S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 21.03.2025 um 10.30 UTC

Leicht unbeständig, wahrscheinlich keine markanten Wettererscheinungen,
abgesehen von vereinzelten Gewittern am Montag.

Synoptische Entwicklung bis zum Freitag, den 28.03.2025

Am Montag befindet sich Deutschland im Trogbereich. Über dem westlichen
Mittelmeerraum findet jedoch ein Abtropfprozess statt und sorgt dafür, dass sich
vom den Britischen Inseln her ein Keil in Norddeutschland bemerkbar macht, die
für eine Stabilisierung der Luftmassen sorgt. Entsprechend steigt dort der
Luftdruck an und es werden kaum Niederschläge erwartet. In der Mitte und im
Süden hält sich feuchtere Luft bei schwachen Luftdruckgegensätzen. Die Luft ist
auch leicht labil geschichtet, so dass dort konvektiven Umlagerungen möglich
sind. Einzelne Schauer und vereinzelte Gewitter sind durch aus denkbar. Es
besteht eine leichte Starkregengefahr Aufgrund der langsamen Verlagerungen der
eventuellen Gewitterzellen. Der Wind spiel kaum eine Rolle und weht meist
schwach aus nördlichen Richtungen.
In der Nacht zum Dienstag klingen etwaige Schauer und Gewitter ab und bei
längerem Aufklaren kann sich in der Mitte und im Süden Nebel bilden. Der Keil
unterstützt die Hochdruckbrücke, die quer durch Deutschland verläuft.

Am Dienstag liegt das Land am Rande eines Keiles, der sich vom Ostatlantik über
den Britischen Inseln bis zur Nordsee erstreckt. Gegenüber steht ein Trog über
Skandinavien, der immer noch eine gewisse Verbindung mit dem abgetropften Cut
off hat. Daraus ergibt sich über Deutschland eine Dreiteilung des Wetters. Eine
schwache Kaltfront eines Tiefs über der Ostsee erreicht den Norden des Landes
und bringt dort etwas Regen. Im Süden halten sich noch die Reste der feuchteren
Luft. Eventuelle Schauer werden eher orographisch getriggert, denn andere
Hebungsvorgängen sind kaum vorhanden. Dazwischen gibt es einen Streifen mit mehr
Sonne. Der Wind spielt weiterhin eine Nebenrolle.
In der Nacht zum Mittwoch erreicht die Kaltfront den Süden, dahinter fließt
relativ trockenere Luft ein und sorgt dafür, dass die Bewölkung in der
Nordhälfte stärker auflockert. Im Süden hingegen fällt gebietsweise Regen. Die
Mengen dürften gering bleiben, denn allzu starke Unterstützung in der Höhe gibt
es nicht.

Am Mittwoch und Donnerstag gibt es weiterhin keine markanten
Wettererscheinungen, denn der Keil stützt auch der Bodenkeil, der sich quer
durch Deutschland erstreckt. Lediglich der Norden wird von Trögen tangiert, die
nach Skandinavien durchschwenken. Schwache Tiefausläufer verlieren ihren
Wetterwirksamkeit, wenn in den Einfluss des Keils gelangen. Etwaige Regenfälle
sind eher von schwacher Natur. Am Donnerstag frischt der Wind vorübergehend auf,
so dass an der Küste steife Böen aus Nordwest möglich sind.

Über dem gesamten Zeitraum liegen die Höchstwerte zwischen 10 und maximal 16
Grad. In der Nacht besteht nur bei längerem Aufklaren leichter Frostgefahr. Dies
ist aber kaum der Fall. Vielerorts bleibt es frostfrei. Markanten
Wettererscheinungen oder nennenswerte Regenfälle vor allem in Norddeutschland
sind weiterhin nicht in Sicht.

Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs

Die Unterscheide zu den Vorläufen des IFS Modells sind eher gering. Deutschland
befindet sich dann unter Tiefdruckeinfluss, wobei ein Keil macht sich in
Norddeutschland bemerkbar, so dass dort kaum Regen ankommt. Erst ab Mittwoch
atlantische Tiefausläufer bringen auch dort etwas Regen. Im Großen und Ganzen
gibt es kaum markanten Wettererscheinungen. Der Wettercharakter bleibt leicht
unbeständig.

Vergleich mit anderen globalen Modellen

Im groben stimmen die Vorhersagen anderer Globalmodelle mit dem vom IFS überein.
Es gibt aber im Detail dennoch größere Unterschiede wie und wo einzelne
Randtröge/Tiefs und Drängungszonen über Deutschland hinwegziehen. Wirklich
markante Wettererscheinung ist aber so oder so nicht zu erwarten. Der leicht
unbeständige Eindruck jedoch überwiegt.

Bewertung der Ensemblevorhersagen

Die Rauchfahne verschiedener Städte unterstützen der leicht unbeständige
Wettercharakter. Der Spread nimmt ab Mittwoch sowohl bzgl. der Temperatur als
auch des Geopot. ab. Die Niederschlagsignale sind über den gesamten Zeitraum
vorhanden, welche die obige Aussage unterstützen.

Im Zeitraum bis t +96 h gibt es 5 Cluster, der Haupt- und der Kontrolllauf
befinden sich mit insgesamt 33 Member in Cluster 2. Im Zeitraum bis t +168 h
haben wir 3 Cluster mit dem Haupt- und Kontrolllauf im Cluster 2 mit 49 Member.
Beide Zeiträume weisen Blocking sowohl im Osten als auch über dem Atlantik eine
leicht nach Norden Frontalzone und ein Höhentief über dem Mittelmeerraum auf.
Deutschland liegt genau dazwischen in einem Viererdruckfeld. Im Zeitraum bis t
+240 h gibt es 4 Cluster, dabei liegen Haupt- und Kontrolllauf im Cluster 1 mit
10 Member. Die grobe Struktur besteht, mit dem Unterschied, dass das Höhentief
über Italien eine Verbindung mit einem Trog über der Nordsee bekommt.

Fazit: Auch wenn Deutschland eher im Tiefdruckeinfluss liegt, verbleibt das Land
vom Hauptwettergeschehen verschont, so dass markante Wettererscheinungen eher
unwahrscheinlich sind.

Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen

Gewitter:
Am Montag gibt es geringe Signale für Gewitter mit Starkregen. Ansonsten sind
vorerst keine markanten Wettererscheinungen zu erwarten.

Basis für Mittelfristvorhersage
IFS, EPS, MOSMIX

VBZ Offenbach / Dipl. Met. Marco Manitta