S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 12.12.2024 um 10.30 UTC

Milde Hochdruckrandlage; im Norden und Osten leicht unbeständig und windig, an
den Küsten zeitweise stürmische Böen, in einigen Hochlagen Sturmböen.

Synoptische Entwicklung bis zum Donnerstag, den 19.12.2024

Die unmittelbare Vorweihnachtszeit steht zunächst ganz im Zeichen einer milden
und vorübergehend auch eher antizyklonal konturierten West- bis Nordwestlage.
In der erweiterten Mittelfrist ist diese zwar mit hoher Wahrscheinlichkeit
wieder zyklonaler aufgestellt und es deutet sich auch ein vorübergehender
Vorstoß maritimer Polarluft an, allerdings wird dieser keinesfalls nachhaltig
sein, so dass die Wahrscheinlichkeit für „grüne“ Weihnachten zumindest in den
Niederungen aus heutiger Sicht einmal mehr als recht hoch zu beziffern ist.

Doch nun zur Entwicklung im Detail:
Am Sonntag setzt mit einem vom grönländischen Raum zum Nordmeer gerichteten
Trogvorstoß über dem mittleren Nordatlantik eine deutliche Zonalisierung der
Frontalzone ein, die bis in die Nacht zum Montag zudem rasch über die
Norwegische See nach Südskandinavien vorstößt. Der vorgelagerte, durch WLA
gestützte Höhenrücken wird somit über Südskandinavien und die Nordsee hinweg
südostwärts abgedrängt und befindet sich in der Nacht zum Montag mit seiner
Achse ziemlich genau über dem Vorhersagegebiet.
Im Bodenfeld hat sich hierzulande nach Abzug der Kaltfront eines vom Baltikum in
den Westen Russlands ziehenden Tiefs am Samstag von Nordwesten her maritim
erwärmte Polarluft durchgesetzt, innerhalb derer die Niederschläge zumindest im
Bergland in Schnee übergegangen sind (T850 hPa Sonntagfrüh um -5 Grad). Mit
Annäherung des Rückens gerät diese vor allem im Westen und Süden Deutschlands in
den Einflussbereich eines kräftigen Hochdruckgebietes, das sich über Frankreich
bis in den Westalpenraum bzw. nach Südwestdeutschland ausweitet. Im Stau von
Alpen und Erzgebirge kann es zunächst noch teils bis in tiefere Lagen etwas
schneien, ehe auch dort mit zunehmendem Hochdruckeinfluss die Niederschläge
nachlassen.
Mit Annäherung des Rückens setzt von Nordwesten her allerdings rasch wieder
markante WLA ein und die Warmfront eines ins Europäische Nordmeer ziehenden
Sturmtiefs (Kerndruck in der Nacht zum Montag um 950 hPa) greift um die
Mittagszeit mit dichter Bewölkung und leichten Regenfällen auf
Nordwestdeutschland über. In der Nacht zum Montag kommen Warmfront und Regen
rasch nach Südosten voran, allerdings verlieren die Niederschläge bereits in den
mittleren Landesteilen mit Annäherung an das kräftige Hochdruckgebiet (1040 hPa
über dem äußersten Südwesten Deutschlands) rasch an Intensität, im Südwesten
bleibt es dann meist trocken. Im Warmsektor steigt die 850 hPa-Temperatur rasch
auf +1 bis +4 Grad, dazu gibt es vor allem in der Nacht zum Montag an den Küsten
stürmische Böen aus West, in den Hochlagen insbesondere der nördlichen und
östlichen Mittelgebirge Sturmböen. Im Südosten kann es leichten Frost geben, so
dass mit Eintreffen der dort kaum nennenswerten Niederschläge gefrierender
(Niesel)regen nicht ganz ausgeschlossen ist.

Am Montag wird der Höhenrücken rasch über die Alpen hinweg südwärts abgedrängt,
während sich das Drehzentrum des Höhentroges nach Nordskandinavien verlagert.
Gleichzeitig etabliert sich über Südwesteuropa eine kräftige Höhenantizyklone.
Somit stellt sich über Mitteleuropa an der Südflanke der nun vom mittleren
Nordatlantik bis nach Südskandinavien reichenden und von dort aus über das
Baltikum bis nach Weißrussland bzw. der Ukraine vorstoßenden Frontalzone eine
glatt, nach Südwesten zu antizyklonal konturierte nordwestliche Höhenströmung
ein.
Das Sturmtief im Bodenfeld zieht bis Dienstagfrüh zu den Lofoten und beginnt
sich zögernd aufzufüllen. Während dessen Warmfront rasch nach Osteuropa zieht,
gerät die Kaltfront mangels Schubkomponente über dem nördlichen Mitteleuropa und
der Nordsee ins Schleifen. Somit bleibt das Vorhersagegebiet im Warmsektor im
Einflussbereich milder Atlantikluft. Das Hochdruckgebiet kann sich noch etwas
weiter nach Südwestdeutschland ausweiten, während im Lee des Norwegischen
Küstengebirges induzierte Bodentröge über die westliche und südliche Ostsee
hinweg südostwärts geführt werden. Somit bleibt im Norden und Nordosten
Deutschlands ein veritabler Gradient aufrecht, entsprechend gibt es vor allem im
Ostseeumfeld weiterhin stürmische Böen aus West, in den Hochlagen der östlichen
Mittelgebirge und auf dem Brocken ist mit Sturmböen zu rechnen.
Im Einflussbereich der nicht nur milden, sondern auch hochreichend feuchten
Luftmasse bleibt es überwiegend stark bewölkt bis bedeckt mit gelegentlichen
leichten Regenfällen, vor allem im Norden und Osten. Lediglich im Südwesten
dominiert der Hochdruckeinfluss, so dass dort die Wolken auch mal stärker
auflockern können. Die Höchstwerte liegen zwischen 4 Grad im Luv der
ostbayerischen Mittelgebirge und 11 Grad im Nordwesten. Nachts bleibt es,
abgesehen von einigen Tälern der südwestdeutschen Mittelgebirge und der Alpen,
frostfrei.

Am Dienstag stößt ein weiterer Höhentrog über dem mittleren Nordatlantik
südwärts vor, auf dessen Vorderseite wölbt sich über Westeuropa ein Höhenrücken
auf und kommt in der Nacht zum Mittwoch bis zur Nordsee, Benelux und Frankreich
voran. Der inzwischen umfangreiche und mit mehreren Drehzentren ausgestattete
Höhentrog hat derweil Nordost- und Osteuropa erreicht. Mit Aufwölben des Rückens
setzt erneut eine deutliche Meridionalisierung der Höhenströmung ein, die über
dem Vorhersagegebiet noch etwas aufsteilt und nun antizyklonal konturiert ist.
Die Kaltfront des über Nordskandinavien nach Westrussland ziehenden und sich
deutlich auffüllenden ehemaligen Sturmtiefs streift am Dienstag im Tagesverlauf
eventuell noch mit schauerartigen Regenfällen meist nur leichter Intensität den
äußersten Nordosten bzw. Osten Deutschlands, wird dann aber in der Nacht zum
Mittwoch als Warmfront eines sich intensivierenden Ostatlantiktiefs über das
nördliche Mitteleuropa und Südnorwegen hinweg allmählich nach Osten geführt.
Das kräftige Hochdruckgebiet über Frankreich und Südwestdeutschland wird zwar
allmählich abgebaut, kann sich aber nach Norden ausweiten und verlagert seinen
Schwerpunkt bis Mittwochfrüh allmählich über Süddeutschland hinweg ostwärts. An
dessen Nordflanke fächert nun auch im Nordosten der Gradient vorübergehend auf,
während er nach Passage der Keilachse und Winddrehung auf Süd bis Südwest sich
im Nordwesten, zumindest über der Nordsee wieder ein wenig verschärft,
allerdings ohne jegliche Warnrelevanz.
Nach wie vor bleibt die Advektion feuchtmilder Atlantikluft aufrecht, so dass es
zumindest im Norden und in der Mitte überwiegend stark bewölkt bis bedeckt
bleibt. Hier und da fällt auch etwas Regen oder Nieselregen. Im Südwesten und
Süden kann sich dagegen häufiger mal die Sonne durchsetzen, vor allem in höheren
Lagen und im Alpenvorland. Dort kann es nachts bei länger klarem Himmel auch
leichten Frost geben, sonst bleibt es frostfrei.

Am Mittwoch und in der Nacht zum Donnerstag schwenkt der Höhenrücken allmählich
über das Vorhersagegebiet hinweg ostwärts. Ein Höhentrog über Nordwesteuropa
interagiert mit dem Trog über dem mittleren Nordatlantik stößt in der Nacht zum
Mittwoch ins Seegebiet unmittelbar westlich von Irland vor.
Das weiter oben bereits erwähnte Bodentief über dem Ostatlantik kann mit dem
Höhentrogkomplex interagieren, kommt nordostwärts voran und intensiviert sich zu
einem Sturmtief, das sich mit seinem Kern in der Nacht zum Donnerstag nach
Lesart des IFS knapp südöstlich von Island befindet. Somit verstärkt sich vor
allem über dem Nordwesten Deutschlands der Druckfall, das Hochdruckgebiet über
Süddeutschland wird endgültig nach Südosteuropa abgedrängt. Im Warmsektor des
Tiefs bleibt die Zufuhr sehr milder Meeresluft nun von Südwesten her aufrecht
und verstärkt sich mit zunehmenden Gradienten sogar noch. In der Nacht zum
Mittwoch steigt die 850 hPa-Temperatur auf 5 Grad im Nordosten und bis nahe 10
Grad im Südwesten. Vor allem im Norden und Westen ist die Luftmasse nach wie vor
sehr feucht, so dass es dort auch immer wieder ein wenig regnen oder nieseln
kann. Im Süden bestehen dagegen auch mal Chancen auf größere Wolkenlücken,
gebietsweise hält sich dort aber auch in den Niederungen Hochnebel. Es bleibt
nach wie vor mild mit teils zweistelligen Höchstwerten, lediglich bei
beständigem Hochnebel im Süden werden keine 5 Grad erreicht. Nachts bleibt es,
abgesehen von einigen Tälern und Senken ganz im Süden, frostfrei.
Vor allem in der Nacht zum Donnerstag nimmt der Wind aus Südwest zu, im
Nordseeumfeld und in einigen Hochlagen reicht es eventuell für stürmische Böen.

Am Donnerstag greift der Höhentrog unter Amplifizierung auf die Britischen
Inseln, in der Nacht zum Freitag auf die Nordsee und das Vorhersagegebiet über.
Das Sturmtief im Bodenfeld beginnt sich nun allmählich aufzufüllen und verlagert
sich zunächst Richtung Shetlands. Ein weiteres kräftiges Teiltief über Irland
verlagert sich rasch nordostwärts, überquert in der Nacht zum Freitag die
nördliche Nordsee und erreicht morgens Südnorwegen. Dessen Kaltfront greift
Donnerstagnachmittag oder -abend auf Nordwestdeutschland über und überquert bis
Freitagfrüh das gesamte Vorhersagegebiet südostwärts. Dabei frischt der Wind aus
Südwest auf, nach Lesart des IFS gibt es in der Nacht zum Freitag im Nordwesten
und Westen auch in den Niederungen gebietsweise stürmische Böen, im
Nordseeumfeld und auf den Bergen Sturm-, auf exponierten Gipfeln schwere
Sturmböen.
Von Nordwest nach Südost breiten sich Niederschläge aus, allerdings mit Mengen
deutlich unterhalb der Warnschwellen. Der Kaltfront folgt maritim erwärmte
Polarluft, so dass die Schneefallgrenze in der Nacht zum Freitag bis in mittlere
Höhenlagen sinkt. Ansonsten bleibt es aber noch mild und frostfrei.

Kurzer Blick noch in die erweiterte Mittelfrist bis kurz vor Weihnachten:
Am Freitag und in der Nacht zum Samstag zieht das Sturmtief nach IFS über
Südskandinavien zum Baltikum, so dass dessen Sturmfeld auch Nord- und
Nordostdeutschland erfasst mit stürmischen Böen bzw. Sturmböen und schweren
Sturmböen an der Nordsee. Dabei flutet maritime Polarluft direkt vom Nordmeer
her das Vorhersagegebiet, so dass es teilweise bis in tiefe Lagen Schnee- und
Graupelschauer geben kann. Allzu üppig fallen die Niederschläge aber nicht aus,
winterlich wird es lediglich in den Nordtaulagen der Mittelgebirge und auch im
Stau der Alpen kann es mal etwas stärker schneien.
Diese West- bis Nordwestlage am Rande eines kräftigen Hochs über Südwesteuropa
dauert dann auch über den 4. Adventssonntag hinaus an. Immer wieder greifen
atlantische Frontensysteme auf das Vorhersagegebiet über mit Niederschlägen und
viel Wind vor allem im Norden des Landes. Auf deren Rückseite kann zwar
vorübergehend maritime Polarluft wetterwirksam werden, die ist aber für
nachhaltiges Winterwetter deutlich zu mild. Und auch über die
Weihnachtsfeiertage hinaus deutet sich diesbezüglich nach Lesart des IFS keine
durchgreifende Änderung an.

Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs

Die letzten IFS-Läufe erweisen sich mindestens bis Mittwoch als außergewöhnlich
konsistent, es lassen sich kaum prognoserelevanten Unterschiede ableiten. Der
vorübergehend weiter nordwärts ausgreifende Hochdruckeinfluss war im gestrigen
12 UTC-Lauf vielleicht geringfügig robuster, im 00 UTC-Lauf dagegen etwas
schwächer aufgestellt als im aktuellen Lauf.
Alle Läufe haben dann am Donnerstag und Freitag den Trogvorstoß zunächst nach
West-, später nach Mitteleuropa auf der Agenda, Phase, Geometrie und Intensität
des Troges werden aber mit dann allmählich größer werdenden Differenzen
simuliert. Die beiden gestrigen Läufe, vor allem der von 00 UTC, haben den Trog
weniger wetterintensiv als der aktuelle auf der Agenda, der ja für den Freitag
in Norddeutschland eine veritable Sturmlage simuliert. Dennoch haben alle Läufe
die Kaltfrontpassage mit maritimer Polarluft im Programm.

Vergleich mit anderen globalen Modellen

Auch die Globalmodelle fahren einen weitgehend einheitlichen Kurs. Der
Höhenrücken am Dienstag und Mittwoch ist nach ICON vorübergehend etwas robuster
aufgestellt, der korrespondierende Bodenhochkeil erweist sich in der Nacht zum
Mittwoch als etwas progressiver, genauso wie im GFS und GEM. GFS simuliert nach
Abzug des Hochkeils am Mittwoch die Passage einer etwas wetterintensivere
Warmfront mit leichten Regenfällen, die auch bis in die mittleren Landesteile
ausgreifen können.
Die Sturmtiefentwicklung in der Nacht zum und am Donnerstag wird dann mit etwas
größeren Differenzen simuliert, was sich in erster Linie in den Windprognosen
niederschlägt, vor allem zu Beginn der erweiterten Mittelfrist, in der Nacht zum
und am Freitag. GEM hat eine ähnlich starke Entwicklung wie das IFS auf der
Agenda, im aktuellen GFS-lauf fällt diese etwas schwächer aus.
Auch danach, bis über das 4. Adventswochenende hinaus, bleibt es nach Lesart
aller derzeit vorliegenden Modelle unbeständig und verhältnismäßig mild mit nur
kurzen Einschüben maritimer Polarluft, die höchstens im Bergland für einen Hauch
von Winter sorgen dürften.

Bewertung der Ensemblevorhersagen

Im schmalen Spread der 500 hPa-Geopotenzialverteilung in den Rauchfahnen
verschiedener, über das Vorhersagegebiet verteilter Gitterpunkte im Zeitraum
Sonntag bis Mittwoch kommender Woche spiegelt sich die Einigkeit der Member
bzgl. des Überwiegens meist antizyklonal konturierter West- bis Nordwestlagen
gut wider. Dem bis dahin hohen Geopotenzial folgt ab Donnerstag ein deutlicher
Potenzialverlust, bei allerdings gleichzeitig größer werdendem Spread. Den dann
auf West- und Mitteleuropa übergreifende Höhentrog haben somit wohl nahezu alle
Member auf der Agenda mit allerdings größer werdenden Differenzen bzgl. Phase
und Geometrie. Entsprechend wird auch der Spread der 850 hPa-Temperatur der
Einzelmember größer bei ab Donnerstag allgemein deutlich zunehmenden
Niederschlagssignalen. Der Median der 850 hPa-Temperatur liegt ab der zweiten
Wochenhälfte für die meisten Gitterpunkte zwischen 0 und -5 Grad, was zumindest
vorübergehend auf etwas „Berglandwinter“ hindeuten dürfte.

Das Clusterszenario analysiert zu Beginn der Mittelfrist, also im Zeitraum 72
bis 96 Stunden erstaunlicherweise sechs Cluster, die alle dem
Großwetterlagenregime „atlantic Ridge, Übergang zu NAO positiv“ zugeordnet sind
und sich für Mitteleuropa nicht wesentlich unterscheiden.
Im Zeitraum 120 bis 168 Stunden verteilen sich die ENS-Member dann auf vier
Cluster. Auch diese weisen nur geringe Differenzen auf. Cluster 1 (18 Member,
zzgl. Haupt- und Kontrolllauf) und Cluster 4 (6 Member) haben den Höhenrücken am
Mittwoch etwas robuster aufgestellt auf der Agenda als CL 2 und 3 (jeweils 16
und 11 Member) nach deren Lesart sich der zugehörige Bodenhochkeil, ähnlich wie
im GFS, als etwas progressiver erweist. Das hat allerdings nur wenig
Prognoserelevanz und insgesamt dominiert nach wie vor das Großwetterlagenregime
„NAO positiv“.

Die erweiterte Mittelfrist (192 bis 240 Stunden) zeigt dann drei Cluster. Alle
drei sind – Mitteleuropa betreffend – nun deutlich zyklonaler aufgestellt (West-
bis Nordwest zyklonal) und vor allem CL 1 (20 Member, zzgl. Haupt- und
Kontrolllauf) und CL 3 (15 Member) offensichtlich Läufe mit kräftigen
Bodentiefentwicklungen inkl. Sturmpotenzial für das Vorhersagegebiet auf der
Agenda haben.
CL 2 tendiert dagegen Richtung Blocking über Skandinavien bzw. Nordwestrussland,
so dass die Tröge zumindest vorübergehend abgeschwächt nach Südosten, also
Richtung Mitteleuropa abgedrängt werden. Das deutet eher Richtung südliche
Westlage hin.

FAZIT:
Große Einigkeit bis Mitte kommender Woche: West- bis Nordwestlage, mild und vor
allem im Südwesten und Süden antizyklonal.
Danach Trogpassage zu Beginn der erweiterten Mittelfrist mit Zufuhr mehr oder
weniger maritim erwärmter Polarluft und zumindest etwas „Berglandwinter“.
Zum 4. Adventswochenende hin wohl weiterhin unbeständig mit Trogpassagen von
Westnordwest her, dabei meist mild und nur vorübergehend nasskalt. Summa
summarum: In den Niederungen kein nachhaltiges Winterwetter in Sicht.

Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen

Im Fokus der signifikanten Wettererscheinungen steht lediglich der Wind. Vor
allem in der Nacht zum und am Montag kann es an den Küsten stürmische Böen aus
West geben, in den Hochlagen der östlichen und nördlichen Mittelgebirge auch
Sturmböen, auf dem Brocken eventuell schwere Sturmböen.
Nach vorübergehender Wetterberuhigung legt der Wind dann ab Donnerstag wieder
zu, dann sind zunächst einmal das Nordseeumfeld und einige Hochlagen mit
stürmischen Böen bzw. Sturmböen aus Südwest betroffen.

Ob dann zu Beginn der erweiterten Mittelfrist, am Freitag und in der Nacht zum
Samstag, eventuell eine veritable Sturmlage für Norddeutschland ins Haus steht,
wie vom aktuellen IFS-Lauf simuliert, ist noch unsicher. Nach GFS fällt die
Entwicklung jedenfalls etwas schwächer aus.

Basis für Mittelfristvorhersage
IFS, IFS-EPS, MOSMIX

VBZ Offenbach / Dipl. Met. Jens Winninghoff