SXEU31 DWAV 050800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Samstag, den 05.07.2025 um 08 UTC

GWL und markante Wettererscheinungen:
W a Übergang in Tr M

Ab Sonntag von Nordwesten her einzelne Gewitter. Dabei Starkregen, kleinkörniger
Hagel und stürmische Böen nicht ausgeschlossen.

Synoptische Entwicklung bis Montag 24 UTC

Samstag… liegen wir unter einer antizyklonal geprägten westlichen Strömung.
nähert sich ein weiterer Trog den Britischen Inseln. Über dem Süden und der
Mitte verläuft eine zonale Hochdruckzone, der Norden wird von atlantischen
Tiefausläufern gestreift. Dabei wird in den Norden warme Luft geführt, sonst
kann sich die Luft bei kräftiger Einstrahlung wieder ziemlich aufheizen.
In der westlichen Strömung laufen kurze Wellen ab, die in Verbinden mit den
Tiefausläufern im Norden dichte Wolken und etwas Regen oder Schauer auslösen.
Zudem ist zum Tief bei den Färöern ein bisschen Druckgradient vorhanden, der
ganz im Norden einige Windböen Bft 7 zur Folge hat. Vom Nordseeküstenbereich bis
SH und später auch exponiert an der Ostsee. An der Nordfriesischen Küste sind
auch stürmischen Böen aus Südwest bis West nicht ausgeschlossen.

Über der Mitte und im Süden Deutschlands hält sich besagter antizyklonaler
Einfluss, wobei der Bodendruck tagsüber langsam weiter fällt. Etwas Hebung lässt
auch auf die nördliche Mitte Wolkenfelder übergreifen, ohne dass dort
Niederschlag fällt.
Über dem Mittelgebirgsraum und dem Süden lässt das Absinken kaum Wolkenbildung
zu, zumal die Luft hier sehr trocken ist. Richtung Südosten ist wieder mehr
Wasser (PPW um 25mm) in der Luft, die dort auch am labilsten geschichtet ist.
Mangels weiteren Antrieben sind aber nur mit Hilfe der Orografie an und in den
Alpen durch den Tagesgang einzelne Gewitter möglich. Die Wahrscheinlichkeit
hierfür ist aber nur gering, eher bleibt die Aktivität inneralpin.
In der Mitte und im Süden steigt die Temperatur auf 27 bis 32°C, wogegen im
Norden meist 20 bis 26°C auf der Karte stehen.

In der Nacht zum Sonntag greift ein markanterer Trog auf die Britischen Inseln
und die Nordsee über. Die Strömung über Mitteleuropa dreht dadurch auf Südwest
zurück. Schwache Hebung, die durch die leicht mäandrierende südwestliche
Strömung bedingt ist, lässt neben dem Nordwesten auch auf den gesamten Westen
und Teile der Mitte mehrschichtige Bewölkung mit einzelnen Schauern oder
leichtem Regen vordringen.
Im Osten und Südosten Deutschlands ist es dagegen oft gering bewölkt oder klar.
Die Temperatur sinkt auf meist 17 bis 10°C mit den höheren Werten unter den
Wolken im Nordwesten und den niedrigsten bei Aufklaren im südlichen Bergland.
Der Südwestwind lässt auch im Norden stärker nach um im Verlauf der Nacht vor
allem über der Nordsee wieder aufzufrischen mit erneuten Böen 7 an der See.

Sonntag… kommt der Trog mit seiner Hauptachse bis Benelux voran, aber auch
davor laufen kurzwellige Anteile über Deutschland nach Nordosten ab. Zudem
erreicht uns die wellende Kaltfront des nach Südnorwegen ziehenden Tiefs mit
dichten Wolken und meist leichten schauerartigen Regenfällen, die sich über den
Norden, Westen und Teile der Mitte ausbreiten. Großartig Labilität ist dabei
nicht im Spiel, weshalb es auch nicht zu Gewittern kommen sollte. Auch ist die
Luft gerade in den unteren Schichten trocken, sodass einiges vom Regen
verdunstet und gebietsweise wenig oder nichts am Erdboden ankommt.

Erst weiter nach Nordwesten hin und ganz im Norden wird näher am Trog auch die
Schichtung der Luft instabiler. Dort steht etwas CAPE zur Verfügung und es
können einzelne Gewitter eingelagert sein, die mit ein oder mehrstündigem
Starkregen verbunden sein können. (siehe u.a. ICON D2 EPS). Da es sich um eine
atlantische Luftmasse handelt, ist die Wahrscheinlichkeit für Unwetter gering.
Allerdings frischt im Vorfeld der Süd- bis Südwestwind zeitweise etwas kräftiger
auf. In den Kamm- und Gipfellagen der Mittelgebirge sind stürmische Böen, in
weiteren windexponierten Lagen der Mittelgebirge Windböen Bft 7 nicht
ausgeschlossen. Davon ausgehend deutet sich ein Bereich mit häufigeren Windböen
von Thüringen bis Berlin/Brandenburg an, wo ein Windmaximum der unteren
Troposphäre runtergemischt werden kann.

Ganz im Südosten ist die Luft ebenfalls feuchter, die Schichtung labiler. Aus
den Alpen heraus können sich, nach vorheriger Einstrahlung am ehesten am
östlichen Alpenrand wieder einige Gewitter bilden, die es vielleicht von
Österreich auf die deutsche Seite schaffen.

Dazwischen, etwa in einem Bereich vom Hochrhein über das östliche
Baden-Württemberg und Teile von Bayern bis zur Neiße und Oder, sind in trockener
Luft Aufheiterungen möglich und abgesehen von einzelnen Schauern bleibt es
trocken. Daher sind dort noch einmal Tageshöchsttemperaturen zwischen 24 und
29°C zu erwarten, wogegen sonst 19 bis 24°C erreicht werden.

In der Nacht zum Montag gelangt Deutschland in den Bereich des von Westen
hereinschwenkenden Troges. Hierdurch weiten sich schauerartige Niederschläge mit
einzelnen eingelagerten Gewittern vor allem über den Norden, Westen bis zur
Mitte aus. Lokal kann es Starkregen in kurzer Zeit oder mehrstündig geben.
Wahrscheinlich bleibt es nur im Osten und in Teilen der östlichen Mitte trocken.
Auch im Südosten kann es im Laufe der Nacht an der wellenden Kaltfront
gebietsweise auch mal etwas kräftiger regnen. Mehrschichtige Bewölkung und etwas
Gradient halten die Temperatur über 10°C. Stärkere Böen 7-8 Bft aus Südwest
beschränken sich aufs höhere Bergland bzw. Kammlagen.

Montag… hat sich eine Troglage über Mitteleuropa eingestellt und am Rand des
Tiefs mit Schwerpunkt über Südskandinavien und der Ostsee gelangt aus Nordwesten
zunehmend frischere Meereskaltluft nach Deutschland. Durch den überlagerten Trog
ist die Schichtung instabil und bei 6 bis 10°C in 850 hPa und -15 bis -19°C in
500 hPa entwickeln sich Schauer und einzelne Gewitter, die auch mit Starkregen
(ein- oder mehrstündig bei wiederholten Schauern) verbunden sein können. Zudem
ist kleinkörniger Hagel und eventuell mal eine stürmische Böe nicht
ausgeschlossen. Aufgrund der Luftmasse ist die Wahrscheinlich für Unwetter sehr
gering.

Dazu frischt tagsüber der West- bis Nordwestwind stark böig auf mit gebietsweise
7 Bft in Böen, im Bergland und an der Nordsee bis 8 Bft.
Die Temperatur steigt auf 18 bis 23, im Osten bis örtlich nahe 25°C.

In der Nacht zum Dienstag tropft ein Troganteil über die Alpen ab und bringt
dort, ausgreifend bis nach Südbayern stärkere Hebung und gebietsweise
schauerartigen Regen, durchaus auch mit Mengen lokal um 25 l/qm in 12h Ansonsten
gibt es zunächst weitere Schauer und einzelne Gewitter, die im Laufe der Nacht
etwas nachlassen. Vor allem im Norden und Nordosten kann es dann gebietsweise
stärker auflockern.

Modellvergleich und -einschätzung

Die Modelle simulieren die Entwicklung im Großen und Ganzen ähnlich. Unschärfen
bleiben bei der Konvektion und den Details der Windentwicklung.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Bernd Zeuschner