#SXEU31 #DWAV #SYNOPTISCHE ÜBERSICHT #KURZFRIST ausgegeben am Sonntag den 12.10.2025 um 08 UTC
SXEU31 DWAV 120800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 12.10.2025 um 08 UTC
GWL und markante Wettererscheinungen:
GWL: HB
Ruhige Hochdruckrandlage ohne markante Wettererscheinungen.
Synoptische Entwicklung bis Dienstag 24 UTC
Sonntag… liegt eine kräftige Höhenantizyklone über den Britischen Inseln. Sie
wird flankiert von zwei Höhentrögen zum einen über dem Nordatlantik und zum
anderen über dem Nordosten Europas, sodass sich zunehmend ein Omega-ähnliches
und somit sehr stabiles Strömungsmuster über Europa und dem Nordostatlantik
einstellt. Im Bodendruckfeld findet sich das umfangreiche und nahezu ortsfeste
Hoch SIEGLINDE, das mit seinem Schwerpunkt die Britischen Inseln sowie die
westliche Nordsee überdeckt. Ausgehend davon ist ein Keil Richtung Mitteleuropa
gerichtet, der hierzulande für ruhiges Herbstwetter sorgt. Allerdings hält sich
unterhalb einer deutlich ausgeprägten Absinkinversion auf etwa 900 bis 850 hPa
in weiten Teilen des Landes eine feuchte Grundschicht, denn am Rande des Hochs
gelangt mit einer nordwestlichen Strömung Nordseeluft vor allem in die
nördlichen, östlichen und mittleren Landesteile. Entsprechend hält sich dort oft
eine dicke Stratusdecke. Chancen auf Sonne gibt es vor allem südlich der
Keilachse, die etwa von der Eifel über Südhessen bis in den Chiemgau verläuft.
Korrespondierend zu dem Höhentrog über Nordosteuropa zieht im Tagesverlauf ein
Tief vom Baltikum in Richtung Belarus und Nordwestrussland. Dabei ist der
Druckgradient an der Südwestflanke des Tiefs anfangs noch leicht verschärft,
sodass an exponierten Stellen der Ostseeküste am Vormittag noch einzelne Böen
Bft 7 aus Nordwest auftreten können. Ab den Mittagsstunden lässt der Wind aber
deutlich nach.
Die zugehörige Kaltfront des Tiefs greift ab dem späten Nachmittag auf den
äußersten Nordosten Deutschlands über. Da sie zunehmend unter antizyklonalen
Einfluss gelangt, ist an der Front quasi kaum Wettergeschehen dran. Allerdings
wird die feuchte Grundschicht präfrontal etwas gehoben, sodass im Norden und
Osten vereinzelt Niederschläge in Form von Sprühregen oder leichtem Regen
aufkommen. Postfrontal lockert die Bewölkung im äußersten Nordosten bereits
etwas auf.
Insgesamt ist eine relativ milde Luftmasse vorherrschend mit 850 hPa
Temperaturen meist zwischen 4 und 11 Grad. So liegen die Höchstwerte zwischen 13
und 17 Grad.
In der Nacht zum Montag kommt die Kaltfront des mittlerweile steuernden Tiefs
über Westrussland über dem Osten weiter landeinwärts voran, während sie nach
Westen deutliche Auflösungstendenzen zeigt. Die Front selbst bleibt weiterhin
wetterinaktiv, präfrontal kommt es aber vor allem über den mittleren
Landesteilen zu etwas Sprühregen oder Regen. Die Keilachse wird etwas weiter
nach Süden gedrückt, sodass sich die hochnebelartige Bewölkung auch wieder über
dem Süden und Südwesten ausdehnt. Richtung südlicher Oberrhein/Hochrhein und
Alpen, wo es noch meist klar bleibt, bildet sich Nebel. Postfrontal hingegen
lockert die Bewölkung von Schleswig-Holstein bis in den Norden Brandenburgs auf
und nachfolgend verläuft die Nacht oft klar. In der einfließenden etwas kälteren
Luftmasse sinkt die Temperatur in Vorpommern abseits der Küste sowie in den noch
klaren Gebieten im Süden bis auf 4 Grad ab. Sonst liegen die Tiefstwerte
zwischen 13 und 6 Grad.
Montag… kann sich das Omegamuster in der Höhenströmung weiter manifestieren.
Auch das Bodenhoch verlagert seinen Schwerpunkt kaum und es reicht weiterhin ein
Keil bis nach Mitteleuropa. Die Kaltfront kommt unter weiterer Auflösung noch
etwa bis zum Erzgebirge voran. Postfrontal lockert die Bewölkung in der mit
einer nördlichen Strömung einfließenden trockeneren skandinavischen Luftmasse
weiter auf und etwa von Schleswig-Holstein über das östliche Niedersachsen bis
in die Oberlausitz sowie im Nordosten steht ein sonniger Herbsttag ins Haus. Am
Nachmittag setzen sich die Auflockerungen auch noch bis nach Südniedersachsen,
Thüringen und dem Erzgebirge fort. Südlich, bzw. südwestlich daran angrenzend im
präfrontalen Bereich hält sich dagegen der Himmel weiterhin bedeckt. Hier und da
fällt auch noch etwas Nieselregen. Etwas Sonne kann es nach Nebelauflösung auch
wieder im äußersten Süden und Südwesten geben, mit Verlagerung der Keilachse
Richtung Süden aber nicht so verbreitet wie am Vortag. Oft wird man in höhere
Lagen ausweichen müssen, um etwas Sonne zu sehen.
Die Höchstwerte verändern sich im Vergleich zu heute wenig und liegen zwischen
14 und 17 Grad.
In der Nacht zum Dienstag verläuft der Keil weiterhin vom Westen bis in den
Süden Deutschlands. Im Nordosten setzt mit Annäherung eines flachen Tiefs von
der Ostsee leichter Druckfall ein. Damit dreht die Strömung wieder vermehrt auf
West bis Nordwest und mit Übergreifen einer von Südskandinavien übergreifenden
Warmfront setzt wieder die Zufuhr feuchterer Luft ein. Entsprechend zieht es
auch im Norden und Nordosten wieder zu. Länger klar bleibt es noch vom südlichen
Sachsen-Anhalt und Südbrandenburg bis nach Sachsen, Teilen Thüringens und evtl.
auch bis nach Oberfranken. Dort sinkt die Temperatur auf Werte zwischen 5 und 1
Grad ab, vereinzelt kann es leichten Frost in Bodennähe geben. Sonst hält sich
nahezu überall hochnebelartige Bewölkung, aus der es hier und da etwas nieselt.
Unter der dichten Bewölkung liegen die Tiefstwerte zwischen 10 und 6 Grad.
Dienstag… ändert sich an der großräumigen Strömungskonstellation wenig,
vielmehr zeigt sich das bereits erwähnte Omegamuster nun in voller Gänze. Hoch
SIEGLINDE verbleibt wie ein Bollwerk im Bereich der Britischen Inseln liegen.
Das o.e. flache Tief füllt sich wieder auf und auch die Warmfront löst sich im
antizyklonalen Umfeld auf und verschwindet wieder von der Vorhersagekarte.
Dennoch hält die Zufuhr feuchter Luftmassen am Rande des Hochs weiter an und
somit steht in vielen Regionen ein weiterer trüber Tag an. Mit der wieder etwas
mehr auf Nord drehenden Strömung könnte die Bewölkung an der Ostsee und im
angrenzen Binnenland ein paar Lücken bekommen. Bessere Chancen auf Sonne gibt es
aber erneut im Süden südlich der wieder etwas Richtung Mitte wandernden
Keilachse und somit etwa südlich der Mainlinie. Die Höchstwerte liegen zwischen
13 und 17 Grad.
Die Nacht zum Mittwoch verläuft weiterhin ruhig. Es bleibt oft bedeckt, bzw.
dort, wo es tagsüber wenige Wolken gab, bildet sich Nebel oder Hochnebel. Vor
allem über der Mitte, wo es den ganzen Tag über trüb geblieben ist, fällt auch
etwas Nieselregen. In den länger klaren Gebieten über dem Süden sinkt die
Temperatur auf 5 bis 1 Grad ab mit örtlichem Frost in Bodennähe, sonst liegen
die Tiefstwerte zwischen 9 und 6 Grad.
Modellvergleich und -einschätzung
Die betrachteten Modelle zeigen keine signifikanten Unterschiede.
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Johanna Anger