VHDL16 DWSG 311000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg
ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Samstag, 31.12.2022, 11:30 Uhr
Zunehmend freundlich; ungewöhnlich mild bzw. warm. Zum Abend
abflauender Wind, im hohen Bergland jedoch weiterhin stürmisch.
Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag sowie im weiteren Tagesverlauf heiter bis, vor allem im
Süden, sonnig; nach Norden hin etwas mehr Wolken. Trocken. Mit 14 bis
20 überaus mild, am Fuße des Schwarzwaldes sogar bis 22 Grad. Mäßiger
und zeitweise auffrischender, in Böen teils starker Südwestwind. Im
Hochschwarzwald auch Sturmböen, auf hohen Gipfellagen schwere
Sturmböen.
In der Nacht zum Sonntag locker oder gering bewölkt. Nach Mitternacht
gebietsweise Dunst oder Nebel. Niederschlagsfrei. Minima 12 bis 4
Grad. Im Bergland noch starke bis stürmische Südwestböen, am Feldberg
schwere Sturmböen.
Am Sonntag anfangs örtlich trüb, sonst neben Schleierwolkenfelder
viel Sonne und trocken. Sehr milde Maxima von 12 Grad in Oberschwaben
und bis 20 Grad im Breisgau. Meist schwacher Wind aus Süd bis Südwest
mit frischen, im Rheintal und im Bergland auch starken, im höheren
Lagen stürmischen Böen. Im Feldbergbereich Sturmböen.
In der Nacht zum Montag gering bewölkt und allenfalls am Bodensee und
Hochrhein vereinzelt Nebel. Minima 9 bis 2 Grad. Auf
Schwarzwaldgipfeln stürmische Böen oder Sturmböen aus westlicher
Richtung.
Am Montag von Westen her zunehmend bedeckt mit im Tagesverlauf von
Westen aufkommender Regen. In Oberschwaben noch meist trocken.
Höchstwerte 10 bis 16 Grad. Schwacher bis mäßiger Südwestwind mit
frischen bis starken Böen. Im Hochschwarzwald stürmische Böen; auf
dem Feldberg Sturmböen.
In der Nacht zum Dienstag stark bewölkt. Nach Südosten ausbreitender
Regen, im weiteren Verlauf in der Nordhälfte abklingend. Auf den
Schwarzwaldgipfeln Schnee. Tiefstwerte 7 bis 3 Grad. Exponiert im
Schwarzwald letzte Sturmböen aus Südwest.
Am Dienstagvormittag im Süden meist wolkig; im Bergland und in
Oberschwaben nachlassender Regen, auf dem Feldberg Schnee; zum Mittag
Wolkenauflockerung. Ansonsten zunehmend heiter und trocken,
nachmittags vielerorts sonnig. Temperaturanstieg auf 6 Grad in
Oberschwaben und lokal 11 Grad am Rhein. Schwacher West- bis
Südwestwind, vor allem im Bergland in Böen auffrischend.
In der Nacht zum Mittwoch meist leicht bewölkt, stellenweise mit
Bildung von Nebel und Hochnebel. Niederschlagsfrei, lokal Glätte.
Tiefstwerte +3 bis -1 Grad.
Deutschlandübersicht:
Offenbach, Samstag, den 31.12.2022, 10:15 Uhr -
"Der heutige, letzte Tag dieses Jahres wird sicherlich in Erinnerung
bleiben - zumindest was das Wetter angeht. Es wird bzw. ist teilweise
bereits außergewöhnlich mild. Schon heute früh zeigten manche
Stationsthermometer entlang des Rheins 17 Grad an. Im weiteren
Tagesverlauf wird das dann vielerorts der Fall sein. Im Südwesten
sowie mit Föhnunterstützung auch in Alpennähe sind bis zu 20 Grad, am
Oberrhein sogar bis zu 22 Grad drin. An vielen Stationen werden damit
die bisherigen Silvesterrekorde in Sachen Höchsttemperatur
wahrscheinlich nicht einfach nur überschritten, sondern regelrecht
pulverisiert.
Selbst mancher Monatsrekord wurde bereits übertroffen. An der Station
Köln-Bonn lag die höchste bisher im Dezember gemessene Temperatur
bisher bei 16,7 Grad, heute früh wurden dort 17,2 Grad gemessen.
Verantwortlich dafür ist eine stramme südwestliche Strömung, die sich
zwischen zwei ausgedehnten Luftdruckzonen aufspannt. Gemeint sind
einerseits die Tiefdruckkomplexe LIDDY und KERSTIN über West- und
Nordeuropa und andererseits eine Hochdruckzone, die sich von
Nordafrika über den Mittelmeerraum bis zum Kaukasus erstreckt. Damit
wird warme Subtropikluft nach Deutschland gelenkt, die sich mit Hilfe
des sehr lebhaften Windes nicht nur in höheren Luftschichten, sondern
auch in Bodennähe bemerkbar macht.
Traumhaftes Grillwetter also zum Jahresausklang? Naja, zur Wahrheit
gehört auch, dass die Ausläufer von LIDDY dem Norden und Nordwesten
einen ziemlich nassen Silvestertag bescheren und es zudem vielerorts
ziemlich windig, zum Teil sogar stürmisch wird. Im Süden wird es
dagegen nicht ganz so windig und zudem sorgt Hochdruckeinfluss für
zeitweiligen Sonnenschein.
Die Neujahrsnacht bleibt vor allem im Norden verregnet und windig,
auch im Westen sowie im Bergland spielt der starke Wind weiterhin
eine Rolle. Dort ist also beim "Raketenstart" zusätzliche Vorsicht
geboten! Ansonsten zeigen sich oftmals die Sterne und es bleibt
trocken. In weiten Teilen verläuft die Nacht dazu sehr mild. Um
Mitternacht wird die Temperatur vielerorts noch zwischen 10 und 15
Grad liegen und im weiteren Verlauf vor allem in der Nordhälfte im
zweistelligen Bereich verbleiben.
Neujahr verläuft dann im Westen, anfangs auch noch im Norden
unbeständig und grau, viel Sonnenschein gibt es dagegen im Süden.
Dazu lassen sich die Temperaturen nicht "lumpen" und steigen erneut
auf ungewöhnlich milde 13 bis 18 Grad. Am Oberrhein sind sogar noch
einmal 20 Grad möglich. Der Wind bleibt lebhaft, weht aber bei weitem
nicht mehr so stark wie noch heute.
Am Montag wird es dann insgesamt wechselhafter und von Nordwesten her
allmählich kühler, am Dienstag sind wohl nicht mal mehr 10 Grad als
Höchstwert drin - es bleibt damit aber für Januar weiterhin mild bis
sehr mild! In der Nacht zum Mittwoch reicht es örtlich dann "sogar"
für leichten Frost...
Tja und mit Blick auf die weitere Woche muss man sagen: es bleibt
unbeständig, windig - vielleicht sogar zeitweise stürmisch - und
weiterhin sehr mild. Ein neuerlicher Wintereinbruch ist nicht in
Sicht. "
Das erklärt Dipl.-Met. Tobias Reinartz von der
Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in
Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.
Hinweis:
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