VHDL16 DWSG 291000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Donnerstag, 29.12.2022, 11:30 Uhr

Windig, im Hochschwarzwald Sturmböen. 

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag und im weiteren Tagesverlauf stark bewölkt und zeitweise
Regen, vor allem aber im Westen. Maxima von 8 Grad im Südschwarzwald 
bis 15 Grad in der Ortenau. Mäßiger West- bis Südwestwind mit 
starken, vor allem im Bergland stürmischen Böen. Exponiert im 
Schwarzwald Sturmböen; am Feldberg orkanartige Böen. Nachmittags 
abschwächend.

In der Nacht zum Freitag bedeckt, verbreitet Reqen. In der zweiten 
Nachthälfte von Nordwesten her nachlassend. Tiefstwerte von 7 bis 2 
Grad. Im Bergland starke bis stürmische Böen aus Südwest. Am Feldberg
Sturmböen. 

Am Freitag bei starker Bewölkung vor allem anfangs noch im Südosten 
und zum Nachmittag von Westen her gebietsweise Regen. Höchstwerte von
7 Grad im höheren Schwarzwald bis 15 Grad im Breisgau. Schwacher bis 
mäßiger Südwestwind mit frischen, vor allem im Bergland auch starken 
bis stürmischen Böen. Im höheren Schwarzwald Sturmböen, im 
Feldbergbereich auch schwere Sturmböen.

In der Nacht zum Samstag meist stark bewölkt und zeitweise Regen, 
später einzelne Schauer. Tiefstwerte 11 bis 5 Grad. Starke bis 
stürmische Böen, im Bergland auch Sturmböen, auf exponierten 
Schwarzwaldgipfeln orkanartige Böen aus Südwest.  

Am Samstag (Silvester) nach Norden verlagernde Schauer und von Süden 
rasch heiter, teils sonnig. Ab dem Mittag auch im Norden mehr Sonne 
und trocken. Ungewöhnlich milde 14 Grad in Oberschwaben bis 21 Grad 
am Fuße des Schwarzwaldes. Südwestwind, im Mittel schwach bis mäßig, 
in Böen stark, im Bergland auch Sturmböen; auf exponierten 
Schwarzwaldgipfeln orkanartige Böen.

In der Nacht zum Sonntag oft gering bewölkt, im Norden ein paar mehr 
Wolken. Trocken. Minima 11 bis 4 Grad. Vor allem im Bergland starke 
bis stürmische Südwestböen, am Feldberg schwere Sturmböen. 

Am Sonntag heiter und trocken. Sehr milde Maxima von 12 Grad in 
Oberschwaben und bis 20 Grad im Breisgau. Meist schwacher Wind aus 
Süd bis Südwest mit frischen, im Norden und im Rheintal auch starken,
im Bergland stürmischen Böen. Im Feldbergbereich Sturmböen. 

In der Nacht zu Montag gering bewölkt und allenfalls am Bodensee 
vereinzelt Nebel. Minima 8 bis 2 Grad. Auf Schwarzwaldgipfeln 
stürmische Böen oder Sturmböen. 

Deutschlandübersicht:
Offenbach, Donnerstag, den 29.12.2022, 10:15 Uhr -
"Wintersturm "Elliott" sorgte in den USA für einen der schlimmsten 
Schneestürme der vergangenen 50 Jahren. Dabei gab es eine extreme 
Kältewelle mit Temperaturen unter -40 Grad. Doch was hat dies mit 
unseren Wetter zu tun? Vorweggenommen, nein, die Kälte aus den USA 
kommt jetzt nicht zu uns. Dennoch gibt es Auswirkungen auf unser 
Wetter.

Die Kaltluft über Kanada und den USA fließt aktuell über Neufundland 
auf den warmen Atlantik aus. Dort facht sie die Tiefdruckbildung an. 
Dies hat zur Folge, dass tiefer Luftdruck auch in höheren 
Luftschichten ungewöhnlich weit nach Süden ausgreifen kann und sogar 
die Azoren erreicht. Für gewöhnlich befindet sich dort ein 
Hochdruckgebiet. Dieses Hoch ist nun nach Osten über das Mittelmeer 
verschoben und trägt den Namen LEONHARD. Zwischen ihm und dem weit 
nach Süden reichenden Tiefdruckkomplex namens LIDDY kommt es zu einer
kräftigen südwestlichen Strömung, mit der subtropische Luftmassen aus
Nordwestafrika und von den Kanaren zu uns geführt wird. Es ist die zu
dieser Jahreszeit wärmste mögliche Luftmasse. Dies allein sorgt 
jedoch nicht für Rekorde. Dafür müssen weitere Voraussetzungen 
erfüllt werden: Zum einen ist Sonne hilfreich, um die Luft tagsüber 
zu erwärmen. Dafür sorgt der Hochdruckeinfluss an Silvester im Süden 
und in der Mitte. Normalerweise kühlt bei Hochdruckwetterlagen im 
Winter die Luft in den klaren Nächten deutlich aus und bildet eine 
Kaltluftschicht in Bodennähe, die sich tagsüber aufgrund des 
niedrigen Sonnenstandes nur sehr langsam erwärmt. Um diese Kaltluft 
auszuräumen, wird Wind benötigt. Dieser weht wegen des starken 
Druckgradienten zwischen dem Mittelmeerhoch und dem Atlantiktief zu 
Silvester recht kräftig und bringt im Nordwesten sogar Sturmböen.

Somit wird es vielerorts das wärmste Silvester seit den 
Aufzeichnungen. Am Oberrhein werden dabei sogar Werte bis 21 Grad 
erwartet. Der Dezember Allzeitrekord vom 16. Dezember 1989 mit 24,0 
°C in Müllheim ist aber wahrscheinlich nicht in Gefahr. 

Auch die Silversternacht wird mit zweistelligen Werten im Norden mit 
bis 13 Grad außergewöhnlich mild. Dort sollte man beim Zünden der 
Raketen jedoch vorsichtig sein, denn es bleibt weiterhin stürmisch. 
Dazu gibt es zeitweise Regen. Im Süden bleibt es klar, wodurch dort 
die Temperaturen etwas kühler sind.

Auch das Neujahr beginnt außergewöhnlich mild. Am Oberrhein können 
nochmals bis zu 20 Grad erreicht werden. 

Zum Beginn der neuen Woche bring eine Kaltfront etwas Abkühlung. 
Winterlich wird es aber dennoch nicht. Allenfalls in den 
Mittelgebirgen könnte es ein paar Schneeflocken geben. Anschließen 
setzt sich zumindest kurzzeitig Hochdruckwetter durch. Winterwetter 
ist allerdings selbst im Bergland bis auf Weiteres nicht in Sicht.   
"

Das erklärt Dipl.-Met. Christian Herold  von der 
Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in 
Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.


Hinweis:
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