#SXEU31 #DWAV #SYNOPTISCHE ÜBERSICHT #KURZFRIST ausgegeben am Montag den 16.06.2025 um 18 UTC
SXEU31 DWAV 161800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Montag, den 16.06.2025 um 18 UTC
SCHLAGZEILE:
Ruhiges Sommerwetter ohne markante Wettergefahren.
Synoptische Entwicklung bis Mittwoch 06 UTC
Aktuell … liegt Deutschland unter einem flachen Höhenrücken, der sich
Westeuropa nähert und einen zu den Beskiden gerichteten Keil aufweist. Durch
diesen Rücken wird ein Bodenhoch gestützt, dessen Schwerpunkt westlich von
Cornwall liegt und von welchem ein breiter Keil über Deutschland hinweg zur
Ungarischen Tiefebene reicht. Dabei sind die Luftdruckgegensätze über
Mitteleuropa gering, so dass die rückseitig einer Kaltfront eingeflossene
gealterte maritime Polarluft zur Ruhe kommen konnte.
Die Frontalzone verläuft in zonaler Richtung vom mittleren Nordatlantik über
Südskandinavien hinweg ostwärts und fächert über Westrussland und der Ukraine
auf. Frontensysteme können daher nicht auf das Vorhersagegebiet übergreifen.
In der Nacht zum Dienstag wird die Frontalzone durch einen in die nördliche
Nordsee ablaufenden flachen Trog ein wenig nach Süden gedrückt. Dies lässt über
dem Norden und Nordosten Deutschlands mehrschichtige Bewölkung aufkommen, ohne
dass Niederschlag fällt. Zudem bleibt dort etwas Gradient bestehen, ohne dass es
für warnrelevante Böen reicht. Ein paar Restwolkenfelder halten sich auch noch
am Alpenrand. Ansonsten klart es verbreitet auf. Dabei erfolgt eine Abkühlung
auf 13 bis 7 Grad. Dort, wo es zuvor viel geregnet hatte, können sich flache
Nebelfelder bilden.
Dienstag … greift der breite Trog von der nördlichen Nordsee kommend auf
Skandinavien über. Die vorgelagerte Kaltfront nähert sich dem Norden
Deutschlands. Bedingt durch die Nähe zur Frontalzone wird der äußerste Norden
und Nordosten weiterhin von teils mehrschichtigen Wolkenfeldern gestreift, ohne
dass Niederschlag fällt.
Über dem mittleren Nordatlantik erfolgt eine Austrogung. Ein nach Norden
gerichteter Warmluftvorstoß an der Vorderseite dieses Troges sorgt über dem
nahen Ostatlantik für Geopotentialgewinn, wodurch sich dort erneut ein Rücken
aufwölbt. Hierdurch dreht die Strömung über Mitteleuropa von West auf
West-Nordwest. Auch das korrespondierende Bodenhoch verlagert sich ein wenig
nordwärts, so dass dessen Schwerpunkt Dienstagabend über Nordengland liegt.
Großräumiges Absinken im Bereich des weiterhin über Mitteleuropa liegenden
Bodenhochkeils lässt keine nennenswerte Wolkenbildung zu, so dass sich die
Luftmasse zusehends erwärmen kann. Am Naschmittag werden 25 bis 29, in
Nordseenähe, ganz im Nordosten und zu den Alpen hin 21 bis 24 Grad erreicht.
In der Nacht zum Mittwoch rückt der Trog weiter nach Osten vor und weitet sich
über den Baltischen Staaten etwas nach Süden aus. Da gleichzeitig der
nachfolgende Rücken auf die Britischen Inseln übergreift, steilt die west-
nordwestliche Strömung etwas auf und wird zyklonaler. Hierdurch erfasst die o.g.
Kaltfront den Norden und Nordosten Deutschlands. Geringe Niederschläge kommen
allenfalls in Nordseenähe zustande. Für warnrelevante Böen reicht es nach wie
vor nicht. Bedingt durch die etwas nach Süden vorrückende Frontalzone werden
dann auch die anderen Landesteile von hohen Wolkenfeldern erfasst. Die Erwärmung
der Luftmasse macht sich auch anhand der nächtlichen Tiefsttemperaturen
bemerkbar. Abgesehen vom Südosten Deutschlands sind dann die Temperaturminima
wieder zweistellig.
Synoptische Entwicklung bis Donnerstag 06 UTC
Mittwoch … läuft in der nordwestlichen Strömung ein Kurzwellentrog südostwärts
ab und streift den Norden und Nordosten Deutschlands. Dieser wird von
Kaltluftadvektion überlaufen, so dass sich dessen Wetterwirksamkeit auf
mehrschichtige Wolkenfelder und ganz im Norden geringe Niederschläge (durchweg
unter 1 mm) beschränkt. Zudem legt der Gradient etwas zu, so dass an den hierfür
anfälligen Küstenabschnitten Windböen Bft 7 zustande kommen können.
Ansonsten dauert großräumiges Absinken im Randbereich des dann mit Schwerpunkt
über der südlichen Nordsee liegenden Hochs an. Hierdurch sind längere sonnige
Abschnitte zu erwarten, was die Temperatur auf 26 bis 31 Grad ansteigen lässt.
Nur im Norden wird es mit 21 bis 25 Grad noch nicht so warm.
In der Nacht zum Donnerstag wölbt sich der über den Britischen Inseln liegende
Rücken stärker auf und erstreckt sich dann bis nach Ostgrönland. Das
korrespondierende Bodenhoch verlagert sich mit seinem Schwerpunkt etwa zur
Emsmündung. Dies hält den kräftigen Gradienten im Norden und Nordosten
Deutschlands mit Windböen Bft 7 an der See aus Nordwest aufrecht. Mit der
nordwestlichen Strömung wird die Kaltfront in den Mittelgebirgsraum gedrückt,
wodurch in Staulagen noch geringe Niederschläge möglich sind, bevor sich die
Front alsbald auflöst.
Ansonsten sind die Luftdruckgegensätze im Randbereich des o.g. Hochs gering. Da
die Luftmasse sehr trocken ist, sollte kein Nebel mehr auftreten.
Modellvergleich und -einschätzung
Die vorliegenden Modelle stützen die oben beschriebene Entwicklung. Anhand der
synoptischen Basisfelder lassen sich keine prognoserelevanten Unterschiede
ableiten.
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Thomas Schumann