#SXEU31 #DWAV #SYNOPTISCHE ÜBERSICHT #KURZFRIST ausgegeben am Samstag den 19.04.2025 um 08 UTC
SXEU31 DWAV 190800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Samstag, den 19.04.2025 um 08 UTC
GWL und markante Wettererscheinungen:
GWL: Sz zu TM
Zunehmend wechselhaft und mild bis sehr mild. Regional teils kräftige Gewitter,
am Sonntag lokal Unwetter durch Starkregen über der Mitte, am Montag im
äußersten Osten noch sehr unsicher. Nacht zum Sonntag im Nordwesten lokal
Luftfrost und verbreitet leichter Frost in Bodennähe.
Synoptische Entwicklung bis Montag 24 UTC
Samstag… starten wir in eine zunehmend wechselhafte, allerdings auch milde bis
sehr milde Kurzfrist.
Die seit rund einer Woche dominante und blockierende Antizyklone über
Osteuropa/Russland übt auch während dieser Kurzfrist indirekt Einfluss auf unser
Wetter aus, denn sie blockiert effektiv jegliche Ostverlagerung atlantischer
Tröge. Diese werden bei ihrer Ankunft über Westeuropa ohne langes Zögern nach
Südost in Richtung Mittelmeer abgelenkt und tropfen aus der Frontalzone ab. Dies
wird auch gut in den zonal gemittelten ageostrophischen Geopotenzialflüssen
(u.a. Indikator der positiv/ostwärts ausgerichtete Wellenflüsse der
Rossby-Wellenenergie) hervorgehoben, wo sich die Konvergenz der Flüsse
abschwächen und eine Verkleinerung der Wellenamplitude andeuten. In der Tat
trifft dies auch auf diese abgetropfte und sich rasch in eine Welle umformende
Störung zu, die über dem zentralen/östlichen Mittelmeer einem fortwährenden
Amplitudenverlust/Auffüllprozess unterworfen ist. Gleichzeitig stützt sie
vorübergehend nochmal die osteuropäische Antizyklone, wenngleich das eher
akademischer Natur ist.
Für uns in Deutschland bedeutet das, am Westrand der Blockierung gelegen, dass
die fragmentierten Tröge in Form kleinwelliger Anteile das Wetter in Deutschland
bestimmen und wechselhaft gestalten.
Heute (Samstag) starten wir in weiten Bereichen Deutschlands im Bodendruck mit
einem Art Viererdruckfeld, wobei der COL/Sattelpunkt recht zentral über der
Mitte Deutschlands zu finden ist. Bei den Windbeobachtungen deckt sich dieser
Bereich mit zahlreichen 0 km/h 10 min Mittelmeldungen bzw. stündlichen
Böenwerten von 2 bis 4 km/h. Dieser Sattelpunkt verschiebt sich im Tagesverlauf
etwas nach Norden und sorgt dort für sehr windarme Verhältnisse.
Zeitgleich wandert in der Höhe ein flacher Keil etwas ostwärts und beeinflusst
tagsüber weite Bereiche Süddeutschlands bis zur Mitte. Hier sorgt die
Kombination aus Absinken durch den Keil und kompensatorisches Absinken durch
einen Trog weiter nördlich (auf den wir gleich zu sprechen kommen) nach etwas
Morgennebel entweder für viel Sonnenschein im gesamten Süden oder teils auch
Nordwesten und sonst für ein allmähliches Auflockern der noch dichten
Wolkendecke über der Mitte Deutschlands (bzw. ein Aufbrechen in agile
Quellbewölkung unterhalb einer recht hochreichenden Inversion zwischen 800 und
700 hPa). Zu euphorisch sollte man diese Entwicklung über der Mitte aber nicht
sehen, da wir uns weiterhin in einem hochreichend konfluenten schwachen
Strömungsumfeld befinden, sodass je nach Lage dieser Zone z.B. nach ID2 vom
Nordhessische Bergland bis nach Sachsen/Thüringen die Bewölkung entlang der
Inversion breitläuft, was hier die Sonnenanteile ebenfalls deutlich drückt (u.a.
auch gut im MOSMIX hinterlegt). Ein Abgleich mit der realen Entwicklung zeigt
aber besonders für Hessen eine doch sehr aggressive Auflösung der tiefen
Bewölkung, sodass wenigstens hier bis in den Westen von Thüringen ggf. die Sonne
doch die Oberhand gewinnt. Trocken bleibt es zwar die meiste Zeit, besonders im
östlichen Bereich der Konfluenz (Sachsen/Thüringen) kann man aber den einen oder
anderen schwachen Schauer am Nachmittag nicht ausschließen.
Mit Maxima von 15 bis lokal 20 Grad (Spitzen z.B. vom Bodensee bis zum
Markgräfler Land) wird es wieder deutlich milder, teils auch sehr mild für diese
Jahreszeit.
Abseits der schwachen Windverhältnisse zumeist aus Nordost sei noch der
exponierte alpine Bereich zu nennen, wo eine leichte „Verschärfung“ des
cross-alpinen Druckgradienten auf 5-6 hPa am direkten Alpenrand für einen leicht
böigen Wind aus Süd bis Südwest gut ist. Zwar wird das Überströmen auch in 700
hPa mit einer zunehmend südlichen Komponente gestützt, doch diese fällt noch so
schwach aus, dass fraglich ist, ob bis zum Abend selbst exponiert mal eine
stürmische Bö auftreten kann.
Doch genug von der Sonnenseite des Wetters und rein in den trüben Abschnitt.
Dieser erstreckt sich über dem Norden/Nordosten Deutschlands und wird durch eine
Höhentiefentwicklung beeinflusst, die sich über der Kieler/Mecklenburger Bucht
und angrenzenden Landmassen etabliert. Eingebettet in einer noch feuchten
Luftmasse wird diese Entwicklung (anfangs ohne Signatur im Bodendruckfeld und
somit nur aus der Höhe gesteuert) dank mäßigen Aufgleitens in Form länger
anhaltender Regenfälle ersichtlich, die ausgangs der Nacht einen Streifen von
der Leipziger Tieflandsbucht bis nach Schleswig-Holstein mit Nass beglückt hat.
12 std. wurden in diesem Streifen in der vergangenen Nacht teilweise Mengen von
15 bis 22 l/qm gemessen, vieles trat dabei innerhalb von 6 Stunden auf. Da das
sich strukturierende Höhentief jedoch nun vorübergehend recht mobil
nord/nordwestwärts weiterzieht, sollten sich die noch auftretenden
Niederschlagsmengen heute tagsüber in diesem Streifen meist auf 5 bis lokal 10
l/qm, in Richtung Schleswig-Holstein/Hamburg strichweise auch auf um 15 l/qm
aufsummieren. Dabei werden die Bereiche mit den höchsten Mengen bedacht, die
während der vergangenen Nacht die niedrigeren Werte aufwiesen, sodass keine
Warnung angedacht wird. Diese Entwicklung bedeutet somit aber im gesamten
Norden/Nordosten eine zumeist dichte Wolkendecke und auch abseits des genannten
Streifens zeitweise Regen, der dort mehr als Willkommen sein dürfte.
Die Maxima liegen hier meist zwischen 10 und 14 Grad bei einem schwachen,
entlang der Küsten teils frischen Wind aus Südwest.
In der Nacht zum Sonntag ändert sich wenig an der flauen Druckverteilung im
Bodendruckfeld. Allerdings nähert sich von Westen der sich abschwächende Trog
(im Bodendruck durch ein Bodentief begleitet, das auf den Namen FRITZ hört) und
induziert über dem Süden eine hochreichende Südströmung, in der die H85
Temperaturwerte bei 8 bis 9 Grad liegen. Diese Luftmasse kommt in etwa bis zum
Main voran, was sich wettertechnisch aber kaum bemerkbar macht. Die Nacht
verläuft im Süden bis zu den zentralen Mittelgebirgen meist klar und trocken.
Der cross-alpine Druckgradient bleibt mehr oder weniger bestehen. Zwar legt der
Wind in 600/700 hPa etwas auf 20 bis 25 Knoten zu, dreht aber im Verlauf der
Nacht mehr auf Südwest. Dies könnte aber ausreichen, um wenigstens exponiert mal
die eine oder andere markante Bft 8 Bö aus Süd/Südwest hervorzurufen.
In einem Streifen vom Münsterland ostwärts bis zum Fläming dominiert weiterhin
eine hochreichend konfluente/schwache Strömung, da sich das Höhentief über
Norddeutschland im Grenzbereich zu Dänemark einnistet. In diesem Streifen kann
somit neben größeren klaren Abschnitten zeitweise auch etwas Gewölk nicht
ausgeschlossen werden und hier, wie auch weiter nördlich, muss mit teils dichten
Nebelfeldern gerechnet werden (feuchte Grundschicht, kaum Wind und teils gute
langwellige Ausstrahlung). Zwar soll die dichte Bewölkung vom Tag zügig nach
Norden gedrückt werden, zeitgleich deutet sich aber auch das Einbinden feuchter
Nordseeluft an, sodass vom Emsland bis zur Lübecker Bucht und nördlich davon die
Bewölkung weiterhin dominieren sollte. Letzte Schauer klingen im Verlauf der
Nacht auch im Grenzbereich zu Dänemark zögernd ab.
Die Minima liegen zwischen 8 und 4 Grad im Süden/Südwesten, um 7 Grad im
Küstenumfeld und gehen sonst auch 5 bis 1 Grad zurück. Besonders vom Emsland bis
nach Niedersachsen und in Richtung Teutoburger Wald tritt verbreitet leichter
Frost in Bodennähe auf und ggf. hier und da auch 2 m Luftfrost. Leichter Frost
in Bodennähe ist auch weiter östlich bis zur Oder / zum Erzgebirge nicht
auszuschließen, wenngleich hier z.B. MOSMIX etwas zurückhaltender agiert, was
u.a. mit einem etwas höheren Feuchtegehalt der Luftmasse zusammenhängen könnte.
Zudem könnte rasche Nebelbildung wenigstens regional die Abkühlung etwas
dämpfen.
Sonntag… steht dann voll und ganz im Zeichen des westeuropäischen Troges bzw.
des Bodentiefs FRITZ, die beide eine hochreichende zyklonal geprägte Südströmung
induzieren. Feuchte und milde Luftmassen werden präfrontal einer von Südwesten
hereinschwenkenden teilokkludierten Kaltfront nach Deutschland gelenkt. Diese
Front überquert den Südwesten am Vormittag und legt sich dann mehr oder weniger
in der Folge über die Mitte/den Osten Deutschlands, da sich FRITZ vor Ort über
Frankreich auffüllt und immer mehr an Einfluss verliert.
Zu dieser Jahreszeit bedeutet eine feuchte Luftmasse meist ausreichend Zündstoff
für hochreichende Labilisierung, zumal sie mit etwas höheren lapse rates einer
schwachen alpinen abgehobenen Mischungsschicht überlappt. Während postfrontal
der Kaltfront im Verlauf des Nachmittags die Taupunkte im Südwesten auf unter 10
Grad zurückgehen, liegen sie präfrontal bei 10 bis 13 Grad, was in der Fläche
gesehen für 400 bis 800 J/kg MUCAPE gut ist. Die PWs liegen bei rund 20 mm und
FRITZ bzw. der Trog konnte zu seiner Hochzeit auch in der Höhe subtropische
Luftmassen einbinden, was den Wassergehalt in der gesamten Troposphäre recht
üppig erscheinen lässt.
Die hochreichende Scherung liegt im Westen bei 10 bis 15 m/s und weiter östlich
in Richtung Bayern/Sachsen auch etwas darüber, wobei nach Osten zu eine leicht
antizyklonal konturierte Höhenströmung die Auslöse etwas hemmen sollte. Für
Detailfragen ist es noch ein bisschen zu früh, dennoch ist ein konvektiver
Schwerpunkt im Bereich NRW/Hessen/Thüringen auszumachen, wo Auslöse entlang der
Orographie in die frontale Konvektion übergeht. Meist sind es nach Westen zu
relative kurze und gerade Hodographen, sodass rasche Zellteilung/Verclusterung
zu erwarten ist. An der Orografie zündende Konvektion sowie interagierende
Zellen haben das höchste lokale Starkregenpotenzial von 20 bis 30 l/qm in 1
Stunde bzw. mit strichweise noch höheren Mengen bei Mehrfachtreffern (AROME/ID2
lokal mit über 40 l/qm in wenigen Stunden). Im EPS wird das NRW Bergland bis ins
Nordhessische Bergland mit den höchsten Wahrscheinlichkeiten für unwetterartigen
Starkregen hervorgehoben mit einer recht guten run-to-run Konsistenz.
Zündende Zellen haben zudem je nach Grad der Durchmischung das Potenzial für
einzelne markante Böen (Bft 8, örtlich 9) und etwas Hagel. Mit zunehmender
Verclusterung kann regional auch mehrstündiger Starkregen ein Thema werden.
Thüringen und auch Sachsen befinden sich etwas im Graubereich der Scherung, wo
auch Multizellen bzw. vorübergehende Aufwindrotation gestützt werden könnten.
Dies hätte aber eher auf das Hagel- und Starkwindpotential lokal eine
Auswirkung.
Verzwickter wird die Vorhersage im Süden/Südosten Deutschlands, wo eine sich
strukturierende Druckwelle peripher der Kaltfront auf die präfrontal föhnig
durchmischte Luftmasse trifft, wobei diese im östlichen Donauumfeld zum
Nachmittag rasch steigende Taupunkte aufweist. Trotz der antizyklonal
konturierten Strömung muss die Ostverlagerung der Druckwelle/Front im Auge
behalten werden auf zumindest vereinzelte Auslöse von Gewittern. Dies wird im
LPI des IFS-EPS aktuell vereinzelt gezeigt, mit jedoch deutlich mehr Beteiligung
von Zellen, die aus den Alpen heraus nordostwärts ziehen sowie von Zellen, die
am Bayerwald auslösen. Diese Konvektion hätte deutlich bessere kinematische
Bedingungen, die für Multizellen und einzelne Superzellen gut wäre mit Sturmböen
und Hagel als Begleiterscheinung.
Die Maxima liegen hier zwischen 17 und 24 Grad.
Der Norden Deutschlands wird hingegen rückseitig des nur zögerlich nordostwärts
abziehenden Höhentiefs noch von einer vergleichsweise stabiler geschichteten
Nordseeluft beeinflusst. Vom Emsland bis zur Uckermark bedeutet das reichlich
Sonnenschein, nebst einem dem Tagesgang folgenden Aufflammen und Abebben
seichter Konvektion. In Richtung Deutsche Bucht/Dänemark dominiert eine dichte
mehrschichtige Bewölkung und einzelne Tropfen können nicht ausgeschlossen
werden. Entsprechend liegen hier die Maxima bei nur wenig über 10 Grad und sonst
mit viel Sonnenschein zwischen 15 und 19 Grad. Besonders entlang der Nordfriesen
kann man teils dichten Seenebel, ggf. auch warnrelevant, nicht ausschließen.
Der Wind kommt über der nördlichen Mitte schwach aus westlicher bis
nordöstlicher Richtung (abhängig von der Position zur Konfluenz), frischt im
Norden etwas stärker aus West bis Nordwest auf und kommt im Süden dominant aus
West. Dort können je nach Ausprägung der Druckwelle starke bis steife Böen
auftreten, zumeist aber frischt der Westwind nur leicht böig auf (abseits der
Konvektion).
In der Nacht zum Montag drückt die okkludierte Front weiter nach Nordosten und
mit ihr die anfangs noch gewittrig durchsetzten Niederschläge, die immer mehr in
ungewittrige Schauer übergehen bzw. regional auch mal in mehrstündigen Regen der
Marke „nicht warnrelevant“ übergehen. Besonders in Richtung NRW/Emsland könnte
bis weit in die Nacht ein recht agiler Cluster noch üppige Niederschlagsmengen
bringen, nach UK10 mit 12-std. Mengen lokal bis 40 l/qm, nach ICON bis 25 l/qm.
Ansonsten wechselt sich dichte Bewölkung mit größeren Auflockerungen ab und
abseits einzelner Schauer bleibt es vielerorts trocken, was besonders für den
Westen gilt (Niederrhein bis Pfalz).
Die Minima liegen je nach Bewölkung zwischen 9 und 3 Grad. Bodennah reicht es im
Südwesten sowie im äußersten Norden lokal wohl erneut für leichten Frost.
Montag… erfasst die nächste progressive Kurzwelle Deutschland, die über den
Westen nach Norddeutschland zieht. Ein begleitender 80 kt Höhenjet über dem
Südosten Deutschlands markiert auch den Bereich kräftiger Subsidenz, der
irgendwo vom Süden bis in den Nordosten für eine unterdrückte Konvektion und
recht viel Sonnenschein gut sein sollte (aus heutiger Sicht ein Streifen vom
Allgäu bis Rügen).
Östlich davon wird eine labile und hochgradig gescherte Luftmasse besonders ins
Böhmische Becken geführt und ist dort für eine deftige Schwergewitterlage gut.
Die Frage, wie weit nach Westen diese Luftmassen ausgreifen kann ist noch nicht
geklärt. In der jüngsten Tendenz fand eine Westverschiebung statt, sodass der
Osten von Bayern und Sachsen in dieser explosiven Luftmasse liegen würde mit dem
Potenzial für organisierte Konvektion inklusive Unwetterpotenzial. Dieser Trend
muss weiter genau verfolgt werden.
Ansonsten ziehen in den Südwesten und Westen wieder teils kräftige Schauer und
Gewitter, die lokal Starkregen, Sturmböen und etwas Hagel bringen können. Aus
heutiger Sicht dämpft aber besonders die durchmischte Grenzschicht mit insgesamt
geringen CAPE Werten die Konvektion.
Die Maxima liegen im Westen etwas unter und im Osten etwas über 20 Grad. Der
Wind kommt mäßig bis frisch aus Südwest, im Nordosten aus Nordost. Dies gilt
natürlich abseits von Konvektionsböen.
In der Nacht zum Dienstag ziehen die zunächst noch teils gewittrigen
Niederschläge in den Norden und bringen dort noch etwas Nass, während die Nacht
sonst meist trocken verläuft, über der westlichen Mitte vielleicht mit einem
geringen Schauerrisiko. ICON hebt im Nordosten ein recht üppiges
Niederschlagsmaximum hervor, was mit einer Bodentiefentwicklung über Polen
zusammenhängt. Dies ist jedoch bisher in keinem anderen Modell so weit westlich
hinterlegt. Die Minima liegen zwischen 9 und 6 Grad, im südwestdeutschen
Bergland bei 2 bis 5 Grad. Der Südwestwind weht schwach bis mäßig und frischt im
Nordosten küstennah zeitweise stärker aus Nordost auf.
Modellvergleich und -einschätzung
Insgesamt wird die Entwicklung während der Kurzfrist recht gut erfasst. Zum
Montag ergeben sich geringe Unschärfen bei der zeitlichen Verlagerung des
Troges, der nach Norddeutschland zieht und das betrifft auch dessen exakte
Geometrie im Geopotenzialfeld. Dies hat Auswirkungen darauf, wie weit westlich
die feucht/labile Luftmasse vom Böhmische Becken am Montag vorankommt und ggf.
dem äußersten Osten organisierte Konvektion beschert. Daran hängt auch das ICON
Niederschlagsmaximum in der Nacht zum Dienstag ab, denn hier wird recht weit
westlich über Polen ein Bodentief induziert, was sonst innerhalb der Numerik
östlicher hinterlegt ist. Abgesehen davon aber stehen die Zeichen recht
einheitlich auf „zunehmend wechselhaft und mild“ im Verlauf der Kurzfrist.
Am Ostersonntag besteht besonders im NRW Bergland, Nordhessische Bergland und
ggf. auch am Thüringer Wald das erhöhte Potenzial für Gewitter mit
unwetterartigem Starkregen in 1 Stunde bzw. mehrstündig. Diesbezüglich ist aber
keine Vorabinformation angedacht, da dieser Schwerpunkt räumlich sehr begrenzt
ausfällt und da sich die Konvektion im Verlauf des Tages nach Norden verlagern
soll. Dennoch ist hier das Potenzial für einzelne Unwetterwarnungen (besonders
durch Starkregen, örtlich auch durch Hagel) erhöht. Auch sonst sind im Süden und
Osten lokal unwetterartige Gewitter nicht ausgeschlossen, deren Auftreten ist
aber noch unsicher.
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Helge Tuschy