VHDL16 DWSG 231000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Samstag, 23.07.2022, 11:30 Uhr

Örtlich Schauer und im Süden zum Teil kräftige Gewitter.

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag im Norden mehr sonnige Abschnitte. Sonst wolkig bis
stark bewölkt, im weiteren Verlauf vor allem im Süden erneut
Entstehung von einzelnen Schauern und Gewittern. Dann lokale
Unwettergefahr. Höchstwerte von 24 Grad im Bergland bis 30 Grad im
Rheintal. Schwacher bis mäßiger Wind westlicher Richtung, frische und
zum Teil starke Böen, bei Gewittern auch Sturmböen.

In der Nacht zum Sonntag abklingende Schauer-/Gewittertätigkeit.
Danach Wolkenauflockerung und niederschlagsfrei. Minima 17 bis 13
Grad.

Am Sonntag reichlich Sonne mit nur einigen harmlosen Quellwolken.
Trocken. Maxima von 27 Grad auf der Alb bis 33 Grad am Rhein.
Schwacher Nordwind.

In der Nacht zum Montag meist klar. Niederschlagsfrei. Minima
zwischen 19 und 13 Grad.

Am Montag zunächst heiter. Später am Tag wolkig und vom Bergland
ausgehend örtlich Schauer und Gewitter. Höchstwerte von 28 Grad im
Bergland bis 35 Grad an der Tauber. Mäßiger Westwind mit frischen bis
starken Böen. Bei Gewittern Sturmböen.

In der Nacht zum Dienstag stark bewölkt, häufig Schauer und Gewitter.
Dabei lokal Sturmböen. Tiefstwerte 19 bis 15 Grad.

Am Dienstag im Süden meist wolkig mit einzelnen Schauern, nachmittags
in Oberschwaben auch kurzen Gewittern, abends nachlassend. Weiter
nach Norden Mischung aus Sonne und Wolken, meist trocken. Maxima von
22 Grad im Bergland bis 28 Grad im Oberrheingraben. Wind schwach bis
mäßig aus West mit frischen bis starken, bei Gewittern stürmischen
Böen.

In der Nacht zum Mittwoch gering bis im Südosten örtlich stark
bewölkt. Niederschlagsfrei. Minima 16 bis 12 Grad.

Deutschlandübersicht:
Offenbach, Samstag, den 23.07.2022, 10:15 Uhr –
„Wer nach dem Verantwortlichen für das Wochenendwetter sucht, kommt
an Hoch LEBRECHT nicht vorbei. Dabei ist LEBRECHT aktuell eigentlich
nur ein „entfernter Verwandter“ des Azorenhochs, denn mit diesem ist
LEBRECHT – meteorologisch gesprochen – über eine Hochdruckbrücke
verbunden. Da aber Tief DANIELA, am heutigen Samstag westlich von
Irland gelegen, die Verbindung zwischen LEBRECHT und dem Azorenhoch
kappt, muss LEBRECHT eigenständig vorankommen. Sein Weg führt dabei,
über das ganze Wochenende betrachtet, von der Biskaya über Frankreich
und den Süden Deutschlands hinweg bis ins östliche Mitteleuropa.

Dabei trägt LEBRECHT, poetisch gesprochen, die Sonne im Herzen. Und
das zeigt sich schon am heutigen Vormittag im Westen, sprich vom
Emsland bis zur Mosel. Aber LEBRECHT will mehr… Im Tagesverlauf
wird es, von einigen Wolkenfeldern an den Küsten abgesehen, in der
gesamten Nordhälfte freundlich, wobei man länger auf die Sonne warten
muss, je weiter im Osten man sich befindet. Vor einigen Tagen hätte
man sich mit dem Genießen der Sonne im Nordwesten wegen der
Trockenheit noch schwergetan, da die letzten Tage dort aber einiges
an Regen gebracht haben, lässt sich der Sonnenschein jetzt umso
unbeschwerter genießen. Für den Osten trifft das (noch) nicht zu,
aber zumindest von Thüringen bis nach Brandenburg sind aktuell noch
Schauer und Gewitter unterwegs, was die dortige „Nachmittagssonne“
umso angenehmer macht.

Wer also die Nordhälfte Deutschlands als Urlaubsziel gewählt hat,
kann zumindest zeitweise – die nötige Vorsicht vor Sonnenbrand
vorausgesetzt – an seiner Urlaubsbräune arbeiten. Benachteiligt sind
diesbezüglich die Gebiete zwischen Alpen, Schwarzwald und Erzgebirge.
Dort bleibt es bis zum Abend bei einem Sonne-Wolken-Mix mit teils
kräftigen Quellwolken speziell über den Bergen, wobei Schauer und
Gewitter bis zum Abend anhalten. Der Blick in den Himmel dient also
nicht (nur) dem zartbraunen Teint, sondern auch dem Abschätzen
möglicher Regengüsse, die auch gilt natürlich auch für das abendliche
Grillen.

Einen Trost gibt es aber für die Nachtschwärmer (und die „Griller“)
im Süden: Die Nacht zum Sonntag bleibt mit Tiefstwerten um 15 Grad
recht mild, wer möchte kann also (natürlich regengeschützt) lange
draußen sitzen bleiben. Im oft klaren Norden liegen die Tiefstwerte
dagegen lokal im einstelligen Bereich.

Den Sonntag gestaltet LEBRECHT dagegen bezüglich der Sonnenanteile
sehr gerecht. Gering bewölkt oder wolkenlos lautet fast überall das
Motto. Und bei hochsommerlichen Höchstwerten zwischen 27 und 34 Grad
wird vielen nach einer Abkühlung zumute sein. Dann sind das
Schwimmbad oder der Baggersee natürlich beliebte Ziele. Weniger
sportliche könnten auch einen Biergarten ansteuern. Wer es sportlich
mag sollte vielleicht eine Trinkflasche mehr als üblich einpacken –
denn die gefühlten Temperaturen können im Süden durchaus über 35 Grad
liegen.

Bleibt noch die Frage zu klären, was es denn mit der Einschränkung
„fast überall“ bei den Wolken auf sich hat. Und da kommt wieder Tief
DANIELA ins Spiel. Weil sich DANIELA bis zum Sonntag bis nach Irland
und Schottland vorarbeitet, schieben sich auch ihre Wolken weiter
nach Osten – und erreichen die deutsche Nordseeküste und das
angrenzende Binnenland. In der Folge ist dort – um es positiv zu
umschreiben – die Sonnenbrandgefahr gering. Aber immerhin bleibt es
auch dort fast überall trocken.

Die Wolken sind aber ein Vorgeschmack auf den Montag. Denn dann
übernimmt DANIELA von Westen her das Zepter (oder besser den
Kochlöffel?) in der Wetterküche. Das heißt es kommen in der
Nordwesthälfte Schauer und Gewitter auf, die durchaus
Unwetterpotential besitzen. In der Südosthälfte dagegen gibt LEBRECHT
noch eine Abschiedsvorstellung mit viel Sonne, Schauer und Gewitter
bleiben dort dann noch auf die höheren Mittelgebirgslagen beschränkt.

Das erklärt Dipl.-Met. Martin Jonas von der Wettervorhersagezentrale
des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach zum Wetter der
kommenden Tage.

Hinweis:
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