VHDL16 DWSG 021000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Donnerstag, 02.12.2021, 11:30 Uhr

Schneeschauer bis in mittlere Lagen. Streckenweise Glätte. In der
Nacht zum Freitag Frost und Glätte.

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag und am Nachmittag meist stark bewölkt und wiederholt
Regenschauer, im Bergland und in mittleren Lagen zunehmend als
Schnee. Schneefallgrenze meist auf 600 bis 400 m sinkend. Höchstwerte
von 0 Grad im höheren Bergland und 7 Grad im Rheintal und am
Bodensee. Mäßiger Westwind, in exponierten Berglagen stark, in
Schwarzwaldhochlage einzelne stürmische Böen.

In der Nacht zum Freitag allmähliches Abklingen der Schnee-, in den
Niederungen Regenschauer. Später auch Auflockerungen. Verbreitet
Glättegefahr. Tiefstwerte +1 bis -5 Grad.

Am Freitag wolkig, im Südosten im Tagesverlauf zeitweilig Sonne,
später von Westen wieder stark bewölkt, aber noch meist trocken.
Höchstwerte -2 Grad im Bergland, +5 Grad in tiefen Lagen. Schwacher
bis mäßiger Südwestwind, im Hochschwarzwald starke bis stürmische
Böen.

In der Nacht zum Samstag bedeckt und von Westen aufkommender und
ostwärts ausbreitender Niederschlag, anfangs und vor allem nach Osten
hin häufig Schnee, von Westen ansteigende Schneefallgrenze auf 800
bis 1000 m. Tiefstwerte +2 bis -5 Grad. Im Bergland starke Böen, in
Gipfellagen des Schwarzwaldes teils Sturmböen, am Feldberg
orkanartige Böen.

Am Samstag bedeckt, zeitweise Regen. Schneefallgrenze im Tagesverlauf
wieder allmählich absinkend, und in höchsten Lagen auch Schnee.
Höchstwerte 3 bis 10 Grad. Mäßiger bis frischer Westwind. Starke, im
Bergland stürmische Böen, exponiert Sturmböen.

In der Nacht zum Sonntag verbreitet bedeckt und nach Südosten
abziehender Regen, nachfolgend weitere Schauer, dabei Absinken der
Schneefallgrenze bis in mittleren Lagen. Glätte. Tiefstwerte +4 bis
-1 Grad. Im Bergland stürmische, in Hochlagen Sturmböen aus West, in
den Frühstunden nachlassend.

Am Sonntag wechselnd bis stark bewölkt. Wiederholt Schauer, bis in
mittlere Lagen als Schnee. Schneefallgrenze auf 300 bis 400 m
absinkend. Maxima zwischen 0 und 6 Grad. Schwacher bis mäßiger
Südwestwind, im Bergland starke, exponiert stürmische und vereinzelt
Sturmböen.

In der Nacht zum Montag stark bewölkt, örtlich Schneeschauer bis in
tiefe Lagen. Verbreitet Glättegefahr. Minima zwischen +3 und -4 Grad.
Auf den Schwarzwaldgipfeln starke bis stürmische Böen aus Südwest.

Deutschlandübersicht:
Offenbach, Donnerstag, den 02.12.2021, 11:30 Uhr –
„Sturmtief DANIEL sorgte am gestrigen Mittwoch für reichlich Sturm in
der Nordhälfte Deutschlands. DANIEL zog von Schottland kommend und
sich rasch vertiefend über die zentrale Nordsee nach Jütland und
weiter in die südliche Ostsee. Am Donnerstagmittag liegt es mit
seinem Kern kurz vor dem Baltikum. An der Nordseeküste traten am
Mittwoch verbreitet orkanartige Böen (105-115 km/h), teils sogar
Orkanböen (>120 km/h) auf. An der Ostseeküste und landeinwärts wurden
in Schleswig-Holstein/Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und
Brandenburg/Berlin häufig (schwere) Sturmböen (75-100 km/h)
registriert. Zudem strömt nun rückseitig des Sturmtiefs maritime
Polarluft nach Deutschland. Die aufkommenden Niederschläge fallen
nicht nur im Bergland als Schnee, sondern auch im Tiefland. Dabei
besteht Glättegefahr. Auch ein kurzes Gewitter kann es mal geben.
Heute bildet sich von der Nordsee bis zur Lausitz ein breiter
„wetterfreier“ Streifen heraus, in dem sich auch lange Zeit die Sonne
zeigt. Dies ist dem sogenannten Skandinavien Föhn geschuldet. Bei der
aktuellen Anströmrichtung kann die Luft im Lee des Norwegischen
Gebirges abtrocknen, sich die Wolken auflösen und die Sonne zum
Vorschein kommen. Im übrigen Gebiet, das große Teile des Westens und
Südens Deutschlands betrifft, sorgt hingegen die mit einer
nordwestlichen Strömung einfließende kalte, feuchte Luft für
zahlreiche Schauer, die oberhalb von etwa 600 Meter durchweg als
Schnee fallen, darunter eher als Regen. In einem kräftigen Schauer
ist es aber auch nicht ausgeschlossen, dass sich die feste Phase auch
mal bis in die tiefen Lagen durchsetzt. Zumindest ist Vorsicht
geboten, denn auch tagsüber kann es somit hier und da mal glatt
werden. In der kommenden Nacht ist dann dort, wo tagsüber
Niederschlag gefallen ist, häufig mit Glätte zu rechnen. Die
Niederschläge ziehen sich mehr
und mehr nach Süden zurück, es lockert auf, die Temperaturen gehen in
den Frostbereich zurück und in der feuchten Luftmasse kann sich zudem
auch Nebel bilden. An den Küsten bleibt es so oder so unbeständig mit
weiteren Schnee- und Regenschauern.
Am morgigen Freitag setzt sich im Süden des Landes vorübergehend
hoher Luftdruck mit freundlichem Wetter durch, denn ein Ableger des
Azorenhochkeils legt sich über die Alpen. Allerdings ist diese
Wetterberuhigung nur von kurzer Dauer. Von Westen rauscht zum Abend
schon wieder der Ausläufer des Tiefs EDI heran, das derzeit über dem
Nordmeer liegt. So greifen die Niederschläge ab Freitagnachmittag
zunächst auf den Nordwesten und Westen, am Samstag aber auch auf den
Südwesten und Süden über. Anfangs fällt der Niederschlag als Schnee,
vor allem in der Osthälfte. Alsbald jedoch steigt die
Schneefallgrenze von Westen her an, sodass der Schnee mehr und mehr
in Regen übergeht. Aufgrund der am Boden frostigen Temperaturen wird
es aber vor allem in der Südhälfte vorübergehend zu gefrierendem
Regen kommen. So kann es auf dem frisch gefallenen Schnee auch
merklich glatt werden, wenngleich der Umstand, dass es zuvor schneit,
dämpfend auf die Glätteproblematik wirkt.
Samstag wird in ganz Deutschland ein eher sonnenscheinarmer Tag mit
den meisten Niederschlägen im Westen und Süden. Erst in der Nacht zum
Sonntag erreichen die Ausläufer von EDI auch den Nordosten. Die
Ausläufer schwenken allerdings nicht nach Osten durch, sondern
bleiben im Nordosten liegen und werden rückläufig. Gegen ein Hoch
über Skandinavien kommen sie einfach nicht an. Zudem stellt sich am
Rande des Hochs im Nordosten ein Ostwind ein. So können sich die
Niederschläge von Schleswig-Holstein bis in den Norden Brandenburgs
recht lange halten. Es deutet sich zwar kein warnwürdiger
Dauerniederschlag an, aber die Niederschlagsphase, ob Regen oder
Schnee, ist noch fraglich. Mitunter könnte sich ein Streifen mit
Neuschnee auch im Nordosten des Landes ausbilden. Sonst wird auch der
Sonntag ein eher trister Tag mit vielen Wolken und hin und wieder
Niederschlag, je nach Höhenlage in Form von Regen oder Schnee. „

Das erklärt Dipl.-Met. Julia Fruntke von der
Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in
Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.

Hinweis:
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