SXEU31 DWAV 261800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 26.12.2024 um 18 UTC

SCHLAGZEILE:
Auf Schwarzwaldgipfeln heute Abend noch Sturmböen, im Alpenraum bis Montagfrüh
weiter strenger Nachtfrost.

Am Sonntag an der Nordsee einzelne stürmische Böen aus Südwest möglich, in der
Nacht zum Montag dort exponiert Sturmböen.

Synoptische Entwicklung bis Samstag 06 UTC

Aktuell … liegen wir im Bereich der von Spanien über Frankreich und
Deutschland bis nach Polen reichenden Höhenantizyklone mit korrespondierendem
Bodenhoch über dem östlichen und südöstlichen Mitteleuropa. Eine leichte
Abschwächung des Bodenhochs hat nachlassenden Gradienten über Südwestdeutschland
zur Folge, sodass der Ostwind in den Höhenlagen im Süden schwächer wird.
Dabei kann sich die trockenere Luft und die Auflockerungen etwas nach Norden
vorarbeiten, so dass nun über der Mitte und dem Süden mit Frost gerechnet werden
muss.
In den Tälern der süddeutschen Mittelgebirge gibt es mäßigen, an den Alpen und
im südlichen Alpenvorland über Schnee strengen Frost, vereinzelt um -15°C. Dabei
breiten sich in den Niederungen die Nebel- und Hochnebelfelder wieder aus bzw.
verdichten sich. Gebietsweise tritt Glätte durch Überfrieren, Reif bzw. (in den
Nebelgebieten) durch gefrierendes Nebelnässen oder Schneegriesel auf.
Nördlich davon bleibt es meist bedeckt und unter den dichten Wolken liegen die
Minima zwischen 6 und 2°C, an der Nordsee teils sogar 7°C.

Freitag … ändert sich die Strömungskonstellation nur wenig. Es setzt leichter
Geopotentialverlust ein und das Bodenhoch zieht sich mit seinem Schwerpunkt
etwas nach Osten bzw. Südosten zurück. Das wars auch schon bezüglich der
marginalen Änderungen.

Die Bodenwinde drehen auch im Norden und Westen tendenziell auf südöstliche bis
südliche Richtungen. Die Auflockerungen arbeiten sich nach Norden vor und
entsprechend steigen die Chancen für etwas Sonne auch in Norddeutschland. Oft
grau mit etwas nieseln bleibt es von Niedersachsen bis Vorpommern.

Sonst ändert sich nur wenig. Im Süden und der Mitte scheint vor allem in höheren
Lagen anhaltend die Sonne, während sich in einigen Niederungen längere Zeit,
örtlich ganztägig, Nebel- und Hochnebelfelder halten. Die Absinkinversion wird
im Süden bis in Bodennähe gedrückt, im Norden liegt sie etwas darüber in ca. 900
hPa.

In den Nebelgebieten Süddeutschlands bleibt es leicht frostig, ansonsten liegen
die Höchstwerte in den Niederungen Süddeutschlands zwischen 1 und 5°C, in
einigen Höhenlagen sind 10°C möglich. In der Nordhälfte Deutschlands werden oft
5 bis 9°C erreicht.

In der Nacht zum Samstag bleibt die Lage ähnlich wie am Tage. Auch wenn
Bodendruck und Geopotential langsam fallen, ändert sich die Strömung zunächst
kaum. Auch die Verteilung der starken/geringen Bewölkung bleibt erhalten. Unter
den Wolken bleibt es mild mit Minima zwischen 7 und 1°C.
Ohne Wolken breiten sich in den Niederungen Nebel- und Hochnebelfelder aus bzw.
verdichten sich. Verbreitet gibt es leichten, im süddeutschen Mittelgebirgsraum
mäßigen und an den Alpen strengen Frost.

Synoptische Entwicklung bis Sonntag 06 UTC

Samstag … Die Aussagen vom heutigen Frühbericht haben weiter Bestand.

Während auf den Norden eine schwache Kaltfront übergreift, so dass es bereits
gelegentlich etwas regnet, bleibt in der Mitte und im Süden der
Hochdruckeinfluss zunächst noch bestehen. Dabei ist örtlich bei trübem Wetter
Dauerfrost möglich.
Mit der Kaltfront frischt der Südwestwind an der Küste auf und bringt erste
steife Windböen, exponiert an der Nordsee stürmische Böen.

Im Süden gibt es in der Nacht zum Montag wieder Frost, im Alpenraum gar strengen
Frost. An der Küste nimmt der Wind noch etwas zu, so dass an der Nordsee 9er
Böen angesagt sind.

Modellvergleich und -einschätzung

Die externen Modelle simulieren sehr ähnlich.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Olaf Pels Leusden