VHDL16 DWSG 141000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg
ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Mittwoch, 14.09.2022, 11:30 Uhr
Nach kurzer Pause am Nachmittag von Südwesten teilweise kräftige
Gewitter.
Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag und im Tagesverlauf stark bewölkt und häufig Regen, vor
allem am Nachmittag kräftige Gewitter. Maxima zwischen 21 Grad im
Bergland und 26 Grad am südlichen Oberrhein. Mäßiger West- bis
Südwestwind mit frischen bis starken, im Bergland mit starken bis
stürmischen Böen. In den Gipfellagen des Schwarzwaldes und bei
Gewittern auch (schwere) Sturmböen.
In der Nacht zum Donnerstag weiterhin schauerartiger Regen mit
einzelnen eingelagerten Gewittern, Schwerpunkt sich allmählich vom
Norden in die Mitte des Landes verschiebend. Minima 18 bis 12 Grad.
In den höchsten Lagen und bei Gewittern stürmische Böen aus Südwest,
auf dem Feldberg Sturmböen.
Am Donnerstag bedeckt und regnerisch mit kräftigen Gewittern. Im
Tagesverlauf im Norden nachlassend und auflockernde Bewölkung.
Höchstwerte 17 Grad im Bergland und bis 23 Grad am Oberrhein.
Schwacher vor allem im Süden auch mäßiger Westwind mit starken bis
stürmischen Böen, am Feldberg und bei Gewittern Sturmböen.
In der Nacht zum Freitag auch im Süden nachlassender Regen, wolkig
bis gering bewölkt. Tiefstwerte 13 bis 8 Grad.
Am Freitag stark bewölkt und zeitweise Schauer, später am Tag auch
einzelne Gewitter. Deutlich kühler mit nur mehr 12 Grad im Bergland
und 19 Grad am Oberrhein. Schwacher bis mäßiger Westwind,
gelegentlich starke Böen. Bei Gewittern starke bis stürmische Böen.
In der Nacht zu Samstag nur mehr einzelne Schauer, im Bergland noch
stärker bewölkt, sonst aufgelockert. Tiefstwerte 9 bis 4 Grad.
Am Samstag stark bewölkt und zeitweise gewittrige Schauer.
Höchstwerte im Bergland um 10, am Rhein bis 15 Grad. Schwacher bis
mäßiger Westwind mit starken, bei Gewittern auch stürmischen Böen.
In der Nacht zu Sonntag weiter viele Wolken, gebietsweise auch
leichter Regen. Tiefstwerte 9 bis 3 Grad. Im Bergland starke Böen.
Deutschlandübersicht:
Offenbach, Mittwoch, den 14.09.2022, 10:15 Uhr -
"Durch ein sogenanntes "Viererdruckfeld" hat sich über der Mitte des
Landes eine markante Luftmassengrenze etabliert. Dabei zeichnen sich
vier bestimmende Akteure für die Ausbildung der Luftmassengrenze
verantwortlich. Da hätten wir zum einen das Hoch STEFAN, dass sich im
Atlantik westlich der Britischen Inseln bis hinauf nach Island
platziert hat und das Tief QUEENIE über Skandinavien. Da sich die
Luft um ein Hoch im Urzeigersinn und um ein Tief gegen den
Uhrzeigersinn dreht, transportieren diese beiden mit nördlicher
Strömung kühle Meeresluft polaren Ursprungs nach Süden. Diesen beiden
Playern gegenüber stehen zum einen das Tief DANIELLE (Ex-Tropensturm)
vor der Nordwestküste Spaniens und zum anderen das Hoch RONALD über
dem Balkan und östlichen Mittelmeerraum. Beide schaufeln mit
südlicher Strömung feuchtwarme Luft nach Norden. Zudem wird durch
Ex-DANIELLE noch eine Brise tropische Luft einbezogen, die besonders
feucht ist.
Über Mitteleuropa respektive Deutschland prallen diese Luftmassen nun
aufeinander, wodurch es in einem breiten Streifen von
Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz über die Mitte bis nach
Sachsen und ins nördliche Franken zu länger anhaltenden, zeitweise
auch kräftigeren Regenfällen kommt. Dabei summieren sich bis in die
Nacht zum Donnerstag hinein teils 20 bis 40 Liter pro Quadratmeter
auf. Insbesondere am Südrand der Luftmassengrenze können die
Niederschläge schauerartig verstärkt, oder vereinzelt auch gewittrig
durchsetzt sein, sodass strichweise auch noch höhere Mengen möglich
sind. In der subtropischen Luftmasse bilden sich ab dem Mittag von
Baden-Württemberg her teils kräftige Gewitter, die am Nachmittag und
Abend bis nach Bayern ausgreifen. Dabei besteht insbesondere
hinsichtlich des Starkregens lokal Unwettergefahr. Aber auch
(schwere) Sturmböen und Hagel können mit von der Partie sein. Aber
auch abseits der Gewitter weht der Südwestwind im Süden insbesondere
im Bergland recht
kräftig. In den nördlichen Landesteilen hingegen ist es meist trocken
und es gibt zeitweise Auflockerungen. Allerdings erreichen die
Höchstwerte hier nur noch kühle 17 bis 20 Grad. Im Süden hingegen ist
es mit 20 bis 24 Grad deutlich wärmer und ganz im Süden steht bei bis
zu 27 Grad regional nochmal ein Sommertag auf der Agenda.
Am Donnerstag gewinnen Hoch STEFAN und Tief QUEENIE das Duell gegen
ihre südlichen Nachbarn, sodass die Luftmassengrenze mit dem
schauartigen Regen allmählich südwärts vorankommt und in der Nacht
zum Freitag dann die Alpen überquert. Zuvor muss aber in den
südlichen Landesteilen nochmal mit weiteren lokal teils kräftigen
Gewittern gerechnet werden. Dabei besteht weiterhin örtlich
Starkregengefahr bis in den Unwetterbereich. In den übrigen Regionen
zeigt sich neben vielen Wolken hin und wieder mal die Sonne, in
Küstennähe sind hin und wieder auch ein paar kurze Schauer drin. Die
Temperatur erreicht Werte zwischen 17 und 20, im Süden 20 bis 23
Grad.
Am Freitag und über das Wochenende ist dann überall die polare
Kaltluft wirksam. Bei wechselnder bis starker Bewölkung stellt sich
teils windiges Schauerwetter ein, vereinzelt sind auch kurze Gewitter
möglich. Während die Höchstwerte am Freitag noch bei 15 bis 18 Grad
liegen, werden im Lauf des Wochenendes in vielen Regionen kaum noch
15 Grad überschritten. "
Das erklärt M.Sc.-Met. Sebastian Altnau von der
Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in
Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.
Hinweis:
Die aktuellen Wetter- und Unwetterwarnungen finden Sie unter:
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