#SYNOPTISCHE ÜBERSICHT #MITTELFRIST ausgegeben am Freitag, den 08.08.2025 um 10.30 UTC
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 08.08.2025 um 10.30 UTC
Sehr warm bis heiß, im Süden auch sehr heiß und viel Sonne. Ab Mittwoch
steigende Gewitterneigung aber weiterhin sommerlich warm (unsichere
Entwicklung).
Synoptische Entwicklung bis zum Freitag, den 15.08.2025
Am Montag beginnt ein Rücken sich über Mitteleuropa mehr und mehr aufzuwölben.
Das verstärkt das Absinken, während sich gleichzeitig der Schwerpunkt des
Bodenhochs über Deutschland zum östlichen Mitteleuropa verlagert. Die zuvor
eingeflossene kühlere Luft gelangt unter Hochdruckeinfluss und kann sich dabei
erwärmen. Gleichzeitig setzt WLA ein, dabei steigt die T850-Werte gewaltig an.
Am Tagesende reicht die Spanne etwa von 13°C im Nordosten bis zu 20°C im
äußersten Süden. Die Temperatur erreicht Höchstwerte von 26 bis 33°C.
Wettermäßig hat der Tag nicht viel zu bieten außer Sonne und ein paar lockere
Wolken.
Am Dienstag und Mittwoch verlagern sich der Rücken und das Bodenhoch langsam
nach Osten. Gleichzeitig nähert sich von Westen her eine Tiefdruckrinne nach
Deutschland und erreicht das Land am Mittwoch. Dabei stellt sich eine südliche,
in der Höhe südwestliche Strömung ein, mit der sehr warme bis heiße
Subtropikluft aus Südwesteuropa zu uns gelangt. Mit dieser Voraussetzung ist es
wahrscheinlich, dass 35°C erreicht und sogar überschritten werden. Am Dienstag
wäre dann ein prädestinierter Tag dafür. Zunächst ist die Luft zu trocken, so
dass die Gewitterneigung zunächst sehr, sehr gering ist. Mit der Annährung der
Tiefdruckrinne am Mittwoch wird die Luft feuchter und labiler. Dabei können sich
ganz im Süden (Alpenrand und Schwarzwald) sowie im äußersten Westen erste
Hitzegewitter entwickeln, die mit heftigem Starkregen, Hagel und Sturmböen
einhergehen.
Am Donnerstag und Freitag nimmt die Wahrscheinlichkeit für Schauer,
schauerartige Regenfälle und teils kräftige Gewitter deutlich zu. Denn ein
schwacher Trog erreicht den Vorhersageraum. Gleichzeitig geht die Temperatur
leicht zurück, aber bleiben im sommerlichen Bereich.
In der erweiterten Mittelfrist soll der besagte Trog Mitteleuropa ostwärts
überqueren. Danach schiebt sich ein breiter Azorenhochkeil bis zu uns vor.
Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Die Konsistenz des IFS-Modells (ECMF) kann als gut bezeichnet werden. Zunächst
herrscht dank eines breiten Rückens über Mitteleuropa Hochdruckeinfluss in
Deutschland. Dabei wird es sehr warm bis heiß, im Süden und in der Mitte
wahrscheinlich sogar sehr heiß (Tmax > 35°C). Ab Mittwoch sorgt eine Störung in
Form eines schwach ausgeprägten Troges für mehr Wolken und einzelne Gewitter.
Dabei überquert eine schwache Kaltfront das Land, die die Temperaturen ein wenig
sinken lässt. Im weiteren Verlauf ab übernächstem Wochenende sollte zu uns
wieder Ruhe zurückkehren.
Vergleich mit anderen globalen Modellen
Die Konsistent mit den anderen Modellen ist bis Mittwoch gut. Ab Mittwoch nehmen
die Unsicherheiten zu. Der Durchzug des Troges wird von den anderen Modellen
(ICON, GFS, GEM) unterschiedlich simuliert. Fakt ist aber, dass der
Wettercharakter sommerlich ist. Ab Mittwoch gesellen sich eventuell einzelne
Gewitter als Spaßbrenze.
Bewertung der Ensemblevorhersagen
Die IFS-EPS-Rauchfahnen verschiedener deutscher Städte zeigen zunächst nur ein
Weg: nach Oben Richtung Hitze. Das scheint sehr sicher zu sein. Dabei gibt es
kaum Niederschlagssignale und auch das Geopotenzial ist sehr hoch. Der Gipfel
der Hitze wird am Dienstag/Mittwoch erreicht. Ab Mittwoch gehen die Temperaturen
leicht zurück, gleichzeitig nimmt der Spread zu. Zudem gibt es dann auch mehr
Niederschlagssignale. Also tendenziell sollte es dann wechselhafter werden. Dies
ist aber noch sehr unsicher.
Die Clusteranalyse zeigt für den Zeitraum bis t+96 h 4 Cluster mit Haupt- und
Kontrolllauf in Cluster 2. Alle zeigen die Aufwölbung des Ruckens über
Mitteleuropa (Hochdruckeinfluss und Hitze). Auch beim Zeitraum bis t+168 h gibt
es 4 Cluster mit Haupt- und Kontrolllauf in Cluster 3. Dabei zeigen sie immer
noch das gleiche Muster: ein breiter Rücken über Mitteuropa, die für die
Hitzesituation sorgt.
Im Zeitraum t+240 h ergeben sich 2 Cluster mit Haupt- und Kontrolllauf in
Cluster 2. Dabei gibt es zwei Lösungen. Eine Lösung ist die Regenerierung des
Rückens nach dem Durchzug eines schwachen Troges oder die andere Lösung ist eine
Abflachung des Rückens, die dann für mehr Variabilität sorgt. Haupt- und
Kontrolllauf sind in der zweiten Lösung, die die meisten Member hat.
FAZIT:
Bis Mittwoch schein alles recht sicher zu sen. Große Hitze und stabile
Verhältnisse. Danach gehen die Temperaturen leicht zurück und es wird etwas
wechselhafter.
Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
HITZE:
Am Dienstag und Mittwoch wird der Höhepunkt der Hitze erreicht, mit verbreitet
Werten zwischen 30 und 34, am Oberrhein bis 36 Grad. Dabei besteht eine starke
Wärmebelastung vor allem im Südwesten.
GEWITTER:
Zunächst ist die Gewitterneigung sehr gering. Ab Mittwoch nimmt sie zu. Am
Donnerstag und Freitag mit häufig mit starken Gewittern gerechnet werden. Für
Details (Raum, Zeit, Intensität) ist es aber definitiv noch zu früh.
Basis für Mittelfristvorhersage
IFS-EPS mit MOS-Mix.
VBZ Offenbach / Dipl. Met. Marco Manitta