S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 10.08.2025 um 10.30 UTC

Zunehmend unbeständiger, zu teils kräftigen Gewittern neigender, sehr warmer bis
heißer Witterungsabschnitt.

Synoptische Entwicklung bis zum Sonntag, den 17.08.2025

Der Blick auf das IFS-EPS weist eindrucksvoll den Weg zu einem unbeständigen
Witterungsabschnitt. Während zum Start in den mittelfristigen Zeitraum noch zwei
antizyklonal geprägte Wetterlagen (Sa und SEa) die Member unter sich aufteilen,
kommt ab Donnerstag Schwung in das Ensemble. Dabei mischen sich vermehrt auch
zyklonale Wetterlagen in das EPS. Von Freitag bis Sonntag kann dann sogar die
Wetterlage HNz die Mehrheit der Member auf sich vereinen. Mit den Mustern HNFa,
HB oder HNa sind aber weiter auch zahlreiche antizyklonale Lagen vertreten,
sodass an diesen Tagen das letzte Wort noch nicht gesprochen ist.

Im Detail dominiert in der Höhe zum Start in die Mittelfrist am Mittwoch über
weite Teile Europas ein breiter Rücken, dessen Achse sich vom zentralen
Mittelmeerraum über Deutschland bis nach Nordschweden erstreckt. Der Westen
Deutschland gelangt dabei aber schon langsam auf die Vorderseite eines Troges,
der sich über dem Nordost- und Ostatlantik bis auf die Iberische Halbinsel
amplifiziert und bodennah einen Tiefdruckkomplex über den Britischen Inseln, der
südwestlichen Nordsee und Benelux induziert. Ausgehend von einem flachen Tief
bei den Niederlanden sind vom Nordwesten Deutschlands bis zu den Alpen
konvergente Strömungsbedingungen zu verzeichnen. Eine rege konvektiven Tätigkeit
bei labiler Schichtung, leicht gedeckelten Cape-Werten von 500 bis 200 J/kg und
ausreichend bodennaher Feuchte steht Absinken trockener Luft und somit recht
trockene Aufstiege gegenüber. Bei Unterstützung der Orografie sowie
Hebungsimpulsen von kurzwelligen Anteilen können vom Nordwesten und Westen bis
zu den Alpen lokal teils kräftige Gewitter ausgelöst werden, die bei geringer
Verlagerungstendenz viel Wasser abwerfen könnten. Abseits von Gewittern spielt
der Wind keine Rolle. Die Temperaturen in 850 hPa können im Zustrom
subtropischer Luft aus Südwesteuropa Werte zwischen 14 Grad auf Rügen und bis 24
Grad an den Alpen erreichen.

Am Donnerstag verlagert sich der Rücken mit seiner Achse und Verkürzung der
Wellenlänge ostwärts, sodass nun ganz Deutschland auf der Rückseite der Achse
des Rückens liegt und somit auf die Vorderseite des Troges über Nordwest- und
Westeuropa gelangt. Dabei steilt sich die Strömung über Mitteleuropa auf, sodass
die Advektion subtropischer Luft aus Südwesteuropa nochmals verstärkt wird und
hierzulande die Temperaturen in 850 hPa auf Werte von 15 bis 24 Grad hievt.
Bodennah korreliert der Rücken mit einem Hoch vom Baltikum bis zum Schwarzen
Meer. Der Trog spannt seinerseits eine Tiefdruckzone von den Britischen Inseln
und der Nordsee bis zum Mittelmeerraum auf. Bei insgesamt schwachen
Luftdruckgegensätzen können sich dabei mehrere kleinräumige Tiefs in der Zone
tummeln. Dies ist z.B. über Benelux, Südwestdeutschland und Tschechien der Fall.
Während an dem Tief über Benelux ein okkludierten Frontenzug gekoppelt ist,
können sich von Nordostdeutschland bis in den Südwesten konvergente Bedingungen
ausbilden. Somit wird vielerorts Hebung generiert. Im Nordwesten und Westen
kommen frontogenetische Heung mit etwas PVA sowie eine labile Grundschichtung
zusammen. Vom Nordosten in den Süden kann die verbreitet mehr oder weniger
gedeckelte Luftmasse ordentlich Energie aufbauen und Cape-Werte zwischen 500 und
2500 J/kg hervorbringen. Allerdings müssen, sofern die Diabatik nicht ausreicht,
Orografie und kurzwellige Anteile mit etwas PVA bei der Auslöse mithelfen.
Derzeit mit eine verbreitete Auslöse unwahrscheinlich, was wiederum einzelne
sehr kräftige Zellen bevorzugt von Mitteldeutschland bis zu den Alpen fördert.

Am Freitag verbleibt Deutschland zwischen den Hochzentren über dem Ostatlantik
und den Britischen Inseln sowie Osteuropa in einer schwachgradientigen
Tiefdruckrinne. In der Höhe liegt das Land weiter rückseitig der Achse des
Rückens. Allerdings kann sich auch kein Trog signifikant südwärts amplifizieren.
Nur der Nordwesten wird von einem Kurzwellentrog von Norwegen bis nach
Nordwestdeutschland tangiert, der bodennah mit einem Frontenzug verbunden ist.
Dieser wiederum sorgt dafür, dass in den Nordwesten etwas kühlere Nordseeluft
einsickern kann, während sonst weiter die Subtropikluft bestimmend ist. Die
Temperaturen in 850 hPa liegen entsprechend zwischen 12 Grad an der Nordsee und
bis 21 Grad in Sachsen und Nordostbayern. Was die Konvektion betrifft, ist
abgesehen vom Nordwesten weiter verbreitet hoch energetische Luft vorhanden. Ein
hoher Feuchtegehalt, Cape-Werte bis 2200 J/kg und ausreichend Labilität lassen
einiges befürchten. Da der Deckel aber deutlich limitierter und teilweise
überhaupt nicht mehr vorhanden ist, steht einer verbreiteten Auslöse kaum noch
etwas entgegen. Hilfreich sind dabei weiter auch konvergente
Strömungsbedingungen von Polen bis zu den Alpen. Zudem sind trotz hohem
Geopotential immer wieder kurzwellige Anteile unterwegs, die etwas PVA liefern
können.

Am Samstag zeigt das Geopotentialfeld des IFS hierzulande einen Kurzwellentrog,
der über Westeuropa und Osteuropa von zwei Rücken flankiert ist. Dieses Muster
korreliert bodennah mit ein Hoch bei den Britischen Inseln, welches sich bis in
den Nordwesten und Westen Deutschland ausbreiten kann, einem Hoch von
Westrussland bis nach Griechenland sowie der nach Osten geschobenen
Tiefdruckrinne von Skandinavien über Ostdeutschland und Polen bis in den
zentralen Mittelmeerraum. Damit liegt Deutschland nun zwischen dem Hoch über den
Britischen Inseln und der Tiefdruckrinne in einer nordwestlichen Strömung, mit
der eine Kaltfront samt kühlerer Nordseeluft ins Land vordringt. Entsprechend
sinken die Temperaturen in 850 hPa auf 10 Grad in Ostfriesland und bis 17 Grad
in Ostbayern. Für Hebung sorgen vor allem frontale Prozesse sowie Trog basierte
PVA. Diese können schließlich mit der hoch energetischen Luft in der
Südosthälfte mit Cape-Werten bis 2200 J/kg, sehr viel Feuchte und einer
moderaten Labilität interagieren.

Am Sonntag bäumt das IFS vom westlichen Mittelmeerraum über Westeuropa bis in
das Seegebiet zwischen Island und Norwegen einen Rücken auf. Auf dessen
Ostflanke setzt ein Langwellentrog an, der über Tschechien ein Drehzentrum
aufweist und so weite Teile Deutschlands mit zyklonalen Strömungsbedingungen in
der Höher versorgt. Bodennah korreliert der Rücken mit einem Hoch über dem
Nordostatlantik und den Britischen Inseln, welches sich schließlich auch über
Deutschlands ausdehnen kann. Auf der Ostflanke des Hoch würde demnach mäßig
warme Nordseeluft das Land fluten, sodass die Temperaturen in 850 hPa nur noch
zwischen 9 und 15 Grad liegen. Vor allem im Süden sowie Teilen der Mitte und
Ostens sind Trog samt Höhentief getriggert ausreichend Hebungsimpulse am Start.
Allerdings ist die nun überwiegend stabile Luftmasse allenfalls im Süden noch
energetisch. Cape-Werte von 500 bis 1400 J/kg und ordentlich Feuchte können aber
weiter kräftige Zellen produzieren.

Zusammenfassend kann demnach festgehalten werden, dass das IFS nahezu über den
gesamten mittelfristigen Zeitraum einen zu Schauern und Gewittern neigenden
Witterungsabschnitt zeigt. Während am Mittwoch wohl nur einzelne Gewitter zu
verzeichnen sind, erhöht sich die Auftrittswahrscheinlichkeit danach weiter.
Aufgrund der geringen Verlagerungstendenzen sowie potentieller recht stationären
Konvergenzen und einem hohem Feuchtegehalt und viel Energie stehen Starkregen
und Hagel im Fokus. Vor allem am Donnerstag und Freitag, wo voraussichtlich noch
keine verbreitet Auslöse zu erwarten ist, könnten aber aufgrund einer Inverse-V
Struktur sowie den Starkregenfällen ordentliche Fallwinde entstehen.

Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs

Die großskalige Geopotential- und Luftdruckverteilung wird von den vergangenen
IFS-Läufen überwiegend konsistenz simuliert. Im Detail ergeben sich am Mittwoch
und Donnerstag ebenfalls keine signifikanten Unterschiede. Allenfalls der
gestrige 12 UTC-Lauf zeigte am Donnerstagabend und in der Nacht zum Freitag
einen kurzwelligen Anteil über dem Nordwesten, der im Norden und Nordosten etwas
Hebung erzeugte.

Am Freitag wäre hierzulande nun sowohl beim gestrigen 12 UTC-Lauf als auch bei
der neusten Berechnung über dem Nordosten der kurzwellige Anteil zu verzeichnen,
der im Verlauf auf die Ostsee abzieht. Interessanter könnte aber die Ausbildung
flacher Tiefs in einem schwachgradientigen Luftdruckfeld sein. Die neusten Läufe
zeigen infolgedessen nahezu landesweit konvektive Umlagerungen, während der
gestrige Lauf bevorzugt die Regionen westlich der Elbe im Fokus hatte.

Am Samstag gibt es dann deutliche Unterschiede der neusten beiden IFS-Läufe zum
gestrigen 00 UTC-Lauf. Bei den neuen Läufen soll sich ein Kurzwellentrog über
Deutschland südwärts amplifizieren und bodennah mit einem Tief über Polen
korrelieren. Der gestrige 00 UTC-Lauf hatte dagegen weiter den bereiten Rücken
im Programm. Einen markanten Rücken beschreiben die neueren Läufe von der
Iberischen Halbinsel über Frankreich bis nach Schottland, der bodennah den hohen
Luftdruck korrelierend vom Atlantik schon wieder bis in den Westen Deutschlands
schiebt. Je nach Amplitude, Wellenlänge und Phase des Troges werden in
Deutschland entsprechend die Niederschlagsschwerpunkte gezeigt. Die neuste
Berechnung zeigt diese vor allem von den Alpen bis nach Thüringen und Sachsen.

Am Sonntag sind die Geopotetial- und Luftdruckfelder deutlich voneinander
abweichend. Einigermaßen vergleichbar bleiben die neusten beiden Läufe mit einem
Rücken, dessen Achse sich weiter vom westlichen Mittelmeerraum über Frankreich
bis zu den Britischen Inseln erstreckt und bodennah ein kräftiges Hoch über
Letztgenannten induziert. Beim gestrigen 00 UTC-Lauf war der Rücken flacher und
nach Osten verschoben und kam als Brücke von hohem Geopotential daher. Nach der
neusten Lösungen wäre erneut die Südosthälfte konvektiv sehr aktiv, während der
gestrige 12 UTC-Lauf die gesamte Osthälfte und der gestrige 00 UTC-Lauf den
Süden und die Mitte in den Fokus nahmen.

Zusammenfassend kann also festgehalten werden, dass das Wetter ab Donnerstag bei
Schauern und teils kräftigen Gewittern konsistent unbeständiger simuliert wird.
Allerdings werden die Niederschlagsschwerpunkte aufgrund abweichender
Amplituden, Wellenlängen und Phasen des Rückens und des Troges verschieden
gesetzt.

Vergleich mit anderen globalen Modellen

Auch andere Modelle zeigen zu Beginn des mittelfristigen Zeitraums am Mittwoch
und Donnerstag eine zum IFS vergleichbare Geopotential- und Luftdruckverteilung.
Geringe Unterschiede gibt es allenfalls bei der ostwärtigen Verlagerung der
Achse des Rückens sowie dessen Amplitude.

Ab Freitag ist von einer modellübergreifenden Konsistenz nicht mehr viel übrig.
Am Freitag Das ICON produziert eine deutlich größere Meridionalkomponente, indem
es ein kräftiges Höhentief westlich von Island setzt und vorderseitig den Rücken
stärker nordwärts amplifiziert. Das GFS kommt der ICON-Lösung noch am nächsten,
indem ein kleines Höhentief bei Schottland einen Kurzwellentrog nach Westeuropa
amplifiziert. Beide Strukturen weisen aber einen deutlichen Phasenunterschied
auf. DAS UK10 hat analog zum IFS flachere Strukturen im Programm, lässt den
Rücken aber deutlich stärker daherkommen. Entsprechend der Unterschiede weichen
auch die Hebungsimpulse räumlich und quantitativ voneinander ab. Bei UK10 geht
fast nicht, ICON wäre wohl auf den Alpenraum beschränkt und GFS würde schon
weite Teile des Landes mit Konvektion bedienen.

Am Samstag zeigt das ICON das Höhentief samt Trog ortsfest. Der Rücken könnte
sich in diesem Fall sogar noch stärken. Beim GFS wäre das Höhentief nun schon
bis nach Benelux gewandert und beim UK10 würde weiter eine Rücken von der
Iberischen Halbinsel bis nach Deutschland das Wetter bestimmen. Den
Kurzwellentrog vom IFS zeigt keine Lösung. Bezüglich der Konvektion wäre UK10
weiter kaum existent. Beim ICON wäre ebenfalls nur eine reduzierte
Auslösewahrscheinlichkeit zu verzeichnen. Anders beim IFS wo die Konvektion
deutlich an Fahrt aufnimmt, aber dennoch nicht mit der GFS-Lösung mithalten
kann.

Am Sonntag wirbelt beim GFS das Höhentief über Belgien und beeinflusst auch das
deutsche Wetter. Bei ICON kommt der Rücken in Schieflage, sodass nun auch weite
Teile des Landes auf der Trogvorderseite des Höhentiefs über den Britischen
Inseln gelangen. Beim UK10 bleibt der rücken prägend, wenngleich dieser
ebenfalls ostwärts wandert. Resultierend hat ICON die vertikalen Umlagerungen
vor allem im Norde, dem Westen und teilen der Mitte im Programm, während das IFS
die Südosthälfte bevorzugt. GFS lässt Schauer und Gewitter landesweit sprießen.

Bewertung der Ensemblevorhersagen

Die Rauchfahnen verschiedener Städte in Deutschland weisen bei der Temperatur in
850 hPa und dem Geopotential in 500 hPa bis einschließlich Donnerstag bei einem
recht geringen Spread und einem definierten Bereich hoher
Auftrittswahrscheinlichkeit eine recht hohe Vorhersagegüte auf. Im Süden ist
eine entsprechende Vorhersagegüte sogar bis einschließlich Freitag zu
verzeichnen.
Ab Freitag (Samstag) spreizt sich der EPS-Raum der Temperatur und des
Geopotentials signifikant. Ab dem Wochenende ist bei einem Spread der Temperatur
von 9 bis 15 Grad bzw. des Geopotentials von 15 bis 25 hPa und nur noch einem
unscharfen Bereich höherer Auftrittswahrscheinlichkeiten keine seriöse
Vorhersage mehr möglich. Bei Geopoential wird der EPS-Raum vor allem durch
Member hin zu tiefem Geopotential, bei der Temperatur durch wärmere Mitglieder
aufgespannt.

Bei der Einordnung des IFS-EPS in Grundmuster werden für den Zeitraum von +72
bis +96h drei Lösungen benötigt, um alle Unsicherheiten ausreichend zu
beschreiben. Alle Cluster werden dabei dem Schema eines Blockings zugeordnet.
Unterschiede zwischen den Clustern werden vor allem bei der Amplitude,
Ausrichtung und Phase des Troges über Nordwesteuropa und dem Ostatlantik
sichtbar. In einem geringen Umfang weicht auch die Stärke des Rückens etwas ab.
Haupt- und Kontrolllauf werden der zweiten Lösung zugeschrieben.
Im Zeitraum von +120 bis +168h beschreiben insgesamt vier Muster die
Unsicherheiten im EPS-Raum. Dabei verbleiben alle Lösungen im Schema Blocking.
Der Haupt- und der Kontrolllauf befinden sich im ersten Cluster. In diesem
Zeitraum gibt es durchaus größere, signifikante Unterschiede zwischen den
Lösungen. Cluster 3 beschreibt eine Zwischenlösung des ICON und des GFS und
zeigt ein Höhentief samt Trog über den Britischen Inseln. Die zweite Lösung ist
über Mitteleuropa ähnlich zum ersten Cluster und weist vor allem über dem
Ostatlantik Unterschiede auf. Die vierte Lösung lässt den Trog vom Ostatlantik
nach Westeuropa schwenken und schiebt den Rücken deutlich ostwärts.
Grundsätzlich stützen die ersten beiden Cluster mit einer deutlich Mehrheit von
38 Member den Haupt- und Kontrolllauf.
In der erweiterten Mittelfrist von +192 bis +240h sind vier Cluster nötig, um
die Unsicherheiten zu erklären. Dabei sind alle Lösungen weiter dem Schema
Blocking zugeordnet. Im Detail sind zwischen den Lösungen aber kaum
Übereinstimmungen zu verzeichnen, wenngleich die ersten beiden Cluster sich
erneut ähneln und so Haupt- und Kontrolllauf im ersten Cluster stützen.
Insgesamt wird das Blocking nun eher auf dem Atlantik verortet, sodass über
Europa Höhentiefs wirbeln.

Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen

Der EFI des ECMWF zeigt von Mittwoch bis Samstag allenfalls mehr oder weniger
stark überdurchschnittliche Temperaturen bezüglich des Modellklimas. Ansonsten
gibt es keine Hinweise auf überdurchschnittliche Wetterereignisse.

Von der Probabilistik ist ebenfalls keine Hinweise bezüglich markanter,
warnwürdiger Ereignisse zu verzeichnen.

Demnach muss erneut die Zutatenmethode für potentielle Konvektion für die
Einordnung signifikanter Ereignisse herhalten.
Am Mittwoch stimmen die Zutaten zwischen ICON und IFS noch recht gut überein.
Demnach werden vor allem in Bayern, Teilen von Baden-Württemberg und der Mitte
bei insgesamt labiler Schichtung Cape-Werte zwischen 500 und 2600 J/kg und PPWs
zwischen 24 und 31 mm simuliert. Scherung spielt keine Rolle und das Cape ist
teilweise mehr oder weniger stark gedeckelt (CIN). Demnach bleibt die Auslöse.
Aus der Höhe ist wenig Hilfe zu erwarten, sodass diabatische und
frontogenetische Hebung (Konvergenzlinie) zusammen mit der Orografie reichen
müssen. Somit sind anfangs ausgehend von der Orografie von der Mitte in den
Süden vereinzelte teils kräftige Gewitter mit Starkregen bis 25 l/qm in kurzer
Zeit, Hagel bis 2 cm und stürmische Böen oder Sturmböen bis 80 km/h möglich.
Aufgrund der geringen Verlagerungstendenzen muss lokal auch mit heftigem
Starkregen bis 40 l/qm in Zeit und größerem Hagel gerechnet werden.
Am Donnerstag kommt es schon stark auf das ausgewählte Modell an, wenn man
potentielle Gewitter räumlich einordnen möchte. Das ICON bevorzugt die
Südwesthälfte bei ordentlicher Labilität, Cape Werten von 400 bis lokal über
2500 J/kg und PPWs zwischen 24 und 30 mm. Das IFS sieht den Schwerpunt vom
Nordosten in den Süden. Bei ebenfalls deutlicher Labilität werden Cape-Werte von
500 bis 2500 J/kg und PPWs bis 34 mm gezeigt. Im Vergleich zum Vortag ist bei
beiden Modellen eine höhere Auslösewahrscheinlichkeit zu verzeichnen. Diese wird
auch durch etwas mehr PVA-Input gestützt. In den jeweils genannten Regionen muss
demnach mit starken bis schweren Gewittern mit Starkregen bis 25 l/qm in kurzer
Zeit, Hagel bis 2 cm und stürmische Böen oder Sturmböen bis 80 km/h möglich.
Aufgrund der geringen Verlagerungstendenzen muss lokal erneut auch mit heftigem
Starkregen bis 40 l/qm in Zeit und größerem Hagel gerechnet werden. Bei
stationären Zellen oder Linien ist auch der mehrstündige (heftige) Starkregen zu
beachten.
Am Freitag lässt es IFS nahezu landesweit recht kräftig blubbern, während ICON
deutlich abgeschwächt die Regionen westlich der Elbe bevorzugt. Beim IFS wäre
wieder eine labile Schichtung vorhanden. Dabei würden PPWS von 30 bis 40 mm
Starkregen bis 25 l/qm wahrscheinlich und heftigen Starkregen bis 40 l/qm in
kurzer Zeit als mehr als möglich machen. Cape-Werte von verbreitet 500 bis 2000
J/kg lassen auch (größeren) Hagel ermöglichen. Der Wind spielt eine
untergeordnete Rolle, kann aber ebenfalls Sturmstärke erreichen.
Am Samstag setzt das IFS den Gewitterschwerpunkt vom Südwesten und Süden bis zur
Neiße. Bei moderater Labilität können PPWs von 28 bis 38 mm erneut Starkregen
oder heftigen Starkregen bis 40 l/qm in kurzer Zeit oder wenigen Stunden
bringen. Cape-Werte von 500 bis 2000 J/kg stützen zudem weiter teils größeren
Hagel. Durch etwas mehr Scherung im Südwesten könnte auch etwas mehr
Organisation ein Thema werden, was auch den Wind mehr in den Fokus nimmt. Aber
auch sonst sind stürmische Böen oder Sturmböen möglich. Beim ICON wäre eher der
Westen und Norden sowie Teile des Südens betroffen.
Am Sonntag weist ICON die Nordwesthälfte und IFS eher die Südosthälfte als
Gewitterschwerpunkt aus. Bei insgesamt stabileren Verhältnissen würden beim IFS
PPWs von 20 bis 32 mm nochmals Starkregen, lokal auch heftigen Starkregen
ermöglichen, bei Cape Werten von meist 300 bis 1400 J/kg wäre auch Hagel erneut
ein Thema.

Basis für Mittelfristvorhersage
IFS-EPS, ICON-EPS, TT auch MosMix, anfangs bis Donnerstag auch det. IFS/ICON

VBZ Offenbach / Dipl. Met. Lars Kirchhübel