SXEU31 DWAV 161800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Montag, den 16.12.2024 um 18 UTC

SCHLAGZEILE:
Nachlassender Wind, an der See und im Bergland anfangs stürmisch. Zum Mittwoch
wieder Windzunahme.

Synoptische Entwicklung bis Mittwoch 06 UTC

Aktuell … liegen wir unter einer westnordwestlichen Strömung mit einem Keil
über Südwest- und Westeuropa und tiefem Druck- und Geopotential über Nordeuropa.
Dabei gelangt südlich der Hauptfrontalzone, die zunächst auch Norddeutschland
streift, sehr milde Meeresluft nach ganz Deutschland. Winterliche Erscheinungen
sind damit gänzlich Fehlanzeige, vielmehr überwiegt außer ganz im Süden dichte
Bewölkung mit Nieselregen und Wind, der durch gut ausgeprägten Druckgradienten
besonders über der Nordosthälfte ausgelöst wird.

In der Nacht auf den Dienstag zeigt sich das Strömung leicht progressiv, damit
werden die schleifenden Tiefausläufer etwas zur Ostsee abgedrängt, womit die
ohnehin nur leichten Regenfälle im Nordosten noch mehr nachlassen. Zudem umläuft
ein Kurzwellentrog den Rücken und zieht von Nordwesten über die Landesmitte bis
zum Morgen über SE Deutschland nach Osten. Damit verbunden regnet es aber nur
leicht; im Bereich weniger mm.

Der Druckgradient lässt langsam nach. Vor allem im Norden und Osten gibt es
zunächst steife oder stürmische Böen aus westlichen Richtungen, an der See und
im Bergland stürmische Böen oder einzelne Sturmböen. Im Laufe der Nacht lässt
der Wind nach und die Warnungen können von Südwesten abgebaut werden.

Unter den oft dichten Wolken bleibt es sehr mild und die Tiefstwerte liegen bei
10 bis 5°C. Vom südlichen Oberrhein bis südlich der Donau halten sich
Auflockerungen, zum Teil bleibt es gering bewölkt. Allerdings werden wohl nur in
Alpennähe bei windschwachen Verhältnissen und Auflockerungen Werte unter 5°C
erreicht und in höheren Lagen kann es leichten Frost geben. Auch lokale
Nebelfelder sind hier mit von der Partie.

Dienstag … verschiebt sich die Rückenachse von Westeuropa langsam weiter nach
Osten, auf dessen Vorderseite der kleine Trog rasch weiter nach Osten abläuft
und sich entfernt. Der Keil wird etwas abgeflacht und zudem von steter, aber
keinesfalls kräftiger Warmluftadvektion überlaufen, die nur wenig Hebung
auslöst.

Mit Annäherung der Rückenachse lässt die Höhenströmung und der Gradient im
Bodendruckfeld nach. Anfangs sind im Norden und Osten exponiert Windböen zu
erwarten, an der Ostseeküste stürmische Böen. Das wird immer weniger und
nachmittags bleiben davon letzte Windböen an der Ostsee übrig. In den anderen
Regionen werden die Warnschwellen nicht mehr tangiert.

Im Bodendruckfeld zeigt sich über West- und Mitteleuropa eine Hochdruckzone mit
mehr als 1030 hPa über Frankreich und Deutschland. Trotz antizyklonaler Prägung
geht der Tag oft stark bewölkt oder trüb über die Bühne. Ursache ist die feuchte
Grundschicht bis 800 oder 900 hPa, die angefüllt ist mit dichter, tiefer
Bewölkung, aus der gebietsweise leichter Sprühregen fällt. Der wird zwar weniger
im Tagesverlauf, größere Chancen für Auflockerungen sind aber nicht unbedingt
die Folge. Zudem schiebt sich über die tiefe Bewölkung im Tagesverlauf von
Nordwesten her hohe und mittelhohe Bewölkung, die aus der WLA resultiert.
Freundlich ist und bleibt es dagegen in Alpennähe sowie in höheren Lagen der
südlichen Mittelgebirge, wo über der feuchten Suppe längere Zeit die Sonne
scheinen kann.

Die Maxima liegen meist zwischen 8 und 11°C.

In der Nacht auf Mittwoch liegt der weiter abflachende Höhenrücken über
Deutschland. Dieser ist von Warmluftadvektion überlaufen, sodass starke
Bewölkung überwiegt. Größere Auflockerungen gibt es am ehesten im Süden und
Südosten. In der zweiten Nachhälfte beginnt es durch zunehmende
Warmluftadvektion an der Warmfront eines Sturmtiefs bei Schottland im Westen und
Nordwesten leicht zu regnen.

Mit 9 bis 6°C bleibt es im Norden und Nordwesten am mildesten. Sonst gehen
die Werte auf oft unter 5°C zurück und vor allem im höheren Bergland, sowie Dank
größerer Auflockerungen in Alpennähe, kann es leichten Frost geben.

Der Wind legt im Nordwesten wieder zu. Aus Süd bis Südwest kann es dann zunächst
an der Nordsee Windböen, zum Morgen auch stürmische Böen geben. Am Morgen sind
in anfälligen Leelagen im Westen erste Windböen möglich.

Synoptische Entwicklung bis Donnerstag 06 UTC

Mittwoch … bringen die Ausläufer des zum südlichen Nordmeer ziehenden Sturms
über Deutschland eines sehr milden und windigen Tag. Im Bereich des Warmsektors
wird sehr milde Meeresluft nach Deutschland transportiert und gebietsweise
regnet es leicht.

Dazu frischt der Wind vor allem an der See und im Bergland teilweise stürmisch
auf, exponiert kann es schwere Sturmböen geben. Im Flachland und in den
Niederungen bleibt es bei Windböen oder exponiert stürmischen Böen, besonders im
Nordwesten und in anfälligen Leelagen der Mittelgebirge.
Für den Süden und Osten werden gebietsweise keine Warnungen nötig.
Für mehr Details ist die Frühübersicht empfohlen, deren Aussagen im Wesentlichen
Bestand haben.

Modellvergleich und -einschätzung

Die Modelle simulieren ähnlich.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Bernd Zeuschner