SXEU31 DWAV 251800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Montag, den 25.09.2023 um 18 UTC

SCHLAGZEILE:
Ruhiges und tagsüber warmes Hochdruckwetter ohne markante Wettererscheinungen.

Synoptische Entwicklung bis Mittwoch 06 UTC

Aktuell … befinden wir uns wieder mal – für diesen September ja fast schon der
Normalzustand – in südwestlicher Höhenströmung zwischen einem umfangreichen
Langwellentrog über dem Nordostatlantik und hohen Geopotenzial über weiten
Teilen Kontinentaleuropas. Über dem zentralen Mittelmeer kurvt noch ein
Cut-Off-tief herum, dessen Fahrbahn aber nicht nach Deutschland weist. Über
Osteuropa hat sich zudem ein Rücken aufgewölbt, der Hoch ROSI mit Schwerpunkt
über dem Baltikum stützt. ROSI ist über eine Brücke mit weiteren Hochzentren
über dem Alpenraum und über der Iberischen Halbinsel verbunden. So liegen auch
weite Teile des Landes unter antizyklonalem Einfluss, was den meisten Regionen
trotz einiger durchziehender hoher Wolkenfelder eine wolkenarme oder klare Nacht
beschert. Etwas stärkere Bewölkung ist zum Morgen hin im äußersten Nordwesten
denkbar, wenn sich dort mithilfe eines sehr flachen Randtrogs die Kaltfront
eines Tiefs vor Norwegen anpirscht, ohne aber größere Wetterwirkung bei uns zu
entfalten. In den östlichen Landesteilen ziehen möglicherweise auch dichtere
SC-Felder von Polen herein.
Bei geringer Bewölkung rauschen die Temperaturen in den nun immer schneller
länger werdenden Nächten empfindlich in den Keller. So sind Tiefsttemperaturen
zwischen 11 und 1 Grad zu erwarten, an der See bleibt es etwas milder.
Bei solch niedrigen Temperaturen ist die Luft unterhalb der kräftigen Inversion
recht schnell gesättigt, was bei nur schwachem Wind um Ost Nebel auf den Plan
ruft. Die Modelle simulieren diesen insbesondere im Süden, in der Mitte und im
Nordosten, prädestiniert dafür dürften Fluss- und Tallagen sein. Im Nordosten
könnte die Bewölkung den Nebel aber verhindern, da die Ausstrahlung dann nicht
so kräftig ist.

Dienstag … bleibt die Wetterlage in seinen Grundzügen erhalten und auch in den
Details gibt es für uns keine größere Änderungen. Der Langwellentrog
nordwestlich von uns wird beständig durch um ihn herum kreisende Randtröge
regeneriert, wobei sich kaum eine Ostverlagerung ergibt. Die Potenzialbrücke von
der Iberischen Halbinsel bis nach Westrussland schwächt sich nur marginal ab,
allerdings wird sie zwischen einem die Britischen Inseln erreichenden Randtrog
und dem quasistationären Cut-Off über dem zentralen Mittelmeer etwas eingeengt.
Bodenhoch ROSI verlagert seinen Schwerpunkt nach Westrussland, die Brücke bis
zur Iberischen Halbinsel bleibt erkennbar.
Ansonsten tangiert die Kaltfront des Tiefs, das vor Norwegen nordnordostwärts
zieht, weiterhin den äußersten Nordwesten und Norden Deutschlands, was sich dort
in zeitweilig dichterer Bewölkung äußert. Niederschläge erwartet jedoch kein
Modell. Ein wenig mehr Wolken sind auch im äußersten Südosten am Start, diese
können am Rande des Cut Offs von Südosten her reindriften.
In den anderen Landesteilen scheint nach Auflösung etwaiger Nebelfelder durchweg
die Sonne, wobei 70 bis 100 % des Sonnenscheindauerpotenzials abgerufen werden.
Der Wind weht häufig nur schwach, hier und da auch mäßig, meist aus östlichen
Richtungen.
Die Höchsttemperaturen liegen zwischen 19 Grad an der Nordsee und 27 Grad in
Sachsen.

In der Nacht zum Mittwoch schwenkt ein Randtrog über die Britischen Inseln um
den Langwellentrog herum in östliche, später nordöstliche Richtung. Damit nähert
sich nun die Kaltfront des ex-Hurrikans NIGEL mit Zentrum bei Island dem
Kontinent und vereinigt sich von Dänemark bis Zentralfrankreich mit den Resten
der Ausläufer des Norwegentiefs. Auf dem Weg Richtung Osten wird das Konglomerat
von Hoch ROSI aber ausgebremst. Vielmehr als gebietsweise dichtere Wolken im
Norden und Nordwesten, die zum Teil ein wenig in die Mitte ziehen, kommt dabei
wieder nicht heraus. Niederschläge werden weiterhin nicht simuliert.
In den anderen Regionen stellt sich Wetter wie in der Vornacht ein: häufig
wenige Wolken, dafür Nebelgefahr.
Der Wind weht schwach aus unterschiedlichen Richtungen, an der Nordsee teils
mäßig aus Südwest.
Aufgrund der teils mehr vorhandenen Wolken und da die T850 hPa in der
südwestlichen Strömung noch ein wenig ansteigen, sinken die Temperaturen in 2
Meter nicht mehr ganz so stark ab. Die Tiefstwerte liegen entsprechend zwischen
14 und 5 Grad, an der See bleibt es erneut milder.

Synoptische Entwicklung bis Donnerstag 06 UTC

Mittwoch … Den Ausführungen der Morgenübersicht ist nichts hinzuzufügen.
Weiterhin steht tagsüber warmes, störungsfreies und bis auf nächtlichem Nebel
auch warnfreies Wetter auf der Agenda.

Modellvergleich und -einschätzung

Die Modelle simulieren sehr ähnlich. Abweichungen im Detail wirken sich kaum auf
das Wetter aus.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Simon Trippler