SXEU31 DWAV 101800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 10.12.2024 um 18 UTC

SCHLAGZEILE:
Ruhiges Hochdruckwetter.

Synoptische Entwicklung bis Donnerstag 06 UTC

Aktuell … befindet sich Deutschland an der Südflanke eines Höhenkeils, der
sich mit fast zonaler Ausrichtung von den Britischen Inseln über Dänemark bis
nach Nordwestrussland erstreckt. Im Gegensatz dazu gibt es über Südeuropa ein
umfangreichen Tiefdruckkomplex. Damit hat sich eine recht stabile Lage in
Deutschland einstellt. Zwischen beiden Druckgebilden wird mit einer östlichen
Anströmung feuchte und mäßig kalte Luftmassen heran advehiert. Dynamische
Antriebe gibt es nicht, so dass nur orographisch getriggerte Hebung für leichte
bzw. geringfügige Niederschläge sorgt. Die Schneefallgrenze sinkt in der Nacht
zu Mittwoch in der Mitte auf 200 bis 400 m. In 850 hPa liegen die Temperaturen
zwischen +3 Grad im Norden und bis -5 Grad im Süden. Im Laufe der Nacht teilt
sich der Tiefdruckkomplex über Südeuropa und ein Höhentief verlagert sich
langsam nach Spanien und der östliche Part in Richtung Ukraine. Gleichzeitig
wölbt sich der Keil in Richtung Süddeutschland auf. Das Geopotenzial nimmt über
Deutschland zu und das Absinken verstärkt sich. Die Nachtemperaturen sinken, da
die Bewölkung meist dicht bleibt auf +3 bis 0 Grad, oberhalb 200 bis 400 m auch
bis -2 Grad. Der Wind weht schwach aus Ost, dreht aber im Norden auf Nordost bis
Nord.

Mittwoch … bleibt Deutschland im Einflussbereichs der Hochdruckzelle über
West- und Mitteleuropa. Die Hochbrücke in Richtung Nordwestrussland wird von
einem sich stärkenden Trog über Nordosteuropa unterbunden. Gleichzeitig nähert
sich eine Frontalzone an der Nordflanke des Hoch Norddeutschland an. Beim
Überströmen des südnorwegischen Gebirges setzt schwache Zyklogenese über der
Nordsee ein. Das entstehende Tief verlagert sich am Tage nach
Nordwestdeutschland und sorgt für etwas Hebung, so dass es in dessen Umfeld zu
leichten Regen kommt. Die Luft erwärmt sich auf Höchstwerte zwischen 2 und 5
Grad, in Lagen oberhalb 600 und 800 m hält sich teils leichter Dauerfrost.

In der Nacht zu Donnerstag bleibt der antizyklonale Einfluss erhalten, das
kleinräumige Tief über Nordwestdeutschland füllt sich langsam wieder auf. Die
Luftdruckgegensätze bleiben gering, so dass sich erneut gebietsweise Nebel
bildet. Im Umfeld des Tiefs bzw. des schwachen Frontenzugs kann es bei positiven
Nachttemperaturen nieseln, nach Süden zu gibt es leichten, bei längerem
Aufklaren auch mäßigen Frost.

Synoptische Entwicklung bis Freitag 06 UTC

Donnerstag … füllt sich das kleinräumige Tief über Nordwestdeutschland
endgültig auf und der quasi ungestörte Hochdruckeinfluss bleibt wetterwirksam.
Das Absinken verstärkt sich, wodurch sich die feuchte Grundschicht verringert.
Im Norden kann es daraus etwas nieseln. Sonst bleibt es neben örtlichen
Nebelnässen trocken. In 850 hPa liegt die Temperatur zwischen 0 und +3 Grad. Der
Wind weht schwach aus Nord bis Ost.
In der Nacht zu Freitag verlagert sich der Schwerpunkt des Hochs in Richtung
Polen.

Modellvergleich und -einschätzung

Die verschiedenen Modelle simulieren im Gro denselben Witterungsverlauf.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Christina Speicher