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S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Montag, den 13.05.2019 um 18 UTC

Markante Wettererscheinungen:
Meist keine markanten Wettererscheinungen.

Synoptische Entwicklung bis Donnerstag 12 UTC

Aktuell … liegen wir auf der Vorderseite eines breiten Höhenrückens über Großbritannien in einer nördlichen Höhenströmung. Über dem westlichen Polen liegt noch der Trog, der in den vergangenen Tagen wetterbestimmend war. An diesem Trog gibt es in der Nacht einen Cut-Off. Dadurch kann es im äußersten Osten und an den Alpen noch etwas Niederschlag geben. Mehr wie ein paar Millimeter sind aber nicht zu erwarten. Da die Polarluft ganz Deutschland geflutet hat und die T850 überall zwischen -2 und -4 Grad liegt, bedeutet das für die Chiemgauer und Berchtesgadener Alpen oberhalb von etwa 1000m etwas Neuschnee. Mehr als 1 bis 2 cm sind allerdings nicht zu erwarten.

Ansonsten ist die Nacht ruhig, der Wind schwächt sich ab und lediglich in den Hochlagen des Schwarzwaldes ist noch mit stürmischen Böen oder Sturmböen zu rechnen. Aufgrund der Wolkenauflösung sinkt die Temperatur bis nahe an den Gefrierpunkt und somit muss verbreitet mit Bodenfrost, gebietsweise auch mit Luftfrost gerechnet werden.

Dienstag … ändert sich an der großräumigen Situation nicht viel. Der Kaltlufttropfen (KLT) im Osten verlagert sich in der
niedertroposphärischen Strömung nach Südwesten und wird über Bayern von dem Höhentief über Italien eingefangen. Das sorgt von der Lausitz und Sachsen über den Bayerischen Wald bis
zum Allgäu für Niederschläge, die als Schauer, u.U. im Nordosten auch als kurze Gewitter niedergehen. Oberhalb von etwa 1000 m können die Niederschläge als Schnee fallen. Etwaige Neuschneemengen sollten jedoch unter 5 cm liegen.

Im Bodendruckfeld dominiert weiterhin das Hoch über der Nordsee, Großbritannien und Norddeutschland, das sich im Vergleich zum Vortag etwas abgeschwächt hat. Das bedeutet für die Nordwesthälfte vom Oberrhein über Berlin bis in die Uckermark, es ist freundlich, teilweise auch wolkenlos. Südöstlich davon wird es, wie oben beschrieben, unbeständig. Da noch kein Luftmassenwechsel stattgefunden hat und daher die T850 weiterhin nur bei -4 bis 0 Grad liegt, kommen die Temperaturen nicht aus den Puschen und liegen zwischen 11 Grad im Regen im Südosten und 17 Grad am Niederrhein.

Warnwürdig ist auch der Nordost-Wind. Er frischt tagesgangbedingt am Morgen auf und dann kann es im äußersten Nordosten und in den Gipfellagen der Gebirge steife Böen (Bft 7), exponiert auch stürmische Böen (Bft 8) geben.
In der Nacht zum Mittwoch nimmt das Höhentief über Italien eine mehr und mehr zonale Ausrichtung an und der Höhenrücken über Großbritannien schwächt sich weiter ab. Das Bodenhoch über der Nordsee und seinen Anrainern verändert seine Lage kaum, schwächt sich aber weiter ab. Das führt in den meisten Landesteilen zur Wolkenauflösung und dem entsprechend wieder zu recht niedrigen einstelligen Temperaturen, im Bergland Frost. Bodenfrost ist dagegen außer im Südosten recht verbreitet anzutreffen, dann dort hält sich die Bewölkung und es kann auch Richtung Bayerischer Wald und Alpen über 900 m etwas Schnee, im Flachland Regen geben

Mittwoch … schwächt sich der Keil im Westen weiter ab und über der Irischen See schnürt sich eine Höhenzyklone ab. Weiterhin dehnt sich stromabwärts über Skandinavien ein Trog weiter nach Süden aus. Und über Dänemark kommt es zu einem
Cut-Off. Das entstandene kleine Höhentief liegt am Tagesende über Norddeutschland. Allerdings zeigt sich diese Entwicklung als nicht sehr wetteraktiv. Ein Randtrog des Höhentiefs über dem Mittelmeerraum schwenkt über Ungarn westwärts und dies sorgt im Alpenraum und im Südosten bis zum Erzgebirge für Regenfälle. Weiterhin sickert aus dem Osten etwas mildere Luft nach Deutschland, sodass die Temperaturen in 850 hPa auf 2 Grad im Osten und 0 Grad im Westen ansteigen. Dadurch steigt auch die Schneefallgrenze in den Alpen langsam auf etwa 1500 m an. Im Bodendruckfeld bleibt zunächst alles beim Alten, d.h. weiterhin dominiert das
Hoch über der Nordsee und seinen Anrainern. Dem entsprechend zeigt sich der Himmel weiterhin zweigeteilt, in der Südosthälfte Wolken, nach Norden und Westen
viel Sonne. Die Temperaturen liegen daher im Südosten, im Regen, bei 9 Grad, am Niederrhein steigen sie auf 18 Grad.
Der Wind weht weiterhin tagesgangbedingt frisch aus Nordost, Warnschwellen werden jedoch allenfalls im Bodenseeraum (Bise) und im Bergland überschritten.
In der Nacht zum Donnerstag verlagert sich das Höhentief von Norddeutschland in Richtung Niederlande und nimmt Verbindung zum italienischen Höhentief auf. Daher
gibt es in der Mitte und im Osten mehr Wolken und gebietsweise kann es auch ein paar Spritzer Regen geben. Das dämpft die Gefahr von Frost oder Bodenfrost, der nur noch in den Mittelgebirgen und in der Lüneburger Heide ein Thema ist. Der Wind schwächt sich ab und nur in den Höhenlagen der Mittelgebirge und an der
Ostsee kann es warnwürdige Böen geben.

Donnerstag … liegt Deutschland dann im Bereich eines flachen Höhentiefs, dass sich zwischen den Hauptdrehzentren über Belgien und über Sizilien über weite Teile Mittel- und Südosteuropas erstreckt. Dabei verlagert sich das nordwestliche Drehzentrum langsam südwärts, sodass das Tief eine zunehmend zonale Ausrichtung annimmt. Im Norden dominierte weiterhin die blockierende hochreichende Antizyklone über Skandinavien. In der Folge ist das Wetter bei uns eher unbeständig. Vor allem über der nördlichen Mitte wird kräftige WLA simuliert wodurch, neben einem Anstieg der T850 auf über 5 Grad, dort auch kräftigere Niederschläge simuliert werden. Warnschwellen werden jedoch nicht erreicht. Freundliche Witterungsabschnitte sind am ehesten im Westen und Norden zu erwarten. Die Temperaturen liegen zwischen 12 Grad im Südosten und 18 Grad im Westen.
Weiterhin frischt vor allem im Norden im Tagesverlauf der Wind auf. An der Ostsee bis ins Binnenland ausgreifen sind dann steife Windböen, direkt an der Küste sowie auf den Ostseeinseln auch stürmische Böen zu erwarten.
In der Nacht zum Freitag sorgt die WLA auf der Nordseite des Höhentiefs für weitere Regenfälle im Norden und der nördlichen Mitte. Auch der Wind unmittelbar
an der Küste bleibt warnwürdig. Die Nacht bleibt frei von Frost oder Bodenfrost.

Modellvergleich und -einschätzung

Die externen Modelle simulieren die Entwicklung ähnlich wie die deutschen Modelle. Es ergeben sich keine warnrelevanten Unterschiede.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Rolf Ullrich