SXEU31 DWAV 271800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 27.10.2024 um 18 UTC

SCHLAGZEILE:
In der Nordhälfte Deutschlands zeitweise leicht zyklonal, in der Südhälfte
klassisches, zu Nebel neigendes Herbstwetter unter Hochdruckeinfluss. Meist
keine markanten Wettergefahren.

Synoptische Entwicklung bis Dienstag 06 UTC

Aktuell … In der Nacht zum Montag kommt die schwache Kaltfront des
Nordmeer-Tiefs nur noch zu den nördlichen Mittelgebirgen voran und kommt dort
ins Schleifen. Dort fällt noch örtlich etwas Regen. Postfrontal ist es im Norden
anfangs größer-flächig klar oder gering bewölkt. Im Laufe der Nacht wird ein in
der Frontalzone eingelagertes Tief nach Schottland gesteuert. Warmluftadvektion,
die mit diesem Tief in Verbindung steht, sorgt im Norden Deutschlands von Westen
für einen erneuten Aufzug hoher, später mittelhoher und im Nordwesten auch
tiefer Bewölkung. Dabei schließt sich allmählich die Lücke zu dem Wolkenband,
das aus der sich über der Mitte Deutschlands auflösenden Kaltfront resultiert.
Im Nordseeküstenbereich fängt es gegen Morgen an zu regnen.
Bedingt durch eine Gradientzunahme an der Südostflanke dieses Tiefs können auf
Helgoland erste 7er Böen auftreten.
Der Süden Deutschlands bleibt von dieser Entwicklung unbeeinflusst, so dass sich
erneut Nebel oder tiefe St-Bewölkung bildet oder sich noch vorhandene
Nebelfelder verdichten.
Es kühlt auf 10 Grad an der See und 5 Grad im Süden ab. Im Norden werden durch
das anfängliche Aufklaren vereinzelt 3 oder 4 Grad erreicht.

Montag … zieht das oben erwähnte Tief von Schottland bis zum Abend nach
Nordjütland und seine Warmfront überquert weite Teile Norddeutschlands, während
seine schwache Kaltfront später an der Nordseeküste ins Schleifen kommt. Der zum
Tief gehörende schwachgradientige Randtrog (in 500 hPa) erreicht eine Linie
Ärmelkanal-Südskandinavien. Mangels Dynamik sind die damit einhergehenden
Niederschläge gering, mehr als 5 l/qm innerhalb von 12 Stunden sind am ehesten
an der schleswig-holsteinischen Westküste möglich, ansonsten nur 0,5 bis 4 l/qm.

Im Norden legt der Gradient etwas zu, Windböen Bft 7 aus Südwest bleiben auf
einige Küstenabschnitte an der Nordsee beschränkt.
Über dem Süden Deutschlands hält sich eine Hochdruckbrücke, die sich, ausgehend
vom Azorenhoch, bis in den Schwarzmeerraum erstreckt. In deren Bereich sind die
Luftdruckgegensätze gering mit umlaufenden Winden, in der Mitte auch mit
schwachen Südwestwinden. Damit lichten sich Nebel und Hochnebel in der Südhälfte
nur zögerlich. Längere sonnige Abschnitte gibt es am ehesten im Hochschwarzwald
und in den Alpen oberhalb von etwa 600 bis 1000 m. Zudem zeichnen sich auch an
den Nordflanken der Mittelgebirge einige Auflockerungen ab. Gegenüber Sonntag
erfolgt keine wesentliche Temperaturänderung. Meist liegen die Höchstwerte
zwischen 13 Grad an der Nordsee und 19 Grad im Südwesten, wenn es dort mal
Lücken im Hochnebel gibt. Die 21 Grad von heute werden wohl kaum erreicht.

In der Nacht zum Dienstag ändert sich die Druck- und Geopotentialverteilung nur
unwesentlich. Der Norden verbleibt im Schleifbereich von Frontenresten, die dort
mehrschichtige Bewölkung und leichte Regen- oder Nieselregenfälle mit Mengen
meist zwischen 0,5 und 5 l/qm verursachen.
In der Südhälfte zeichnet sich eine erneute großflächige Bildung von Nebel und
Hochnebel bzw. deren Verdichtung ab. Durch den oben erwähnten Randtrog, der sich
in seinem Nordteil abschwächt, mit seinem Südteil aber nach NRW und
Nordfrankreich schwenkt, (500 hPa) wird die feuchte Grundschicht zudem von
Westen her etwas gehoben, was in diesen Gebieten die Nebel- und Hochnebellage
eher konservieren dürfte.
Im Warmsektor wird es im Norden deutlich milder als in der Nacht zum Montag. Die
Tiefstwerte liegen verbreitet im zweistelligen Bereich zwischen 13 und 10 Grad.
In der Mitte und im Süden werden meist 9 bis 6 Grad erreicht, in Alpentälern
teils unter 5 Grad.
Der Gradient schwächt sich auch im Norden wieder ab und damit werden auch an der
Nordsee nur noch 5er und 6er Böen erreicht. Ansonsten weht im Norden nur ein
schwacher bis mäßiger Südwestwind und in der Südhälfte ist es schwachwindig.

Synoptische Entwicklung bis Mittwoch 06 UTC

Dienstag … erreicht der flache Randtrog langsam bis Tagesende
Südostdeutschland und nachfolgend nähert sich das kräftige Höhenhoch südwestlich
von Irland etwas an. Damit dreht in der Höhe die Strömung im Tagesverlauf von
Westen her auf Nordwest. In der Nordhälfte bleibt niedertroposphärisch die
Westströmung erhalten und Frontreste sorgen für starke, mehrschichtige
Bewölkung, aus der es gelegentlich etwas regnet. Die 12stg. Regenmengen bis 18
UTC bleiben mit 0,1 bis 4 mm aber überschaubar. In der Südhälfte bleibt im
Bereich der Hochdruckzone aber die Nebel- und Hochnebelsituation unverändert.
Insofern haben die Aussagen zum Warnmanagement aus dem Frühbericht weiterhin
Bestand.
Außer Nebelwarnungen vor allem in der Südhälfte, die bis in den frühen
Nachmittag andauern können, ist warnungstechnisch nichts weiter zu erwarten.

Modellvergleich und -einschätzung

Die externen Modelle stützen die oben beschriebene Entwicklung. Anhand der
synoptischen Basisfelder lassen sich keine prognoserelevanten Unterschiede
ableiten.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Olaf Pels Leusden