#SYNOPTISCHE ÜBERSICHT #MITTELFRIST ausgegeben am Montag, den 24.02.2025 um 10.30 UTC
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Montag, den 24.02.2025 um 10.30 UTC
Nach wechselhaftem Start mit Neuschnee besonders im östlichen Bergland in der
Folge unter Hochdruckeinfluss Wetterberuhigung. Insgesamt mild, in den Nächten
Frostgefahr.
Synoptische Entwicklung bis zum Montag, den 03.03.2025
Die Mittelfrist verläuft insgesamt recht ruhig, sodass wir kurz in die
Vergangenheit schauen können.
Wie bereits mehrfach erwähnt wurde traten den Winter über unzählige „stretching“
und „wave reflection“ Ereignisse auf, die den Polarwirbel in der Stratosphäre
(sPW) mit Blick auf seine Intensität immer wieder zwischen Rekordwerten und
Normalwerten pendeln ließen. Beeindruckend war dabei besonders das jüngste
Reflektionsereignis mit einem Anstieg der NAM, deren Standardabweichung von -5
zu +3 wechselte und das innerhalb von grob einer Woche. Entsprechend sprunghaft
war auch der Anstieg der Zonalwinde des sPW von „klimatologisch normal“ zu neuen
Rekordwerten. Somit stand die am 10.02. in der Mittelfrist erwähnte und optional
im Raum stehende Tendenz zur Verlängerung des mittel-/osteuropäischen
Kaltluftausbruchs durch eine erneute Blockierung über dem Nordostatlantik recht
rasch nicht mehr im Raum und ein dominanter Atlantik beendete die Kältewelle
zügig von West nach Ost. Ein weiteres Beispiel, wie massiv die Erholung nach
einem Reflektionsereignis ausfallen kann. Dennoch reichte es für eine recht
kalte (und regional gar weiße) Episode für einige Bereiche Deutschlands.
Doch was macht der sPW aktuell? Dieser weist in 10 hPa ein nachlassendes „wave-2
forcing“ auf mit je einer flankierenden Antizyklone über Südeuropa und dem
Nordpazifik. Diese Ausgangslage wandelt sich im Verlauf der Mittelfrist in ein
dominantes „wave-1 forcing“ mit beachtlichem Amplitudengewinn um, wobei die dann
dominante Antizyklone über Ostasien/Nordpazifik ein recht markantes
„displacement“ einleitet. Flankiert wird dieses Ereignis durch einen deftigen
vertikal gerichteten Wärmefluss, der sich im Bereich der erweiterten Mittelfrist
über dem asiatischen Sektor etabliert und in der Folge auch die zonal
gemittelten Zonalwinde in 10 hPa (60 Grad Nord) deutlich drückt. Hier stimmen EZ
und NCEP sehr gut überein. Innerhalb der cross sections wird ein sehr günstiges
Wellenmuster gezeigt u.a. mit einer stark westwärts gerichteten Amplitude,
sodass es nicht verwundert, dass die aktuellen Vorhersagen beider Modelle recht
aggressiv auf einen deutlichen Abfall der Zonalwinde, teils bis in die Umkehr,
hinweisen. Viel mehr muss noch nicht dazu gesagt werden, da die Numerik
sicherlich noch einige Korrekturen anbringen wird. Allerdings würde es nicht
verwundern, wenn u.a. die von IFS-ENS erwarteten positiven Anomaliewerte der 2m
Temperatur über Mitteleuropa in Richtung Mitte/Ende März nach unten korrigiert
werden, sollte sich die beschriebene Störung wie erwartet durchsetzen. Zudem
sieht es nach einem nachhaltigen Ereignis aus. Inwieweit sich das jedoch bei der
Kopplungsarmut auf das Frühjahr auswirkt, bleibt noch abzuwarten.
Aktuell findet von der Kurzfrist bis in die Mittelfrist hinein eine transiente
Kopplung des sPW und des Polarwirbels in der Troposphäre (tPW) statt, doch
deutet sich bereits die nächste entkoppelte Phase zum Ende dieser Mittelfrist
an. Entsprechend geht die aktuell deutlich positive NAO (ebenso vertikal
gemittelt) wieder in den neutralen bis leicht positiven Bereich zurück, bevor in
der Folge eine erhöhte Member-Streuung die zunehmenden Unsicherheiten u.a. aus
der Stratosphäre andeuten. Der westliche Ast/Wirbel des tPW bleibt vorerst über
dem kanadisch-grönländische Sektor liegen und wird für unsere Mittelfrist zum
dominanten Faktor dank einer diffluenten und sich immer wieder antizyklonal
aufwölbenden Strömung über Europa. Erst zum Ende der Mittelfrist nähert sich der
Teilwirbel des tPW Europa immer weiter an.
Somit greift hier die antizyklonal geprägte und gradientarme Höhenströmung im
Übergangsbereich Troposphäre und Stratosphäre konstruktiv in die durch den tPW
ausgelöste Entwicklung innerhalb der Troposphäre: ein hyperbarokliner Rand des
tPW sorgt wiederholt für deftige Sturmtiefs zwischen Neufundland und
Grönland/Island mit anhaltend kräftigen rotationsfreien/rein divergenten
(irrotational) Winden, die den jeweiligen Outflow der die Sturmtiefs
begleitenden, agilen warmen Förderbänder darstellen. Da diese Förderbänder in
sehr feuchte Luftmassen fußen, stützen sie effektiv mit negativer PV-Advektion
eine Keilaufwölbung über dem Nordostatlantik, die in der Folge (im Verlauf der
Mittelfrist) auch uns beeinflusst. Die Numerik hatte mit dieser Entwicklung in
den vergangenen Tagen so ihre Probleme, mittlerweile wird dieser Keil allerdings
recht homogen gezeigt (und auch EZ weist eine bessere Lauf-zu-Lauf Kontinuität
auf).
Von Seiten der MJO kommt es aktuell zu keinem nennenswerten Eintrag (aktuell
noch innerhalb des Einheitskreises gelegen), sodass vielleicht noch der Blick
zur globalen Impulsbilanz von Interesse sein könnte. Diese weist aktuell
neutrale Verhältnisse auf mit einer (Beginn Anfang Februar) einsetzenden
Impulserhöhung im subtropischen Sektor. Flankiert von negativen Werten im Norden
stützt dies momentan eher südlich ansetzende Blockierungslagen im Bereich von
40/50 Grad Nord, was innerhalb der Numerik wiederholt angedeutet wird und auch
die zonale Ausrichtung der blockierenden Antizyklone in dieser Mittelfrist mit
erklären würde.
Alles in allem folgt der zum Beginn der Mittelfrist noch wirksamen NAO+
inklusive einer leicht progressiven Westströmung eine zonal gerichtete
Keilaufwölbung mit einer sehr dynamischen Nordflanke der Antizyklone (oder
anders ausgedrückt: einer recht nördlich in Richtung Skandinavien verlaufenden
Frontalzone). Hier wird die Dynamik aus der synoptischen Entwicklung sicherlich
noch für Änderungen sorgen, sodass zwar insgesamt eine antizyklonal geprägte
Witterung recht wahrscheinlich erscheint, diese jedoch ein Nord-Süd-Gefälle
aufweisen kann (mit zyklonalen Einschlägen in Richtung Nord- und
Ostdeutschland). Bei dem „Drang“ vom Nordatlantik dominieren insgesamt milde
Luftmassen vom Nordatlantik, wobei temporäre Einschübe kälterer subpolarer
Luftmassen je nach Ausprägung der Dynamik am Nordrand der Antizyklone / entlang
der Frontalzone möglich sind. Zusammengefasst also eine warntechnisch sehr
überschaubare Mittelfrist.
Wie gestaltet sich diese Mittelfrist nun vom Donnerstag, den 27. Februar bis zum
Montag, den 03. März 2025 in Deutschland?
Am Donnerstag liegt ein Höhentrog mittig über Deutschland. Der begleitende
thermische Trog ist in der Höhe mit Temperaturwerten z.B. in 500 hPa von rund
-35 Grad recht kräftig aufgestellt. Gleichzeitig weist eine in dem Trog
vorhandene Höhenzirkulation eine neutrale Achsenneigung zu einem schwachen
zyklonalen Abdruck im Bodenfeld auf, um den sich eine teilokkludierte Kaltfront
einmal schön über Deutschland legt und langsam ostwärts zieht. Somit verläuft
der Tag sehr wechselhaft, peripher der ostwärts ziehenden Front regnet es auch
mal für längere Zeit, sonst dominiert der konvektive Charakter (mit länger
anhaltenden Niederschlägen in Staulagen). Die Tagesmengen des Niederschlags
fallen jedoch mit wenigen Litern meist gering aus, südlich der Donau könnte es
bei einem leicht föhnigen Einschlag aus West/Südwest gar trocken bleiben.
Anders sieht dies entlang des Drehzentrums über Norddeutschland aus, wo es
länger anhaltend und mit 24 std. Mengen von 5 bis 10 l/qm auch nennenswert
regnet. Die Schneefallgrenze pendelt von Nord nach Süd zwischen 400 und 800 m
(an den Alpen um 1000 m), sodass nennenswerter Neuschnee in Form einiger
Zentimeter nur entlang der zentralen Mittelgebirge zu erwarten sind (aktuell im
Ensemble im Median 1 bis 5 cm oberhalb von 700 bis 800 m). Etwas spannender wird
es über der (östlichen) Mitte im Verlauf der Nacht zum Freitag, wenn die durch
den Trog induzierten Niederschläge mit dem günstigen (kalten) Tagesgang
interagieren und Nassschneefälle bis in tiefe Lagen möglich sind. Aus heutiger
Sicht wären davon vor allem Thüringen und Sachsen betroffen.
Am Freitag zieht der Höhentrog (im Begriff sich temporär in ein Höhentief
umzuwandeln) langsam weiter nach Polen, während sich von Westen ein Bodenhoch
immer weiter nach Deutschland ausweitet.
Von daher bleibt es in der gesamten Osthälfte wechselhaft und besonders im Stau
des Erzgebirges regnet oder schneit es länger anhaltend. Die Schneefallgrenze
pendelt dabei zwischen 400 und 600 m, sodass im Bergland mit etwas Neuschnee zu
rechnen ist. Wie kräftig der Neuschneezuwachs im Erzgebirge ausfällt hängt auch
von der exakten Anströmung und Niederschlagsintensität ab – innerhalb der
Ensembleverfahren werden in der Spitze 5 bis 10 cm Neuschnee in 24h angedeutet
und das schließt auch die anhaltende Staulage während der Nacht zum Samstag mit
ein.
Im Westen treten tagsüber noch einzelne Schauer auf und die dichte Wolkendecke
lockert im Verlauf des Nachmittags immer weiter auf. In der Nacht zum Samstag
bildet sich hier oft dichter Bodennebel.
Am Samstag zieht der Trog ostwärts ab, beeinflusst jedoch den Süden und Osten
bis weit in den Tag, während sonst von Westen das Geopotenzial weiter steigt.
Bodennah weitet sich eine kräftige Antizyklone von England in Richtung
Deutschland aus. Insofern steht einem wolkenverhangenen und wechselhaften Osten
ein freundlicher und überwiegend trockener Westen gegenüber. Bei einer ähnlich
vorhergesagten Schneefallgrenze dürfte es im Erzgebirge aber nur noch für den
einen oder anderen nassen Neuschneezentimeter reichen, zumal die Staukomponente
im Tagesverlauf immer schwächer wird.
Am Sonntag und Montag liegt Deutschland an der Ostflanke eines kräftigen Keils
über Nordwesteuropa und bodennah bleibt eine von England nach Süddeutschland
gerichtete Antizyklone dominant. Von daher baut sich ein Südwest-Nordostgefälle
beim Wetter auf. Besonders in den Norden und Osten wird wiederholt Feuchte (am
Sonntag gar in Form einer schwachen (?) Frontpassage) geführt, die in den
Absinkbereich strömend für eine dichte Wolkendecke sorgt. Das Fragezeichen hebt
noch erhebliche Unsicherheiten hervor, wie kräftig die Frontpassage ausfällt.
Diese könnte nach anderen Modellen dem Erzgebirge am Sonntag weiteren Neuschnee
bescheren.
Derweilen bringt stärkeres Absinken westlich der Divergenzachse der
niedertroposphärischen Antizyklone dem Westen trockenes und freundliches Wetter,
im Südwesten teils mit viel Sonnenschein.
Die Höchstwerte liegen zum Beginn der Mittelfrist im milden Bereich (5 bis 9
Grad) und verharren nur bei Stauniederschlägen (z.B. entlang der zentralen
Mittelgebirge) teils im mäßig kalten Bereich von 1 bis 4 Grad. Daran ändert sich
bis Samstag wenig, wobei es dann im Westen bereits für die eine oder andere 10
Grad reichen sollte. Zum Ende der Mittelfrist wird es dann mit 8 bis 12 Grad
deutschlandweit mild.
In den Nächten droht deutschlandweit leichter, z.B. im süddeutschen Bergland
auch mäßiger Frost, wobei es jedoch je nach Ausprägung der Bewölkung regional
frostfreie Abschnitte geben kann. Dies betrifft vor allem den Nordwesten. Zum
Ende der Mittelfrist zieht sich der Nachtfrost immer mehr auf die Mitte und den
Süden Deutschlands zurück, während es im Norden mit 4 bis 1 Grad meist frostfrei
bleibt (was nicht den Frost in Bodennähe betrifft, der auch im Norden weiterhin
ein Thema bleibt). Zudem spielt der Nebel besonders im Nordwesten dank des hohe
Feuchtegehalts der marinen Luftmasse sicherlich immer wieder eine warnrelevante
Rolle.
Der Wind weht am Donnerstag mäßig bis frisch aus Südwest und dreht mit Passage
des Troges vorübergehend auf Nordwest. In der Folge dominiert dann die
antizyklonale Zirkulation um das Bodenhoch herum mit östlicher Komponente im
Süden und einer eher westlichen im Norden. Nennenswerter Wind ist dabei keiner
zu erwarten.
In der erweiterten Mittelfrist dominiert dann eine antizyklonal geprägte
Witterung mit milden Höchstwerten, wenngleich noch unsicher ist, wie effektiv
Fronten von Nord- und Ostdeutschland abgehalten werden. Der Wind frischt im
Küstenumfeld sowie im Bergland zunehmend stark böig bis stürmisch aus Südwest
auf.
Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Die leicht progressive Wetterlage wird innerhalb der jüngsten 4 Modellläufe von
EZ recht gut erfasst. Der zum Beginn der Mittelfrist ostwärts driftende Trog
wird von Lauf zu Lauf abgebremst, sodass dieser Deutschland bis Freitag, im
Osten gar bis Samstag beeinflusst.
In der Folge wird wieder homogen ein Geopotenzialanstieg von Westen gezeigt.
Vergleich mit anderen globalen Modellen
Beim Blick auf die internationale Modellpalette ergeben sich zum Beginn bei der
Trogpassage nur sehr geringe Diskrepanzen – EZ hat sich somit gut in die
Erwartung der anderen Modelle eingefügt.
Auch bei den anderen Modellen erfolgt ab Sonntag von Westen Geopotenzialanstieg,
der allerdings bei UK10 und EZ forscher als bei GFS und ICON stattfindet.
Letztere erlauben bereits ab Sonntag wieder das Übergreifen von atlantischen
Störungen, wobei besonders GFS eine recht wechselhafte Nordwestwetterlage
aufzeigt. Allerdings war besonders GFS innerhalb der jüngsten Läufe sehr
sprunghaft und deutete die recht markante Trogpassage erst seit den jüngsten 2
Läufen an. Insgesamt ergab sich in den jüngsten Läufen eine erhebliche Anpassung
des Geopotenzialfeldes über dem Nordostatlantik mit einem nun anvisierten
nächtigen Keil, der sich in Richtung Westeuropa aufwölbt. Von daher wird es wohl
in den kommenden Läufen noch weitere Anpassungen geben, wenngleich von der
Tendenz her die Mehrheit ein zügiges Ansteigen des Geopotenzials von Westen
hervorhebt. Dennoch beharrt auch der 06Z von GFS weiterhin auf eine agile und
nasse Frontpassage am Sonntag, die dem Erzgebirge sogar nochmal Neuschnee
bescheren könnte. Innerhalb des GEFS überwiegt aber die Memberanzahl, die eine
schwächere Frontpassage mit wenig Niederschlag stützen würde.
Bewertung der Ensemblevorhersagen
Die Clusteranalyse startet mit 3 Clustern und dem dominanten klimatologischen
Regime der Blockierung, was wohl vor allem dem vom Nordpol zum Ural gerichteten
blockierenden Keil geschuldet ist. Ansonsten dominiert eigentlich ein leichter
NAO+ Einschlag vom Nordatlantik, der eine gemächliche Trogpassage über
Mitteleuropa stützt. Bei dieser ergeben sich keine nennenswerten Diskrepanzen
für die Entwicklung in Mitteleuropa.
Von Freitag bis Sonntag wird die Clusterung mit 6 Clustern ausgereizt, inklusive
dem dominanten Regime der Blockierung, allerdings bei einem prozentualen Anstieg
der NAO+ Optionen im Ensemble. Die zonal ansetzende Keilaufwölbung erfasst
Mitteleuropa, wobei noch unsicher ist, wie schnell sich der Keil ostwärts
ausdehnt. Der Kontrolllauf liegt im 4. Cluster, wo eine eher zurückhaltendere
Ausdehnung favorisiert wird. Die Unsicherheiten werden auch dadurch beeinflusst,
wie gut der Keil noch mit dem sich abbauenden Keil über dem Ural interagieren
kann. Insgesamt deutet sich aber eine doch aggressivere Keilaufwölbung an, als
es der det. Lauf aktuell andeutet.
Im Übergangsbereich zur erweiterten Mittelfrist dominiert eine kräftige
Antizyklone über Mitteleuropa, was in allen 3 Clustern gezeigt wird. Der
blockierende Überhang des klimat. Regimes bleibt bestehen, wenngleich auch
einzelne NAO + Optionen auftauchen und in der Folge immer dominanter werden. Ab
dem 6. März ergeben sich dann aber doch erhebliche Diskrepanzen, wie es mit der
bis dahin blockierenden Antizyklone über Mitteleuropa weitergeht. Sollte sich
diese Entwicklung durchsetzen, wäre die stark positive Temperaturanomalie der
ersten Märzdekade in der jüngsten IFS-ENS Vorhersage absolut nachvollziehbar.
Aus den über Deutschland verteilten Meteogrammen lässt sich nicht viel Neues
herauslesen. Nach einem wechselhaften Start in die Mittelfrist dominiert
Hochdruckeinfluss bei langsam steigendem Temperaturniveau. Nassschneeoptionen
ergeben sich am Freitag/Samstag im Osten (z.B. Leipzig), aber auch im Südosten.
Hier zeigen sich auch noch Schneeoptionen für den Sonntag, was wohl an der noch
variabel gezeigten Frontpassage liegt. Während der Kontrolllauf diese stark
abschwächt, schlagen sich einige EZ-Member auf die aggressivere NCEP Schiene
(wenigstens einiger Member im GEFS) und bringen den Niederschlag bis nach
Bayern. Dies wird aber mit Blick auf die Gesamtentwicklung momentan eher als
Außenseiterlösung betrachtet.
Bei den Rauchfahnen der 850 hPa Temperatur wirkt sich die Trogpassage mit einem
Rückgang auf negative Werte aus (-5 bis -7 Grad), wobei dies mit einer engen
Bündelung der Member einhergeht. In der Folge steigt das Temperaturniveau unter
starker/nachhaltiger Streuung der Member immer weiter an, bevor sich der
Kontrolllauf zum Beginn der erweiterten Mittelfrist immer mehr dem „positiven“
Extremwert der Memberschar nähert und letztendlich diesem sogar entwischt.
Vergleicht man den CNTRL mit dem Mittel, dann zeichnet sich im Kontrolllauf eine
deutlich stärkere Betonung eines Troges über Südwesteuropa mit sehr effektiver
WLA ab, die gen Mitteleuropa gerichtet wäre. Im Mittel hingegen wird noch das
antizyklonale Rossbywellenbrechen mit einem von Nordafrika nach Südosteuropa
gerichteten Trog hervorgehoben, der effektiv WLA unterbinden würde. Die CNTRL
Lösung wird von einer nicht unerheblichen Anzahl der Member in 2 Clustern
gestützt, sodass man sie wenigstens nicht gleich verwerfen sollte. Sollte die
Welle richtig brechen, stünde einer markanten Erwärmung Anfang bis Mitte März
nicht mehr viel im Weg (nach EZ).
Bei der Rauchfahne des 500 hPa Geopotenzials ist Ähnliches zu erkennen.
Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
Die Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wetterereignisse halten sich stark in
Grenzen. Der EFI hebt zum Ende der Arbeitswoche nur minimal die Schneefälle im
Bergland hervor. Allerdings kann man bei effektiver Staukomponente auch die
regionale Ausgabe einer markanten Warnung vor Nassschnee im Vogtland/Erzgebirge
noch nicht kategorisch ausschließen.
Zum Ende der Mittelfrist sind einzelne markante Böen im exponierten Bergland
sowie entlang der Küsten zeitweise/lokal aus West bis Südwest nicht
ausgeschlossen.
Basis für Mittelfristvorhersage
IFS-ENS, GEFS, MOSMIX, IFS und GFS
VBZ Offenbach / Dipl. Met. Helge Tuschy