#SXEU31 #DWAV #SYNOPTISCHE ÜBERSICHT #KURZFRIST ausgegeben am Montag den 17.03.2025 um 08 UTC
SXEU31 DWAV 170800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Montag, den 17.03.2025 um 08 UTC
GWL und markante Wettererscheinungen:
GWL HM
Übergang zu ruhigem Hochdruckwetter bei allmählich ansteigendem
Temperaturniveau. In der Nacht auf Dienstag im Osten gebietsweise strenger
Frost, in der Nacht auf Mittwoch nur noch örtlich. Im Hochschwarzwald und auf
der Alb in der Nacht auf Dienstag vorübergehend markante Böen.
Synoptische Entwicklung bis Mittwoch 24 UTC
Montag… überquert die Kaltfront eines Tiefs über Nordwestrussland derzeit
Deutschland von Nord nach Süd. Die Kaltfront ist bereits von KLA deutlich
überlaufen und daher in ihrer Wetterwirksamkeit arg begrenzt. Im Satellitenbild
zeichnet sich die Front durch ein kompaktes Wolkenband aus, das in den
Morgenstunden über der Mitte des Landes liegt und bis zum Mittag in den Süden
vorankommt.
Im Westen und über der Mitte des Landes wird an den Nordhängen der Mittelgebirge
etwas Sprühregen herausgedrückt, nach Osten ist die Feuchte etwas
hochreichender, sodass dort im Bergland auch etwas Schnee fällt. Entsprechende
Glätte ist aber allenfalls im höheren Bergland ein Thema. Die Niederschläge
lassen zudem im Vormittagsverlauf immer weiter nach. Dann schneit es vornehmlich
noch staubedingt am Alpenrand, wo auch am Nachmittag noch ein wenig Schnee
fällt. Nennenswerte Mengen werden aber nicht mehr erwartet.
Postfrontal dreht die Höhenströmung auf nördliche Richtungen, sodass ein Schwall
Polarluft herangeführt wird. Bodennah drehen die Winde mit der Lage des
Bodenhochs über der Nordsee auf Nordost, sodass die Luftmasse kontinental
geprägt ist. Dies macht sich auch in der bodennahen Feuchte bemerkbar. So sieht
man eine deutlich negative Tendenz der spezifischen Feuchte und die Taupunkte
fallen rasch bis in den zweistelligen negativen Bereich ab.
Damit reißt es postfrontal hinter dem Wolkenband auch direkt auf und die Sonne
kann langanhaltend und nahezu störungsfrei scheinen.
Mit Vorankommen der Kaltfront nach Süden und der postfrontalen Winddrehung auf
Nordost, kommt im Südwesten vorübergehend die Bise in Gang. Damit lebt dieser in
den Höhenlagen böig auf und steigert sich dann in der Nacht bis auf stürmische
Böen auf der Alb und Sturmböen im Hochschwarzwald. Dieses Windmaximum ist aber
nur vorübergehend, wie man den Höhenwinden der unteren Troposphäre entnehmen
kann. Schon ausgangs der Nacht dürften keine markanten Böen mehr auftreten.
In der Nacht auf Dienstag ist sonst aufgrund der trockenen Luft kaum mit
Warnkriterien zu rechnen. So ist Glätte nahezu ausgeschlossen. Nur der Frost
steht im Fokus, der verbreitet auftreten sollte. Allenfalls in Küstennähe dürfte
es noch frostfrei bleiben. Gerade nach Norden, sowie von der Mitte bis in den
Osten und allgemein im Bergland gibt es mäßige Fröste unter -5 Grad. Auch
strenger Frost dürfte gebietsweise ein Thema sein. Die kontinentale Kaltluft ist
dafür prädestiniert. Deterministische Modelle sind bei solchen Lagen kein gutes
Hilfsmittel zur Abschätzung, wie auch die Erfahrung der letzten Woche gezeigt
hat. MOS gibt da hingegen schon einen guten Hinweis. So werden bevorzugt in
einem Streifen von der Lüneburger Heide über Altmark und Börde bis nach
Südbrandenburg und zur Lausitz recht verbreitet Werte zwischen -8 und -11 Grad
simuliert. In diesem Streifen bietet sich auch insbesondere aufgrund der
fortgeschrittenen Jahreszeit eine markante Warnung vor strengem Frost an.
Dienstag… verbleibt Deutschland unter Hochdruckeinfluss, wobei der Schwerpunkt
etwas nach Südosten abrutscht. Das Zentrum wird zur Mittagszeit über Tschechien
vorhergesagt. Mit der Verlagerung wird auch die Kaltluft weiter nach Osten
abgedrängt. Im Südwesten kommen bereits wieder positive Werte in 850 hPa rein.
Dies macht sich auch bereits in den Maxima bemerkbar, die bei viel Sonnenschein
wieder häufiger in den zweistelligen positiven Bereich steigen. Am Niederrhein
werden bis 13 Grad erwartet.
Am kältesten bleibt es in Richtung Ostsee, mit Werten nur wenig über 5 Grad.
Dort kommt erschwerend hinzu, dass am Unterrand der Inversion bei etwa 850 hPa
ein SC-Feld simuliert wird, das im Laufe des Vormittags von der Ostsee kommend
hereindriftet und modellübergreifend konsistent simuliert wird.
Der Nordostwind im Südwesten Deutschland lässt weiter nach und Warnungen sind
dort nicht mehr erforderlich. Damit lässt sich für den Tag eigentlich nichts
weiter berichtenswertes finden.
Auch in der Nacht auf Mittwoch gibt es keine nennenswerten Änderungen.
Deutschland befindet sich weiter am Nordwestrand des Bodenhochs in einer
schwachgradientigen Lage. Damit gehen die Werte wieder rasch zurück. Einzig in
den west- und südwestdeutschen Ballungsräumen sowie in Küstennähe bleibt es wohl
frostfrei. Sonst gibt es erneut leichte bis mäßige Nachtfröste und in einem
ähnlichen Streifen wie in der Vornacht kann es zumindest punktuell nochmal
strengen Nachtfrost geben, eine markante Warnung wird dafür wohl aber nicht mehr
notwendig sein.
Da die Luft weiterhin sehr trocken ist, sind Glätte und Nebel weiterhin
allgemein kein Thema.
Mittwoch… schwächt sich der Hochdruckeinfluss allmählich ab. Der
Hochschwerpunkt zieht sich dabei in Richtung Nordbalkan zurück. Deutschland
verbleibt am Boden, aber auch in der Höhe sehr schwachgradientig ohne
Advektionsprozesse. Damit ändert sich auch bei Wettergeschehen nicht wirklich
etwas. Es gibt ganztags viel Sonnenschein von einem oft wolkenfreien Himmel. Mit
einem kräftigen Tagesgang machen die Werte einen großen Sprung nach oben und
landen am Nachmittag verbreitet im zweistelligen Bereich zwischen 11 und 15
Grad. Entlang des Rheins und im Saarland werden Werte zwischen 14 und 18 Grad
erwartet. Einstellig kühl bleibt es allenfalls in Küstennähe bei auflandigem
Wind.
Warnkriterien lassen sich tagsüber keine ausmachen.
In der Nacht auf Donnerstag setzt sich die Abschwächung der Hochdruckeinflusses
fort. Damit nähert sich von Westen ein flacher Höhentrog an. Bemerkbar macht
sich dies in Form von Feuchtefeldern, die mit Wolken den Westen und Südwesten im
Laufe der Nacht erreichen. Das führt dazu, das in den Regionen die Nacht oft
frostfrei verläuft. Sonst fallen die Werte abseits der Küsten häufig wieder in
den Frostbereich zwischen 0 und -7 Grad.
Glätte oder großräumige Nebelfelder sind nicht zu erwarten.
Modellvergleich und -einschätzung
Die Modelle zeigen die Kurzfrist konsistent.
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Marcus Beyer