SXEU31 DWAV 250800 

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T 
ausgegeben am Dienstag, den 25.02.2020 um 08 UTC 

GWL und markante Wettererscheinungen: 
NW z 

Im Norden heute Sturmlage. Am Mittwoch Schauerlage, mit Schnee im Bergland, 
teils Verwehungen. Dazu Graupelgewitter mit Sturmböen. Am Donnerstag Tiefpassage 
über der Mitte Deutschlands, zum Winterende vielleicht doch nochmal Schnee in 
tiefen Lagen. Südlich des Tiefs Sturmböen möglich. 

Synoptische Entwicklung bis Donnerstag 24 UTC 
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Dienstag… liegen wir unter einer kräftigen westlichen Strömung. Ein von Westen 
übergreifender Trog intensiviert sich durch Einbeziehung grönländischer 
Polarluft. Auch bodennah und in der unteren Troposphäre folgt der Kaltfront über 
Süddeutschland eine kalte Meeresluftmasse, die auf dem Weg über dem Nordatlantik 
aber erwärmt wurde. An der Kaltfront regnet es über Süddeutschland längere Zeit, 
ohne warnrelevante Mengen und die Schneefallgrenze geht dort bis zum Abend von 
anfangs über 2000m auf 1000 bis 1500m zurück. Dazu gibt es steife, exponiert 
stürmische Böen, im Bergland Sturmböen. 
Die Kaltfront gehört zu einem Sturmtief, das dem Haupttrog vorauseilt und über 
Jütland nach Südschweden gesteuert wird. Es erreicht einen derweil einen 
Kerndruck von 975 hPa. Im Nordwesten und im Norden Deutschlands steht an seiner 
Südflanke eine erneute Sturmlage an. 
Abgesehen vom äußersten Südosten treten Windböen, von den Mittelgebirgen aus 
nordwärts stürmische Böen und im Norden Böen bis Sturmstärke auf. Ganz im 
Norden, d.h. vor allem in Schleswig-Holstein und in Nordseenähe, besteht die 
Gefahr schwerer Sturmböen. Mit dem Vordringen labil geschichteter Luft, was 
durch die Annäherung des Haupttroges bedingt ist, wird die Schichtung von der 
Nordsee her labiler. Zum einen wird der Wind böiger, zum anderen werden schwere 
Sturmböen häufiger und orkanartige Böen sind vor allem in Nordseenähe möglich. 
Zudem sind nachmittags kurze Gewitter nicht auszuschließen. 
Zum Abend hin fächert, bedingt durch das abziehende Tief, der Gradient etwas 
auf, die Labilisierung kompensiert dies zunächst, sodass die Böen nur langsam 
nachlassen. Mit schweren Sturm- und zum Teil orkanartigen Böen ist auch in 
Hochlagen der nördlichen, östlichen und zentralen Mittelgebirge zu rechnen. 
Mit der vordringenden maritimen Polarluft geht ein rascher Wechsel von 
Schauerbewölkung und kurzen Auflockerungen einher, wogegen sich nach Süden hin 
geschlossene Bewölkung hält. Die Schneefallgrenze sinkt in der einströmenden 
Kaltluft über der Mitte auf 600 bis 900m. Die Höchsttemperatur liegt bei 7 bis 
12 Grad, am östlichen Alpenrand präfrontal bei leicht föhnigem Einfluss und in 
der Lausitz lokal etwas darüber. 

In der Nacht zum Mittwoch greift der Trog unter Intensivierung auf Ostfrankreich 
über und erreicht ausgangs der Nacht den Westen Deutschlands. Vorderseitig 
werden kleine, mal mehr, mal weniger gut ausgeprägte Bodentröge nach Deutschland 
gesteuert. 
Mit deren Annäherung und dem weiteren Vordringen von hochreichend labiler 
Polarluft (die nur den äußersten Südosten ausspart) stellt sich eine aktive 
Schauerlage mit kurzen Gewittern ein. Im 850 hPa-Niveau sinkt die Temperatur auf 
-4 bis -7 Grad (500 hPa bis -37 Grad), wodurch bis in Lagen um 300 m, bei 
kräftigeren Schauern bis in tiefere Lagen, diese Niederschläge als Schnee und 
Graupel fallen. Die Schauer können durchaus zu mesoskaligen 
Niederschlagsgebieten zusammenwachsen. Durch kräftige PVA und bodennahe 
Konvergenz kann sich auch eine kommaartige Struktur bilden, die im Laufe der 
Nacht auf den Westen übergreift und dann teils kräftige Schneefälle über Teilen 
NRWs auslöst. Hier werden Schneeanteile über 10 mm angedeutet. Davon bleibt 
natürlich bei weitem nicht alles liegen, weiß könnte es am Morgen dort aber 
schon sein. 
Der Gradient verschärft sich von Westen her vor allem über der Südhälfte wieder. 
Dort frischt der westliche Wind auf mit steifen, exponiert stürmischen Böen. In 
Hochlagen der Mittelgebirge sowie in Verbindung mit Schauern oder kurzen 
Gewittern besteht die Gefahr von Böen bis Sturmstärke. Durch den trockneren 
Schnee werden in Hochlagen oberhalb ca. 800m Schneeverwehungen wahrscheinlicher. 
Im Norden fächert der Gradient dagegen weiter auf und der Wind lässt auch an den 
Küsten dann deutlich nach. 

Mittwoch… greift der Haupttrog auf Deutschland über und sorgt deutschlandweit 
für eine ausgeprägte Schauerlage. In bodennah nasskalter Polarluft und bei 
Temperaturen, die im 500 hPa-Niveau zwischen -35 und -38 Grad und in 850 hPa 
zwischen -5 und -8 Grad liegen, sind Schauer in allen Phasen und wiederholt 
kurze Gewitter zu erwarten. Oberhalb von 300 bis 400 m fällt durchweg Schnee, ab 
600 m kann es für eine dünne Schneedecke reichen. Im Schwarzwald und im Allgäu 
sowie in den Gipfellagen der westlichen Mittelgebirge können durchaus auch mehr 
als 10 cm Schnee zusammenkommen, wobei oberhalb von 800 bis 1000 m nach wie vor 
die Gefahr von Verwehungen besteht. 

Vor allem über der Südhälfte bleibt ein markanter Druckgradient erhalten, der in 
der Mitte und im Süden verbreitet stürmische Böen, bedingt durch den 
Leitplankeneffekt im südlichen Alpenvorland Sturmböen mit sich bringt. Im 
Bergland und in Verbindung mit kräftigeren Schauern oder kurzen Gewittern sind 
ebenfalls Sturmböen und auf höheren Berggipfeln schwere Sturmböen zu erwarten. 
Hinsichtlich der Windentwicklung macht sich bereits ein Tagesgang bemerkbar. 
Nach Norden hin ist der Gradient auseinandergezogen, so dass dort wahrscheinlich 
der Wind nicht warnrelevant ist, abgesehen von einigen Küstenabschnitten. 
Die Tageshöchsttemperaturen erreichen 3 bis 8 Grad. Oberhalb von etwa 800 m 
stellt sich leichter Dauerfrost ein. 

In der Nacht zum Donnerstag schwenkt der wetterbestimmende Trog ins östliche 
Mitteleuropa weiter, so dass auf dessen Rückseite sich eine nordwestliche 
Strömung ergibt. Da in dieser Strömung weitere kurzwellige Tröge folgen, bleibt 
die hochreichend labil geschichtete Luftmasse über Mitteleuropa bestehen. Im 
Bodendruckfeld wird die Strömung vorübergehend antizyklonaler, was u.a. auf ein 
Tief zurückzuführen ist, das zum westlichen Ärmelkanal geführt wird. Es wird in 
den letzten Läufen kräftiger und auf nördlicherer Zugbahn simuliert. 
Die Schauertätigkeit wird durch leichte Antizyklonalität verbunden mit WLA von 
Westen her und durch den Tagesgang gedämpft, so dass es auch mal längere Zeit 
aufklaren kann. Warnrelevante Böen (jedoch dort bis Sturmstärke) sollte es nur 
auf höheren Berggipfeln geben. Ansonsten ist es von Westen her windschwach, so 
dass verbreitet mit leichtem Frost und mit Glätte durch gefrorene Nässe (im 
Bergland durch geringen Neuschnee oder Schneematsch) zu rechnen ist. 

Donnerstag… greift ein in die nordwestliche Strömung eingelagerter 
Kurzwellentrog auf Deutschland über. Auf seiner Vorderseite wird das Tief vom 
Ärmelkanal ostsüdostwärts gelenkt und zieht ab den Nachmittagsstunden etwa über 
der südlichen Mitte (entlang der Mainlinie?) nach Osten bis Südosten. 
Hier zeigen sich größere Inkonsistenzen zu den Vorläufen, die das Tief über 
Frankreich auflösten und bei uns lediglich einen schwachen Bodentrog 
simulierten. 

Der Gradient verschärft sich an seiner Südflanke mit starken bis exponiert 
stürmischen Böen, im Bergland mit Sturmböen. Dazu kommen im Tagesverlauf im 
Westen, über der Mitte und dem Süden Niederschläge auf. Diese können als Regen 
beginnen, durch die Niederschlagsabkühlung und bei in der Folge teils isothermer 
Schichtung, kann im weiteren Verlauf bis ganz runter Schnee fallen. Dabei ist 
wenigstens Glätte durch Schneematsch in Betracht zu ziehen, eventuell bildet 
sich auch eine dünne Nassschneedecke. Im Bergland des Südwestens sind 10 bis 15 
cm Neuschnee drin, wobei zum Abend die Schneefallgrenze durch einen Einschub 
milderer Luft im Schwarzwald vorübergehend bis 1000m steigen kann. 

Im Norden Deutschlands bleibt die Schauerlage unverändert bestehen; tagsüber 
lebt die Schauertätigkeit bis hin zu kurzen Gewittern erneut auf. Für 
warnrelevante Böen sollte es in Verbindung mit diesen Gewittern kaum noch 
reichen. Die Tageshöchsttemperaturen ändern sich dort gegenüber dem Vortag kaum, 
im Süden und über der Mitte liegt das aktuelle Mos wahrscheinlich (etwas) zu 
hoch. 

In der Nacht zum Freitag zieht das Tief über Ostbayern Richtung Tschechien ab. 
An seiner Südflanke frischt der Wind weiter auf, so dass in tiefen Lagen 
getriggert auch durch die Orografie Sturmböen möglich sind, im Bergland schwere 
Sturmböen bis orkanartige Böen. Dazu fällt in weiten Landesteilen bis ganz 
runter Schneeregen und Schnee mit der Option von wenigstens Schneematsch bis 
ganz runter, gebietsweise auch mit einer Nassschneedecke. Im Süden sinkt die 
Schneefallgrenze nach vorübergehendem Anstieg rasch wieder ab. Im Bergland sind 
markante Schneemengen in Verbindung mit Verwehungen denkbar. Im weiteren Verlauf 
lassen die Niederschläge von Westen nach, gefolgt von einzelnen Schauern, teils 
Graupel oder Schnee. Bei Temperaturen um 0 Grad ist auch abseits der 
Niederschläge Glätte durch gefrierende Nässe möglich. 

Modellvergleich und -einschätzung 
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Die Modelle simulieren die synoptisch skalige Entwicklung weitgehend ähnlich, 
Unterschiede gibt es vor allem noch am Donnerstag mit der Tiefpassage über dem 
mittleren Deutschland. Im Detail verbleiben Unsicherheiten, die vor allem Phase 
und Intensität der Niederschläge betreffen. Bei stärkeren Intensitäten müssten 
in der kommenden Nacht und am Mittwoch im Nowcasting eventuell 
Schneefallwarnungen vorübergehend bis ganz runter (im Westen?) gezogen, bzw. im 
Bergland (Staulagen) noch bis markant gezogen werden. 

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach 
Dipl. Met. Bernd Zeuschner