S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Samstag, den 10.05.2025 um 10.30 UTC

Ruhiges Hochdruckwetter, anhaltende Trockenheit.

Synoptische Entwicklung bis zum Samstag, den 17.05.2025

Zu Beginn der Mittelfrist am Dienstag befindet sich Mitteleuropa im
Einflussbereich einer umfangreichen und hochreichenden Hochdruckbrücke, die sich
vom Nordatlantik über der Nordsee bis Österreich erstreckt. Von Irland und der
Biscaya erstreckt sich über die Alpen bis nach Griechenland eine Zone
niedrigeren Potenzials, in der eine Luftmassengrenze feuchte und leidlich warme
Luftmassen im Süden mit eher trockener und kühler Luft im Norden trennt. Ganz
Deutschland bleibt dabei im Bereich der trockenen und eher kühlen nordöstlichen
Anströmung. Die 850 hPa Temperaturen liegen zwischen 0 Grad am Oderbruch und +6
Grad im äußersten Westen. Es bleibt trocken, wobei die Tageshöchsttemperaturen
mit Werten bis 24 Grad durchaus warm anmuten, nachts bleibt es aber verbreitet
einstellig und in ungünstigen Tallagen kann es auch nochmal zu Bodenfrost
kommen.

Am Mittwoch gelangt rumgeholte Warmluft nach Südskandinavien und eine
Leetiefentwicklung über der Ostsee im Nordosten Deutschlands für stärkere
Bewölkung. In der Höhe hält sich aber der Hochdruckeinfluss, so das stärkere
Hebungsprozesse unterbunden werden. Der Wind frischt etwas auf und dreht auf
West bis Nordwest, gleichzeitig gelangt etwas mildere Luft auch nach
Ostdeutschland. Es bleibt trocken. Das Hoch kann sich über dem Nordatlantik und
der Nordsee verstärken und druckt die Luftmassengrenze langsam nach Süden, wobei
sich die schwache Tiefdruckrinne auffüllt. Währenddessen verlagert sich das
hochreichende Tief von der Biscaya in Richtung iberische Halbinsel.
An der Nordostflanke des Hochs regeneriert sich über Nordskandianvien der
Langwellentrog und ein schwall polarer Kaltluft wird langsam an dessen
Westflanke südwärts transportiert.

Ab Donnerstag verstärkt sich die hochreichende Antizyklone auch nach Südeuropa
und bleibt auch weiterhin wetterbestimmend über Deutschland. Der Langwellentrog
tropft über Osteuropa ab und es werden wieder kühlere Luftmassen nach
Deutschland geführt. Insgesamt liegen die 850 hPa Temperaturen über Deutschland
um 5 Grad. Der Wind dreht auf Nord.

An dieser Situation ändert sich auch bis Samstag nicht viel. Evtl. kann sich ab
Samstag der osteuropäische Langwellentrog über Nordskandinavien wieder
regenerieren und eine erneute Skandi-Tiefentwicklung über der Ostsee für
stärkere Bewölkung sorgen. Niederschlag oder signifikantes Wetter ist aber auch
in der erweiterten Mittelfrist nicht zu finden.

Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs

Die Konsistenz des IFS Laufes ist sehr gut. Bis zum Ende der Mittelfrist soll
ein recht stabiles und umfangreiches Hochdruckgebiet unser Wetter dominieren.
Einzig östlich des Hochs gibt es über Osteuropa gewisse Unsicherheiten, wie ein
Langwellentrog abtropft und an dessen Westflanke Ostdeutschland evtl. mit etwas
Regen bedenkt.

Vergleich mit anderen globalen Modellen

Die betrachteten Globalmodelle simulieren im Gro alle das gleiche
Hochdruckwetter für Deutschland.

Bewertung der Ensemblevorhersagen

In den Plumes von ECMWF und GFS ist ein recht enger Spread in der 850 hPa
Temperatur und in der 500 hPa Geopotential bis Freitag zu erkennen. Ab Freitag
gibt es ein paar Member die etwas kühler und wechselhafter das Wetter gestalten.

In der Clusteranalyse des ECMWFs gibt es 5 verschiedene Cluster. Der
Kontrolllauf und der Hauptlauf sind mit insgesamt 10 Membern in Cluster 2 zu
finden.

Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen

Es gibt keine Hinweise auf signifikantes Wetter im Mittelfristzeitraums. Die
Trockenheit hält weiter an.

Basis für Mittelfristvorhersage
IFS, EPS, MOSMIX

VBZ Offenbach / Dipl. Met. Christina Speicher