SYNOPTISCHE UEBERSICHT MITTELFRIST Dienstag, den 13.04.2021 um 10.30 UTC
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 13.04.2021 um 10.30 UTC
Trockene und recht kühle Blockierungslage, ab dem Wochenende zunehmend milder.
Synoptische Entwicklung bis zum Dienstag, den 20.04.2021
Zu Beginn des mittelfristigen Vorhersagezeitraums ab Freitag liegt über
Deutschland eine Potentialrinne mit mehreren Drehzentren. Sie erstreckt sich von
Frankreich bis zur Ukraine. Im Bodendruckfeld liegt im Norden und Nordwesten
eine Hochdruckzone, deren Schwerpunkt sich von den Britischen Inseln nach
Skandinavien verlagert. Bei uns herrscht meist störungsfreies Wetter. Lediglich
im Osten kommt es aufgrund von Hebungsprozessen auf der Vorderseite der
Warmfront eines Tiefs über der westlichen Ukraine noch zu schwachen
Niederschlägen. Vor allem im Norden und Westen steigen die Temperaturen mit
Unterstützung der Sonne auf über 10 Grad.
Am Samstag schnürt sich der westliche Teil der Potentialrinne ab und verlagert
sich in den nordwestlichen Mittelmeerraum. Der östliche Teil schwächt sich
weiter ab und so steigt der Bodendruck von Nordwesten her leicht an. Unter
Umständen kann es im Osten im Einflussbereich der Potentialrinne noch zu
Hebungsantrieb und damit zu geringfügigem Niederschlag kommen. In der Westhälfte
überwiegt der Hochdruckeinfluss mit viel Sonne und Temperaturen bis zu 14 Grad.
Am Sonntag verlagert sich das Höhentief in Richtung Italien. Auf seiner
Nordflanke kann es an den Alpen und im Bereich des Erzgebirges etwas
Niederschlag geben. Der Schwerpunkt des Bodenhochs hat sich nach Karelien
verlagert und der davon aufgehende Hochkeil über der Nordsee und den Britischen
Inseln schwächt sich ab. Der verbleibende Hochdruckeinfluss sorgt aber dafür,
dass im Westen die Sonne am längsten zu sehen ist. Im Osten gibt es mehr Wolken,
aber die Temperaturen steigen überall auf 11 bis 15 Grad.
Am Montag sorgt der Vorstoß eines Keils über dem Atlantik zu einer Regeneration
der Hochdruckzone über den Britischen Inseln und Skandinavien. Das Höhentief
über dem Mittelmeerraum verlagert sich weiter ostwärts bis zur Balkanhalbinsel.
Daher dominiert bei uns weiterhin Hochdruckeinfluss mit viel Sonne und weiter
ansteigenden Temperaturen. Lediglich im Südosten kann es noch zu geringfügigen
Niederschlägen kommen. Am Dienstag rückt der Keil näher an die Britischen Inseln
heran, sodass der Bodendruck bei uns zunimmt und es so weiterhin trockenes und
ruhiges Wetter mit viel Sonnenschein und milden Temperaturen gibt.
In der erweiterten Mittelfrist bleibt das Bodenhoch nördlich von uns erhalten
und sorgt für freundliches und trockenes Wetter uns bei Temperaturen von bis zu
20 Grad.
Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Die Konsistenz des IFS kann man insgesamt als recht gut bezeichnen. Signifikante
Unterschiede, die sich als vorhersage- oder gar warnrelevant auswirken könnten,
sind nicht erkennbar.
Vergleich mit anderen globalen Modellen
Bis Sonntag stimmen die Vorhersagen von IFS, GFS und ICON recht gut überein. Am
Sonntag simuliert GFS einen Kaltlufttropfen, der als Cut-Off des Höhentiefs über
dem Mittelmeer über Süddeutschland hinweg nach Westen geführt wird. Diese
Entwicklung deutet zwar auch IFS an, jedoch deutlich abgeschwächter als bei GFS.
Bewertung der Ensemblevorhersagen
Alle 3 betrachteten Clusterzeiträume, d.h. von 72 bis 96h, 120 bis 168h als auch
192 bis 240h weisen jeweils nur ein einziges Cluster auf. Das passiert nur sehr
selten!
Die Rauchfahnen zeigen bis Freitag einen kalten Abschnitt mit einer T850, die um
-6 Grad pendelt. Ab Freitag steigt die Temperatur bis zum Ende des
Vorhersagezeitraums an. Erst ab Dienstag wird die Streuung der Einzelwerte etwas
breiter. Beim Niederschlag gibt es im gesamten Vorhersagezeitraum nur einzelne
Members, die etwas mehr Niederschlag simulieren. Die Temperaturen liegen bis
Sonntag unterhalb des Modellklimas, erst danach auch darüber.
Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinunge
EFI zeigt am Freitag für Süddeutschland einen zu kühlen Witterungsabschnitt. Für
die darauffolgenden Tage werden weder von EFI noch von den Ensembles Hinweise
auf markanten Witterungsereignisse gezeigt.
Auch die Frostgefahr schwächt sich ab dem Wochenende ab.
Basis für Mittelfristvorhersage
MOSMix, IFS, EZMW-EPS
VBZ Offenbach / Dipl. Met. Rolf Ullrich