#SXEU31 #DWAV #SYNOPTISCHE ÜBERSICHT #KURZFRIST ausgegeben am Mittwoch den 09.08.2023 um 18 UTC
SXEU31 DWAV 091800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Mittwoch, den 09.08.2023 um 18 UTC
SCHLAGZEILE:
Wetterberuhigung, in der Folge Umstellung auf Südwestlage. Deutliche Erwärmung
auf sommerliche Temperaturen.
Synoptische Entwicklung bis Freitag 06 UTC
Aktuell … liegen wir unter einer nordwestlichen Strömung am Rand des
Tiefkomplexes über Südschweden. Das Tief schwächt sich ab und zieht sich etwas
nach Norden zurück, es lenkt aber zunächst weiter feuchte und ziemlich kühle
Luft nach Mitteleuropa, in der im Norden einige Schauer, abends vereinzelt noch
Gewitter auftreten.
Diese klingen nachts ab, es wird aber weiter teils kompakte Sc/Cu Bewölkung in
den Norden gelenkt, aus der im Verlauf der Nacht aber nur noch ein paar Tropfen
Regen fallen.
Im Süden wirkt sich anfangs eine nach Österreich abgezogene Warmfrontwelle mit
starker Bewölkung und Schauern sowie einzelnen Gewittern (in SE Bayern) aus.
Diese klingen zwar ebenfalls ab, der Südosten liegt aber noch unter der nach
Westen bis Nordwesten zurückhängenden Frontalzone in dichter Bewölkung, aus der
an den Alpen bis zum Morgen etwas Regen fallen kann. Wenn die Schauer abends und
in der ersten Nachthälfte durch sind, fällt aber nicht mehr viel.
Ansonsten verstärkt sich der Hochdruckeinfluss, wobei sich der Schwerpunkt eines
flachen Bodenhochdruckgebietes über Süddeutschland wiederfindet, das gestützt
wird durch einen Höhenrücken über Westeuropa. Unter Absinken klart es
gebietsweise auf und stellenweise bildet sich Nebel. Wo es klar wird, wird es
auch kühl; unter 10°C. Für die Eifel sieht Mos sogar Minima von um +5°C. Unter
den Wolken im Norden und Süden bleiben die Temperaturen etwas milder. Dazu
fächert der Gradient auch ganz im Norden weiter auf. Zunächst sind an den Küsten
noch ein paar 7er Böen aus West bis Nordwest auf der Karte, zum Morgen sind
diese, selbst an der See nicht mehr zu erwarten.
Donnerstag … wird der Höhenrücken in seiner Progression nach Osten blockiert
durch einen Trog von Skandinavien bis nach Griechenland. Die Achse des Rückens
liegt über der Nordsee und GB und wir davor unter einer nordwestlichen
Höhenströmung. Der Hochschwerpunkt über Deutschland nimmt Verbindung auf mit
einer Hochzelle über Osteuropa, sodass sich über Europa eine langgestreckte Zone
hohen Druckes ergibt, die von Frankreich bis nach Russland reicht.
Unter Absinken scheint meist die Sonne bei nur harmlosen, flachen Quellwolken.
Nur ganz im Südwesten wird die Schichtung labiler und die lokale Konvektion
hochreichender. Für Schauer und Gewitter (an einem Kurzwellentrog, der den
Rücken unterläuft) reicht es erst über der Schweiz. Im Norden hält unter einer
ausgeprägten Absinkinversion in 800 hPa der Nachschub an feuchter Nordseeluft,
die mit reichlich Bewölkung ausgestattet ist, an. Regnen wird es daraus nicht.
Bei schwachem Druckgradienten spielt der Wind kaum eine Rolle.
Im Südwesten macht die in erster Linie aus Absinken resultierende Erwärmung
deutliche Fortschritte, es geht in 850 hPa bis an die 15°C, in 2m Höhe sind
sommerliche Werte um 25°C zu erwarten. Ganz im Norden hält sich die erwähnte
Bewölkung, unter der es gebietsweise nicht mal 20°C werden. Im großen Rest
liegen die Werte dazwischen.
In der Nacht zum Freitag passiert wettertechnisch nichts. Unter dem Einfluss der
großen Hochdruckzone herrscht meist geringe Bewölkung mit lokalen Nebelfeldern,
auch dank des üppigen Feuchteangebots, das die Regenfälle der Vergangenheit
hinterlassen haben. Nur im Norden dürfte sich die Sc Bewölkung weiter halten.
Der schwache Wind dreht meist auf südliche bis östliche Richtungen, im Norden
bleibt es bei schwachem Südwest- bis Westwind. Die Nacht bringt im Süd- und
Nordwesten Werte um 15°C, sonst wird sie wieder ziemlich frisch.
Synoptische Entwicklung bis Samstag 06 UTC
Freitag … die Aussagen der Frühübersicht können weiter gelten. Die Rückenachse
schwenkt langsam über uns nach Osten, womit vor dem Trog auf dem Atlantik mit
aufkommender Südwestströmung die Zufuhr feuchtwarmer, subtropischer Luft
einsetzt. Die Rückenachse ist noch nah, sodass erst in der Nacht zum Samstag im
Westen und Nordwesten Regen und Gewitter aufkommen.
Die Temperatur steigt landesweit deutlich an und der Sommer feiert auch im
Norden sein Comeback. Im Südwesten geht es über 30°C.
Modellvergleich und -einschätzung
Die Entwicklung ist recht sicher.
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Bernd Zeuschner