#SYNOPTISCHE ÜBERSICHT #MITTELFRIST ausgegeben am Donnerstag, den 06.02.2025 um 10.30 UTC
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 06.02.2025 um 10.30 UTC
Weiterhin Hochdruckeinfluss. Oftmals winterlich trüb.
Synoptische Entwicklung bis zum Donnerstag, den 13.02.2025
Zu Begin der Mittelfristvorhersage am Sonntag befindet sich Europa im
Einflussbereich einer umfangreichen und hochreichenden Hochdruckzelle über
Nordosteuropa und Russland. Weiterhin befindet sich über dem Nordatlantik ein
Höhenrücken, der sich bis nach Island erstreckt. Zwischen dem atlantischen
Rücken und der Hochdruckzelle wölbt sich ausgehend von dem europäischen Nordmeer
ein flacher Langwellentrog mit mehreren Drehzentren über die Nordsee –
Britischen Inseln, Frankreich bis ins westliche Mittelmeer. Dabei gelangten
bereits am Samstag an der Südwestflanke des flachen Troges bzw. an dem Höhentief
über Frankreich und Mittelmeer etwas mildere und feuchtere Luftmassen nach
Deutschland. Über Deutschland ist aber in der Höhe weiterhin ein schwacher
Rücken zu erkennen. Die 850 hPa Temperaturen liegen 12 UTC zwischen -1 im Norden
und bis +5 Grad an den Alpen. Im Laufe des Sonntags verliert der Trog die
Verbindung zu dem Höhentiefkomplex über Frankreich und verlagert sich über
Skandinavien weiter nach Osten. Dabei schleift die Trogachse mit einem
kleinräumigen Höhentief über Norddeutschland bzw. Dänemark. Gleichzeitig
verlagert sich der Höhentiefkomplex von Frankreich Richtung Tunesien, so dass
der Höhenrücken vom Atlantik her auf die Nordsee übergreifen kann.
Am Montag verlagert sich das Hochzentrum auf das europäische Nordmeer und
Nordeuropa. Deutschland gelangt auf dessen Südflanke, wobei mit vorwiegen
östlichen bis nordöstlichen Winden wieder zunehmend kühlere Luftmassen heran
advehiert werden. Die nach Westen schleifende Trogachse kommt nur langsam
ostwärts voran und endet in einem kleinem Höhentief über Belgien. Entlang der
Trogachse kann es zu leichten Regen/Schnee oder gefrierenden Sprühregen kommen.
Das Belgische Höhentief kann sich bei der kräftigen Ostanströmung mit dem
Höhentiefkomplex über Südosteuropa verbinden und sich weiter intensivieren.
Im Umfeld des Höhentiefs reichen schwache Hebungsimpulse aus um in der
hochreichend feuchten Luftmasse in Deutschland zu etwas Regen, Schnee oder auch
gefrierenden Regen zu sorgen. Viel Niederschlag wird es aber nicht sein. Meist
werden es wohl weniger als 1 mm in 24 Stunden sein.
Am Dienstag und Mittwoch wandert das westliche Höhentief zu den britischen
Inseln, während sich die Antizyklone über Nordeuropa zunehmend an der Ostflanke
des Höhentief nach Süden aus wölbt und ihre Achse von eher zonal auf zunehmend
meridional dreht. Die Luftmasse in Deutschland ist hochreichend feucht und kühl,
so dass Sonnenschein wohl eher die Ausnahme und eher orographisch bedingten
Leeeffekten zu verorten ist.
Am Donnerstag und Freitag ändert sich an der Situation wenig, ein Höhentief über
Sudeuropa könnte gerade in Süddeutschland für etwas Niederschlag sorgen.
Ansonsten bleibt das eher ruhige Hochdruckwetter erhalten. Es stellt sich eine
Art Omegalage ein, bei der das Hochzentrum über der Nordsee liegt und
Deutschland in einer nördlichen bis nordöstliche Anströmung liegt. Es könnten
etwas trockenere Luftmassen einströmen, so dass sich die tiefe Bewölkung auch
auflöst. Generell bleibt die Woche wohl eher trüb und grau.
Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Die Konsistenz ist abgesehen von ein paar Kaltlufttropfen, die sich je nach Lauf
wo anders verlagern, recht gut. Das blockierende Hoch über Nordost- bzw.
Nordeuropa wird bis zum Ende der Mittelfrist von dem aktuellen sowie von den
Vorläufen simuliert.
Vergleich mit anderen globalen Modellen
Die Höhentiefs bzw. die Höhentiefkomplexe werden von den betrachteten
Globalmodellen jeweils etwas anders simuliert, im Gro prognostizieren aber alle
das Blocking in der kommenden Woche.
Bewertung der Ensemblevorhersagen
In den Plumes für Offenbach ist klar zu erkennen, dass das hohe 500 hPa
Potenzial bis zum Ende der Mittelfrist bleiben soll. Dabei schwankt die 850 hPa
Temperatur zwischen -3 und +3 Grad. Es gibt aber Member, die auch einen Vorstoß
eines Troges mit nachfolgendem Kälteeinbruch simulieren. Diese sind aber absolut
in der Minderheit.
Das Ensemble des GFSs weist ein ähnlichen Bild auf.
In der Clusteranalyse des ECMWFs wird das Blocking von der Mehrheit der Member
bis zu 240h favorisiert, erst nachfolgend soll sich der Rücken langsam abbauen.
Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
Abgesehen von typischen Winterbleigleiterscheinungen werden keine wirklich
relevanten Wettererscheinungen erwartet.
Basis für Mittelfristvorhersage
IFS, MOSMIX, EPS
VBZ Offenbach / Dipl. Met. Christina Speicher