#SXEU31 #DWAV #SYNOPTISCHE ÜBERSICHT #KURZFRIST ausgegeben am Donnerstag den 06.07.2023 um 18 UTC
SXEU31 DWAV 061800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 06.07.2023 um 18 UTC
SCHLAGZEILE:
Hochdruckeinfluss mit viel Sonne und zunehmend heiß.
Synoptische Entwicklung bis Samstag 06 UTC
Aktuell … hat sich ein Trog, der von einem Höhentief nordwestlich von Irland
ausgeht, weiter südwärts ausgedehnt und schwenkt in seinem Südteil in Richtung
der Iberischen Halbinsel. Auf seiner Vorderseite steilt sich die Strömung auf
Südwest und mit der damit verbundene WLA etabliert sich bis morgen früh über
Westeuropa ein Rücken. Die Achse liegt dabei noch westlich unserer Landesgrenze
und dadurch steigt auch der Bodendruck an und so findet sich bis Freitagfrüh
über Ostdeutschland und Westpolen eine abgeschlossene Hochdruckzelle (Hoch EVI)
mit einer Kernisobare von 1022 hPa.
Anfängliche Konvektion die im Wesentlichen noch mit dem nach Osten abwandernden
Randtrog zusammenhängt wird am Abend durch NVA rasch unterdrückt, sodass es in
der kommenden Nacht insgesamt ruhig und trocken bleibt. Die noch vorhandenen
Wolken lösen sich zunehmend auf. Dadurch kann es sich in der Nacht deutlich
abkühlen und die Temperaturen sinken auf angenehme 11° bis 7° C. Lediglich an
der See ist es etwas milder.
Freitag … schwenkt der ostatlantische Trog weiter in Richtung Iberische
Halbinsel und auf seiner Vorderseite wölbt sich der westeuropäische Rücken
weiter nach Norden auf und liegt mit der Achse am Abend über Westdeutschland.
Das korrespondierende Bodenhoch EVI wird dadurch gestützt, verlagert sich aber
bei nur leichter Abschwächung bis zum Abend zur westlichen Ostsee. Letztendlich
entsteht dadurch eine langgestreckte meridional ausgerichtete Hochdruckzone, die
die atlantischen Tiefdruckzone um das Bodentief QUENTIN in Schach hält und an
der weiteren ostwärts gerichteten Progression hindert.
Wettermäßig steht uns somit am Samstag ein sehr freundlicher, meist sonniger Tag
ins Haus. Lediglich am Abend machen sich im Südwesten die mittelhohe und hohe
Bewölkung des weiter westliche liegenden Tiefdruckzone bemerkbar. Die
Temperaturen steigen allgemein auf 25° bis 32° C mit den höchsten Werten im
Südwesten. In Küstennähe und auf den Inseln werden lediglich 21 bis 24° C
erreicht.
In der Nacht zu Samstag sorgt ein schwacher Randtrog auf der Vorderseite des
Tiefdruckkomplexes über dem Ostatlantik und Westeuropa mit etwas WLA für Wolken
im Südwesten und Süden. Unter Umständen gibt es sogar gegen Morgen am Oberrhein
ein paar Tropfen, mehr passiert aber nicht.
Im Rest des Landes bestimmt Hochdruckeinfluss das Wetter und es bleibt gering
bewölkt oder klar und trocken. Die Abkühlung erfolgt nicht mehr so durchgreifend
wie der Nacht davor und so fallen die Temperaturen auf Werte zwischen 16° C im
Westen und 9° C im Osten.
Synoptische Entwicklung bis Sonntag 06 UTC
Samstag … regeneriert sich der Rücken von Westen her und auf der Vorderseite
des Tiefkomplexes wird niedertroposphärisch mit einer südwestlichen Strömung
sehr warme Luft nach Deutschland geführt. Die T850 steigt im Südwesten bis zum
Abend auf 20° C an. Die 10° C-Isotherme liegt am Abend an der Küste. Bei oft
wolkenlosem Himmel steigen die Temperaturen die Temperaturen verbreitet über 30°
C, im Südwesten bis auf 34°C. Nur in Küstennähe ist es etwas kühler.
Im äußersten Südwesten und Westen kommen im Tagesverlauf mehr Wolken auf, es
sollte aber trocken bleiben.
In der Nacht zum Sonntag verhindert der Rücken, der sich mittlerweile soweit
nach Osten verlagert hat, dass seine Achse über unseren westlichen Landesteilen
liegt, die weitere Progression des Tiefkomplexes QUENTIN in unseren
Vorhersagebereich. Daher dominiert auch in der Nacht weiterhin Hochdruckeinfluss
und es bleibt trocken. Evtl. können sich in den Westen die Ausläufer von
Gewittern über Ostfrankreich und Benelux durchmogeln, die große Gewitternummer
ist aber nach Stand der Modelle nicht zu erwarten.
Die nächtlichen Tiefstwerte sind nicht mehr so angenehm wie noch an den
Vortagen. Vor allem im Westen wird es in der Nacht kaum kühler unter die 18° C,
unter Umständen kann es auch in den Ballungsgebieten im Westen eine tropische
Nacht geben. Im Rest des Landes sinken die Temperaturen auf 17 bis 11 Grad.
Modellvergleich und -einschätzung
Die externen Modelle sehen die Entwicklung sehr ähnlich wie die deutsche
Modellkette.
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Rolf Ullrich