SXEU31 DWAV 180800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 18.05.2025 um 08 UTC

GWL und markante Wettererscheinungen:
HN a

Heute im Osten und Südosten einzelne Gewitter. Stürmische Böen dabei im Südosten
nicht ausgeschlossen. Am Dienstag im äußersten Süden Gewitter mit Starkregen
möglich.

Synoptische Entwicklung bis Dienstag 24 UTC

Sonntag… hält die Blockierung durch eine hochreichende Antizyklone bei Island
weiter stand. Das zugehörige Bodenhoch reicht bis Skandinavien und Westeuropa.
Dem gegenüber steht ein großes Höhentief über Osteuropa, an dessen Westflanke
ein Randtrog nach Süden schwenkt und über der Nordsee und England abtropft. Wir
liegen unter einer nordwestlichen, insgesamt recht zyklonalen Strömung. Das
Höhentief entfernt sich dabei langsam nach Osten und von Südwesten her greift
ein flacher Rücken über.
Dabei wird recht kühle Luft zu uns gelenkt, die nach Osten hin etwas feuchter
und labiler, nach Westen zu trockener und stabiler geschichtet ist.
Mangels Einstrahlung wegen teilweise starker Bewölkung wird tagsüber auch in den
östlichen Landesteilen nicht viel CAPE generiert und weil auch die dynamische
Hebung durch schwache Kaltluftadvektion limitiert bleibt, mischen sich unter die
Schauer im Osten nur einzelne Gewitter, die ehesten über den östlichen
Mittelgebirgen zustande kommen. Dabei spielt Starkregen kaum eine Rolle, die ein
oder andere starke Böe kann aber dabei sein.
Der Nordwestwind frischt tagsüber in der Osthälfte etwas auf mit einer geringen
Wahrscheinlichkeit für steife Böen in Vorpommern und im Mittelgebirgsraum.
Mit dem zu den Britischen Inseln abtropfenden Trog hat sich stärkere Bewölkung
auch nach Westen durchgesetzt, die dort aber nur wenige Tropfen Regen bringt.
Längere sonnige Abschnitte sind auf den Nordwesten und den Südwesten beschränkt.
Die letzten Niederschläge an den Alpen (etwas Stau) sind schon so gut wie
vorbei, sodass die Schneefallwarnungen für die Hochlagen auslaufen können. Im
Südwesten steigt die Temperatur bis 22°C, sonst sind 16 bis 20, ganz im Osten
sowie im östlichen Bergland 12 bis 15°C zu erwarten.

In der Nacht zum Montag entfernen sich die beiden Höhentiefs (GB, Osteuropa) von
uns, was dazwischen die Strömung über Mitteleuropa antizyklonaler werden lässt.
Hierdurch kann sich die trockenere Luft vom Südwesten Deutschlands wieder bis in
die mittleren Regionen und nach Nordwesten durchsetzen. Dies lässt den Himmel
über der Südwesthälfte und der Mitte aufklaren. Im südwestdeutschen Bergland und
auch in den Mittelgebirgen kann es in windgeschützten Muldenlagen vereinzelt
leichten Frost nicht nur in Bodennähe geben. Im Osten, etwa von Vorpommern bis
zur Lausitz, sind noch Schauer oder etwas Regen zu erwarten, die aus
Warmluftadvektion resultieren, die um das über Ostpolen liegende Höhentief
übergreift. Der Nordwestwind bleibt im Osten spürbar, kommt aber bestenfalls im
höheren östlichen Bergland in der Nähe der Bft 7.

Montag… schwenkt der osteuropäische Trog zur Ukraine. Das Höhentief im Westen
entfernt sich Richtung Irland, ein weiteres zieht nach Südfrankreich. Dazwischen
wölbt sich bei schwacher Strömung ein Höhenkeil auf, wodurch sich der
antizyklonale Einfluss über Deutschland noch etwas verstärkt. Somit geht die
Regenwahrscheinlichkeit auch Richtung Oder und Neiße zurück. Zwar hält sich im
Nordosten und Osten Deutschlands feuchte Luft, allerdings ist die Schichtung zu
stabil, so dass konvektive Umlagerungen kaum zu erwarten sind und es nur noch
wenig regnet. Es hält sich starke Bewölkung, die tagsüber nach Nordwesten hin
durch flache Quellungen, Cu und später Sc, ergänzt wird.

Abgesehen vom Osten sind längere sonnige Abschnitte zu erwarten, so dass sich
ein Temperaturanstieg auf 18 bis 23, am Oberrhein bis 25°C abzeichnet. Nur in
Oder- und Neißenähe sowie im östlichen Bergland wird es mit 15°C nicht so warm.
Der Nordwest- bis Nordwind lebt im Osten tagsüber auf, ohne dass Warnschwellen
in greifbare Nähe kommen.

In der Nacht zum Dienstag verlagert sich der von dem Höhentief über den
Britischen Inseln ausgehende und zu den Pyrenäen gerichtete Trog ostwärts mit
einer Zyklogenese über Frankreich. Auf deren Vorderseite kann in den äußersten
Südwesten Deutschlands feuchtere Luft gelangen mit Schauern ganz im Südwesten.
Gewitter bleiben aber wahrscheinlich über Frankreich. Der sonst über dem
Vorhersagegebiet liegende Höhenkeil hat Bestand und bringt ansonsten ruhige,
wolkenarme und trockene Verhältnisse.

Die Luftdruckgegensätze sind gering, so dass sich in der feuchteren Luft über
dem Norden flache Nebelfelder bilden können. Mit Tiefstwerten zwischen 11 und
5°C wird es nicht mehr so kühl wie in den Nächten zuvor.

Dienstag… wandert der Trog von Frankreich zum Ligurischen Meer und führt
zusammen mit einem Tief über den Westalpen feuchte und instabile Luft in den
äußersten Süden und Südwesten Deutschlands. Dort bildet sich dann tagsüber auch
eine flache Tiefdruckrinne. Mangels Hebung bilden sich vor allem über dem
Bergland dort Schauer und Gewitter, die wegen der langsamen Verlagerung und PPW
Werten von 20 bis 25 mm mit Starkregen und kleinkörnigem Hagel verbunden sein
können.

Ansonsten wird der Höhenrücken zwar abgebaut und geht in eine ziemliche
indifferente westliche Strömung über, die Luft bleibt aber ziemlich trocken und
stabil, sodass sich zwar einige Quellwolken, vor allem über der Mitte, bilden,
für Schauer reicht es aber kaum. Gebietsweise scheint längere Zeit die Sonne.
Die Temperatur steigt auch im Norden an, mit recht einheitlichen Höchstwerten
von 21 bis 25°C. Der Wind spielt abgesehen von etwaigen Schauerböen keine Rolle.

In der Nacht zum Mittwoch formiert sich über der Nordsee ein Höhentrog, der auf
den Nordwesten übergreift. In der trockenstabilen Luft passiert aber, außer
Wolkenbildung und dass der Südwest bis Westwind auffrischt, nicht viel. An den
Küsten, besonders der Nordsee, sind Böen 7 Bft möglich.
Dafür wird die Schauer- und Gewitteraktivität ganz im Süden und Südwesten am
Leben gehalten. Die Temperatur geht wegen der größeren Bewölkungsanteile nur auf
12 bis 7°C zurück.

Modellvergleich und -einschätzung

Die Modelle simulieren alles in allem sehr ähnlichen mit Unterschiede nur in den
Details.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Bernd Zeuschner