SXEU31 DWAV 281800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Mittwoch, den 28.02.2024 um 18 UTC

SCHLAGZEILE:
Keine markanten Entwicklungen.

Synoptische Entwicklung bis Freitag 06 UTC

Aktuell … liegt über Deutschland diagonal eine Bodenhochdruckzone und
Geopotentialbrücke, deren Absinken einen großen Bereich mit wolkenarmen
Bedingungen und trockener Luft vom Südwesten bis in den Nordosten des Landes zur
Folge hat. Hier stieg die Temperatur am Mittwoch gebietsweise knapp über 10°C,
in der Nacht zum Donnerstag kühlt es dafür auch kräftig ab und es muss häufig
mit leichtem Frost bis örtlich -3°C gerechnet werden.
In einigen Regionen kann sich Nebel bilden und vereinzelt ist Glätte nicht
ausgeschlossen, sei es im Nebel durch gefrierende Nässe oder außerhalb davon
durch Reif.
Da sich westlich des Kontinents ein Langwellentrog formiert und vorgelagerte
Tiefausläufer die Nordsee erreichen, wird der antizyklonale Einfluss etwas nach
Südosten abgedrängt und auf Nordwestdeutschland greift verstärkt
Warmluftadvektion über. Die aktuell dort schon vorhandene Bewölkung verdichtet
sich weiter und nahe Benelux und an der Nordsee kann es zum Donnerstagmorgen
leicht regnen. Unter den Wolken bleibt es frostfrei. Dafür frischt der südliche
Wind auf mit einigen steifen, exponiert stürmischen Böen an und über der
Nordsee.
Der Südosten wird ebenfalls von Bewölkung überdeckt, die aus Restfeuchte in den
unteren Schichten, bzw. einem höherreichenden, aber erodierenden Wolkenband ganz
im Südosten besteht und von Nordwesten langsam auflockert. Dies dauert ein
bisschen, sodass auch dort die Temperaturen meist über 0°C bleiben. Für das ein
oder andere Nebelfeld dürfte es im Verlauf der Nacht aber reichen.

Donnerstag … dringt ein kurzwelliger Troganteil bis auf eine Linie Südengland,
Biskaya, Spanien vor und lässt die Strömung bei uns auf SSW drehen. Dadurch
zieht die Warmfront eines Nordmeertiefs wieder aus Norddeutschland raus und die
dahinter wellende Kaltfront erreicht uns erst gar nicht.
Allerdings gibt es schon präfrontal an der feuchtesten Luft ein Band mit Hebung
und Regen, das den äußersten Westen und Nordwesten (Niederrhein bis S-H)
überdeckt und dort längere Zeit Regen bringen kann.
Der Druck fällt weiter und von einer Hochdruckzone über uns kann eigentlich
nicht mehr die Rede sein, dennoch steht ein überwiegend wolkenarmer, teils
sonniger Tag, weil die zuvor abgetrocknete Luft ohne nennenswerte
Vertikalantriebe sich selbst überlassen bleibt.
Ein Fragezeichen steht noch hinter Restbewölkung im Südosten und nächtlicher
Nebelfelder, die erstmal verschwinden müssten um der Sonne Platz zu machen. Bis
auf UKMO machen das die meisten Modelle. Wie schnell das geht, darf abgewartet
werden.
Nach frischer Nacht werden meist 10 bis 15°C als Maximum anvisiert. Unter den
Wolken werden es etwas weniger und vielleicht auch falls es mit der
Nebelauflösung dauert. Der Süd- bis Ostwind gibt sich handzahm, im Süden bleibt
er schwach, nach Norden lebt er zweitweise auf, aber auch an der Nordsee ist es
mit den Böen 7 Bft (exp. 8 Bft) im Tagesverlauf vorbei, da der Druckgradient
auffächert.

In der Nacht zum Freitag nähert sich der Trog von Westen und die Strömung dreht
fast auf südliche Richtungen. Der Tiefausläufer nimmt eine meridionale
Ausrichtung an und wird durch Kaltluftadvektion und Druckanstieg über Frankreich
und Benelux in den Westen Deutschlands gedrückt.
Bei dort starker Bewölkung und etwas Regen dreht der Wind nach West, er frischt
dabei auch leicht auf, ohne dass Warnungen nötig werden könnten. Auch auf den
Südwesten, im Wesentlichen wohl Baden-Württemberg und Bayerisch Schwaben,
greifen im Laufe der Nacht Hebungsvorgänge über, die von einem Tief über dem
Mittelmeer und der Trogspitze über SE Frankreich ausgehen. Hier zieht von der
Schweiz her starke Bewölkung und leichter Regen auf.
Ansonsten bleibt der Status Quo erhalten: Nach oft wolkenarmem Beginn bildet
sich gebietsweise Nebel und Hochnebel. Durch etwas höhere Startwerte der
Temperatur und eine leichte Anfeuchtung der Luftmasse wird Frost
unwahrscheinlicher.
Der Wind bleibt meist schwach, nur über der offenen Nordsee gelangen präfrontal
Böen 7 Bft aus S-SE in greifbare Nähe.

Synoptische Entwicklung bis Samstag 06 UTC

Freitag … liegen wir unter der Trogvorderseite in einer fast südlichen
Strömung, wobei die schwache Kaltfront über Deutschland nach Osten vorankommt.
Sie bringt dichtere Wolken, aber nur wenig Regen. Lediglich im Süden fällt etwas
mehr, aber auch nicht wirklich viel. Im Osten heitert es am Rand eines
Osteuropahochs gebietsweise auf und auch postfrontal lässt sich häufiger die
Sonne blicken.
Im Zuge einer neuen Austrogung kommt es über der Irischen See zu einer
Zyklogenese, die den Südwind im Westen im Tagesverlauf auffrischen lässt. Im
Bergland und in Leelagen sind 7 Bft möglich.
Die Temperaturen über der Südwesthälfte gehen mit einsickernder, etwas kälterer
Luft zurück, im Nordosten dürfte ein geringer Aufwärtstrend zu verzeichnen sein.

Weiteres und die Nacht zum Samstag sind in der Frühübersicht zu finden.

Modellvergleich und -einschätzung

Die Modelle simulieren weitgehend ähnlich.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Bernd Zeuschner