnerstag, den 06.03.2025 um 10.30 UTC
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 06.03.2025 um 10.30 UTC
Vom Frühling in den Spätwinter. Ab der Wochenmitte erhöhte Frostgefahr in den
Nächten. Im Süden Nassschneefälle nicht ausgeschlossen.
Synoptische Entwicklung bis zum Donnerstag, den 13.03.2025
Die ersten frühlingshaft milden Tage liegen hinter uns – was gibt es da
Schöneres, als über die Option eines kühlen/nassen Frühlingsabschnittes zu
sprechen. Zugegeben, diese Option steht aktuell nur locker im Raum und wird
gestützt durch die sich etablierenden und in der Folge kurz erörterten
Rahmenbedingungen. Inwieweit diese auch umgesetzt werden ist noch offen und mit
hohen Unsicherheiten behaftet. Aber wie wir sehen werden bedarf es auch keiner
Störung aus der Stratosphäre heraus, um uns wieder direkt in den Spätwinter zu
schicken. Doch nun der Reihe nach.
Nach unzähligen (zweistellig an der Zahl) gedehnten/gestreckten Ereignissen beim
Polarwirbel in der Stratosphäre (sPW) inklusive einiger „wave reflection“
Ereignisse mutiert der sPW zum Ende dieser Saison noch zu einem
Leistungssportler. Gedehnt (aufgewärmt) hat er sich ja nun zur Genüge.
Wir sind innerhalb der Stratosphäre aktuell mitten in einer signifikanten und
nachhaltigen Umstellung, die, wie in der Mittelfrist vom 24.2. bereits
angesprochen, nun von einem „wave 2“ zu einem klassischen „wave 1 forcing“
gewechselt ist. Innerhalb der cross sections wird eine astreine Signatur einer
vertikal westwärts (positiv) geneigten Welle in Form eines Troges über Eurasien
gezeigt, demgegenüber eine mächtige Antizyklone über Ostasien / dem Nordpazifik
aufgespannt wird. Wie wir noch sehen werden, etabliert sich zudem über Europa
ein stagnierender Rossby-Wellenzug mit einer positiven Geopotenzialanomalie über
Osteuropa, die sich zügig in Richtung Ural aufwölben soll und die vertikal bzw.
meridional gerichteten Wärmeflüsse (unter zögernder Abschwächung)
aufrechterhält. Die Folge dieser Entwicklung ist eine massive Ausweitung der
Antizyklone im Bereich der Stratosphäre über den Nordpol hinweg, wobei der sich
abschwächende sPW immer weiter nach Skandinavien verdrängt wird mit erratischen
Verlagerungsvorhersagen ab der Monatsmitte (aktuell über Island/Grönland
retrograd nach Westen verlagernd). Einhergehend mit dieser Abschwächung stürzen
die in 10 hPa bei 60 Grad Nord zonal gemittelten Zonalwinde von +30 m/s auf -20
bis -25 m/s ab und dies mit einer extrem engen Bündelung der Member sowohl beim
GEFS, als auch beim IFS-ENS, sodass es da keinen Spielraum mehr gibt.
Worin sich die zwei Ensemblevorhersagen unterscheiden ist, wie es mit dem sPW
weitergeht, der nach EZ selbst im Ensemblemittel bei einer anhaltenden Umkehr
der Zonalwinde bleibt mit der Option, dass es sich hierbei schon um die finale
Erwärmung handeln könnte. Diese findet statistisch gesehen um den 12. April
statt. Dieses Ende des sPW würde in die Kategorie „dynamischer Abgang“ fallen,
wo im Grunde das zeitlich perfekt platzierte und für diese Wintersaison
kräftigste „wave 1 forcing“ mit massiven vertikal gerichteten Wärmeflüssen eine
finale Erwärmung ermöglichen würde. Dies wäre etwas ungewöhnlich, da sonst eine
plötzliche Stratosphärenerwärmung eher für eine etwas spätere finale Erwärmung
sprechen würde und man müsste schon in die 80-iger gehen, um die Kombination
einer plötzlichen Erwärmung in der Stratosphäre mit einer finalen Erwärmung im
März zu finden. Aber dies sind nur Spielereien, muss doch auch das NCEP davon
noch überzeugt werden, das mit einigen Membern weiterhin eine transiente und
neuerliche Windumkehr zur Monatsmitte andeutet.
Alle Augen richten sich nun auf die Entwicklung dieser Störung im Verlauf des
Monats und inwieweit ein klassisches „Abtropfen/Heruntertropfen“ mit zur unteren
Stratosphäre wanderden Anomaliewerten initiiert werden kann. Jüngste Vorhersagen
der zwischen 60 und 90 Grad gemittelten Temperaturwerte inklusive deren
Anomaliewerte (Polkappe) zeigen eine ausgeprägte positive Temperaturanomalie,
die sich im Bereich der oberen Stratosphäre etabliert und zögernd absinkt.
Schaut man sich allgemein die positiven Anomaliewerte (und nicht nur deren
Spitzenwerte) an, so ist ein Ausgreifen bis in den Übergangsbereich der
Stratosphäre/Troposphäre im Verlauf des Monats zu erkennen.
Betrachtet man jedoch die Anomalien des Zonalwindes und der vertikal berechneten
NAM, dann ist von einer aktuellen temporären Kopplung in der ersten Monatsdekade
(unabhängig der rasanten Stratosphärenerwärmung) abgesehen nicht viel an
Einfluss von der Stratosphäre auszumachen – in fact, es deutet sich nach der
Monatsmitte wieder ein entkoppelter Zustand an. Wie volatil Modelle jedoch bei
solchen Ereignissen von Vorhersage zu Vorhersage springen können, haben
vergangene Ereignisse zur Genüge gezeigt, sodass nun erstmal die Entwicklung der
Störung abgewartet werden muss.
Noch ein Wort zur angesprochenen aktuellen Kopplung. Die steht bei kaum
vorhandene zeitlichem Versatz zur Erwärmung in der Stratosphäre nicht damit im
Zusammenhang, sondern spiegelt eher die Auswirkungen einer transienten
„Erwärmung im kanadischen Sektor“ wider, die sich per „upstream pathway“ in Form
einer progressiven Antizyklone auf den Weg nach Grönland gemacht hat und nun
dort eine blockierende Antizyklone induziert. Forciert wird diese Entwicklung
durch eine ostwärts wandernde MJO, die aktuell im Übergangsbereich Phase 1/2
ihre Spitzenwerte erreicht, bevor die Welle in der Folge an Bedeutung verliert.
Nimmt man trotz eines ONI von -0.5 (und somit La Nina Bedingungen) eher eine
neutrale Kopplung als Hintergrund, dann wird während dieser Mittelfrist diese
Blockierung auch aus dem tropischen Sektor konstruktiv gestützt. Einhergehend
werden bei den Vorhersagen des ageostrophischen Geopotenzialflusses zunehmend
Vektoren in Richtung Nordafrika aufgespannt und somit die Blockierung bei
Grönland umrundend. Diese Konstellation geht mit einem erhöhten Potenzial für
wiederholte Interferenzen des Polar- mit dem Subtropenjet über Südeuropa einher.
Dies deckt sich auch mit einer seit Ende Februar in Richtung Subtropen
gerichteten positiven Impulsanomalie, die aktuell dort die Werte ansteigen lässt
mit zu den Tropen verschobenen kräftigen subtropischen Hochdruckgebieten.
Sprich, im Mittelmeerraum wird es nun deutlich turbulenter.
Was nimmt man von alledem mit: die aktuell in der Mittelfrist bevorstehende
Umstellung hat noch nichts mit den Folgen der plötzlichen Erwärmung in der
Stratosphäre zu tun. Diese könnte bei entsprechender Kopplung und einem
zeitlichen Versatz von 10 bis 14 Tage ebenfalls die Option für Blockierungslagen
im Bereich von Grönland erhöhen und uns in einen nass-kalte Frühlingsabschnitt
geleiten, aber – und hier schließt sich der Kreis – dazu muss erstmal die
Entwicklung der Störung in der Stratosphäre abgewartet werden.
Der Polarwirbel in der Troposphäre (tPW) scheint sein Zentrum im Bereich von
Barentssee und Karasee zu etablieren mit einem zeitlich sehr agilen
Subtropenjet. Die NAO soll von neutral zu leicht positiv wechseln mit einer von
negativ zu positiv wechselnden NAM, die zunehmend in eine große Spreizung der
Member übergeht (je nach Signal, das von der Stratosphäre nach unten
weitergereicht wird). Es würde nicht überraschen, wenn es bei diesen Vorhersagen
noch größere Schwankungen gibt.
Wie gestalte sich nun diese Mittelfrist vom Sonntag, den 09. März bis zum
Donnerstag, den 13. März 2025 in Deutschland?
Am Sonntag dauert das vorfrühlingshafte Wetter vorerst noch weiter an mit viel
Sonnenschein und nur zeitweise von West nach Ost durchziehenden ausgedehnten
Wolkenfeldern. Niederschlag fällt keiner.
Zum Montag beginnt dann die nachhaltige Umstellung durch die Interaktion eines
Höhentiefs über der Biskaya mit einem von Skandinavien südwärts schwenkenden
Höhentrog. Beide interagieren zum Wochenbeginn in Form einer Tiefdruckrinne, die
über Deutschland aufgespannt wird. Dabei sickert in den Süden eine feuchte und
leicht labil geschichtete Luftmasse, in der es Niederschläge gebe kann – in Form
von Schauern und dem einen oder anderen Gewitter, sollte es bei einer diffusen
Tiefdruckrinne bleiben oder in Form von skaligen Niederschlägen, wenn sich ein
Bodentief innerhalb dieser Rinne entwickeln kann (ICON/GFS/UK10 Schiene). Im
Norden wird es zwar auch bewölkter, allerdings kann sich hier die Sonne immer
wieder für längere Zeit durchsetzen und es wird nochmals ein meist trockener
Tag.
Ab er Nacht zum Dienstag erfasst uns dann ein Schwall modifizierter Polarluft
von Nord nach Süd, wobei noch unsicher ist, wie schnell und wie weit diese
Luftmasse nach Süden vorankommt. Nach dem jüngsten Lauf etabliert sich über
Süddeutschland eine Luftmassengrenze, die bis zum Ende der Mittelfrist durchhält
und T85 Werte von -7 bis -10 Grad im Norden von
rund -1 Grad im Süden trennt. Je nach zeitlichem Ablaufen von Störungen entlang
dieser hyperbaroklinen Zone wären im Süden wiederholt Niederschläge zu erwarten
und auch (markante?) Nassschneefallereignisse können bei dieser Ausgangslage für
den Süden/Südosten nicht kategorisch ausgeschlossen werden. Noch unsicher ist,
wie genau der Energietransfer innerhalb der Rossbywelle über Mitteleuropa
sattfindet. Wird ausreichend Energie nach Spanien/Frankreich geführt, dann
könnte dort eine kräftige Zyklogenese induziert werden, die die Luftmassengrenze
bei uns aufrechterhält bzw. ggf. nach Norden drückt. Oder findet dieser
Energietransfer (mit demselben Resultat) eher am Südrand der Blockierung
(Grönland/Island) und somit vom Nordostatlantik her statt? Die Unsicherheiten
sind bezüglich des Ausmaßes der positiven Achsenneigung auch im Ensemble mit
erhöhten Unsicherheiten hinterlegt, dennoch mehren sich die Zeichen, dass es auf
einen stagnierenden und positiv geneigten Trog hinausläuft, der ein recht hohes
Überraschungspotenzial für Nassschneefälle (Süddeutschland, ggf. auch für die
Mitte) bereithält dank der Interaktion einer nach Süden ausfließenden polaren
Luftmasse mit am Ostrand des Troges nordostwärts in Richtung Baltikum
abwandernden Störungen. Ab der Wochenmitte nehmen diesbezüglich die Signale für
Neuschnee im Süden z.B. im IFS-ENS in den Spitzen deutlich zu.
Nach einem sehr bis ungewöhnlich milden Sonntag mit 13 bis örtlich 20 Grad
(küstennah 8 bis 11 Grad) gehen die Maxima zum Montag bereits etwas zurück (12
bis 17 Grad, wobei Spitzenwerte abhängen von Niederschlags- und
Bewölkungsverteilung). Der Dienstag kommt mit einem klassischen
Nordwest-Südostgefälle der Temperaturwerte daher (3 bis 7 Grad im Nordwesten und
entlang der Küsten sowie 15 Grad am Oberrhein), bevor – ja, bevor wir ab der
Wochenmitte mit 2 bis 7 Grad, am Oberrhein lokal um 10 Grad vorliebnehmen
müssen. Es ist halt doch erst März. Wenn in der Folge zum Ende der Mittelfrist
alles passt, dann wird es auch Regionen geben, die sich über nass-kalte 0 Grad
und Nassschneefall „freuen“ dürfen.
Nach einer insgesamt nur regional auftretenden Nachtfrostgefahr zum Beginn der
Mittelfrist nimmt diese ab der Nacht zum Mittwoch von Norden verbreitet zu mit
leichten, örtlich (im Bergland verbreitet) auch mit mäßigem Nachtfrost.
Der Wind dreht ab Dienstag/Mittwoch von Norden zunehmend auf Nordwest bis Nord,
entlang der Küsten auch auf Nordost und kann küstennah auch mal böig/stürmisch
auffrischen. Ansonsten bleibt der Wind aber unterhalb jeglicher Warnschwelle.
In der erweiterten Mittelfrist dominiert erstmal das anhaltende Ausfließen der
modifizierten Polarluft am Ostrand der Blockierung bei Island/Grönland, sodass
mäßiger Nachtfrost, über Schnee im Süden ggf. lokal auch strenger Nachtfrost
zunächst den Ton angibt, bevor die Frage sein wird, wie schnell von Südwesten
die Milderung durchgreifen kann. Aus heutiger Sicht dominieren jedoch die
Zeichen, dass dies zur Monatsmitte effektiv umgesetzt werden sollte.
Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Die jüngsten 5 Modellläufe von EZ weisen eine gute Konsistenz bezüglich der
allgemeinen Entwicklung auf synoptisch-skaliger Ebene auf. Einem Keil über
Mitteleuropa folgt zum Beginn der kommenden Woche die Umstellung zu einer
ausgeprägten Troglage. Bei gleichzeitig hohem Geopotenzial bei Island wird eine
Nordströmung induziert, die mit modifizierter Polarluft auch Deutschland erfasst
und die frühlingshafte Witterung beendet.
Trotz der guten Konsistenz ergeben sich zeitliche/regionale Unschärfen, die sich
besonders auf eventuelle Niederschlagsereignisse auswirken. Interessant wird
sein, wieviel Energie innerhalb des Troges nach Spanien/Frankreich gebracht
wird, was die Kaltluftadvektion bremsen könnte. Unstrittig ist aber vorerst die
Umstellung hin zu einem deutlich wechselhafteren und kälteren
Witterungsabschnitt kommende Woche, wobei sich eine Nord-Süd-Gefälle bei der
Temperatur ausbilden könnte (ggf. auch eine zonal über Deutschland liegende
Luftmassengrenze).
Vergleich mit anderen globalen Modellen
Die anderen Globalmodelle sehe die Entwicklung sehr ähnlich zu EZ, sodass hier
keine größeren Ausführungen benötigt werden. Grundsätzlich stellt sich auch hier
die Frage des Energietransfers innerhalb des stark positiv geneigten Höhentroges
in Richtung Spanien/Frankreich, sodass dieser als Gegenpart zur etablierten
Nordströmung fungieren und eine zonal ausgerichtete Luftmassengrenze über
Deutschland etablieren kann. Hier gehen die Modelle zum Ende der Mittelfrist ein
bisschen auseinander, wobei z.B. GFS eine von Südwesten durchgreifende Erwärmung
andeutet, während sonst erst einmal die eingeflossene modifizierte polare
Luftmasse über Deutschland zur Ruhe kommt. Die jüngsten GFS Läufe profitieren
jedoch von einem zusätzlichen Energietransfer vom Nordatlantik in Richtung
Südeuropa, was den zyklonalen Einfluss über Südwest/Westeuropa besonders
dominant hervorhebt. Vom oben genannten Grundtenor einer zunehmenden
Blockierungstendenz bei Grönland wäre diese Entwicklung nicht unwahrscheinlich.
Grundsätzlich hebt die Lage/Ausrichtung des Höhentroges die Möglichkeit
eines/mehrerer (orographisch entlang der Alpen induzierter?) Randtiefs hervor,
die mit Nassschneefällen nach Nordosten ziehen. Der grobe Bereich eines
möglichen Ereignisses erstreckt sich während dieser Mittelfrist von den Alpen
bis ins Baltikum.
Bewertung der Ensemblevorhersagen
Die Clusteranalyse beginnt mit einem Cluster und dem Regime der negativen NAO.
Dabei wird eine stabile Hoch-über-Tief Blockierung über dem Nordostatlantik und
Westeuropa hervorgehoben, auf deren Vorderseite ein Keil nach Mitteleuropa
aufgespannt wird und uns an diesem Tag (Sonntag) nochmals frühlingshafte
Temperaturwerte beschert.
In der Folge (Montag bis Mittwoch) dominieren zwei Cluster mit dem klimat.
Regime eines „Atlantikrückens“. Dieser wird in beiden Clustern ähnlich dominant
aufgespannt und bei beiden erfolgt auch eine „downstream response“ mit einer
Keilaufwölbung über Osteuropa. Somit wird ein stagnierendes Wellenmuster
induziert, in dessen Trogbereich Deutschland zum Liegen kommt. In beiden (sehr
ähnlichen) Clustern wird die Möglichkeit von in Richtung Baltikum ziehender
Randtiefs inklusive Nassschneefälle hervorgehoben, wenngleich natürlich noch
nicht über Intensität und Schwerpunkte gesprochen werden muss.
Zum Ende der Mittelfrist (Donnerstag) bis in den erweiterten Bereich der
Mittelfrist nehmen die Unsicherheiten rasch zu mit dem Ergebnis von 4 Clustern,
die eine Splittung in „negative NAO“ sowie „Atlantikrücken“ aufweisen. Der sich
bis zum Ural ausdehnende Keil über Osteuropa blockiert die Wellen effektiv,
sodass nun die Frage ist, wohin der Energietransfer innerhalb des Troges geht
und wie dieser fragmentiert. Bei in allen Clustern gezeigten erhöhten
Anomaliewerten des 500 hPa Geopotenzial peripher von Island deutet sich ein
fortwährendes Gerangel zwischen der dadurch induzierten Nordströmung von
Skandinavien mit einer milden Strömung aus Südwesteuropa an. In der Folge nehmen
die Diskrepanzen weiter zu.
Die Meteogramme zeigen bis einschließlich Montag deutschlandweit einen anhaltend
markanten Tagesgang, bevor in der Folge eine deutliche Abkühlung bevorsteht,
wobei im Süden der CNTRL teils am untersten Ende der Memberschar liegt. Dies
hebt ggf. anhaltende Niederschläge an einer Luftmassengrenze / Stauniederschläge
hervor, die bei Werten nur wenig über 0 Grad auch als Schnee fallen könnten. In
fact, die Ausschläge bei der festen Phase in den Meteogrammen sehe nach der
Wochenmitte besonders im Süden recht beeindruckend aus. Aber auch hier muss noch
abgewartet werden, inwieweit sich eine Luftmassengrenze etablieren kann, ob eine
Störung entlang dieser ostwärts ins Baltikum geführt wird, oder ob es eher
Schneefälle sind, die inneralpin/im Stau auftreten. Die feste Niederschlagsphase
nimmt bei den Meteogrammen überall von Dienstag zu Mittwoch deutlich zu, mal
dominant, mal unterdrückt, was sicherlich von Tageszeit/Intensität der
Niederschläge abhängt.
Bei den Rauchfahnen der Temperatur in 850 hPa erfolgt ein deutlicher Absturz von
+6 auf teils – 9 Grad im Verlauf der Mittelfrist (oder noch engmaschiger
ausgedrückt: von Montag zum Mittwoch). Dabei liegt der CNTRL recht gut
eingebettet innerhalb der Mehrzahl der Member. Nicht unterschlagen sollte man
jedoch, dass es weiterhin einzelne Member gibt, die von einer deutlichen oder
nachhaltigen Abkühlung nicht viel wissen wollen und auch, dass der CNTRL zum
Ende der kommenden Woche deutlich über die Memberschar ansteigt. Letzteres ist
ein Signal aus der synoptisch-skaligen Entwicklung heraus und deutet noch die
Unsicherheiten an, inwieweit sich der Nordströmung „effektiv“ eine milde
südwestliche Strömung entgegenstellt und wo letztendlich eine Luftmassengrenze
aufgespannt werden kann.
Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
Sowohl die zu Beginn noch dominante Hochdruckphase als auch die sich
einstellende Nordlage halten sich jeweils bedeckt bei markanten
Wettererscheinungen.
Kratzt man alle Signale zusammen, dann sei zur Wochenmitte auf einzelne
stürmische Böen an exponierten Küstenabschnitte aus Nordost hingewiesen, wie
auch auf lokal auftretende markante Dauerregenereignisse im Süden, die jedoch
aus heutiger Sicht kaum bewarnt werden dürften (nur lokal wird in Staulagen der
Schwellwert für markanten Dauerregen erreicht).
Etwas offensiver soll auf mögliche Nassschneefälle zur/ab der Wochenmitte
hingewiesen werden, die ggf. auch markant ausfallen könnten. Die höchsten
Wahrscheinlichkeiten sind aus heutiger Sicht im Süden und hier vor allem
zwischen Donau und Alpen zu finden. Die Unsicherheiten diesbezüglich sind jedoch
noch groß.
Basis für Mittelfristvorhersage
GEFS, IFS-ENS, IFS, MOSMIX (modifiziert).
VBZ Offenbach / Dipl. Met. Helge Tuschy