#SXEU31 #DWAV #SYNOPTISCHE ÜBERSICHT #KURZFRIST ausgegeben am Montag den 03.03.2025 um 18 UTC
SXEU31 DWAV 031800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Montag, den 03.03.2025 um 18 UTC
SCHLAGZEILE:
Trockenes und freundliches Hochdruckwetter mit Nachtfrösten, an der See teils
windig!
Synoptische Entwicklung bis Mittwoch 06 UTC
Aktuell … kann man die synoptische Übersicht eigentlich kurzfassen. Die
deutsche Wetterküche macht Urlaub, sodass es bis Sonntag nur den Einheitsbrei
gibt.
Schaut man sich das IFS-EPS und dessen Klassifizierung an, so bietet diese zwar
eine gewisse Abwechslung, bei genauem Blick jedoch mit dem gleichen Ausgang. Bis
Donnerstag dominieren die Wetterlagen NWa, BM, Wa, SWa und Sa. Dabei handelt es
sich nur um antizyklonal geprägte Lösungen. Die Frage ist nur, wo sich das Hoch
räumlich genau einordnen lässt und welche Strömung schließlich resultiert.
Heute Abend kann sich über Mitteleuropa schon das hohe Geopotential stärken und
somit einen Rücken vom Atlantik bis nach Osteuropa aufspannen. Als Gegenpart
haben wir nur ein Höhentiefei über der Normandie, ein Cut-Off westlich von
Portugal und einen Trog, der sich von Russland bis in den östlichen
Mittelmeerraum amplifiziert. Am Boden kann sich korrelierend zum Rücken eine
Hochdruckbrücke vom Atlantik über die Britischen Inseln, Nordfrankreich,
Deutschland und den Alpenraum hinweg bis nach Südosteuropa ausdehnen. Somit ist
hierzulande verbreitet Absinken Trumpf. Resultierend kann vielerorts nahezu
ungehindert die Sonne strahlen. Es gibt aber noch die Gallische Ausnahme. Der
Nordosten des Landes liegt nämlich noch in einer nordwestlichen Grundströmung,
mit der Frontensysteme ostwärts geführt werden, das Land aber nur streifen. Als
Folge sind von Schleswig-Holstein bis nach Mecklenburg-Vorpommern und
Nordbrandenburg sowie in Sachsen auch noch dichtere Wollen unterwegs. Zudem ist
dort der Gradient etwas stärker. Sodass es an der Ostseeküste noch zu einzelnen
Windböen bis 60 km/h (Bft 7) reicht. In der Nacht kann sich die Luft dann bei
vielerorts gering bewölktem bis klaren Himmel auskühlen, sodass verbreitet Frost
auf der Agenda steht. Ob es lokal zu einem Nebelfeld reicht kann nicht
ausgeschlossen werden, ist aber aufgrund der zunehmend sehr trockenen Luft eher
unwahrscheinlich.
Dienstag … ändert sich nicht viel. Der Rücken und vor allem das Höhenhoch über
Österreich plustert sich weiter auf. Dagegen sind die Höhentiefs eher schwach
auf der Brust und weit davon entfernt irgendeinen Einfluss auf das Wetter in
Deutschland zu haben. Mit dem höheren Geopotential in der Höhe verstärkt sich
auch das Bodenhoch, wobei der Schwerpunkt langsam Richtung Balkanraum wandert.
Einhergehend sickert von Süden zunehmend mildere Luft ein. In 850 hPa steigen
die Temperaturen schon auf 3 bis 7 Grad, was bodennah mit Sonnenunterstützung
Höchstwerte 9 bis 15 Grad induziert. Der Wind spielt tagsüber keine Rolle und
frischt an der See erst in der Nacht an der See wieder auf. Dann nämlich kann
die Frontalzone Kurzwellentrog basierend wieder etwas nach Süden schwappen.
Neben durchziehenden Wolkenfeldern im Norden sind durch die Gradientverschärfung
im Küstenumfeld auch wieder Windböen bis 60 km/h (Bft 7), vereinzelt stürmische
Böen bis 70 km/h (Bft 8) möglich. Bis auf den Norden und Nordosten sowie
einzelnen Flusstälern im Westen und Südwesten ist auch wieder leichter Frost
angesagt.
Synoptische Entwicklung bis Donnerstag 06 UTC
Mittwoch … sieht die Geopotentialverteilung über Europa fast wie eine
Omegaverteilung aus. Ok die Äste sowie die Geopotentialgensätze sind insgesamt
etwas schwach aus. Dennoch ist sowohl über dem Atlantik bis zu den Kanarischen
Inseln als auch von Sibirien bis zum östlichen Mittelmeerraum ein schwacher Trog
zu erkennen, während sich von Tunesien und Libyen über Italien, die Adria und
den Balkanraum ein Rücken nordwärts bis nach Polen und die Ukraine amplifiziert.
Deutschland liegt dabei auf der Westflanke des Rückens noch komplett unter
antizyklonalen Bedingungen. Auch bodennah kann sich das zum Rücken korrelierende
Hoch mächtig ausbreiten und eine Zone von England und Frankreich bis zur Türkei
und Griechenland einnehmen. Hierzulande verbleibt nur der Norden und Nordosten
bei einer markanten Grundströmung teilweise im Einflussbereich von nördlich
durchziehenden Ausläufern. Daher muss vor allem im Ostseeumfeld auch am Mittwoch
mit Wolkenfeldern und auflebenden Wind gerechnet werden. Für Niederschläge
reichen weder die Hebungsimpulse noch die Feuchte aus. Der Wind erreicht im
Küstenumfeld aber weiter starke bis stürmische Böen (Bft 7-8). Bei den
Temperaturen werden in 850 hPa nun schon verbreitet 5 bis 10 Grad erwartet, die
bodennah mit 12 bis 18 Grad einhergehen. Trotz der Milderung am Tag sinken die
Werte nachts in der Mitte und im Süden durch klaren Himmel nochmals verbreitet
in den Frostbereich. Für Nebel sollte es aber nur noch lokal begrenzt reichen.
Modellvergleich und -einschätzung
Die Modelle simulieren die großskaligen Geopotential- und Luftdruckverteilungen
nahezu identisch und weisen auch im Detail zumindest für Mitteleuropa kaum
Unterschiede auf.
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Lars Kirchhübel