SXEU31 DWAV 281800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 28.08.2020 um 18 UTC

Markante Wettererscheinungen:
Im Südosten bis Montag Dauerregen, teils Unwetter. Ansonsten am ehesten an den
Küsten und im Nordwesten und vor allem am Samstag einzelne kräftige Gewitter.

Synoptische Entwicklung bis Montag 12 UTC

Aktuell … befindet sich Deutschland im Einflussbereich bzw. knapp vorderseitig
eines umfangreichen Langwellentroges, der vom Nordmeer über die Nordsee bis zur
Iberischen Halbinsel reicht und sich noch etwas nach Südsüdwest ausweitet,
unterhalb einer leicht zyklonal konturierten, ansonsten aber recht glatten
südwestlichen Höhenströmung.
Darin eingebettet, verlagert sich an der Ostflanke eines Höhentiefs mit
Drehzentrum über der mittleren Nordsee ein kurzwelliger Randtrog im Laufe der
ersten Nachthälfte rasch über die Mitte und den Norden des Landes hinweg
nordostwärts und intensiviert sich, erreicht morgens aber bereits Südschweden,
so dass er nur indirekt Einfluss auf das Wetter im Vorhersagegebiet nimmt.
Indirekt deshalb, da die über dem Südosten Deutschlands schleifende Kaltfront
des mit dem Höhentief korrespondierenden Bodentiefs über der südwestlichen
Nordsee vorübergehend einen Schub bekommt und letztendlich auch den Südosten
Bayerns in der ersten Nachthälfte südostwärts überquert. Rückseitig des
Randtroges steilt die Strömung wieder etwas auf, die Front verliert aufgrund
einer Zyklogenese über dem westlichen Mittelmeerraum erneut an Schubkomponente
und bleibt letztendlich auch über einen längeren Zeitraum quasistationär. Sie
erstreckt sich in den Frühstunden des Samstags in etwa von Zentralpolen über
Tschechien, Ostösterreich bis zum zentralen Alpenraum und von da aus
südwestwärts in den westlichen Mittelmeerraum.
Mit Frontpassage bzw. unmittelbar präfrontal kann es im Süden bzw. Südosten
anfangs noch teils kräftige Gewitter geben. Zwar konnte mangels Einstrahlung
nicht mehr viel Cape generiert werden (mehrere 100 J/kg), dennoch ist genügend
Hebungsantrieb im frontalen Bereich vorhanden, der noch durch PVA vorderseitig
des sich annähernden Randtroges gestützt wurde. Dazu finden die Gewitter in gut
gescherter Umgebung statt (20 bis 25 m/s DLS, teils über 10 m/s LLS),
entsprechend ist der Organisationsgrad dieser Gewitter hoch, was sich auch
anhand der Radarsignaturen (markante Linie) nachweisen ließ bzw. lässt. Da sich
ein linienförmiges MCS entwickelt hat, spielt warntechnisch vor allem der Wind
eine Rolle (schwere Sturmböen).
In den kommenden Stunden ziehen die Gewitter allerdings rasch ostwärts ab.
Dann rückt zunehmend der Dauerregen in den Fokus. Die Front bekommt mehr und
mehr Anafrontcharakter, d.h., die intensivsten Niederschläge finden auf deren
„kalten“ Seite statt und sind eher skaliger Natur. Dabei stellt sich postfrontal
an den Alpen und im angrenzenden Vorland eine Gegenstromlage ein mit nördlichen
bis nordöstlichen Bodenwinden bei einem kräftigen Südwestwind in der Höhe. Das
führt zu einer vorübergehenden Intensivierung der Niederschläge vor allem in der
ersten Nachthälfte, währende sie sich später eher Richtung Alpen zurückziehen.
Gebietsweise fallen bis Samstagfrüh an den Alpen sowie im Allgäu mehr als 30 mm
in 12 Stunden. Da die Front – wie bereits erwähnt – quasistationär bleibt und an
ihr immer wieder Frontalwellen nordostwärts geführt werden, ist dies der Auftakt
zu einer Dauerregenlage, die sich mindestens bis in die Nacht zum Montag zieht,
wobei vor allem vom Allgäu bis ins westliche Oberbayern gebietsweise auch
unwetterartige Mengen fallen.
Ansonsten steht in weiten Teilen des Landes eine ruhige Nacht ins Haus – mit
einer Ausnahme: Der Nordwesten bzw. die Küstengebiete. Diese befinden im
unmittelbaren Einflussbereich des Höhentiefs über der Nordsee, das sich als
quasistationär erweist und dessen korrespondierendes kleinräumiges Bodentief
über der südwestlichen Nordsee noch nicht wirklich weiß, wohin es ziehen will.
Unsicherheiten bestehen auch bzgl. dessen Intensität. Diese sind wohl auf
unzureichend simulierte Wärme- und Feuchteflüsse über dem relativ warmen
Nordseewasser zurückzuführen, die z.B. im C-D2-Lauf von 03 UTC bis
Samstagnachmittag zu einer deutlichen Intensivierung des Tiefs über der
Deutschen Bucht und zu teils schweren Sturmböen an dessen Südflanke führen
sollten.
Diese Extremvariante ist nach Durchsicht der aktuellen Läufe allerdings erst
einmal vom Tisch, sollte aber nicht aus den Augen verloren werden. Momentan wird
das kleinräumige Tief um 06 UTC ohne großartige Intensitätsänderung (Kerndruck
um 997 hPa) unmittelbar vor der niederländischen Westküste simuliert, somit
nimmt es noch keinen direkten Einfluss auf den Wetterablauf im Vorhersagegebiet.
Vor allem über den Küstengewässern ist die Luftmasse allerdings labil
geschichtet, mit Hilfe diabatischer Effekte werden teilweise mehr als 500 J/kg
MU-Cape generiert. Der durchschwenkende Randtrog bietet noch etwas dynamischen
Hebungsantrieb und somit dürfte die Nacht über hinweg eine rege Schauer- und
Gewittertätigkeit an den Küsten von Nord- und Ostsee aufrecht erhalten werden,
die vielleicht auch noch etwas ins Binnenland hinein reicht (nördliches,
vielleicht noch mittleres Niedersachsen bis Ostvorpommern). Dabei steht der
Starkregen im Fokus.
Auch im Westen kann es mit Annäherung des Randtroges in den kommenden Stunden
Gewitter geben, die im Laufe der Nacht aber mehr und mehr abklingen bzw.
nordostwärts abziehen. In der breiten Mitte bleibt es ansonsten nach Trogpassage
aufgelockert, teils auch gering bewölkt und weitestgehend trocken. Dabei kühlt
es auf 14 bis 8 Grad ab, an den Küsten bleibt es etwas milder.

Samstag … weitet sich der Höhentrog weiter nach Süden aus und kommt mit seinem
Südteil etwas nach Osten voran. Abends hat dessen Achse die Iberische Halbinsel
fast vollständig überquert. Somit verliert er auch an positiver Achsneigung und
die Höhenströmung über dem Vorhersagegebiet steilt noch etwas auf.
Mit dem beginnenden Trogvorstoß in den westlichen Mittelmeerraum setzt südlich
der Alpen auch im Bodenfeld Druckfall ein. Damit können sich im weiteren
Tagesverlauf die nordöstlichen Bodenwinde am Alpennordrand, vor allem Richtung
Allgäu, etwas verstärken, wodurch die Gegenstromlage bei quasistationärem
Frontverlauf (nach Norden zu, über dem Osten Österreichs und Tschechien, zeigt
die Front sogar eine leicht retrograde Tendenz) nach vorübergehender
Abschwächung wieder verstärkt in Gang kommt. Bis zum Abend werden –
klassischerweise etwas abgesetzt von der Front – etwa in einem Streifen vom
Bodenseeraum und Allgäu bis zum Bayerischen Wald 5 bis 15 mm in 12 Stunden
simuliert, im Oberallgäu sowie im westlichen Bodenseeraum auch bis 30 mm.
Das Höhentief mit Drehzentrum über der südlichen Nordsee zeigt kaum
Verlagerungstendenz und verliert an Kontur. An dessen Westflanke fächert der
Gradient der südsüdwestlichen Höhenströmung über dem Westen und Norden
Deutschlands etwas auf und ist sogar leicht antizyklonal konturiert
Auch das korrespondierende Bodentief erweise sich als sehr träge, kommt etwas
landeinwärts voran und beginnt sich ein wenig aufzufüllen (vielleicht reicht es
an dessen Südostflanke im Raum Aachen mit Unterstützung durch die Orographie für
Böen Bft 7 aus Südwest). Die Luftmasse im Norden und Westen bleibt labil
geschichtet mit etwa 100 bis 300, über der Deutschen Bucht auch bis 500 J/kg
simulierter ML-Cape, allerdings ist kein nennenswerter dynamischer
Hebungsantrieb auszumachen. Dennoch kann es in der Peripherie von Höhen- bzw.
Bodentief und vor allem auch an dessen Südflanke sowie entlang einer flachen,
über die Deutsche Bucht ostwärts bis nach Schleswig-Holstein reichenden
Tiefdruckrinne zur Auslöse reichen, wobei als Trigger lokale Bodenkonvergenzen
dienen könnten. Betroffen von eventuellen Gewittern wäre somit in erster Linie
das Nordseeumfeld, vielleicht später auch der äußerste Westen Deutschlands.
Markanteste Begleiterscheinung der Gewitter dürfte der Starkregen sein. Vor
allem im Bereich des konvergenten Windfeldes über der Deutschen Bucht sind auch
die Bedingungen für einzelne Wasserhosen gegeben (kaum Höhenwinde, Labilität,
Bodenkonvergenz).
Im großen Rest des Landes tut sich wettertechnisch nur wenig. Kompensatorisches
leichtes Absinken lässt vor allem von NRW bis nach Brandenburg bzw. zur Ostsee
häufig die Sonne scheinen und es bleibt weitestgehend trocken. Dabei bleibt
erwärmte Meeresluft wetterbestimmend (T850 hPa zwischen 7 und 10 Grad). Damit
liegen die Höchstwerte zwischen 18 und 24 Grad, im Dauerregen im Südosten werden
kaum 15 Grad erreicht.

In der Nacht zum Sonntag beginnt der Trog über Frankreich und Benelux
auszutropfen. Die Achse des nördlichen Trogresiduums verläuft morgens entlang
der norwegischen Küste südwärts bis zum Skagerrak. Während die Höhenströmung
über dem Norden und Westen Deutschlands nahe am mehrkernigen Cut-Off-Tief
schwachgradientig bleibt, dreht sie über dem Süden und Südosten auf Süd und kann
sich vor allem über dem Alpenraum noch etwas verstärken.
Auch die Bodenfront steilt etwas auf, durch die Überströmung der Alpen
entwickelt sich über dem Osten Österreichs ein Lee-Tief. An dessen Westflanke
verstärkt sich somit die nördliche Grundströmung über dem Südosten Deutschlands
und somit auch die Gegenstromlage. Die Folge ist eine weitere Intensivierung der
Regenfälle vor allem im westlichen Oberallgäu und in Oberschwaben. Dort werden
bis Sonntagfrüh nach Lesart des ICON-EU 20 bis 40 mm in 12 Stunden simuliert, so
dass sich – 36-stündig aufsummiert – gebietsweise mehr als 60 mm ergeben.
Durch das Aufsteilen der Front kommen die Niederschläge über dem Osten Bayerns
etwas nach Norden voran und erfassen wohl auch den Südosten Thüringens, ziemlich
sicher weite Teile Sachsens und eventuell auch den Süden Brandenburgs. Meist
werden dort aber weniger als 5 mm simuliert. Im äußersten Südosten Bayerns fällt
dagegen kaum mehr Niederschlag.
Das Bodentief vor der niederländischen Küste setzt sich im Zuge des
Abtropfprozesses ebenfalls etwas in Bewegung, wobei es sich weiter auffüllt und
dessen exakte Zugbahn mit Unsicherheiten behaftet ist. Tendenziell verlagert es
sich Richtung südliche Niederlande/Belgien. Insgesamt kommt somit auch die
flache Tiefdruckrinne über der Deutschen Bucht und Schleswig-Holstein etwas nach
Süden voran und verläuft morgens etwa vom Emsland bzw. Westmünsterland bis nach
Ostvorpommern/Brandenburg. An deren Nordflanke ergibt sich ebenfalls eine Art
Gegenstromlage, vor allem über der Nordsee, wo der Wind spürbar aus Nordost
auffrischt. Auch dort werden verstärkt schauerartige Regenfälle simuliert, die
über dem warmen Nordseewasser (MU-Cape bis nahe 500 J/kg) auch konvektiv
durchsetzt sein können (eventuell mehrstündiger Starkregen). Ob diese aber auch
das deutsche Küstengebiet (am ehesten die Ostfriesischen Inseln) erfassen oder
sich eher über der niederländischen Küste abspielen, ist noch fraglich.
Ansonsten verläuft die Nacht im Großteil des Vorhersagegebietes wettertechnisch
ruhig. In einem Streifen vom Westen über die nördliche Mitte bis in den
Nordosten ist es teils gering bewölkt, dort kann sich örtlich Nebel bilden. An
den Tiefstwerten ändert sich nur wenig.

Sonntag … greift ein Höhenrücken auf die Britischen Inseln über. Dadurch wird
das Cut-Off-Tief bereits wieder vom Höhentrog „eingefangen“ und kommt mit seiner
Achse bis nach Westdeutschland bzw. Ostfrankreich voran. Dabei verlagert sich
ein in die südliche Höhenströmung eingebetteter kurzwelliger Randtrog über die
Alpen und Bayern hinweg bis zum Abend ins Vogtland bzw. nach Tschechien.
Im Bodenfeld kommt das Lee-Tief über dem Osten Österreichs nach Norden voran,
kann sich aufgrund der recht markanten, PVA geschuldeten trogvorderseitigen
Hebung vertiefen und weitet sich vorübergehend etwas nach Westen aus. Abends
befindet es sich dann bereits über Zentralpolen. An dessen Westflanke dauert bei
nördlicher Bodenströmung die Gegenstromlage an, wobei die Niederschläge sich
zunächst nach Westen ausweiten und dann nach Nordnordosten vorankommen. Somit
setzen auch in weiten Teilen Baden-Württembergs und später dann vom Norden
Brandenburgs bis nach Unterfranken bzw. vielleicht (nach Lesart des aktuellen
ICON-EU-Laufes) auch bis nach Osthessen Regenfälle ein. Der aktuelle
ICON-EU-Lauf simuliert in einem breiten Streifen von der Lausitz über das
Erzgebirge und Oberfranken bzw. der Oberpfalz bis nach Schwaben und Südbaden
verbreitet 10 bis 15 mm in 12 Stunden, vor allem in Oberschwaben sowie im
Südschwarzwald und entlang der Alb, gebietsweise aber auch im Vogtland mehr als
25, im Südschwarzwald auch mehr als 40 mm. Im äußersten Südosten Bayerns bleibt
es dagegen weitgehend trocken.
Die flache Tiefdruckrinne über dem Norden und Westen des Landes kommt noch etwas
nach Süden voran, füllt sich aber mehr und mehr auf. Übrig bleibt ein Bodentrog,
an dessen Nordwestflanke es in nur noch mäßig labiler Luftmasse vor allem über
Benelux noch weitere Schauer und kurze Gewitter (meist 100 bis 400 J/kg ML-Cape)
gibt, die eventuell auch den Nordwesten bzw. Westen Deutschlands erfassen
können. Die große Nummer ist das Ganze aber nicht, da jeglicher dynamischer
Trigger fehlt.
Allerdings kann sich von den Britischen Inseln ein Hochkeil Richtung Nordsee
ausweiten, so dass sich über der Deutschen Bucht der Gradient verschärft und der
Wind aus Nord auffrischt. Ob es für einzelne steife Böen (Bft 7) reicht, ist
aber noch fraglich.
Die Sonne macht sich aufgrund der weit ausgreifenden Aufgleitbewölkung auch in
den trockenen Regionen in den mittleren Landesteilen rar. Am ehesten scheint sie
noch im Ostseeumfeld und in Schleswig-Holstein, vielleicht bis weit nach
Niedersachsen reichend. Insgesamt gelangen etwas kühlere Luftmassen ins
Vorhersagegebiet (T850 hPa meist um 7/8 Grad), somit liegen die Höchstwerte
zwischen 18 und 22 Grad, im Dauerregen teilweise nur um 15 Grad.

In der Nacht zum Montag schwenkt die Achse des Höhentroges ins Vorhersagegebiet,
wobei der Trog an Kontur verliert. Das Bodentief über Polen zieht weiter
nordostwärts, so dass die Gegenstromlage zunehmend zum Erliegen kommt. Die mehr
und mehr schauerartigen Charakter annehmenden Regenfälle an dessen Westflanke
klingen dadurch mehr und mehr ab, können sich aber etwas weiter auf die
mittleren Landesteile ausweiten. Vor allem in der Osthälfte – in Brandenburg und
Sachsen – werden gebietsweise nochmals 10 bis 15 mm in 12 Stunden simuliert.
Insgesamt trocken bleibt es wohl nur in der Nordhälfte, auch im Westen bleiben
die Mengen eher gering. Insgesamt kann sich die Advektion kühlerer Meeresluft
mit schwachen nördlichen bis nordwestlichen Winden in der Grundschicht noch
etwas verstärken, die Temperatur in 850 hPa sinkt auf 3 Grad über der Nordsee
und 7 Grad im Südosten. Die Tiefstwerte liegen somit zwischen 12 und 7 Grad,
lediglich an den Küsten bleibt es milder.

Montag … kommt der Höhenrücken über Westeuropa bis zur Nordsee voran. Der
inzwischen etwas „breitgelatschte“ Höhentrog über Mitteleuropa verlagert seine
Achse ebenfalls ein wenig nach Osten.
Im Bodenfeld gelangt an der Ostflanke einer Hochdruckzone, die sich von
Frankreich über die Nordsee bis zur Norwegischen See erstreckt, mit einer
schwachen nordwestlichen Strömung recht kühle Nordseeluft ins Vorhersagegebiet.
Dabei geraten der Norden und Nordwesten Deutschlands zunehmend in den Bereich
verstärkten Absinkens an der Ostflanke des Höhenrückens. Dort etabliert sich in
etwa 800 hPa eine Absinkinversion, an der sich flache Quellwolken ausbreiten
können, vor allem an der Ostsee und in Schleswig-Holstein scheint aber auch mal
länger die Sonne. In der Mitte und vor allem im Süden bleibt die Luftmasse
dagegen zumindest bis etwa 500 oder 400 hPa mäßig labil geschichtet. Ohne
Deckelung können sich dort Schauer entwickeln, je nach Einstrahlung kann auch
etwas Cape generiert werden, so dass kurze Gewitter nicht ausgeschlossen sind.
Im Einflussbereich der kühlen Luftmasse kommen die Höchsttemperaturen nicht über
Werte zwischen 16 und 22 Grad hinaus.

Modellvergleich und -einschätzung

Anhand der synoptischen Basisfelder lassen sich keine signifikanten
Modellunterschiede ausmachen.
Differenzen ergeben sich noch im Detail, was die zu erwartenden
Niederschlagsmengen bis Montagfrüh im Südosten angeht. Unstrittig sind
unwetterartige Mengen im Bereich Oberschwaben und im Oberallgäu, dort haben auch
die probabilistischen Verfahren sehr hohe Wahrscheinlichkeiten dafür auf der
Agenda. ICON-EU und IFS (von 00 UTC) simulieren auch bis ins westliche
Oberbayern entsprechende Mengen (wobei der Großraum München nach Lesart der
aktuellen Läufe nicht mehr betroffen ist), GFS hingegen eher entlang des
Alpenrandes bis ins Werdenfelser Land. Eventuell muss die Unwetterwarnung
entsprechend angepasst werden, momentan scheint es ratsam, den Großraum München
wieder herauszunehmen.
Für den Sonntag deuten sich auch für einige Regionen in der Osthälfte (Sachsen,
Lausitz) Mengen an, die zumindest markanten Warnkriterien genügen. Die höchsten
Mengen hat dort der aktuelle GFS-Lauf auf der Agenda.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Jens Winninghoff