VHDL16 DWSG 211000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Montag, 21.02.2022, 11:30 Uhr

Einzelne Gewitter. Sturmböen, im Bergland schwere Sturmböen. Zudem in
höheren Lagen leichter Schneefall mit Glätte.

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag wechselnd bis stark bewölkt. Erst einzelne, zum
Nachmittag häufiger auftretende Schauer. Mitunter Gewitter. Im
Bergland auch Schnee mit Glätte. Maxima zwischen 3 Grad im hohen
Bergland und 10 Grad am Rhein. Wind mäßig bis frisch aus westlicher
Richtung mit stürmischen Böen oder Sturmböen. Vor allem im Bergland
auch schwere Sturmböen.

In der Nacht zum Dienstag meist stark bewölkt bei allmählich
abnehmender Schauertätigkeit. Dabei im Bergland weiterhin
Schneeschauer mit Glätte. Minima zwischen +5 und -2 Grad. Anfangs
stürmische, dann starke bis stürmische Böen aus West bis Südwest; in
Gipfellagen schwere Sturmböen.

Am Dienstag bewölkt und örtlich Regen-, im Bergland und im Allgäu
Schneeschauer. Im Tagesverlauf Auflockerungen und nur vorübergehend
trocken. Abends von Westen her Bewölkungsverdichtung und aufkommender
Regen im höheren Bergland Schnee. Höchstwerte von 3 Grad auf der Alb
bis 11 Grad im Rheintal. Mäßiger bis frischer Wind mit starken bis
stürmischen, im Bergland stürmischen Böen. Auf Schwarzwaldgipfeln
Sturmböen.

In der Nacht zu Mittwoch meist stark bewölkt mit zeitweiligem Regen,
nur im höchsten Schwarzwaldlagen Schneefall und Glätte. Starke, vor
allem im Bergland stürmische Böen, im Feldbergbereich auch schwere
Sturmböen. Tiefstwerte +5 bis -1 Grad.

Am Mittwoch anfangs im Südosten noch einzelne Schauer, ansonsten
recht sonnig mit Quellwolken, trocken. Maxima bei 6 Grad im Bergland
und 14 Grad am Oberrhein. Schwacher bis mäßiger Südwestwind mit
frischen bis starken Böen.

In der Nacht zu Donnerstag Durchzug von Wolkenfeldern, ansonsten oft
klar. Frühmorgens allenfalls vereinzelt Nebel, örtlich Reifglätte.
Tiefstwerte bei +2 bis -4 Grad. Auf Schwarzwalgipfeln mitunter starke
bis stürmische Böen.

Am Donnerstag heiter und trocken. Höchstwerte von 8 Grad im Bergland
bis 14 Grad im Breisgau. Schwacher bis mäßiger Südwestwind mit
frischen bis starken Böen, im Feldbergbereich auch Sturmböen.

In der Nacht zu Freitag von Westen her Bewölkungsaufzug und
einsetzender Regen, im Bergland in Schnee mit Glätte übergehend.
Tiefstwerte +4 bis -1 Grad. Starke bis stürmische Böen, im
Feldbergbereich zum Teil auch schwere Sturmböen.

Deutschlandübersicht:
Offenbach, Montag, den 21.02.2022, 11:30 Uhr –
„Ein ‚klares‘ ‚Jein‘ ist die Antwort auf diese Frage. Fakt ist, dass
die Kaltfront von Sturmtief ANTONIA in der Früh des heutigen Montags
südostwärts abgezogen ist. Sie griff gestern Nacht etwa zwischen 22
und 23 Uhr auf den Nordwesten des Landes über und kam rasch
südostwärts voran. An ihr entwickelte sich ein gut ausgeprägtes Band
aus teils kräftigen Schauern und einzelnen Gewittern, in deren Nähe
es zu schweren Sturm- bis orkanartigen Böen kam. Beispielsweise
meldete Lüdenscheid um 1 Uhr 117 km/h, Chemnitz um 5 Uhr 110 km/h und
Roth südlich von Nürnberg um 6 Uhr 113 km/h.
Nach 7 Uhr sorgte die Kaltfront im äußersten Südosten Bayerns noch
für teilweise schwere Sturm- und orkanartige Böen. Die Station
Frasdorf-Greimelberg beispielsweise meldete um 9 Uhr 107 km/h.
Die stärksten Böen wurden standesgemäß auf exponierten Berggipfeln
registriert. Auf dem Brocken und dem Feldberg im Schwarzwald kam es
zu extremen Orkanböen über 140 km/h.

War’s das jetzt? Nein! Zwar lässt der Wind hinter der Front
vorübergehend nach, legt gegen Mittag von Westen her aber bereits
wieder zu. Dann kommt Tief ANTONIA nämlich höchstpersönlich vorbei,
bzw. zieht von der Nordsee kommend ost- südostwärts über
Norddeutschland – allerdings unter Abschwächung. Das bedeutet, dass
es bis zum Abend vor allem über der Mitte und dem Süden stürmisch
bleibt, besonders in der Nähe von Schauern bzw. einzelnen Gewittern,
in exponierten Lagen und auf den Bergen sind auch wieder schwere
Sturmböen zu erwarten.

Gegen Abend lässt dann der Wind von Westen her aber deutlich nach, im
Norden tut er das – mit Herannahen bzw. Überqueren des Tiefkerns –
bereits nachmittags. Es bleibt zwar auch in der kommenden Nacht noch
windig, Sturmböen beschränken sich dann aber zunehmend auf die
Hochlagen der Berge und die Nordsee.

Ähnlich sieht’s auch am Dienstag aus. Mit BIBI steht nämlich bereits
das nächste Tief in den Startlöchern, allerdings thront es über
Island und ist schwächer ausgeprägt als die Vorgänger. Der Wind
bleibt also ein Thema, fällt aber deutlich gedämpfter aus als in den
vergangenen Tagen und heute. D.h. es wird erneut windig, stürmisch
aber nur in höheren Berglagen, an der See und in Alpennähe.

Tja und mit Blick auf den Mittwoch – man glaubt es kaum: Hochdruck!
Weiten Teilen des Landes steht ein sehr freundlicher und überwiegend
trockener Tag ins Haus, im Osten wird es zwar zumindest bis zum
Nachmittag einmal mehr recht windig, im Südwesten dagegen sogar
windschwach.

Das ändert sich aber bereits am Donnerstag wieder, wenn der nächste
Tiefausläufer von Westen auf Deutschland übergreift und vor allem in
der Westhälfte für einen windigen Tag sorgt. Diesen wird es am
Freitag unter Tiefdruckeinfluss dann wohl generell in der Nord- und
Nordwesthälfte geben, ehe sich nach aktuellem Stand pünktlich zum
Wochenende erneut ein Hochdruckgebiet über Deutschland aufbaut. Wie
lange es das aber dieses Mal bei uns aushält, ist noch unsicher.

Das erklärt Dipl.-Met. Tobias Reinartz von der
Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in
Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.

Hinweis:
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