SXEU31 DWAV 041800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 04.03.2025 um 18 UTC

SCHLAGZEILE:
Ruhiges Frühlingswetter meist ohne markante Wettergefahren.

Synoptische Entwicklung bis Donnerstag 06 UTC

Aktuell … liegt Deutschland unter einer lang gestreckten Hochbrücke, die vom
Seegebiet nördlich der Azoren über die Mitte Deutschlands hinweg bis ins
Schwarzmeergebiet reicht. Die Brücke wird durch einen breiten Rücken gestützt,
der über dem nahen Ostatlantik liegt. Vielmehr handelt es sich hierbei um eine
antizyklonale Westströmung mit einer weit im Norden liegenden Frontalzone, die
zwischen Island und Schottland hindurch über Südskandinavien hinweg und einen
Trog über Westrussland umlaufend zum nördlichen Kaspischen Meer gerichtet ist.
Die Frontalzone macht sich nur ganz im Norden in Form von Wolkenfeldern
bemerkbar, die den Küstenbereich streifen. Zudem weht dort ein lebhafter West-
bis Südwestwind mit einzelnen Windböen Bft 7, exponiert stürmischen Böen. Das
ist alles an markanten Wettererscheinungen. Daran wird sich vorerst nichts
ändern.
Im Bereich der Hochbrücke und somit in der Mitte und im Süden Deutschlands sind
die Luftdruckgegensätze sehr gering. Da die Luftmasse bisher bereits stark
ausgetrocknet ist und die relative Feuchte nur 20 bis 40 Prozent beträgt, sollte
es für ein paar flache Nebelfelder nur in Gewässernähe reichen. Die deutsche
Modellkette überzeichnet hierbei die Situation und zeigt Nebel und Hochnebel zu
sehr ausgedehnt, was eher unrealistisch ist. Bei größtenteils klarem Himmel ist,
abgesehen vom Nordosten und äußersten Norden, ansonsten nahezu durchweg leichter
bis mäßiger Frost zu erwarten.

Mittwoch … erfolgt über dem Nordostatlantik und Skandinavien
Warmluftadvektion. Der resultierende Geopotentialgewinn lässt hierdurch die
Strömung antizyklonaler werden. Dabei verlagert sich der Schwerpunkt des
wetterbestimmenden Bodenhochs ein wenig nach Südosten, diesem folgt die Achse
der Hochbrücke etwas in Richtung Süden. Hierdurch kommt auch in den mittleren
Regionen Deutschlands eine südwestliche bodennahe Windkomponente auf, wobei dort
der Wind fernab von jeglicher Warnrelevanz ist. An der Küste ist gegenüber dem
Vortag die Windsituation unverändert. Allerdings verabschiedet sich aufgrund der
leichten Aufwölbung der Frontalzone die Bewölkung weitgehend aus diesen
Gebieten.
Nahezu ungehinderte Einstrahlung lässt die Temperatur auf 13 bis 17 Grad
steigen. Unmittelbar an der See sowie im höheren Bergland Werden Maxima um 11
Grad erreicht.

In der Nacht zum Donnerstag weitet sich ein breiter Trog über dem mittleren
Nordatlantik nach Süden aus. Stromabwärts wölbt sich der Rücken ausgehend von
einem sich in den Karpatenraum verlagernden Höhenhoch umso stärker auf. Mit der
Verlagerung des Boden- und Höhenhochs nach Südosten stellt sich eine schwache
südwestliche antizyklonale Strömung ein. Hierdurch erfolgt eine Drehung der
bodennahen Windkomponente auf Süd, im Norden und Nordosten auf Südwest. Dabei
weicht auch im Norden und Nordosten Deutschlands der Gradient auf, so dass der
Wind dort ab Mitternacht nicht mehr warnrelevant ist.
Im Norden bleibt es aufgrund des dort noch vorhandenen Gradienten frostfrei,
selbiges gilt für den Westen, wo sich der südliche Wind bemerkbar macht.
Ansonsten stellt sich meist leichter Frost ein. Mäßiger Frost ist auf Täler des
Bayerischen Waldes und einige Alpentäler beschränkt.

Synoptische Entwicklung bis Freitag 06 UTC

Donnerstag … rückt der über dem mittleren Nordatlantik liegende Trog etwas
nach Osten vor und bezieht die Reste eines über der Iberischen Halbinsel
liegenden Troges ein. Das wetterbestimmende Boden- und Höhenhoch ändert seine
Lage kaum, wodurch sich die südwestliche, in Bodennähe eher südliche Strömung
ein wenig verstärkt. Bemerkbar macht sich dies allenfalls in Form einer leichten
Windzunahme an den Nordrändern der Mittelgebirge, ohne dass Warnschwellen
erreicht werden.
Im Randbereich des Hochs dauert das Absinken unvermindert an. Zwar werden mit
der südwestlichen Strömung ein paar mittelhohe und hohe Wolkenfelder
eingesteuert, aber deren dämpfende Wirkung auf die Einstrahlung ist gering. Die
Luft erwärmt sich daher auf 14 bis 18, unmittelbar an der See und im höheren
Bergland auf Werte um 11 Grad.

In der Nacht zum Freitag lässt der dann auf den nahen Ostatlantik übergreifende
Trog die Strömung über Mitteleuropa etwas aufsteilen. Ansonsten ändert sich die
Druck- und Geopotentialverteilung kaum. Die fortschreitende Erwärmung und auch
weitere Wolkenfelder im hohen und mittelhohen Niveau sollten sich dann auch bei
den nächtlichen Tiefsttemperaturen bemerkbar machen. Leichter Frost wird dann
Teile der Mitte, den Osten und den Süden beschränkt bleiben. Im Norden, Westen
und in einigen Regionen Südwestdeutschlands bleibt es weitgehend frostfrei.

Modellvergleich und -einschätzung

Die vorliegenden Modelle stützen die oben beschriebene Entwicklung. Anhand der
synoptischen Basisfelder lassen sich keine prognoserelevanten Unterschiede
ableiten.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Thomas Schumann