SXEU31 DWAV 241800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Montag, den 24.03.2025 um 18 UTC

SCHLAGZEILE:
Bevorzugt im Süden bis in die Nacht hinein vereinzelte Gewitter. Am Dienstag
dort im Tagesverlauf wieder auflebende Gewittertätigkeit (örtlich Starkregen
nicht ganz ausgeschlossen).

Synoptische Entwicklung bis Mittwoch 06 UTC

Aktuell … befinden sich große Teile Mittel- und Südwesteuropas unter einem von
Nordosteuropa bis in den Norden Marokkos reichenden Höhentroges. Während sich
der eine flankierende Höhenrücken über dem östlichen Mittelmeerraum und
Südosteuropa kaum in seiner Lage und Ausprägung verändert, erweitert der Rücken
über den Britischen Inseln und der Nordsee seinen Einfluss auf den Norden
Deutschlands. Am Boden stützt dieser einen flachen Keil, der sich ebenfalls von
Norden her in den Norden Deutschlands verlagert. Die wetterbestimmende schwache
Tiefdruckrinne wird dabei langsam weiter nach Süden abgedrängt. Diese ist
weiterhin mit feuchter und teils instabil geschichteter Luft gefüllt.

Die über der Mitte und im Süden auftretenden Schauer und einzelnen Gewitter
nehmen eingangs der Nacht in ihrer Intensität von Norden her auch
tageszeitbedingt langsam ab und konzentrieren sich in der zweiten Nachthälfte
auf die südlichen Regionen des Landes. An den Alpen kann es längere Zeit
schauerartig regnen. Aus Ermangelung an relevanten Scherungswerten liegt der
Fokus weiterhin auf örtlich nicht ausgeschlossenem Starkregen um 15 l/qm in
einer oder wenigen Stunden (ppws um 17 mm). Die Wahrscheinlichkeit dafür nimmt
aber bereits in der ersten Nachthälfte deutlich ab.

Bei steigendem Geopotential lockern die Wolken vor allem in der Nordhälfte
stärker auf, nachfolgend bildet sich gebietsweise Nebel, der auch in den
warnwürdigen Bereich gelangen kann (unter 150 m Sicht). Auch im Süden kann es
nach der Schauertätigkeit bei längeren Auflockerungen lokal zu Nebel kommen. Die
Nacht verläuft überwiegend frostfrei, nur im äußersten Norden und Nordosten sind
örtlich Frühwerte unter 0 Grad nicht ausgeschlossen, sonst liegen die
Tiefstwerte meist zwischen 6 und 1 Grad. Der Wind ist kein warnrelevantes Thema.

Dienstag … setzt sich der langsame Verdrängungsprozess des Höhentroges in
Richtung Südosteuropa fort. Weite Teile des Südens und Teile Sachsens verbleiben
aber weiterhin in dessen Einflussbereich und kommen damit in den Genuss eines
weiteren Tages mit leicht zyklonalem Einschlag. Die Luftmasse verändert sich im
Vergleich zum Vortag nur wenig, diese ist weiterhin recht feucht und labil
geschichtet. Bei ppws um 15 mm und einer nur geringen
Verlagerungsgeschwindigkeit ist bei stärkeren Schauern oder Gewittern ein
kleines Potential für örtlichen Starkregen um 15 l/qm gegeben. Weit überwiegend
sollte man bei den Gewittern aber mit der gelben Warnfarbe das Auslangen finden.
Zwischen den Schauern gibt es dort aber auch sonnige Abschnitte. Im Bereich des
schwachen Höhenrückens ist es in einem breiten Streifen vom Saarland bis nach
Brandenburg meist trocken und gebietsweise auch länger sonnig.

In den nördlichen Landesteilen wird der Zwischenhocheinfluss aber im
Tagesverlauf bereits rasch wieder beendet. Ausgehend von einem flachen Randtief
über Mittelschweden wird eine Kaltfront in den Norden Deutschlands gesteuert.
Bereits im Vorfeld verdichten sich dort nach Auflösung von Nebel- und
Hochnebelfeldern die Wolken und zum Abend ist vom Emsland bis nach Rügen
leichter Regen möglich. Die Tagesmaxima orientiert sich an der
Sonnenscheindauer: Während es entlang des Oberrheins und an der Oder für bis zu
17 Grad reicht, ist im äußersten Norden bei 7 Grad Schluss. Im Südosten werden
um 14 Grad erreicht. Der Wind ist auch weiterhin keine große Erwähnung wert.

In der Nacht zum Mittwoch zieht die schwach ausgeprägte Kaltfront langsam weiter
zur Mitte Deutschlands und sorgt auf ihrem Weg für leichten Regen. Ein
wesentlicher Luftmassengradient lässt sich bis dahin in 850 hPa aber nicht mehr
ausmachen. Im Süden und dabei besonders an den Alpen ist weiterhin der Einfluss
des Höhentroges vernehmbar. Die einzelnen Gewitter klingen zwar eingangs der
Nacht ab, aber mit einzelnen Schauern muss die ganze Nacht über gerechnet
werden. Vereinzelt bildet sich bei länger klaren Abschnitten dort Nebel. Die
Nacht verläuft überall frostfrei. An exponierten Küstenabschnitten der Ostsee
ist die eine oder andere steife Böen aus Nordwest nicht ausgeschlossen.

Synoptische Entwicklung bis Donnerstag 06 UTC

Mittwoch … erreicht der leichte Regen aus den Kaltfrontresten die beiden
südlichen Bundesländer. Dort verläuft der Tag darüber hinaus stark bewölkt bis
bedeckt. Zum Abend sinkt die Schneefallgrenze an den Alpen gegen 1200 m (T 850
hPa um 0 Grad). An den Alpen etablieren sich schwache Staueffekte, hinsichtlich
des Regens sollten aber die Warnschwellen nicht erreicht werden. Die feste Phase
ist zunächst nur in den mittleren und höheren alpinen Lagen relevant. In der
Nordhälfte steigt dagegen das Potential durch einen sich regenerierenden
Höhenrücken an. Zudem strömt dort wieder etwas mildere Meeresluft heran. Daraus
ergibt sich ein Wechsel aus Wolkenfeldern und längeren sonnigen Abschnitten. Die
Höchstwerte reichen von etwa 9 Grad an der Küste bis 14 Grad entlang des Rheins.
Eine Warnrelevanz ist tagsüber voraussichtlich nicht gegeben. Am ehesten kommt
es noch zu einzelnen steifen Böen aus Nordwest an der Nordseeküste.

Modellvergleich und -einschätzung

Die Modelle zeigen im Wesentlichen eine einheitliche synoptischen Linie. Die
Schauer- und Gewittertätigkeit im Süden wird naturgemäß unterschiedlich
gerechnet, die Betrachtung von hochaufgelösten Lokalmodellen ist hier
erforderlich.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Mag.rer.nat. Florian Bilgeri