VHDL16 DWSG 191000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Samstag, 19.03.2022, 11:30 Uhr

Gebietsweise windig, im Bergland stürmisch. In der Nacht zum Sonntag 
gebietsweise leichter Frost. 

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag verbreitet sonnig. Am Nachmittag und Abend. Abgesehen 
von einer sehr geringen Schauerneigung im Norden, trocken. 
Höchstwerte 7 Grad auf der Schwäbischen Alb bis 15 Grad im Breisgau. 
Mäßiger Nordostwind mit starken bis steifen Böen, im exponierten 
Schwarzwald Sturmböen. 

In der Nacht zum Sonntag oft nur gering bewölkt. Im Südwesten 
bewölkter, aber auch dort nur vereinzelt Schauer. Tiefstwerte +3 Grad
im Nordwesten und -3 Grad im Südosten. Im Bergland zeitweise starke 
bis stürmische Böen aus Südost. 

Am Sonntag im Westen zeitweise dichtere Quellwolken und geringes 
Schauerrisiko. Ab dem Nachmittag aber auch dort viel Sonne. 
Höchstwerte von 11 Grad im höheren Bergland bis 17 Grad am Neckar. 
Schwacher, in Böen vor allem im Norden frischer östlicher Wind.

In der Nacht zum Montag gering bewölkt. Gebietsweise Frost bei +4 bis
-4 Grad. 

Am Montag meist sonnig, lediglich im Bergland ab dem Mittag lockere 
Quellwolken. Höchstwerte von 12 Grad im Bereich der Alb bis 18 Grad 
im Rheintal. Schwacher Wind um Ost, in Böen zum Teil frisch.

In der Nacht zum Dienstag klar. Tiefstwerte +3 bis -5 Grad.

Am Dienstag überwiegend wolkenlos und viel Sonne, zierende 
Quellwolken lediglich über dem Schwarzwald und der Schwäbischen Alb. 
Maxima von 11 Grad im Bergland bis 18 Grad in der Kurpfalz. Schwacher
Nordostwind mit frischen Böen. 

In der Nacht zum Mittwoch meist klar. In den Frühstunden an den 
Flüssen vereinzelt Nebel. Minima von +4 bis -3 Grad.  

Deutschlandübersicht:
Offenbach, Samstag, den 19.03.2022, 11:30 Uhr -
" Wer derzeit auf die Bodenwetterkarte schaut, sieht ein kräftiges 
und großräumiges Hochdruckgebiet, das sich über Südskandinavien und 
der Ostsee eingenistet hat und sich von dort aus nahezu über ganz 
Europa erstreckt. Da dieses Hoch über zwei Zentren verfügt, geht es 
als Hochkombi PETER und OLIVER in die Wetterbücher ein. Wurde gestern
noch der Konjunktiv verwendet, um das Potential für rekordverdächtige
Luftdruckwerte zu beschreiben, können wir heute Morgen das Präsens 
benutzen um diese festzuhalten. Vor allem in Schleswig-Holstein und 
Dänemark gab es stationsbezogen zahlreiche Allzeitrekorde. Den 
höchsten Druckwert lieferte bisher aber die Station Blasjo in 
Norwegen mit 1053,2 hPa. In Dänemark wurde um 7 Uhr am Morgen ein 
Wert von 1051,2 hPa registriert und in Deutschland überragen bisher 
die Stationen Kiel Leuchtturm mit 1049,5 hPa (3 Uhr) und Leck mit 
1049, 4 hPa (7 Uhr). Damit stellen die genannten Stationen aber nur 
die Spitze der kompletten Armada von neuen Allzeit- und 
Monatsrekorden dar. Tief haben gegen diese Hochkombi fast keine 
Chance. Allenfalls in Nordskandinavien und dem äußersten Westen und 
Südwesten Europas sind Tiefdruckgebiete und dessen Ausläufer zu 
sehen, die in der Wetterküche etwas mitmischen.

Doch auch hierzulande trügt der Schein. Denn das Wetter wird nicht 
nur in den bodennahen Luftschichten gemacht. In höheren Schichten ist
derzeit ein Tief aktiv, welches von Südwestpolen über Westtschechien 
und Nordbayern hinweg bis ins nördliche Baden-Württemberg zieht. 
Einhergehend nehmen vertikale Umwälzungen Fahrt auf und sorgen für 
Wolken, die vereinzelt auch etwas Niederschlag bringen können. 
Zunächst fallen in Sachsen, im Verlauf auch in der Mitte 
Regenschauer, im Bergland auch Schneeschauer. 

Da das Tief im Verlauf seinen Kurs ändert und vom nördlichen 
Baden-Württemberg nach Belgien wandert, bleibt der Westen und 
Nordwesten noch länger in dessen Einflussgebiet. Entsprechend können 
sich dort bis Montag dichtere Wolken am Himmel halten und etwas Regen
bringen.   

Ansonsten dominieren die Hochs PETER und OLIVER das Wetter 
hierzulande. Starkes Absinken der Luft lässt der Wolkenbildung keine 
Chance. Dafür kann sich die Luft stetig erwärmen, sodass in den 
kommenden Tagen lokal sogar die 20-Grad-Marke ins Visier genommen 
wird. Nachts bleibt es durch Aufklaren und somit bodennahem Auskühlen
noch empfindlich kalt. Vielerorts reicht es bis in den leichten 
Frostbereich, im Südosten ist örtlich sogar noch mäßiger Frost unter 
-5 Grad möglich. 

Entsprechend stellt sich typisch für Hochdruckeinfluss im Frühjahr 
ein großes Tag-Nachtgefälle bei den Temperaturen ein. Während nachts 
eine Winterjacke und ein dicker Pulli den Körper wärmen müssen, 
reicht tagsüber vor allem in der Sonne schon ein T-Shirt aus. Damit 
ist es wieder Zeit für den Zwiebellook mit sorgfältig gewählten 
Bekleidungsstücken, die nach und nach abgelegt werden können. 

Das Hoch PETER wird das Wetter in Deutschland wohl länger 
beeinflussen. Derzeitige Berechnungen zeigen überwiegend hohen 
Luftdruck bis zum nächsten Wochenende. Allenfalls eine schwache 
Störung kann sich ab Donnerstag vielleicht in den Westen und Norden 
vorarbeiten und den eitel Sonnenschein dämpfen. "

Das erklärt Dipl.-Met. Lars Kirchhübel   von der 
Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in 
Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.


Hinweis:
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