VHDL16 DWSG 051000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Donnerstag, 05.01.2023, 11:30 Uhr

Heute unbeständig mit örtlichen Schauern. Windig, im Bergland 
stürmisch. Mild. 

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag immer wieder etwas Regen. Am Nachmittag nur mehr 
einzelne Schauer und vor allem in den nördlichen Regionen auch zum 
Teil heiter. Höchstwerte zwischen 8 Grad an der Donau und 14 Grad im 
Breisgau. Zunächst stark böiger Wind um West mit lokal stürmischen 
Böen, am Nachmittag nachlassend. Im Bergland Sturm-, im 
Hochschwarzwald auch schwere Sturmböen. 

In der Nacht zum Freitag von Westen erneut etwas Regen. Nach 
Mitternacht vermehrt Wolkenlücken, im Süden gebietsweise Nebel. 
Tiefstwerte 9 bis 3 Grad. Exponiert im Schwarzwald starke bis 
stürmische Böen aus Südwest. 

Am Freitag im Norden wolkig, vereinzelt ein paar Tropfen. Im Südosten
anfangs auch trüb und dann mehr freundliche Abschnitte, überwiegend 
trocken. Maxima 8 Grad im Südschwarzwald bis 14 Grad in der Ortenau. 
Schwacher bis mäßiger Südwestwind mit frischen bis starken, in 
exponierten Lagen auch stürmischen Böen.

In der Nacht zum Samstag anfangs im Norden noch wolkig, im weiteren 
Verlauf Auflockerung. Nach Süden zu gering bewölkt, stellenweise 
Nebel und Hochnebel. Minima +6 bis -1 Grad. Örtlich geringes 
Glätterisiko. 

Am Samstag im Südosten häufig trüb, im Bodenseebereich kaum Sonne. 
Ansonsten neben hohen Wolkenfeldern viel Sonne. Trocken. Höchstwerte 
von 6 Grad im Südosten bis 13 Grad im Breisgau. Schwacher Wind aus 
südlichen Richtungen, zum Teil in Böen im Westen und Norden auch 
frisch und auf Schwarzwaldgipfeln stark bis stürmisch.

In der Nacht zum Sonntag von Westen her Bewölkungsaufzug und später 
im Rheintal aufkommender leichter Regen. In Oberschwaben örtlich 
Nebel. Tiefstwerte 7 bis 0 Grad. Im Bergland starke Böen, im 
Feldbergbereich stürmische Böen bis Sturmböen aus Südwest.


Am Sonntag stark bewölkt bis bedeckt. Im Norden und Westen zeitweise,
sonst vereinzelt Regen. Temperaturanstieg auf 6 Grad in Oberschwaben 
bis 13 Grad im Breisgau. Wind schwach bis mäßig aus Süd bis Südwest 
mit frischen bis starken, im Hochschwarzwald auch stürmischen Böen; 
auf dem Feldberg Sturmböen.

In der Nacht zum Montag dicht bewölkt, verbreitet regnerisch, in der 
Früh im Nordwesten nachlassend. Minima 7 bis 1 Grad. Vor allem im 
Bergland weiterhin starke bis stürmische Böen aus Südwest; auf 
exponierten Schwarzwaldgipfeln auch schwere Sturmböen. 

Deutschlandübersicht:
Offenbach, Donnerstag, den 05.01.2023, 10:15 Uhr -
"... werden wir Meteorologen weder aktuell noch in den kommenden 
Tagen fündig. Ein Blick auf die Gesamtschneehöhen des heutigen 
Donnerstagmorgens stimmt Wintersportfans traurig. In den 
Mittelgebirgen ist überhaupt kein Schnee mehr anzutreffen. Und in den
Alpen ist es weit weniger, als man im Januar eigentlich erwartet. Der
Wendelstein bringt es immerhin auf 30 cm, auf dem Nebelhorn und der 
Zugspitze sind es jeweils etwas über einen Meter Schnee. Da hat es 
schon Jahre gegeben, an denen ein Vielfaches der aktuellen 
Schneehöhen registriert wurde.

Und auch in den kommenden Tagen können Ski und Schlitten/Rodel im 
Keller bleiben. Dafür sorgen die offensichtlich wintersportfeindlich 
gesinnten Tiefs BENITO und CONSTANTIN. Am heutigen Donnerstagmittag 
dreht sich BENITO nordwestlich von Irland und nimmt allmählich Kurs 
auf die südnorwegische Küste. Das ist weit genug weg, damit sein 
Windfeld nur den Nordwesten Deutschlands mit steifen, Nordfriesland 
eventuell auch mit stürmischen Böen beeinflusst. Es ist aber nah 
genug dran, dass seine Fronten über uns hinwegziehen. Den Anfang 
macht dabei in der kommenden Nacht BENITOs Warmfront, und Warmfront 
klingt ja schon mal per se nicht nach Wintereinbruch. In diesem 
speziellen Fall bedeutet Warmfront sogar, dass die Temperaturen in 
der Nacht kaum zurückgehen. In Köln z. B. werden die Höchstwerte von 
etwa 12 Grad von nächtlichen Minima um 10 Grad abgelöst, in Karlsruhe
lauten die entsprechenden Werte 13 und 11 Grad. Da muss man sich 
nachts noch nicht einmal wärmer anziehen als tagsüber, und 
genau genommen muss es auch noch nicht einmal Winterkleidung sein - 
zumindest im Westen und Nordwesten nicht. Einen Hauch von Winter gibt
es immerhin im Süden mit Tiefstwerten bis 2 Grad, weil es dort bei 
Aufklaren stärker Auskühlen kann. Mit ebenfalls bis zu 2 Grad ist 
auch der Nordosten frisch - in diese Region hat das nach Osteuropa 
abziehende Sturmtief AXEL etwas subpolare Luft geschoben. 

Stellt sich die Frage, ob denn wenigsten die Kaltfront von BENITO die
Temperaturen purzeln lässt? Und die Antwort lautet: Nein! Gegen diese
- der Jahreszeit durchaus entsprechende - Abkühlung stemmt sich Tief 
CONSTANTIN. Denn CONSTANTIN bläht sich auf dem Atlantik zu einem 
wahren Tiefdruckriesen auf. Bis morgen Abend sinkt nicht nur der 
Kerndruck von CONSTANTIN auf monumentale 945 hPa, sondern das Tief 
überdeckt auch weite Teile des Nordostatlantiks. Und damit wird 
erneut mildere Subtropikluft auch nach Mitteleuropa geschaufelt - und
BENITOs Versuch, uns mal einen Hauch von Winter zu bringen, 
scheitert.

Dabei befinden wir uns aktuell im Hochwinter. Dieser Erstreckt sich 
von Anfang Januar bis Mitte Februar, sagt zumindest Wikipedia, und er
stellt demzufolge die Kernphase des Winters dar. Schaut man etwas 
genauer hin und betrachtet die Witterungsregelfälle bzw. 
Singularitäten (zu denen z.B. auch die Eisheiligen oder die 
Schafskälte gehören), dann liegen wir seit gestern im Hochwinter I 
(sprich Hochwinter eins, 4.-9.1.). Der Hochwinter I zeichnet sich 
oftmals durch Hochdruckwetter mit nördlicher oder nordöstlicher 
Strömung aus und präsentiert sich kalt und trocken. Das macht er oft,
aber eben nicht immer. Und in diesem Jahr ist eher das Gegenteil der 
Fall. 

Das gilt laut der aktuellen Prognosen übrigens tatsächlich und genau 
für den gesamten Hochwinter I, also bis zum 9.1. So lange dominiert 
CONSTANTIN bei uns das Wetter mit milder Luft. Dass CONSTANTIN so 
"wirkmächtig" ist, liegt an seiner schieren Größe und der Tatsache, 
dass er sich über die Tage nur wenig verlagert. Neu gemischt werden 
die "Wetterkarten" (um diesen doppeldeutigen Begriff hier mal zu 
verwenden) dann am 9.1. Bis dahin soll CONSTANTIN eine mehr 
elliptische Form angenommen haben. Und da die Haupt- bzw. Längsachse 
dieser Ellipse nach jetzigem Modellstand am diesem Tag von Südwest 
nach Nordost über uns hinwegschwenken soll, geraten wir auf 
CONSTANTINs kaltluftgeschwängerte Rückseite. Damit ist dann ein 
deutlicherer Temperaturrückgang verbunden. Oder anders gesagt: 
CONSTANTIN bestimmt dann zwar immer noch unser Wetter, aber der 
Wettercharakter ändert sich. Bis dahin ist es aber wechselhaft, teils
regnerisch, mitunter windig über für einen Hochwinter unangemessen 
mild.  "

Das erklärt Dipl.-Met. Martin Jonas   von der 
Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in 
Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.


Hinweis:
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