SXEU31 DWAV 281800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 28.02.2025 um 18 UTC

SCHLAGZEILE:
Tief Mitteleuropa Übergang zu Brücke Mitteleuropa, anfangs kühles Schauerwetter
mit etwas Schnee im Bergland, im weiteren Verlauf im Süden un der Mitte
zunehmender Hochdruckeinfluss.

Synoptische Entwicklung bis Sonntag 06 UTC

Aktuell … liegt ein Langwellentrog über Mitteleuropa, der von einem Höhenkeil
mit Achse von Irland bis Westskandinavien im Westen und einem weiteren Höhenkeil
über Osteuropa flankiert wird. Angefüllt ist dieser mit hochreichender Kaltluft
bis -36 °C auf 500 hPa im Bereich seiner Achse über der Mitte und dein Süden
Deutschlands. Rückseitig eines nach Osten abziehenden Tiefs mit Kern über
Ostpolen ist bodennah maritime Polarluft eingeflossen. (850-hPa-Temperatur um -6
°C). In der dadurch labilen Schichtung kommt es vorwiegend in der Mitte und im
Süden in den nächsten Stunden weiterhin zu Schauern, teils mit Graupel, im
Bergland oberhalb von etwa 500 m auch Schnee. Gewitter sollten weiterhin die
Ausnahme bleiben. Auf den Osten Deutschlands hat einem zum Tief über Polen
gehörender Bodentrog übergegriffen, der sich als zurückhängende Okklusion
interpretieren lässt. Aktuell zieht das zugehörige Regengebiet südwestwärts und
wird in der Nacht auf das Erzgebirge und den Thüringer Wald treffen. Dort werden
in der Nacht 1 bis 3 cm, bei etwas mehr Stau auch über 4 cm Neuschnee erwartet.
Ansonsten schwenkt die Achse des Höhentrogs in der Nacht nach Süddeutschland.
Ein von Nordwesten nachrückender Bodenhochkeil sorgt zunehmend für Absinken und
Stabilisierung, sodass die Schauer allmählich nachlassen. Längere Auflockerungen
bleiben aber dennoch selten. Es reicht aber für leichten Frost im Süden und in
der Mitte. Entsprechende Glätterwarnungen vor überfrierender Nässe wurden
bereits ausgegeben. Bei längerem Aufklaren kann sich gebietsweise auch Nebel
bilden.

Samstag … wird ausgehend vom kanadischen Ast des Polarwirbels eine kräftige
Zyklogenese zwischen Neufundland und Grönland induziert. Ein weiteres Tief
beschleunigt seine Zugbahn ins Nordmeer. Dadurch wird der Grundstein für eine
Umstellung der Großwetterlage über Europa gelegt. Denn die Achse des Höhenkiels
über Nordwesteuropa beginnt zonal zu kippen, sodass sich die Achse des Keils am
Abend von England über die Nordsee bis zum Baltikum erstreckt und weite Teile
Norddeutschlands beeinflusst. Der Langwellentrog über Mitteleuropa erreicht
dadurch die Alpen, bildet allerdings einen Cut-Off über Südfrankreich, während
das Trogresiduum nach Osteuropa zieht. Gleichzeitig rückt im Bodendruckfeld ein
ausgeprägter Höhenkeil nach. Am Abend liegt dessen Divergenzachse etwa auf einer
Linie Emsland-Vogtland, wobei sich für den Südwesten eine schwache Biesenlage
ergibt. Für stürmische Böen reicht es aber allenfalls auf dem Feldberg.
Anfangs kann es am Erzgebirge und am Thüringer Wald noch leicht schneien.
Ansonsten gelangt die alternde maritime Polarluft weiträumig unter Absinken,
sodass abgesehen vom Alpenrand keine Schauer mehr zu erwarten sind. In der
relativ feuchten Grenzschicht bilden sich aber dennoch Quellwolken, die sich
teilweise an der Absinkinversionin in unteren Schichten ausbreiten, sodass es
vielerorts wolkig bleibt. Dabei wird es kaum wärmer als am heutigen Freitag.

In der Nacht zum Sonntag läuft ein schwacher Randtrog in 300 hPa in den
Nordosten Deutschlands, wodurch es dort wolkig und somit frostfrei bleibt.
Verstärkt sich das Absinken weiter, sodass die Absinkinversion teilweise bis zum
Boden gedrückt wird. Dadurch löst sich die SC-bewölkung größtenteils auf, sodass
Nachtfrost zwischen 0 und -5 °C erwartet wird. Dabei kann sich gebietsweise
Nebel bilden.

Synoptische Entwicklung bis Montag 06 UTC

Sonntag … gibt es keine wesentlichen Änderungen. Nach Durchzug eines
wetterunwirksamen Randtrogs auf 300 hPa herrscht verbreiteter Hochdruckeinfluss
mit viel Sonnenschein in der Mitte und im Süden. Im Norden und Nordosten fließt
nördlich der Divergenzachse feuchte Nordseeluft mit dichterer Sc-bewölkung ein,
aus der aber kaum Sprühregen fällt. Die Temperaturen steigen im Vergleich zu den
Vortagen etwas an, sodass am Rhein bis zu 11 °C erreicht werden können.

Modellvergleich und -einschätzung

Die Modellsimulationen sind alle recht ähnlich.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. **