SXEU31 DWAV 171800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Montag, den 17.02.2025 um 18 UTC

SCHLAGZEILE:
Ruhiges Hochdruckwetter. In den Nächten häufig mäßiger, gebietsweise auch
strenger Frost.

Synoptische Entwicklung bis Mittwoch 06 UTC

Aktuell … zeigt sich über Europa ein stark meridional geprägtes
Strömungsmuster mit einem vom Südwesten Europas über die Britischen Inseln
hinweg bis nach Island reichenden Höhenrücken und einem umfangreichen und mit
hochreichend Kaltluft gefüllten Trog über Nord- und Osteuropa. Durch den
Höhenrücken gestützt wird das Bodenhoch FINJA, das schlauchartig von Ostgrönland
(FINJA I) über Mitteleuropa hinweg bis in den Süden Russlands (FINJA II) reicht.

Die Divergenzachse des Hochs verläuft derzeit über den Nordosten Deutschlands
hinweg, wo sich unter weiterer Kräftigung des Hochs ausgangs der kommenden Nacht
ein neuer Schwerpunkt (FINJA III) ausbildet. Südwestlich davon weht ein
schwacher Wind aus östlichen Richtungen, während nordöstlich davon noch
west-/nordwestliche Wind vorherrschend sind. Generell ist bei uns eine trockene
Kontinentalluft polaren Ursprungs anzutreffen, wobei diese ein merkliches
Nordost-Südwest Gefälle aufweist mit Temperaturen in 850 hPa zwischen minus 11
Grad im Osten und minus 1 Grad im äußersten Südwesten. In dieser Luftmasse hält
sich am Rande des Troges im Norden und Osten noch flache Kumulusbewölkung, die
zwischen Südbrandenburg und dem Erzgebirge auch vereinzelt schwache Schauer mit
sich bringt. Mit der weiteren Kräftigung des Hochs und dem weiter nachlassenden
Einfluss des Troges lassen diese aber im Laufe der ersten Nachthälfte weiter
nach und es klart verbreitet auf. Einzig an der vorpommerschen Ostseeküste
könnten noch ein paar Wolken von der See heranziehen. Klar ist es auch in den
meisten anderen Regionen. Einzige Ausnahme ist der äußerste Süden und Südwesten
vom Alpenrand bis zum Oberrhein. Dort hält sich durch die Bisenströmung auch in
der Nacht weiterhin meist dichte hochnebelartige Bewölkung. Es erwartet uns eine
kalte Nacht, in der die Temperatur im Norden und Osten, aber auch in den
Mittelgebirgen sowie stellenweise im Süden in den strengen Frostbereich zwischen
minus 10 und minus 15 Grad zurückgeht. Vor allem im östlichen Mittelgebirgsraum
kann die Temperatur auch bis nahe minus 20 Grad zurückgehen. Sonst gibt es
verbreitet mäßigen Frost, nur ganz im Südwesten sowie an der See bleiben wir im
leichten Frostbereich. Glätte sollte in der trockenen Luft kaum eine Rolle
spielen.

Dienstag … ändert sich an der Großwetterlage wenig, wenngleich sich das
Trog-Keilmuster ein wenig weiter nach Osten verschiebt. Wir verbleiben im
Einflussbereich von Hoch FINJA III, dessen Schwerpunkt bis zum Abend von
Dänemark bis in den Südosten Europas reicht. Mit Ausnahme des äußersten
Nordostens, wo mit nordwestlichen Winden weiterhin ein paar Wolken von der See
landeinwärts ziehen können, erwartet uns ein nahezu wolkenloser Himmel. Auch im
äußersten Süden zeigt der Hochnebel mit leichter Drehung des Windes auf Ost bis
Südost im Tagesverlauf Auflösungstendenzen. Zudem legt der Wind etwas zu, denn
durch die Kräftigung des Hochs nimmt der Druckgradient zwischen selbigem und
einer Tiefdruckzone vor Westeuropa etwas zu. Warnwürdige Böen sind aber noch
nicht zu erwarten.
Durch das anhaltende Absinken im Bereich des Hochs steigt die Temperatur in 850
hPa etwas an und erreicht im äußersten Südwesten sogar zarte Plusgrade. Bei den
2m-Temperaturen merkt man dies aber nur geringfügig. So muss vor allem im Osten
und Nordosten, vereinzelt auch im Süden nochmals gebietsweise mit leichtem
Dauerfrost gerechnet werden. Am Oberrhein werden Höchstwerte bis plus 6 Grad
erreicht.

In der Nacht zum Mittwoch gelangen wir zunehmend von Westen unter den
Höhenrücken und auch das Bodenhoch verlagert seinen Schwerpunkt etwas weiter in
Richtung Polen. Es bleibt aber für uns weiter wetterbestimmend, sodass die Nacht
weitgehend ruhig verläuft. Der Gradient nimmt an der West-/Südwestflanke des
Hochs noch etwas weiter zu, was sich aber vor allem in höheren Lagen bemerkbar
macht mit Böen Bft 7 bis 8 aus Südost. Auch auf der freien Nordsee sind Böen Bft
7 möglich. Dabei steht uns eine weitere frostige Nacht bevor, im Osten/Nordosten
und stellenweise im Süden nochmals mit strengem Frost, sonst oft mäßigem Frost.
Im äußersten Westen und Südwesten gibt es meist nur leichten Frost. Dort setzt
sich die Milderung in der Höhe durch die Verlagerung des Strömungsmusters weiter
fort.

Synoptische Entwicklung bis Donnerstag 06 UTC

Mittwoch … ergeben sich zu den Ausführungen der Frühübersicht keine
signifikanten Änderungen. Wir gelangen zunehmend auf die Vorderseite eines
umfangreichen Tiefs über dem nahen Nordostatlantik, sodass sich die Milderung
von Westen fortsetzt. Dabei sind Donnerstagfrüh im äußersten Westen und
Südwesten erste Niederschläge möglich. Dabei kann es durch gefrierenden Regen
streckenweise zu Glätte kommen. Die Niederschlagsmengen sind aber gering.

Modellvergleich und -einschätzung

Die Wetterentwicklung wird von den Modellen übereinstimmend prognostiziert. Erst
für die Nacht zum Donnerstag ergeben sich Unterschiede bezüglich der
Niederschläge. Dabei sind GFS und IFS langsamer bzw. zurückhaltender.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Johanna Anger