#SXEU31 #DWAV #SYNOPTISCHE ÜBERSICHT #KURZFRIST ausgegeben am Samstag den 09.08.2025 um 08 UTC
SXEU31 DWAV 090800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Samstag, den 09.08.2025 um 08 UTC
GWL und markante Wettererscheinungen:
W a, Übergang zu B M – Ruhiges, weitgehend warnfreies Sommerwetter.
Synoptische Entwicklung bis Montag 24 UTC
Samstag… liegt Deutschland unter einer westlichen, leicht antizyklonal
gekrümmten Strömung und somit im Bereich der Frontalzone. In diese wurde ein
Band mittelhoher und hoher Bewölkung eingesteuert, das sich schleifend über die
Mitte Deutschlands bewegt. Im Norden und Nordwesten konnte es zuvor aufklaren,
wodurch es stellenweise Nebel gab. Im Süden war die Luft hierzu bereits zu
trocken. Zudem macht sich dort bereits eine Hochbrücke, die sich vom Azorenraum
über die Alpen hinweg bis zu den Karpaten erstreckt, bemerkbar.
Mit dem Übergreifen eines breiten Troges auf die Nordsee wird dieses Wolkenband,
das mit einer schwachen, völlig inaktiven Kaltfront korrespondiert, nach Süden
gedrückt und dürfte sich dabei infolge von Absinken weitgehend auflösen. Bei
entsprechender Einstrahlung steigt im Süden und Osten die Temperatur auf 30 bis
34 Grad. Im Norden und Westen sowie unter kompakter Bewölkung werden 25 bis 29,
an der See Werte um 22 Grad erreicht.
In der Nacht zum Sonntag überquert der Trog, südostwärts schwenkend,
Skandinavien, so dass die Strömung über dem Vorhersagegebiet auf West-Nordwest
dreht und vorübergehend etwas zyklonaler wird. Kaltluftadvektion und das hieraus
resultierende Absinken sorgt für die Kräftigung eines Bodenhochs, das sich von
der Bretagne in den Westen Deutschlands ausweitet. Bei geringen
Luftdruckgegensätzen können sich daher in den westlichen und mittleren
Landesteilen flache Nebelfelder bilden.
Mit der auf West-Nordwest drehenden Strömung wird die Kaltfront, deren Passage
weiterhin ohne Wettererscheinungen abläuft, nach Südosten gedrückt. Postfrontal
fließt eine trockenere und vor allem sehr stabil geschichtete Luftmasse ein.
Sonntag… wölbt sich, gestützt durch kräftige Warmluftadvektion, über dem nahen
Ostatlantik ein breiter Rücken auf, der zusehends auf Westeuropa übergreift.
Hierdurch weitet sich das über Mitteleuropa liegende Bodenhoch noch etwas nach
Osten aus. Großräumiges Absinken lässt die eingeflossene gealterte atlantische
Luftmasse zusehends austrocknen, so dass längere sonnige Abschnitte zu erwarten
sind. Nur der Norden und Nordosten Deutschlands wird aufgrund der Nähe zur
Frontalzone noch von lockeren Wolkenfeldern gestreift, ohne dass Niederschlag
fällt. In exponierten Lagen an der Ostseeküste kann es zudem für einzelne Böen
Bft 7 reichen.
Reste labiler Luft lassen sich noch unmittelbar am Alpenrand finden. Dank
orografischer Unterstützung können sich inneralpin einzelne Hitzegewitter
entwickeln, wenngleich die Wahrscheinlichkeit hierfür sehr gering ist.
Dabei wird es nicht mehr ganz so warm wie heute. Die 30 Grad-Marke wird
allenfalls noch am Hochrhein und in Teilen von Niederbayern erreicht. Ansonsten
bewegen sich die Temperaturen zwischen 25 und 29, im Norden zwischen 20 und 24
Grad.
In der Nacht zum Montag hält sich das über Mitteleuropa liegende Hoch, ohne
Abschwächungstendenzen zu zeigen. Bei geringen Luftdruckgegensätzen können sich
erneut flache Nebelfelder bilden, wobei aufgrund der zunehmenden Austrocknung
die Wahrscheinlichkeit hierfür geringer wird. Im Norden und Osten Deutschlands
sowie in Teilen der Mitte kann es sich bei längerem Aufklaren bis in den
einstelligen Temperaturbereich abkühlen.
Montag… verlagert sich der Höhenrücken unter beginnender Abflachung leicht
ostwärts und greift auf Westeuropa über. Ein nachfolgender, nicht allzu
markanter Trog rückt bis zu den Azoren vor. Aus diesem läuft ein kurzwelliger
Anteil heraus und greift auf die Biskaya über. Vorderseitig kommt eine flache
Tiefdruckrinne zustande, die sich von der Biskaya zu den Pyrenäen erstreckt. Der
Schwerpunkt des wetterbestimmenden Bodenhochs verlagert sich im Tagesverlauf
nach Westpolen, so dass sich zu der über Frankreich liegenden Tiefdruckrinne
eine schwache östliche bodennahe Windkomponente ergibt.
Die Schichtung bleibt stabil, lediglich unmittelbar an und in den Alpen hält
sich noch labile Luft, dort werden bis über 1000 J/kg MU-CAPE generiert, wobei
die Labilität im Alpenvorland jedoch gedeckelt ist. Somit können sich
unmittelbar am Alpenrand, eher jedoch inneralpin, einzelne Hitzegewitter
entwickeln.
Gegenüber Sonntag erfolgt wieder ein leichter Temperaturanstieg auf 27 bis 32,
im Norden auf 21 bis 26 Grad.
In der Nacht zum Dienstag kräftigt sich der nur wenig nach Osten vorankommende
breite Rücken noch etwas. Der Schwerpunkt des Bodenhochs verlagert sich dann zu
den Waldkarpaten, die nachfolgende flache Tiefdruckrinne erstreckt sich dann vom
Westausgang des Ärmelkanals zum Zentralmassiv. Somit bleibt die schwache
östliche bodennahe Windkomponente bestehen, wobei die Luftdruckgegensätze jedoch
relativ gering sind. Aufgrund der zunehmenden Austrocknung der Luftmasse sollte
kaum noch Nebel zustande kommen.
Während im Norden und Nordosten noch einmal Temperaturminima im einstelligen
Temperaturbereich vorstellbar sind, bleibt es in tieferen Lagen West- und
Südwestdeutschlands mit Tiefstwerten um 17 Grad relativ mild.
Modellvergleich und -einschätzung
Die vorliegenden Modelle stützen die oben beschriebene Entwicklung. Anhand der
synoptischen Basisfelder lassen sich keine prognoserelevanten Unterschiede
ableiten.
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Thomas Schumann