SXEU31 DWAV 201800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 20.07.2023 um 18 UTC

SCHLAGZEILE:
Übergang zu Wz

Am Freitag in der Nordhälfte und im Süden einzelne starke Gewitter, im Süden
örtlich Unwetter.

Synoptische Entwicklung bis Samstag 06 UTC

Aktuell … befindet sich Deutschland im Einflussbereich eines Höhentiefkomplex
über dem Nordmeer in einer westlichen Strömung. Ein erster kurzwelliger Trog
schwenkt nach Ostpolen durch, demnach folgt vorübergehend ein flaches Höhenkeil,
der abends für eine allgemeine Stabilisierung der Luftmassen sorgt. Die Schauer
und vereinzelte Gewitter im Norden und Osten klingen weitgehend ab, so dass die
Nacht zunächst ruhig verläuft. Jedoch ist der nächste kurzwellige Trog ist im
Anmarsch nach Deutschland. Die Höhenströmung dreht von West auf mehr Südwest.
Die Hebungsvorgänge sind nicht stark ausgeprägt, sodass zunächst nur vereinzelte
Schauer oder etwas Regen in den Norden und Westen des Landes aufkommen. Eine
gewisse Gewitterneigung besteht an den östlichen Alpen, wo aus Österreich ein
paar Gewitter nach Südostbayern heranziehen können.

Freitag … schwenkt der kurzwellige Trog über Deutschland hinweg. So kommt von
Westen allmählich etwas mehr Hebung ins Spiel. Tagsüber kann sich CAPE
generieren, auch wenn die Werte nicht so hoch sind. Eine Ausnahme gibt es im
Süden, wo die wärmere und energiereichende Luft liegt. Eine dämpfende Wirkung
für Konvektion ist die stärkere Bewölkung vor allem in einem Steifen zwischen
Main und Donau. Hier ist die Gewitterneigung am geringsten, sonst bilden sich
einzelne Gewitter, die sich in einer relativ guten Scherungsbedingung
organisieren können. Einige Superzellen sind vor allem in Süddeutschland
möglich. Dort ist auch die Gefahr von größerem Hagel am höchsten. Andere
Begleiterscheinungen sind die Sturmböen und der Starkregen.

In der Nacht zum Samstag verbleibt Deutschland zwar in einer zyklonalen
konturierten Höhenströmung, aber große Hebungsvorgänge finden nicht statt,
sodass die Gewittertätigkeit auch tagesgangbedingt langsam abklingt.

Synoptische Entwicklung bis Sonntag 06 UTC

Samstag … wesentliche Änderung zur Frühübersicht gibt es nicht.

Modellvergleich und -einschätzung

Die Unterschiede in den Basisfeldern sind marginal. Es ist fraglich, ob in den
Frühstunden die Gewitter aus Österreich bis nach Südostbayern schaffen.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Marco Manitta