SXEU31 DWAV 100800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 10.08.2025 um 08 UTC

GWL und markante Wettererscheinungen:
W a, Übergang zu H M.
Ruhiges Sommerwetter. Montag im Südwesten, ab Dienstag bis in die Mitte hinein
gebietsweise starke Wärmebelastung.

Synoptische Entwicklung bis Dienstag 24 UTC

Sonntag… liegt Deutschland am warmen Rand der Frontalzone. In diese
eingelagert läuft ein flacher Trog über Südskandinavien hinweg zu den Baltischen
Staaten ab. Die vorlaufende Kaltfront hat mittlerweile Süddeutschland erreicht,
ist aber von Kaltluftadvektion überlaufen und daher nicht wetterwirksam.
Stromaufwärts wölbt sich, gestützt durch kräftige Warmluftadvektion, über dem
nahen Ostatlantik ein breiter Rücken auf, der zusehends auf Westeuropa
übergreift. Hierdurch weitet sich das mit Schwerpunkt über der südlichen Nordsee
liegende Bodenhoch nach Mitteleuropa aus. Großräumiges Absinken lässt die
eingeflossene gealterte atlantische Luftmasse zusehends austrocknen, so dass
längere sonnige Abschnitte zu erwarten sind. Nur der Norden und Nordosten
Deutschlands wird aufgrund der Nähe zur Frontalzone noch von lockeren
Wolkenfeldern gestreift, ohne dass Niederschlag fällt. In exponierten Lagen an
der Ostseeküste kann es zudem für einzelne Böen Bft 7 reichen.
Reste labiler Luft lassen sich noch unmittelbar am Alpenrand finden. Allerdings
ist die Labilität gedeckelt, so dass selbst inneralpin Gewitter eher
unwahrscheinlich sind.
Dabei wird es nicht mehr ganz so warm wie am Samstag. Die 30 Grad-Marke wird
allenfalls noch am Hochrhein und in Teilen von Niederbayern erreicht. Ansonsten
bewegen sich die Temperaturen zwischen 25 und 29, im Norden zwischen 20 und 24
Grad.

In der Nacht zum Montag hält sich das über Mitteleuropa liegende Hoch, ohne
Abschwächungstendenzen zu zeigen. Dessen Schwerpunkt verlagert sich in die
Lausitz. Bei geringen Luftdruckgegensätzen können sich flache Nebelfelder
bilden, wobei aufgrund der zunehmenden Austrocknung die Wahrscheinlichkeit
hierfür geringer wird. Im Norden und Osten Deutschlands sowie in Teilen der
Mitte kann es sich bei längerem Aufklaren bis in den einstelligen
Temperaturbereich abkühlen.

Montag… verlagert sich der Höhenrücken unter beginnender Abflachung leicht
ostwärts und greift auf Westeuropa über. Ein nachfolgender, nicht allzu
markanter Trog überquert die Azoren. Aus diesem läuft ein kurzwelliger Anteil
heraus und greift auf die Biskaya über. Vorderseitig kommt eine flache
Tiefdruckrinne zustande, die sich von der Biskaya zu den Pyrenäen erstreckt. Der
Schwerpunkt des wetterbestimmenden Bodenhochs verlagert sich nach Westpolen, so
dass sich zu der über Frankreich liegenden Tiefdruckrinne eine schwache östliche
bodennahe Windkomponente ergibt.
Die Schichtung bleibt stabil, lediglich unmittelbar an und in den Alpen hält
sich noch labile Luft, dort werden bis über 1000 J/kg MU-CAPE generiert, wobei
die Labilität jedoch gedeckelt ist. Gewitter sind daher eher unwahrscheinlich.
Gegenüber heute erfolgt wieder ein leichter Temperaturanstieg auf 27 bis 32, im
Norden auf 21 bis 26 Grad.

In der Nacht zum Dienstag kräftigt sich der nur wenig nach Osten vorankommende
breite Rücken noch etwas. Der Schwerpunkt des Bodenhochs verlagert sich dann zu
den Waldkarpaten, die nachfolgende flache Tiefdruckrinne erstreckt sich dann vom
Westausgang des Ärmelkanals zum Zentralmassiv. Somit bleibt die schwache
östliche bodennahe Windkomponente bestehen, wobei die Luftdruckgegensätze jedoch
relativ gering sind. Aufgrund der zunehmenden Austrocknung der Luftmasse sollte
kaum noch Nebel zustande kommen.
Während im Norden und Nordosten noch einmal Temperaturminima im einstelligen
Temperaturbereich vorstellbar sind, bleibt es in tieferen Lagen West- und
Südwestdeutschlands mit Tiefstwerten um 17 Grad relativ mild.

Dienstag… arbeitet sich der Höhenrücken nach Mitteleuropa vor. Das
korrespondierende Bodenhoch verlagert sich dann zu den Karpaten, behält aber
seinen Einfluss auf unser Wettergeschehen. Bis zum Abend erreicht die Achse des
Höhenrückens den Osten Deutschlands. Nachfolgend stellt sich eine westliche bzw.
leicht südwestliche Strömung ein, in welcher kurzwellige Anteile über den Rücken
hinweg nach Osten gesteuert werden. Mit dieser Strömung gelangt zusehends
labilere Luft in den Westen und Süden Deutschlands. CAPE (MU, KK) erreicht 1000
bis 2000, im Süden bis über 3000 J/kg, ist aber wie bereits an den Vortagen
gedeckelt. Das Kondensationsniveau liegt meist oberhalb von 700 hPa, nur an den
Alpen etwas darunter. Auslösung erfolgt meist oberhalb von 37 Grad, von Seiten
der Dynamik ist keine Unterstützung erkennbar. Allenfalls inneralpin können
daher einzelne Hitzegewitter nicht ganz ausgeschlossen werden, wenngleich die
Wahrscheinlichkeit hierfür sehr gering ist. Ansonsten sind Gewitter
unwahrscheinlich.
Allenfalls der Nordwesten und der Norden wird aufgrund der Nähe zur Frontalzone
von lockeren Wolkenfeldern gestreift, ohne dass Niederschlag fällt. Ansonsten
erfolgt weitgehend ungehinderte Einstrahlung. Dies lässt die Temperatur auf 30
bis 35 Grad ansteigen. Nur im Norden wird es mit 24 bis 29 Grad und Werten um 22
Grad an der See nicht ganz so warm.

In der Nacht zum Mittwoch regeneriert sich der Höhenrücken von Westen her und
weitet sich noch etwas in Richtung Skandinavien aus. Der nachfolgende Trog
nähert sich der Biskaya. An dessen Vorderseite verstärkt sich die Zufuhr von
Subtropikluft. Absinken lässt den Himmel auch nach Norden hin zusehends
aufklaren. Dabei sind die Luftdruckgegensätze gering. Aufgrund der Austrocknung
der Luftmasse ist Nebel eher unwahrscheinlich.
Während im Osten und in weiten Teilen Süddeutschlands eine Abkühlung auf 16 bis
12 Grad zu erwarten ist, geht im Westen und Südwesten die Temperatur nicht unter
21 bis 17 Grad zurück. In Ballungsgebieten West- und Südwestdeutschlands
zeichnet sich eine Tropennacht mit Tiefstwerten nicht unter 20 Grad ab.

Modellvergleich und -einschätzung

Die vorliegenden Modelle stützen die oben beschriebene Entwicklung. Anhand der
synoptischen Basisfelder lassen sich keine prognoserelevanten Unterschiede
ableiten.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Thomas Schumann