SXEU31 DWAV 211800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Samstag, den 21.09.2024 um 18 UTC

SCHLAGZEILE:
Vielfach störungsfreies Wetter. Im Laufe des Sonntages von Südwesten und Westen
aufkommende Bewölkung, nachts dann schauerartige Niederschläge.

Synoptische Entwicklung bis Montag 06 UTC

Aktuell … sorgt weiterhin Hochdruckeinfluss für ruhiges Wettergeschehen. Im
Südwesten und Süden gab es aufgrund etwas höherer Feuchtewerte (gut zu erkennen
an den Taupunkten), ein latentes Gewitterrisiko. An den Alpen entwickelte sich
gar nichts, im Südschwarzwald blieb es bei einem mäßigen Schauer.
Für die Nacht auf Sonntag steht erneut der Nebel auf dem Warntableau. Auch hier
macht sich die im Süden erhöhte Feuchte bemerkbar, sodass im Alpenvorland und
entlang von Donau und deren Zuflüssen wieder häufig Nebel zu erwarten ist, der
gebietsweise auch warnwürdig ausfällt. Im Vergleich zur Vornacht sind die
Signale sogar stärker.
Zudem gibt es von WarnMOS erhöhte Wahrscheinlichkeiten, dass auch über den
mittleren Landesteilen streckenweise dichter Nebel auftritt. Und auch im Westen
und in Richtung Emsland gibt es zaghafte Hinweise.
Davon abgesehen verläuft die Nacht ruhig und störungsfrei bei 14 bis 6 Grad, mit
den höchsten Werten in NRW und den niedrigsten in Teilen Bayerns.

Sonntag … wird das Höhenhoch über Osteuropa weiter abgebaut, sodass auch der
Einfluss auch Deutschland leidet. Viel merkt man davon allerdings bis zum Abend
noch nicht. Gerade im Osten und Nordosten gibt es erneut die volle Ausbeute an
Sonnenstunden.

Von Westen und Südwesten machen sich aber die westeuropäischen Feuchtefelder
bereits bemerkbar. Zunächst breiten sich hohe und mittelhohe Wolkenfelder bis
zur Mitte aus. Im äußersten Westen und Südwesten verdichtet sich am Nachmittag
und Abend die Bewölkung. Mit Niederschlag ist aber noch nicht zu rechnen.

Im Schwarzwald und in den Alpen gibt es wie an den Vortagen ein latentes
Schauer- und Gewitterrisiko, wobei man im Falle des Falles Starkregen einplanen
muss. Das war es dann aber schon mit dem warnwürdigen Wetter.
Es werden nochmal septembersommerliche Werte zwischen 21 und 25 Grad erwartet.

In der Nacht auf Montag kommen die Feuchtefelder aus Frankreich weiter
landeinwärts voran. Damit greift schauerartiger Regen spätestens in der zweiten
Nachthälfte auf den Westen und Südwesten über. Das Gewitterrisiko ist aus Sicht
der deutschen Modellkette durch den stabilen Fuß eher gering. Die MU-CAPE Werte
sind auch nur gering und gehen gerade so an die -10 Grad ran. Entsprechend
springen nur einzelne EPS Member mal an. Auch externe Modelle geben kaum Signale
für Gewitter. Ein Blitz kann zwar nicht ausgeschlossen werden, ist aber nur
gering wahrscheinlich.

Bleibt wiedermal der Nebel, der sich mit der vorankommenden Bewölkung vor allem
auf Südostbayern konzentriert, wo es noch länger aufgelockert oder klar ist.
Auch im Emsland und in Teilen von Schleswig-Holstein besteht ein erhöhtes
Nebelrisiko.

Synoptische Entwicklung bis Dienstag 06 UTC

Montag … gelangen wir immer mehr auf die Vorderseite des Höhentiefs über dem
Ärmelkanal, dass zunehmend in die Frontalzone eingebaut wird. Die Okklusion des
zugehörigen Bodentiefs erreicht mit seinen Feuchtefeldern langsam die mittleren
Landesteile.

Im Osten und Nordosten bleibt es noch länger sonnig. Sonst verdichten sich die
Wolken und nachfolgend kommt es zu schauerartigen Niederschlägen. Auch etwas
CAPE ist weiterhin vorhanden, sodass es mit etwas Tagesgangunterstützung
eingelagert auch das ein oder andere Gewitter geben wird. Die stärksten Signale
dafür gibt es im Süden und der Mitte des Landes, während nach Norden.

Im Süden zeichnet sich zum Nachmittag und Abend eine stärkere Druckanstiegswelle
ab, sodass dort das Potential für Windböen, oder auch mal eine stürmische Böe
besteht. Allerdings gibt es diesbezüglich noch größere Modellunterschiede.

Im Süden gibt es zudem Hinweise auf größere Niederschlagsmengen, die vereinzelt
zumindest im markanten Bereich liegen (z.B. ICON oder UK10). Dies betrifft den
Zeitraum von Montagabend bis in die Nacht auf Dienstag (6 bis 9 h Zeitraum).

Nach Durchzug der Okklusion gibt es auch von Westen wieder sonnige Abschnitte.

Im Osten nochmal ein Sommertag, im Südwesten teils unter 20 Grad.

Modellvergleich und -einschätzung

Modellunterschiede gibt es bezüglich der Intensität und Häufigkeit der am Montag
auftretenden Gewitter. Zudem wird eine mögliche Druckanstiegswelle im
Alpenvorland in Bezug auf die Stärke noch recht unterschiedliche simuliert.
SuperHD zeigt da starke Signale mit Potential für Bft8 Böen. Andere Modelle sind
da deutlich zurückhaltender.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Marcus Beyer