SXEU31 DWAV 081800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Mittwoch, den 08.05.2024 um 18 UTC

SCHLAGZEILE:
Zunehmend hochdruckdominierte Großwetterlage mit kleineren Störungen und
zunehmender Erwärmung. Keine markanten Wettergefahren.

Synoptische Entwicklung bis Freitag 06 UTC

Aktuell … befindet sich ein blockierender Höhenrücken über West- und
Südwesteuropa, der sich bis nach Nordeuropa ausgeweitet hat. Dazu
korrespondierende hat sich auch am Boden eine Hochdruckbrücke aufgebaut, wobei
sich die Hauptachse vom Ärmelkanal bis zum Bottnischen Meerbusen erstreckt.

Der Norden befindet sich in einer diffluenten Höhenströmung unter Absinken.
Entsprechend viel Sonnenschein gab es am heutigen Tag. Zudem kann man erkennen,
dass die Luft in dem Bereich von Schleswig-Holstein bis nach Rheinland-Pfalz
ziemlich trocken ist (siehe z.B. WV6.2µm). Dies lässt sich auch im 12 UTC
Sounding von Idar-Oberstein erkennen. Dort sieht auch eine Absinkinversion bei
etwas 800 hPa. Diese erklärt auch, warum vor allem nach Westen heute
Quellbewölkung breit gelaufen ist. Tagesgangbedingt ist zu erwarten, dass sich
diese am Abend und in der ersten Nachthälfte immer mehr auflöst und in es in der
Folge häufig gering bewölkt oder klar ist.
Bei windschwachen Verhältnissen wird es besonders im Bereich der trockensten
Luftmasse vom Südwesten über die breite Mitte bis in den Osten und Nordosten
ziemlich frisch mit Tiefstwerten zwischen 6 und 1 Grad. Zudem muss mit Frost in
Bodennähe gerechnet werden, insbesondere in Richtung Nordosten.
Ganz im Westen und Nordwesten sind die bodennahen Schichten noch ausreichend
feucht, dass sich Nebelfelder bilden könnten, die örtlich auch dicht sind.

Im Süden und Südosten halten sich noch länger dichte Wolken, die sich im Laufe
der Nacht in die Regionen südlich der Donau zurückziehen. Die Dauerniederschläge
dort lassen nach. Die Niederschläge dort hatten den Ursprung in einer
Gegenstromlage, die sich durch den Vorstoß der Achse des Höhenrückens immer
weiter abschwächt.

Abgesehen vom örtlichen Nebel verläuft die Nacht warnfrei.

Donnerstag … kippt ein Teil des Höhenrückens in zonale Richtung, sodass eine
Achse zonal über Deutschland zum Liegen kommt. Damit richtet sich auch die
Hochdruckbrücke zonal aus und erstreckt sich von England, über Deutschland bis
nach Osteuropa. Die Hauptechse des blockierenden Rückens verläuft weiter
zwischen Spanien und den Britischen Inseln

Zwischen beiden Hochachsen lässt sich eine Schwachstelle in Form eines
kurzwelligen Troganteils erkennen, der von der Nordsee im Tagesverlauf bis in
den Nordwesten Deutschlands schwenkt, dabei aber immer weiter abflacht.
In der Konsequenz zeigen sich besonders nach Nordwesten zeitweise dichter
Wolkenfelder, die aber kaum Regen bringen sollen (vielleicht mal ein paar
Tropfen auf den Nordfriesen).

Auch direkt an den Alpen halten sich noch dichtere Wolken, der Regen hört aber
im Laufe des Vormittags vollends auf.

Der große Rest des Landes profitiert vom Hochdruckeinfluss und bekomme viel
Sonnenschein. Im Laufe des Tages werden sich an der Absinkinversion bei 800 hPa
wieder einige Quellwolken bilden, die aber nicht sehr dick sind (kaum vertikale
Erstreckung der RelF in den Progsounding) und damit eher an Schönwetterwolken
erinnern.

Damit verläuft der Nachmittag warnfrei und die Werte steigen abseits der Küsten,
hohen Berglagen und den stark bewölkten Regionen, über die 20 Grad Marke. Dazu
bleibt es warnfrei.

Auch in der Nacht auf Freitag ist abgesehen von einer erhöhten Nebelgefahr im
Nordwesten nicht mit Warnungen zu rechnen, bei 10 bis 3 Grad.

Synoptische Entwicklung bis Samstag 06 UTC

Freitag … bleibt vielfach hochdruckdominiert, wobei die Höhenströmung am
Ostrand des sich stärkenden blockierenden Rückens auf Nord bis Nordwest dreht.
Bevorzugt im mittleren Troposphärenniveau (z.B. 850 hPa) lässt sich ein
kurzwelliger Troganteil erkennen, mit dem ausgehend von der Nordsee
Feuchtefelder südostwärts geführt werden und dem Nordne und den östlichen
Bundeländern zeitweise dichter Wolkenfelder bescheren. Wenige Tropfen fallen am
ehesten im Nordosten. Je weiter man nach Südwesten kommt, desto weniger Wolken
sind zu sehen und am Oberrhein kann örtlich ein Sommertag erreicht werden.

Warnungen werden weiterhin nicht erwartet.

Modellvergleich und -einschätzung

Es lassen sich keine nennenswerten Unterschiede zwischen den verschiedenen
Modellen und Modellläufen finden.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Marcus Beyer