S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 14.03.2025 um 10.30 UTC

Meist ruhiges und sonniges Hochdruckwetter. In den Nächten anfangs verbreitet
leichter, im Osten und Süden häufig mäßiger Frost. Ab der Wochenmitte allmählich
milder und von Westen abnehmender Frostgefahr.

Synoptische Entwicklung bis zum Freitag, den 21.03.2025

Zu Beginn der Mittelfrist am Montag bestimmt ein kräftiges Hoch mit Schwerpunkt
über der Nordsee das Wetter in Deutschland. Das Hoch wird in der Höhe von einem
mächtigen Höhenhoch mit Schwerpunkt über Schottland gestützt, der durch zwei
Langwellentröge flankiert wird (Omegalage). Der östliche Langwellentrog ist für
die Kaltluftvorstoß in Ost- und Südosteuropa verantwortlich. Dabei wird
Deutschland nur am Rande betroffen, jedoch fließt bodennah um das kräftige Hoch
die polare Kontinentalluft bis zu uns. Dies macht sich vor allem in den Nächten
bemerkbar. Im Bereich des Hochs herrscht kräftiges Absinken, so dass wir meist
sonniges Wetter bekommen werden. Lediglich am Erzgebirge und an den Alpen halten
sich staubedingt anfangs noch dichtere Wolkenfelder, die letzte Regen- oberhalb
400 m Schneefälle bringen. Der Wind ist vor allem im Süden spürbar unterwegs, im
Bergland treten einzelne Sturmböen aus Nordost auf. Wie erwähnt, in der Nacht
zum Dienstag wird es ziemlich kalt mit verbreitet leichtem, im Osten und Süden
mäßigem Frost bis -9 Grad.

Von Dienstag bis Donnerstag verlagert sich das Höhenhoch langsam nach
Deutschland bzw. umwandelt sich in einen Höhenrücken. Auch das Bodenhoch am
Boden verlagert sein Schwerpunkt von der Nordsee über Deutschland nach
Osteuropa. Mit der Verlagerung des Hochs wird die Zufuhr der bodennahen polaren
Kontinentalluft abgeschnitten und die eingeflossene Polarluft kann sich dann mit
der Sonnenunterstützung allmählich erwärmen. Sonniges Wetter erwartet uns. Die
Temperaturen steigen von Tag zu Tag an und im Westen werden dann ab Mittwoch
Werte bis 17 Grad erwartet. Der Frost in den Nächten schwächt sich ab und ab der
Nacht zum Donnerstag bleibt es im Westen und Nordwesten auch frostfrei. Der Wind
spiel kaum eine Rolle, er ist nur im Süden spürbar unterwegs.

Zum Wochenende bleibt Deutschland noch unter Hochdruckeinfluss, aber es gibt
eine gewisse Progression der Wellen: Der Rücken liegt dann eher östlich von uns
und der Langwellentrog im Westen rückt dann immer näher. Somit etabliert sich
eine zunehmende südliche Strömung, die bodennah zunächst noch sehr trocken ist.
Von Westen ziehen dann dichtere Wolkenfelder, die erst am Samstag im Südwesten
etwas Regen bringen. Es bleibt mild und mit der Bewölkung nimmt die Frostgefahr
zunehmend ab.

Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs

Die Konsistenz des IFS-Modells kann über nahezu den gesamten Vorhersagezeitraum
als gut bezeichnet werden. Ab Montag bis mindestens Freitag erwartet uns ruhiges
Hochdruckwetter. In den Nächten tritt häufig leichter bis mäßiger Frost auf, am
Tage steigen die Temperaturen von Tag zu Tag etwas an und liegen im milden bis
sehr milden Bereich. Verantwortlich dafür ist ein kräftiges Hochdruckgebiet, das
sich allmählich von der Nordsee über Deutschland nach Südosteuropa verlagert.
Zunächst wird an der Südostflanke sehr trockene aber kalte Luft herangeführt,
wenn der Schwerpunkt des Hochs östlich von uns liegt, dreht die Strömung auf
Südost, so dass dann mildere Luft gelangen kann. Ab dem übernächsten Wochenende
wird es voraussichtlich wechselhafter mit ersten Niederschlägen in der
Westhälfte. Diese Prognose ist allerdings noch sehr unsicher.

Vergleich mit anderen globalen Modellen

Der Modellvergleich zeigt erst ab Donnerstag eine etwas unterschiedliche Lage
des Hochschwerpunkts bzw. des Höhenrückens. Insgesamt dominiert bei uns aber
nach allen Modellen bis übernächstes Wochenende der Hochdruckeinfluss. Danach
zeigen alle Modelle eine Umstellung der Wetterlage.

Bewertung der Ensemblevorhersagen

Die Rauchfahnen verschiedener Städte in Deutschland bestätigen die erwartete
Hochdrucklage: der Spread ist bis übernächstes Wochenende gering. Das
Geopotential steigt an, mit einem Maximum um die Wochenmitte und auch die T 850
hPa steigt kräftig an, von negativen Werten um -6 Grad zu Beginn auf Werte über
+6 Grad ab Mittwoch. Es gibt über den gesamten Zeitraum kaum
Niederschlagssignale, erst dann ab dem übernächsten Wochenende.

Die Clusteranalyse des IFS-Modells zeigt für den Zeitraum t+72 bis 96 h 4 und
für t+ 120 bis 168 h 6 Cluster. Trotz der vielen Cluster für Deutschland ergibt
sich keine signifikanten Unterschiede. Das Höhenhoch bzw. der Höhenrücken
bleiben wetterbestimmend.

Ab t+192 h gibt es 5 Cluster mit dem Hinweis für eine mögliche Umstellung. Das
blockierende Hoch weicht etwas ab und sorgt dafür, dass der Langwellentrog im
Westen näher rücken kann. Dies ist aber sehr unsicher. Der Haupt- und
Kontrolllauf liegen im Cluster 2. Dem entspricht die Fortsetzung der stabilen
Hochdrucklage.

Fazit: Die stabile Hochdrucklage mit allmählich ansteigenden Temperaturen ist
sicher.

Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen

Im Vorhersagezeitraum werden keine signifikanten Wetterereignisse erwartet.

Basis für Mittelfristvorhersage
MOS-Mix, IFS IFS-EPS

VBZ Offenbach / Dipl. Met. Marco Manitta