VHDL16 DWSG 281000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Mittwoch, 28.12.2022, 11:30 Uhr

Heute meist trocken, vor allem im Bergland windig, im Hochschwarzwald
teils stürmisch. 

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag und im weiteren Tagesverlauf im Süden nur hohe und 
mittelhohe Wolkenfelder, im Norden dagegen oft stärker bewölkt, aber 
auch dort meist trocken. Höchstwerte von 6 Grad im Bergland bis 13 
Grad im Breisgau. Schwacher bis mäßiger Wind aus Süd bis Südwest mit 
frischen, im Bergland starken Böen. Auf Schwarzwaldgipfeln auch 
Sturmböen und zum Abend hin schwere Sturmböen. 

In der Nacht zum Donnerstag von Westen her Bewölkungsverdichtung und 
ab Mitternacht gebietsweise aufkommender Regen. Tiefstwerte von 8 bis
0 Grad. Starke Böen, vor allem im Bergland stürmische Böen, auf 
exponierten Schwarzwaldgipfeln orkanartige Böen aus Südwest. 

Am Donnerstag örtliche Schauer bei wechselnder Bewölkung und Maxima 
von 8 Grad im Südschwarzwald bis 15 Grad in der Ortenau. Mäßiger 
West- bis Südwestwind mit starken, vor allem im Bergland stürmischen 
Böen. Exponiert im Schwarzwald Sturmböen; am Feldberg orkanartige 
Böen. 

In der Nacht zum Freitag stark bewölkt und weitere Schauertätigkeit. 
In der zweiten Nachthälfte meist trocken. Tiefstwerte von 7 bis 2 
Grad. Im Bergland starke bis stürmische Böen aus Südwest. Am Feldberg
Sturmböen. 

Am Freitag bei starker Bewölkung vor allem anfangs noch im Südosten 
und zum Abend hin von Westen her gebietsweise Regen. Höchstwerte von 
7 Grad im höheren Schwarzwald bis 15 Grad im Breisgau. Mäßiger 
Südwestwind mit frischen, vor allem im Bergland auch starken bis 
stürmischen Böen. Im höheren Schwarzwald Sturmböen, im 
Feldbergbereich auch schwere Sturmböen.

In der Nacht zum Samstag meist stark bewölkt und örtliche Schauer. 
Tiefstwerte 11 bis 5 Grad. Starke bis stürmische Böen, im Bergland 
auch Sturmböen, auf exponierten Schwarzwaldgipfeln orkanartige Böen 
aus Südwest.  

Am Samstag (Silvester) nach Norden verlagernde Schauer und von Süden 
rasch heiter, teils sonnig. Ab dem Mittag auch im Norden mehr Sonne 
und trocken. Ungewöhnlich milde 14 Grad in Oberschwaben bis 20 Grad 
am Fuße des Schwarzwaldes. Südwestwind, im Mittel mäßig, in Böen 
stark bis stürmisch, im Bergland auch Sturmböen; auf exponierten 
Schwarzwaldgipfeln orkanartige Böen.

In der Nacht zum Sonntag oft gering bewölkt, im Norden ein paar mehr 
Wolken. Voraussichtlich trocken. Minima 11 bis 4 Grad. Vor allem im 
Bergland starke bis stürmische Südwestböen, am Feldberg schwere 
Sturmböen. 

Deutschlandübersicht:
Offenbach, Mittwoch, den 28.12.2022, 10:15 Uhr -
"JANINA und KERSTIN heißen die beiden Tiefdruckgebiete, die uns am 
heutigen Mittwoch wechselhaftes und windiges Wetter bescheren. 
Während sich JANINA, aktuell über der Nordsee und dem südlichen 
Skandinavien zu finden, schon darauf vorbereitet, ihre 
Eigenständigkeit aufzugeben und sich in das Zirkulationsfeld der 
ungleich größeren KERSTIN zu begeben, streift letztere in den 
kommenden Stunden den Norden Schottlands und macht sich dann auf den 
Weg in Richtung Nordmeer. 

Das ist natürlich erstmal eine gute Nachsicht, zumindest dann, wenn 
man sich nach ruhigerem Wetter sehnt. Denn je weiter ein 
Tiefdruckgebiet von uns entfernt ist, desto schwächer sein Einfluss 
auf unser Wetter. Das gilt zumindest theoretisch. Bei KERSTIN ist es 
aber etwas anders. Denn auf ihrem Weg nach Norden bzw. Nordosten wird
KERSTIN deutlich kräftiger, ihr Kerndruck fällt von etwa 984 hPa am 
heutigen Mittag auf 967 hPa Morgenmittag. Diese Intensivierung 
gleicht den Effekt der größeren Entfernung aus. Und in der Folge 
bleibt uns im Einflussbereich von Tief KERSTIN windiges und 
wechselhaftes Wetter erhalten. 

Das gilt vor allem für die Nordwesthälfte (die natürlich auch näher 
an Kerstin dranliegt). Also steht auf der Wetter-Speisekarte dort 
Regen, teils schauerartig, eventuell mal ein kurzes Gewitterchen und 
dazu stark böiger Wind, der auf den Bergen und an den Küsten in Böen 
durchaus Sturmstärke erreichen kann. Wer da einen Spaziergang plant, 
sollte nicht nur auf adäquaten Regenschutz (Regenschirme sind bei 
starkem Wind nicht zu empfehlen!) sondern auch auf festes Schuhwerk 
achten. Immerhin dürften Feld- oder Waldwege recht matschig sein. 

Wer es einrichten kann - oder ohnehin dort wohnt - der kann auch 
Frischluftvergnügen im Südosten suchen. Weniger Wind, höhere Chancen 
auf sonnige Abschnitte, das klingt insgesamt mehr nach einem 
angenehmen Outdoor-Aufenthalt als es für den Nordwesten avisiert ist.


Noch ein Blick in die (etwas weitere) Zukunft und damit in Richtung 
Jahreswechsel. Aus "technischer" Sicht, genauer aus Sicht der 
Benennung der Hoch- und Tiefdruckgebiete, wird ein eher einseitiger 
Verlauf erwartet. Die Kolleginnen und Kollegen der Berliner 
Wetterkarte, die die Namen unserer Druckgebilde vergeben, können die 
"Schublade" mit den Namen der Hochdruckgebiete wohl geschlossen 
lassen. Bis in den Januar hinein zeigen sich eigentlich nur Tiefs als
tonangebende "Wetter-Dirigenten". Für den morgigen Donnerstag ist auf
dem Atlantik schon Tief LIDDY im Anmarsch, und nach LIDDY dürfte es 
auch noch eine MAGDALENA geben. Ob des auch NATHALIE noch auf die 
Wetterbühne schafft ist ungewiss, denn zum 1.1. wird die Benennung 
der Hochs und Tiefs dann wieder umgestellt - ab dann bekommen Tiefs 
wieder männliche und Hochs weibliche Namen. 

Aber unabhängig von der Namensgebung: Der Wettercharakter ändert sich
nicht wesentlich. Im Südosten ist es weniger windig und insgesamt 
auch trockener mit den deutschlandweit besten Chancen auf sonnige 
Abschnitte. Ansonsten bleibt es windig und regnerisch. Und mild. 
Ungewöhnlich mild, um genau zu sein. Da wir Meteorologen im Winter 
grundsätzlich nicht von "warm" sprechen, gibt es für "ungewöhnlich 
mild" keine Steigerung, die Formulierung ist sozusagen unser 
Temperatur-Superlativ in der kalten Jahreszeit. Und den benutzen wir 
für Temperaturen über 14°C. Das beschreibt aber immer noch nicht ganz
das, was wir zum Jahreswechsel erwarten. Im Süden Deutschlands werden
wir am 31.12. die 20°C-Marke recht sicher überschreiten, eventuell 
sind sogar 21°C oder 22°C möglich - das könnten neue Rekorde für den 
Jahreswechsel werden und es erinnert mehr an Frühling als an Winter. 
Knapp 20°C könnten wir auch am Mittelrhein und bis in die Kölner 
Bucht, aber auch in Mitteldeutschland erreichen. Lokal 
sollten dann auch da neue Temperaturrekorde zum Jahreswechsel 
aufgestellt werden. Aber ob Rekordtemperaturen oder nicht - es wird 
interessant sein zu sehen, ob der Dezember mit der Kältewelle zum 
Montagsmitte dann am Ende vielleicht doch wärmer als im vieljährigen 
Mittel ist. Der DWD wird dazu dann berichten.

Und noch ein Hinweis: Bei starken Böen in der Silvesternacht sollte 
mit eventuellem Feuerwerk sehr sorgsam umgegangen werden.  "

Das erklärt Dipl.-Met. Martin Jonas  von der Wettervorhersagezentrale
des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach zum Wetter der 
kommenden Tage.


Hinweis:
Die aktuellen Wetter- und Unwetterwarnungen finden Sie unter:
www.wettergefahren.de

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Die Vorhersage- und Beratungszentrale des DWD ist rund um die Uhr
telefonisch erreichbar unter Tel.: 069/8062-3333

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