SXEU31 DWAV 021800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 02.02.2025 um 18 UTC

SCHLAGZEILE:
Ruhiges Hochdruckwetter mit frostigen Nächten, tagsüber bei Nebel oder Hochnebel
örtlich geringer Dauerfrost. Mittwochfrüh im Nordwesten örtlich Glätte durch
leichten gefrierenden Sprühregen bis hin nach Ostwestfalen und zum Sauerland.

Synoptische Entwicklung bis Dienstag 06 UTC

Aktuell … In der Nacht zum Montag dauert das ruhige Grenzschichtwetter weiter
an. Im Osten und Nordosten löst sich der Hochnebel im Verlauf der Nacht
größtenteils auf oder zieht nordostwärts ab, sodass es zunehmend aufklart. In
der Folge bildet sich örtlich dichter Bodennebel.

Der Hochnebel, der sich vom Alpenvorland bis nach Südbaden erstreckt, bleibt zäh
liegen, während es sonst bei anfangs klaren Verhältnissen rasch abkühlt. Dabei
sorgt eine geringfügige Erhöhung des Taupunkts in der Grenzschicht in Verbindung
mit der Abkühlung für die Bildung teils dichte Bodennebelfelder. Abseits dieser
wird vor allem in höheren Lagen eine klare Nacht erwartet. Gebietsweise tritt
Glätte durch Raufrost/Raureif, in Nebelgebieten auch durch überfrierende Nässe
auf.

Die Minima liegen zwischen +2 Grad in Küstennähe und -8 Grad über der Mitte und
in Richtung Bayerischem Wald. Am direkten Alpenrand und im Bayerischen Wald kann
lokal strenger Frost über Schnee nicht ausgeschlossen werden (wie auch während
der Folgenächte). Der schwache Wind aus vorherrschend Ost bis Süd spielt
natürlich keine warnrelevante Rolle.

Montag … schwenkt der südliche Keil des Höhenhochs über Frankreich nach
Oberitalien, ein weiterer Keil bewegt sich zur östlichen Nordsee und nach
Südnorwegen. An seiner Westflanke läuft ein Trog nach Nordosten in Richtung
Nordmeer ab. Dessen vorgelagertes Frontensystem wird bereits über Schottland
rückläufig. Über Mitteleuropa bleibt somit Hochdruckeinfluss bestehen,
wenngleich sich der Schwerpunkt des Bodenhochs zum südöstlichen Mitteleuropa
verlagert.
Allerdings ist die Lage dermaßen schwachgradientig, dass keine
eindeutige bodennahe Windkomponente erkennbar ist. Eine Ausnahme stellt der
Nordwesten und Norden Deutschlands dar, wo Druckfall über der Nordsee und
Südnorwegen eine schwache südwestliche bis südliche Strömung aufkommen lässt.
Großräumiges Absinken sollte in weiten Teilen Deutschlands die Auflösung von
Nebel und tiefer St-Bewölkung bewirken. In einigen Regionen bleibt es jedoch
trüb (am ehesten die Gebiete südlich von Taunus, Spessart und vom Thüringischen
Schiefergebirge. Gegenüber Sonntag ändern sich die Temperaturen nur
unwesentlich, geringer Dauerfrost dürfte aber in der Fläche häufiger auftreten,
da die Nebel- und Hochnebelgebiete größer werden.

In der Nacht zum Dienstag rückt ein weiterer Trog bis in den nahen
Ostatlantik vor. Vorderseitig wird eine Welle über den Norden
Schottlands hinweg nordostwärts gesteuert. An deren Südflanke legt
der Gradient im Nordwesten Deutschlands etwas zu; für Windböen Bft 7 reicht es
allenfalls über der offenen Nordsee. Da sich gleichzeitig das wetterbestimmende
Bodenhoch mit seinem Schwerpunkt zu den Beskiden verlagert, stellt sich
deutschlandweit eine schwache südliche bodennahe Windkomponente ein. Zumindest
südlich der Mittelgebirgsschwelle bleibt die
schwachgradientige Lage bestehen, so dass sich erneut Nebel- oder
tiefe St-Felder bilden oder sich noch vorhandene Nebelfelder
verdichten. Deutschlandweit ist erneut leichter bis mäßiger Frost zu
erwarten.

Synoptische Entwicklung bis Mittwoch 06 UTC

Dienstag … haben die Aussagen vom Frühbericht weiterhin Bestand.
Zunächst dauert der Hochdruckeinfluss noch an mit entsprechender
Grundschichtproblematik. So überwiegt zunächst in den tiefen Lagen südlich der
Mittelgebirgsschwelle Nebel oder Hochnebel. Bis zum Nachmittag sollen Nebel- und
Hochnebelfelder aber gebietsweise verschwinden, so dass es nur noch am
Oberrheingraben und von dort bis nach Mittelhessen, in Teilen von Franken und im
Süden Bayerns sowie vom Bodensee bis ins Donautal trüb bleibt (ICON-D2 von heute
15 UTC für 16 Uhr). Auch im äußersten Nordwesten zieht niedrige Stratusbewölkung
durch. In den Nebelgebieten bleibt es auch tags frostig oder bei Temperaturen um
0 Grad.
In der Nacht schwenkt der mitteleuropäische Höhenrücken nach Tschechien und auf
der Vorderseite eines breiten atlantischen Troges zieht eine schwache Kaltfront
nach Nordwestdeutschland. Viel Hebung ist nicht an den Trog gebunden, so dass im
Nordwesten nur örtlich etwas Nieselregen fällt. Eventuell könnte nach Süden hin,
also etwa in Ostwestfalen oder am Teutoburger Wald der Boden gefroren sein, so
dass gefrierender Sprühregen möglich ist! Eventuell könnte auch das Münsterland
betroffen sein!

Ansonsten bleibt es bei der Grundschichtproblematik mit Nebel- und Hochnebel,
der sich in der Mitte und im Süden gebietsweise ausdehnt. Klarer Himmel ist am
ehesten im Alpenraum und in höheren Mittelgebirgslagen und im südlichen
Ostdeutschland, dort durch Leeeffekte an den Mittelgebirgen durch eine
aufkommende Südwest-Komponente des Windes, möglich.

Modellvergleich und -einschätzung

Die Modelle simulieren bis Mittwochfrüh recht ähnlich.
IFS und UK10 lassen den Sprühregen Mittwochfrüh bis nach Ostwestfalen und zum
Sauerland vordringen (dort Glatteisgefahr).

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Olaf Pels Leusden